Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 1. Tübingen, 1810.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

und ihrem Urheber alles mögliche Böse gesagt habe.
Ich wünsche, daß es unsern Nachfahren zu Gute kom-
men möge.

Aber mit allem diesem sind wir noch nicht am Ende.
Denn der Streit wird in dem folgenden historischen
Theile gewissermaßen wieder aufgenommen, indem ge-
zeigt werden muß, wie ein so außerordentlicher Mann
zu einem solchen Irrthum gekommen, wie er bey dem-
selben verharren und so viele vorzügliche Menschen,
ihm Beyfall zu geben, verführen können. Hierdurch
muß mehr als durch alle Polemik geleistet, auf
diesem Wege muß der Urheber, die Schüler, das
einstimmende und beharrende Jahrhundert nicht sowohl
angeklagt als entschuldigt werden. Zu dieser milderen
Behandlung also, welche zu Vollendung und Abschluß
des Ganzen nothwendig erfordert wird, laden wir un-
sere Leser hiermit ein und wünschen, daß sie einen
freyen Blick und guten Willen mitbringen mögen.

Tafeln.

Die sowohl auf die Farbenlehre überhaupt als zu-
nächst auf diesen ersten Band bezüglichen Tafeln hat
man, des bequemeren Gebrauchs wegen, in einem be-
sondern Heft gegeben und dazu eine Beschreibung ge-
fügt, welche bestimmt ist, den Hauptzweck derselben

und ihrem Urheber alles moͤgliche Boͤſe geſagt habe.
Ich wuͤnſche, daß es unſern Nachfahren zu Gute kom-
men moͤge.

Aber mit allem dieſem ſind wir noch nicht am Ende.
Denn der Streit wird in dem folgenden hiſtoriſchen
Theile gewiſſermaßen wieder aufgenommen, indem ge-
zeigt werden muß, wie ein ſo außerordentlicher Mann
zu einem ſolchen Irrthum gekommen, wie er bey dem-
ſelben verharren und ſo viele vorzuͤgliche Menſchen,
ihm Beyfall zu geben, verfuͤhren koͤnnen. Hierdurch
muß mehr als durch alle Polemik geleiſtet, auf
dieſem Wege muß der Urheber, die Schuͤler, das
einſtimmende und beharrende Jahrhundert nicht ſowohl
angeklagt als entſchuldigt werden. Zu dieſer milderen
Behandlung alſo, welche zu Vollendung und Abſchluß
des Ganzen nothwendig erfordert wird, laden wir un-
ſere Leſer hiermit ein und wuͤnſchen, daß ſie einen
freyen Blick und guten Willen mitbringen moͤgen.

Tafeln.

Die ſowohl auf die Farbenlehre uͤberhaupt als zu-
naͤchſt auf dieſen erſten Band bezuͤglichen Tafeln hat
man, des bequemeren Gebrauchs wegen, in einem be-
ſondern Heft gegeben und dazu eine Beſchreibung ge-
fuͤgt, welche beſtimmt iſt, den Hauptzweck derſelben

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0703" n="649"/>
und ihrem Urheber alles mo&#x0364;gliche Bo&#x0364;&#x017F;e ge&#x017F;agt habe.<lb/>
Ich wu&#x0364;n&#x017F;che, daß es un&#x017F;ern Nachfahren zu Gute kom-<lb/>
men mo&#x0364;ge.</p><lb/>
          <p>Aber mit allem die&#x017F;em &#x017F;ind wir noch nicht am Ende.<lb/>
Denn der Streit wird in dem folgenden hi&#x017F;tori&#x017F;chen<lb/>
Theile gewi&#x017F;&#x017F;ermaßen wieder aufgenommen, indem ge-<lb/>
zeigt werden muß, wie ein &#x017F;o außerordentlicher Mann<lb/>
zu einem &#x017F;olchen Irrthum gekommen, wie er bey dem-<lb/>
&#x017F;elben verharren und &#x017F;o viele vorzu&#x0364;gliche Men&#x017F;chen,<lb/>
ihm Beyfall zu geben, verfu&#x0364;hren ko&#x0364;nnen. Hierdurch<lb/>
muß mehr als durch alle Polemik gelei&#x017F;tet, auf<lb/>
die&#x017F;em Wege muß der Urheber, die Schu&#x0364;ler, das<lb/>
ein&#x017F;timmende und beharrende Jahrhundert nicht &#x017F;owohl<lb/>
angeklagt als ent&#x017F;chuldigt werden. Zu die&#x017F;er milderen<lb/>
Behandlung al&#x017F;o, welche zu Vollendung und Ab&#x017F;chluß<lb/>
des Ganzen nothwendig erfordert wird, laden wir un-<lb/>
&#x017F;ere Le&#x017F;er hiermit ein und wu&#x0364;n&#x017F;chen, daß &#x017F;ie einen<lb/>
freyen Blick und guten Willen mitbringen mo&#x0364;gen.</p>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Tafeln</hi>.</hi> </head><lb/>
          <p>Die &#x017F;owohl auf die Farbenlehre u&#x0364;berhaupt als zu-<lb/>
na&#x0364;ch&#x017F;t auf die&#x017F;en er&#x017F;ten Band bezu&#x0364;glichen Tafeln hat<lb/>
man, des bequemeren Gebrauchs wegen, in einem be-<lb/>
&#x017F;ondern Heft gegeben und dazu eine Be&#x017F;chreibung ge-<lb/>
fu&#x0364;gt, welche be&#x017F;timmt i&#x017F;t, den Hauptzweck der&#x017F;elben<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[649/0703] und ihrem Urheber alles moͤgliche Boͤſe geſagt habe. Ich wuͤnſche, daß es unſern Nachfahren zu Gute kom- men moͤge. Aber mit allem dieſem ſind wir noch nicht am Ende. Denn der Streit wird in dem folgenden hiſtoriſchen Theile gewiſſermaßen wieder aufgenommen, indem ge- zeigt werden muß, wie ein ſo außerordentlicher Mann zu einem ſolchen Irrthum gekommen, wie er bey dem- ſelben verharren und ſo viele vorzuͤgliche Menſchen, ihm Beyfall zu geben, verfuͤhren koͤnnen. Hierdurch muß mehr als durch alle Polemik geleiſtet, auf dieſem Wege muß der Urheber, die Schuͤler, das einſtimmende und beharrende Jahrhundert nicht ſowohl angeklagt als entſchuldigt werden. Zu dieſer milderen Behandlung alſo, welche zu Vollendung und Abſchluß des Ganzen nothwendig erfordert wird, laden wir un- ſere Leſer hiermit ein und wuͤnſchen, daß ſie einen freyen Blick und guten Willen mitbringen moͤgen. Tafeln. Die ſowohl auf die Farbenlehre uͤberhaupt als zu- naͤchſt auf dieſen erſten Band bezuͤglichen Tafeln hat man, des bequemeren Gebrauchs wegen, in einem be- ſondern Heft gegeben und dazu eine Beſchreibung ge- fuͤgt, welche beſtimmt iſt, den Hauptzweck derſelben

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre01_1810
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre01_1810/703
Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 1. Tübingen, 1810, S. 649. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre01_1810/703>, abgerufen am 22.12.2024.