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Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.

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Von Schulden/ deren Wucher und Renthen.
seines Guts Wiedereinlösung geschehen/ darnach dann der Schuld-
ner keine weitere Renth- und Zinse geben darff.

L. 8. §. 17. ff. de transact. L. 24. in fin. ff. ad municip. L. 4. C. de jur. fil. L. 10. L. 9.
in pr. C. de usur. L. si moram, L. semel mora ff. solut. matrim. L. 19. C. de so-
lut. & liber.

§. 36. Wann nun der Gläubiger vom Schuldner bezahlet/ soll er
ihm den Schuld-Brieff und eine Qvittung dazu heraus geben/ weilen
dieselbe bessern Beweiß bringet/ als blosse Zurückliefferung des Schuld-
Brieffs.

L. pecuniae solutae professio, C. de solut.
Caput XV.

Von Müller/ Wasser und See-Recht.

§. 1

UNter herrschafftliche Vorrechte oder Regalien werden auch Müh-
len gerechnet/ welche niemanden ohne Fürsten Zulassung zu er-
bauen frey stehen/ deren Flüsse Gebrauch aber kan der Fürst/ ohne bey
höchstem Nothfall allgemeinen Nutzens wegen/ Privat-Leuten nicht
verbiethen/ noch sie daran verhindern; so mag dann jemand ohne
Fürstl. Vergünstigung an offenbar allgemeinem Fluß eine Mühle er-
bauen/ massen des Flusses Gebrauch öffentlich und allgemein ist/ jedoch
so fern dieselbe Erbauung nicht geschieht zu dessen Ungemach aus Eif-
fersucht der allbereits eine Mühle hat/ am Ober- oder Untertheil des
Flusses oder Bachs; deßgleichen mag einer/ der über Menschen Gedencken
irgendwo eine Mühle gehabt/ einen andern/ der am obern Flusses Theil
eine neue auffbauen will/ nicht verhindern/ wofern nur das Wasser
starck genung seyn/ und der ältern Mühlen Nutzen Abgang nicht ver-
ursacht werden kan.

L. 2. ff. de flum. L. unic. in princ. §. 2. ff. ne quid in flum. publ. L. 13. ff. comm.
praed. L. 11. ff. de Evict. L. 1. in princ. ff. de flum. L. si manifesti, C. de servit.

§. 2. Wann eines Dorffs Einwohner von sehr langer Zeit hero
ihres Oberherrn Mühle gebraucht haben/ und etwa ein Nachbar eine
neue auffrichtet/ mögen sie dennoch hin künfftig bey der ersten bestän-
dig zu mahlen nicht gezwungen/ noch ihnen zur andern zu gehen ver-
wehret werden/ es wäre denn eine herrschafftliche Zwang-Mühle/ da-
hin die Leute aus dienstbaren Pflicht zu mahlen genöthiget/ und viele
Jahr her Zwangs weise angestrengt worden.

L. 2. ff. de via publ. C. possessiones 16. q. 1. L. 1. §. 3. C. de servit. C. abbate §. 2.
de V. S.
§. 3. Was-
B b b 2

Von Schulden/ deren Wucher und Renthen.
ſeines Guts Wiedereinloͤſung geſchehen/ darnach dann der Schuld-
ner keine weitere Renth- und Zinſe geben darff.

L. 8. §. 17. ff. de transact. L. 24. in fin. ff. ad municip. L. 4. C. de jur. fil. L. 10. L. 9.
in pr. C. de uſur. L. ſi moram, L. ſemel mora ff. ſolut. matrim. L. 19. C. de ſo-
lut. & liber.

§. 36. Wann nun der Glaͤubiger vom Schuldner bezahlet/ ſoll er
ihm den Schuld-Brieff und eine Qvittung dazu heraus geben/ weilen
dieſelbe beſſern Beweiß bringet/ als bloſſe Zuruͤckliefferung des Schuld-
Brieffs.

L. pecuniæ ſolutæ profeſſio, C. de ſolut.
Caput XV.

Von Muͤller/ Waſſer und See-Recht.

§. 1

UNter herrſchafftliche Vorrechte oder Regalien werden auch Muͤh-
len gerechnet/ welche niemanden ohne Fuͤrſten Zulaſſung zu er-
bauen frey ſtehen/ deren Fluͤſſe Gebrauch aber kan der Fuͤrſt/ ohne bey
hoͤchſtem Nothfall allgemeinen Nutzens wegen/ Privat-Leuten nicht
verbiethen/ noch ſie daran verhindern; ſo mag dann jemand ohne
Fuͤrſtl. Verguͤnſtigung an offenbar allgemeinem Fluß eine Muͤhle er-
bauen/ maſſen des Fluſſes Gebrauch oͤffentlich und allgemein iſt/ jedoch
ſo fern dieſelbe Erbauung nicht geſchieht zu deſſen Ungemach aus Eif-
ferſucht der allbereits eine Muͤhle hat/ am Ober- oder Untertheil des
Fluſſes oder Bachs; deßgleichen mag einer/ der uͤber Menſchen Gedenckẽ
irgendwo eine Muͤhle gehabt/ einen andern/ der am obern Fluſſes Theil
eine neue auffbauen will/ nicht verhindern/ wofern nur das Waſſer
ſtarck genung ſeyn/ und der aͤltern Muͤhlen Nutzen Abgang nicht ver-
urſacht werden kan.

