Fouqué, Friedrich de la Motte: Undine, eine Erzählung. In: Die Jahreszeiten. Eine Vierteljahrsschrift für romantische Dichtungen, 1811, Frühlings-Heft, S. 1–189.Vierzehntes Kapitel. Wie Bertalda mit dem Ritter heimfuhr. Das Schwarzthal liegt tief in die Berge hin- Vierzehntes Kapitel. Wie Bertalda mit dem Ritter heimfuhr. Das Schwarzthal liegt tief in die Berge hin- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0152" n="138"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Vierzehntes Kapitel</hi>.<lb/></head> <argument> <p>Wie Bertalda mit dem Ritter heimfuhr.</p> </argument><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p><hi rendition="#in">D</hi>as Schwarzthal liegt tief in die Berge hin-<lb/> ein. Wie es jetzo heißt, kann man nicht wiſſen.<lb/> Damals nannten es die Landleute ſo, wegen<lb/> der tiefen Dunkelheit, welche von hohen Baͤu-<lb/> men, worunter es vorzuͤglich viele Tannen gab,<lb/> in die Niederung herunter geſtreuet ward. Selbſt<lb/> der Bach, der zwiſchen den Klippen hinſtru-<lb/> delte, ſahe davon ganz ſchwarz aus, und gar<lb/> nicht ſo froͤhlich, wie es Gewaͤſſer wohl zu thun<lb/> pflegen, die den blauen Himmel unmittelbar<lb/> uͤber ſich haben. Nun, in der hereinbrechenden<lb/> Daͤmmerung, war es vollends ſehr wild und<lb/> finſter zwiſchen den Hoͤhen geworden. Der Rit-<lb/> ter trabte aͤngſtlich die Bachesufer entlaͤngſt; er<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [138/0152]
Vierzehntes Kapitel.
Wie Bertalda mit dem Ritter heimfuhr.
Das Schwarzthal liegt tief in die Berge hin-
ein. Wie es jetzo heißt, kann man nicht wiſſen.
Damals nannten es die Landleute ſo, wegen
der tiefen Dunkelheit, welche von hohen Baͤu-
men, worunter es vorzuͤglich viele Tannen gab,
in die Niederung herunter geſtreuet ward. Selbſt
der Bach, der zwiſchen den Klippen hinſtru-
delte, ſahe davon ganz ſchwarz aus, und gar
nicht ſo froͤhlich, wie es Gewaͤſſer wohl zu thun
pflegen, die den blauen Himmel unmittelbar
uͤber ſich haben. Nun, in der hereinbrechenden
Daͤmmerung, war es vollends ſehr wild und
finſter zwiſchen den Hoͤhen geworden. Der Rit-
ter trabte aͤngſtlich die Bachesufer entlaͤngſt; er
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