Gauß, Karl Friedrich: Allgemeine Lehrsätze in Beziehung auf die im verkehrten Verhältnis des Quadrats der Entfernung wirkenden Anziehungs- und Abstoßungskräfte. Leipzig, 1840.selbst, und es findet in dem ganzen Raume eine vollständige Beweis. Wenn in dem erweiterten Lehrsatze des vor- 26. LEHRSATZ. Wenn von Massen, welche sich bloss inner- Beweis. I. Zuvörderst soll bewiesen werden, dass das selbst, und es findet in dem ganzen Raume eine vollständige Beweis. Wenn in dem erweiterten Lehrsatze des vor- 26. LEHRSATZ. Wenn von Massen, welche sich bloſs inner- Beweis. I. Zuvörderst soll bewiesen werden, daſs das <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0042" n="37"/> selbst, und es findet in dem ganzen Raume eine vollständige<lb/> Destruction der Kräfte Statt.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Beweis</hi>. Wenn in dem erweiterten Lehrsatze des vor-<lb/> hergehenden Artikels für <hi rendition="#i">A</hi> der constante Grenzwerth des Po-<lb/> tentials angenommen wird, so erhellet, daſs <hi rendition="#i">∫ q q</hi> d <hi rendition="#i">T</hi> = 0 wird,<lb/> also nothwendig <hi rendition="#i">q</hi> = 0 in jedem Punkte des Raumes <hi rendition="#i">T,</hi> mithin<lb/> auch <formula/> = 0, <formula/> = 0, <formula/> = 0, und folglich <hi rendition="#i">V</hi> im gan-<lb/> zen Raume <hi rendition="#i">T</hi> constant.</p> </div><lb/> <div n="1"> <head>26.</head><lb/> <p><hi rendition="#i">LEHRSATZ.</hi> Wenn von Massen, welche sich bloſs inner-<lb/> halb des endlichen Raumes <hi rendition="#i">T,</hi> oder auch, ganz oder theil-<lb/> weise nach der Stetigkeit vertheilt auf dessen Oberfläche <hi rendition="#i">S</hi> be-<lb/> finden, das Potential in allen Punkten von <hi rendition="#i">S</hi> einen constanten<lb/> Werth = <hi rendition="#i">A</hi> hat, so wird das Potential in jedem Punkte <hi rendition="#i">O</hi><lb/> des äuſsern unendlichen Raumes <hi rendition="#i">T'</hi><lb/> erstlich, wenn <hi rendition="#i">A</hi> = 0 ist, gleichfalls = 0,<lb/> zweitens, wenn <hi rendition="#i">A</hi> nicht = 0 ist, kleiner als <hi rendition="#i">A</hi> und mit dem-<lb/> selben Zeichen wie <hi rendition="#i">A</hi> behaftet sein.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Beweis</hi>. I. Zuvörderst soll bewiesen werden, daſs das<lb/> Potential in <hi rendition="#i">O</hi> keinen auſserhalb der Grenzen 0 und <hi rendition="#i">A</hi> fallen-<lb/> den Werth haben kann. Nehmen wir an, es finde in <hi rendition="#i">O</hi> ein<lb/> solcher Werth <hi rendition="#i">B</hi> für das Potential Statt, und bezeichnen mit <hi rendition="#i">C</hi><lb/> eine beliebige zugleich zwischen <hi rendition="#i">B</hi> und 0 und zwischen <hi rendition="#i">B</hi> und<lb/><hi rendition="#i">A</hi> fallende Gröſse. Indem man von <hi rendition="#i">O</hi> nach allen Richtun-<lb/> gen gerade Linien ausgehen läſst, wird es auf jeder derselben<lb/> einen Punkt <hi rendition="#i">O'</hi> geben, in welchem das Potential = <hi rendition="#i">C</hi> wird,<lb/> und zwar so, daſs die ganze Linie <hi rendition="#i">O O'</hi> dem Raume <hi rendition="#i">T'</hi> ange-<lb/> hört. Dieſs folgt unmittelbar aus der Stetigkeit der Änderung<lb/> des Potentials, welches, wenn die gerade Linie hinlänglich<lb/> fortgesetzt wird, entweder von <hi rendition="#i">B</hi> in <hi rendition="#i">A</hi> übergeht, oder unend-<lb/> lich abnimmt, jenachdem die gerade Linie die Fläche <hi rendition="#i">S</hi> trifft,<lb/> oder nicht (vergl. die Bemerkung am Schlusse des 21. Arti-<lb/> kels). Der Inbegriff aller Punkte <hi rendition="#i">O'</hi> bildet dann eine geschlos-<lb/> sene Fläche, und da das Potential in derselben constant = <hi rendition="#i">C</hi><lb/> ist, so muſs es nach dem Lehrsatze des vorhergehenden Arti-<lb/> kels denselben Werth in allen Punkten des von dieser Fläche<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [37/0042]
selbst, und es findet in dem ganzen Raume eine vollständige
Destruction der Kräfte Statt.
Beweis. Wenn in dem erweiterten Lehrsatze des vor-
hergehenden Artikels für A der constante Grenzwerth des Po-
tentials angenommen wird, so erhellet, daſs ∫ q q d T = 0 wird,
also nothwendig q = 0 in jedem Punkte des Raumes T, mithin
auch [FORMEL] = 0, [FORMEL] = 0, [FORMEL] = 0, und folglich V im gan-
zen Raume T constant.
26.
LEHRSATZ. Wenn von Massen, welche sich bloſs inner-
halb des endlichen Raumes T, oder auch, ganz oder theil-
weise nach der Stetigkeit vertheilt auf dessen Oberfläche S be-
finden, das Potential in allen Punkten von S einen constanten
Werth = A hat, so wird das Potential in jedem Punkte O
des äuſsern unendlichen Raumes T'
erstlich, wenn A = 0 ist, gleichfalls = 0,
zweitens, wenn A nicht = 0 ist, kleiner als A und mit dem-
selben Zeichen wie A behaftet sein.
Beweis. I. Zuvörderst soll bewiesen werden, daſs das
Potential in O keinen auſserhalb der Grenzen 0 und A fallen-
den Werth haben kann. Nehmen wir an, es finde in O ein
solcher Werth B für das Potential Statt, und bezeichnen mit C
eine beliebige zugleich zwischen B und 0 und zwischen B und
A fallende Gröſse. Indem man von O nach allen Richtun-
gen gerade Linien ausgehen läſst, wird es auf jeder derselben
einen Punkt O' geben, in welchem das Potential = C wird,
und zwar so, daſs die ganze Linie O O' dem Raume T' ange-
hört. Dieſs folgt unmittelbar aus der Stetigkeit der Änderung
des Potentials, welches, wenn die gerade Linie hinlänglich
fortgesetzt wird, entweder von B in A übergeht, oder unend-
lich abnimmt, jenachdem die gerade Linie die Fläche S trifft,
oder nicht (vergl. die Bemerkung am Schlusse des 21. Arti-
kels). Der Inbegriff aller Punkte O' bildet dann eine geschlos-
sene Fläche, und da das Potential in derselben constant = C
ist, so muſs es nach dem Lehrsatze des vorhergehenden Arti-
kels denselben Werth in allen Punkten des von dieser Fläche
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Zitationshilfe: | Gauß, Karl Friedrich: Allgemeine Lehrsätze in Beziehung auf die im verkehrten Verhältnis des Quadrats der Entfernung wirkenden Anziehungs- und Abstoßungskräfte. Leipzig, 1840, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gauss_lehrsaetze_1840/42>, abgerufen am 22.02.2025. |