L. 2. ff. de flum. L. unic. in princ. §. 2. ff. ne quid in flum. publ. L. 13. ff. comm.
præd. L. 11. ff. de Evict. L. 1. in princ. ff. de flum. L. ſi manifeſti, C. de ſervit.

§. 2. Wann eines Dorffs Einwohner von ſehr langer Zeit hero
ihres Oberherrn Muͤhle gebraucht haben/ und etwa ein Nachbar eine
neue auffrichtet/ moͤgen ſie dennoch hin kuͤnfftig bey der erſten beſtaͤn-
dig zu mahlen nicht gezwungen/ noch ihnen zur andern zu gehen ver-
wehret werden/ es waͤre denn eine herrſchafftliche Zwang-Muͤhle/ da-
hin die Leute aus dienſtbaren Pflicht zu mahlen genoͤthiget/ und viele
Jahr her Zwangs weiſe angeſtrengt worden.

L. 2. ff. de via publ. C. poſſeſſiones 16. q. 1. L. 1. §. 3. C. de ſervit. C. abbate §. 2.
de V. S.
§. 3. Waſ-
B b b 2
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[379/0386] Von Schulden/ deren Wucher und Renthen. ſeines Guts Wiedereinloͤſung geſchehen/ darnach dann der Schuld- ner keine weitere Renth- und Zinſe geben darff. L. 8. §. 17. ff. de transact. L. 24. in fin. ff. ad municip. L. 4. C. de jur. fil. L. 10. L. 9. in pr. C. de uſur. L. ſi moram, L. ſemel mora ff. ſolut. matrim. L. 19. C. de ſo- lut. & liber. §. 36. Wann nun der Glaͤubiger vom Schuldner bezahlet/ ſoll er ihm den Schuld-Brieff und eine Qvittung dazu heraus geben/ weilen dieſelbe beſſern Beweiß bringet/ als bloſſe Zuruͤckliefferung des Schuld- Brieffs. L. pecuniæ ſolutæ profeſſio, C. de ſolut. Caput XV. Von Muͤller/ Waſſer und See-Recht. §. 1 UNter herrſchafftliche Vorrechte oder Regalien werden auch Muͤh- len gerechnet/ welche niemanden ohne Fuͤrſten Zulaſſung zu er- bauen frey ſtehen/ deren Fluͤſſe Gebrauch aber kan der Fuͤrſt/ ohne bey hoͤchſtem Nothfall allgemeinen Nutzens wegen/ Privat-Leuten nicht verbiethen/ noch ſie daran verhindern; ſo mag dann jemand ohne Fuͤrſtl. Verguͤnſtigung an offenbar allgemeinem Fluß eine Muͤhle er- bauen/ maſſen des Fluſſes Gebrauch oͤffentlich und allgemein iſt/ jedoch ſo fern dieſelbe Erbauung nicht geſchieht zu deſſen Ungemach aus Eif- ferſucht der allbereits eine Muͤhle hat/ am Ober- oder Untertheil des Fluſſes oder Bachs; deßgleichen mag einer/ der uͤber Menſchen Gedenckẽ irgendwo eine Muͤhle gehabt/ einen andern/ der am obern Fluſſes Theil eine neue auffbauen will/ nicht verhindern/ wofern nur das Waſſer ſtarck genung ſeyn/ und der aͤltern Muͤhlen Nutzen Abgang nicht ver- urſacht werden kan. L. 2. ff. de flum. L. unic. in princ. §. 2. ff. ne quid in flum. publ. L. 13. ff. comm. præd. L. 11. ff. de Evict. L. 1. in princ. ff. de flum. L. ſi manifeſti, C. de ſervit. §. 2. Wann eines Dorffs Einwohner von ſehr langer Zeit hero ihres Oberherrn Muͤhle gebraucht haben/ und etwa ein Nachbar eine neue auffrichtet/ moͤgen ſie dennoch hin kuͤnfftig bey der erſten beſtaͤn- dig zu mahlen nicht gezwungen/ noch ihnen zur andern zu gehen ver- wehret werden/ es waͤre denn eine herrſchafftliche Zwang-Muͤhle/ da- hin die Leute aus dienſtbaren Pflicht zu mahlen genoͤthiget/ und viele Jahr her Zwangs weiſe angeſtrengt worden. L. 2. ff. de via publ. C. poſſeſſiones 16. q. 1. L. 1. §. 3. C. de ſervit. C. abbate §. 2. de V. S. §. 3. Waſ- B b b 2

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Zitationshilfe: Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703, S. 379. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geise_corpus_1703/386>, abgerufen am 03.12.2024.