Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gotter, Friedrich Wilhelm: Die Erbschleicher. Leipzig, 1789.

Bild:
<< vorherige Seite
Die Erbschleicher.
Zweiter Akt.

Erster Auftritt.
Justine, hernach Pistorius.
Justine (aus dem Kabinette kommend.) Da kommt
Pistorius! Der soll ihn uns vollends zu Verstande
bringen helfen. Zu solchen Liebesdiensten sind die
Narren am besten zu gebrauchen, weil sie kein
Blatt vors Maul nehmen.
Pistorius (durch die Mittelthür kommend.) Gu-
ten Morgen, guten Morgen, Jungfer Justinchen!
Justine. Ey, Herr Pistorius, Herr Pisto-
rius! Ich habe auf Sie gewartet, wie die
Schwalben auf den Sommer.
Pistorius. Excusiren Sie! Der Herr Ge-
vatter ist immer mein erster Gang. Aber zu-
weilen bin ich, wie behext. Ich kann nicht vom
Flecke. Eine Abhaltung über die andere!
Justine. Goldene Abhaltungen, Herr
Pistorius! Durch solche Hexereyen werden Sie
steinreich.
E 3
Die Erbſchleicher.
Zweiter Akt.

Erſter Auftritt.
Juſtine, hernach Piſtorius.
Juſtine (aus dem Kabinette kommend.) Da kommt
Piſtorius! Der ſoll ihn uns vollends zu Verſtande
bringen helfen. Zu ſolchen Liebesdienſten ſind die
Narren am beſten zu gebrauchen, weil ſie kein
Blatt vors Maul nehmen.
Piſtorius (durch die Mittelthür kommend.) Gu-
ten Morgen, guten Morgen, Jungfer Juſtinchen!
Juſtine. Ey, Herr Piſtorius, Herr Piſto-
rius! Ich habe auf Sie gewartet, wie die
Schwalben auf den Sommer.
Piſtorius. Excuſiren Sie! Der Herr Ge-
vatter iſt immer mein erſter Gang. Aber zu-
weilen bin ich, wie behext. Ich kann nicht vom
Flecke. Eine Abhaltung uͤber die andere!
Juſtine. Goldene Abhaltungen, Herr
Piſtorius! Durch ſolche Hexereyen werden Sie
ſteinreich.
E 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0075" n="69"/>
      <fw place="top" type="header">Die Erb&#x017F;chleicher.</fw><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Zweiter Akt</hi>.</hi> </head><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Er&#x017F;ter Auftritt.</hi> </head><lb/>
          <stage> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Ju&#x017F;tine</hi>, hernach <hi rendition="#g">Pi&#x017F;torius</hi>.</hi> </stage><lb/>
          <sp who="#JUS">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Ju&#x017F;tine</hi> </speaker>
            <stage>(aus dem Kabinette kommend.)</stage>
            <p>Da kommt<lb/>
Pi&#x017F;torius! Der &#x017F;oll ihn uns vollends zu Ver&#x017F;tande<lb/>
bringen helfen. Zu &#x017F;olchen Liebesdien&#x017F;ten &#x017F;ind die<lb/>
Narren am be&#x017F;ten zu gebrauchen, weil &#x017F;ie kein<lb/>
Blatt vors Maul nehmen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#PIS">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Pi&#x017F;torius</hi> </speaker>
            <stage>(durch die Mittelthür kommend.)</stage>
            <p>Gu-<lb/>
ten Morgen, guten Morgen, Jungfer Ju&#x017F;tinchen!</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#JUS">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Ju&#x017F;tine.</hi> </speaker>
            <p>Ey, Herr Pi&#x017F;torius, Herr Pi&#x017F;to-<lb/>
rius! Ich habe auf Sie gewartet, wie die<lb/>
Schwalben auf den Sommer.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#PIS">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Pi&#x017F;torius.</hi> </speaker>
            <p>Excu&#x017F;iren Sie! Der Herr Ge-<lb/>
vatter i&#x017F;t immer mein er&#x017F;ter Gang. Aber zu-<lb/>
weilen bin ich, wie behext. Ich kann nicht vom<lb/>
Flecke. Eine Abhaltung u&#x0364;ber die andere!</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#JUS">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Ju&#x017F;tine.</hi> </speaker>
            <p><hi rendition="#g">Goldene</hi> Abhaltungen, Herr<lb/>
Pi&#x017F;torius! Durch &#x017F;olche Hexereyen werden Sie<lb/>
&#x017F;teinreich.</p>
          </sp><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">E 3</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[69/0075] Die Erbſchleicher. Zweiter Akt. Erſter Auftritt. Juſtine, hernach Piſtorius. Juſtine (aus dem Kabinette kommend.) Da kommt Piſtorius! Der ſoll ihn uns vollends zu Verſtande bringen helfen. Zu ſolchen Liebesdienſten ſind die Narren am beſten zu gebrauchen, weil ſie kein Blatt vors Maul nehmen. Piſtorius (durch die Mittelthür kommend.) Gu- ten Morgen, guten Morgen, Jungfer Juſtinchen! Juſtine. Ey, Herr Piſtorius, Herr Piſto- rius! Ich habe auf Sie gewartet, wie die Schwalben auf den Sommer. Piſtorius. Excuſiren Sie! Der Herr Ge- vatter iſt immer mein erſter Gang. Aber zu- weilen bin ich, wie behext. Ich kann nicht vom Flecke. Eine Abhaltung uͤber die andere! Juſtine. Goldene Abhaltungen, Herr Piſtorius! Durch ſolche Hexereyen werden Sie ſteinreich. E 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gotter_erbschleicher_1789
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gotter_erbschleicher_1789/75
Zitationshilfe: Gotter, Friedrich Wilhelm: Die Erbschleicher. Leipzig, 1789, S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gotter_erbschleicher_1789/75>, abgerufen am 03.12.2024.