Fontane, Theodor: Irrungen, Wirrungen. Leipzig, 1888.S echstes K apitel. Es war die Woche darnach und die Kastanien S echſtes K apitel. Es war die Woche darnach und die Kaſtanien <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0062" n="[52]"/> <div n="1"> <head><hi rendition="#b #in">S</hi><hi rendition="#b">echſtes</hi><hi rendition="#b #in">K</hi><hi rendition="#b">apitel</hi>.<lb/></head> <p><hi rendition="#in">E</hi>s war die Woche darnach und die Kaſtanien<lb/> hatten bereits abgeblüht; auch in der Bellevueſtraße.<lb/> Hier hatte Baron Botho v. Rienäcker eine zwiſchen<lb/> einem Front- und einem Gartenbalkon gelegene<lb/> Parterre-Wohnung inne: Arbeitszimmer, Eßzimmer,<lb/> Schlafzimmer, die ſich ſämmtlich durch eine geſchmack¬<lb/> volle, ſeine Mittel ziemlich erheblich überſteigende<lb/> Einrichtung auszeichneten. In dem Eßzimmer be¬<lb/> fanden ſich zwei Hertel'ſche Stillleben und dazwiſchen<lb/> eine Bärenhatz, werthvolle Kopie nach Rubens,<lb/> während in dem Arbeitszimmer ein Andreas Achen¬<lb/> bach'ſcher Seeſturm, umgeben von einigen kleineren<lb/> Bildern deſſelben Meiſters, paradirte. Der See¬<lb/> ſturm war ihm bei Gelegenheit einer Verlooſung<lb/> zugefallen und an dieſem ſchönen und werthvollen<lb/> Beſitze hatte er ſich zum Kunſtkenner und ſpeziell<lb/> zum Achenbach-Enthuſiaſten herangebildet. Er ſcherzte<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[52]/0062]
S echſtes K apitel.
Es war die Woche darnach und die Kaſtanien
hatten bereits abgeblüht; auch in der Bellevueſtraße.
Hier hatte Baron Botho v. Rienäcker eine zwiſchen
einem Front- und einem Gartenbalkon gelegene
Parterre-Wohnung inne: Arbeitszimmer, Eßzimmer,
Schlafzimmer, die ſich ſämmtlich durch eine geſchmack¬
volle, ſeine Mittel ziemlich erheblich überſteigende
Einrichtung auszeichneten. In dem Eßzimmer be¬
fanden ſich zwei Hertel'ſche Stillleben und dazwiſchen
eine Bärenhatz, werthvolle Kopie nach Rubens,
während in dem Arbeitszimmer ein Andreas Achen¬
bach'ſcher Seeſturm, umgeben von einigen kleineren
Bildern deſſelben Meiſters, paradirte. Der See¬
ſturm war ihm bei Gelegenheit einer Verlooſung
zugefallen und an dieſem ſchönen und werthvollen
Beſitze hatte er ſich zum Kunſtkenner und ſpeziell
zum Achenbach-Enthuſiaſten herangebildet. Er ſcherzte
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