Finen, Eberhard: Eine selige Veränderung Worauf die Christen harren und die darinn zu suchende Beste Veränderung. Braunschweig, 1720.Usus. Nachdem wir also mit einander angesehen / Die seelige Veränderung welche die Christen hoffen, wollen wir hieraus zu unser Erbauung erkennen: Die beste Veränderung eines Christen. Solche hat er in dem Andencken an die gewiß zu hoffende Veränderung. Man pflegt insgemein dieses eine Veränderung zu nennen / wenn man sein Gemüht von mühsamen und verdrießlichen Geschäfften abziehet / und was ergetzliches vornimmt; Solche Veränderungen so mühsam sie offtmals gesuchet werden / so angenehm man sich dieselbe vorstellet / so leicht verändern sie sich in Betrübniß und Kummer / wenn man dabey bedencket / wie es mit uns ein so elendes und jämmerliches Ding / wie die elende Hütte unsers Leibes so vielen Anfällen unterworffen / so gebrechlich / so hinfällig; wie alles dasjenige / was wir in dieser Hütten treiben und vorhaben / nichts als Eitelkeit und Richts; wie endlich der Ruin und Verstöhrung / die Faulniß / Verwesung / und Vermoderung dazu kommen / und kaum ein kleines Andencken von uns überbleibet. So wirds denn gut seyn / daß wir uns eine solidere Veränderung suchen / und jenen betrübten Gedancken entgegen setzen / das Andencken an die Veränderung, die unser Glaube uns hoffen heist. Hierunter geht uns Paulus vor. Es erinnere sich E. L. aus der Erklärung des Textes / wie Paulus in dem vorhergehenden Capitel von gar betrübten rechtschaffenen Christen aber unvermeidlichen Begegnissen Erwehnung gethan; II. Cor. IV. 1. 9. 10.was er von Trübsahlen, Bangigkeit, Aengsten, von den Mahlzeichen des leydenden JEsu, von Verfolgung und Unterdrückung geschrieben / dabey aber Usus. Nachdem wir also mit einander angesehen / Die seelige Veränderung welche die Christen hoffen, wollen wir hieraus zu unser Erbauung erkennen: Die beste Veränderung eines Christen. Solche hat er in dem Andencken an die gewiß zu hoffende Veränderung. Man pflegt insgemein dieses eine Veränderung zu nennen / wenn man sein Gemüht von mühsamen und verdrießlichen Geschäfften abziehet / und was ergetzliches vornimmt; Solche Veränderungen so mühsam sie offtmals gesuchet werden / so angenehm man sich dieselbe vorstellet / so leicht verändern sie sich in Betrübniß und Kummer / wenn man dabey bedencket / wie es mit uns ein so elendes und jämmerliches Ding / wie die elende Hütte unsers Leibes so vielen Anfällen unterworffen / so gebrechlich / so hinfällig; wie alles dasjenige / was wir in dieser Hütten treiben und vorhaben / nichts als Eitelkeit und Richts; wie endlich der Ruin und Verstöhrung / die Faulniß / Verwesung / und Vermoderung dazu kommen / und kaum ein kleines Andencken von uns überbleibet. So wirds denn gut seyn / daß wir uns eine solidere Veränderung suchen / und jenen betrübten Gedancken entgegen setzen / das Andencken an die Veränderung, die unser Glaube uns hoffen heist. Hierunter geht uns Paulus vor. Es erinnere sich E. L. aus der Erklärung des Textes / wie Paulus in dem vorhergehenden Capitel von gar betrübten rechtschaffenen Christen aber unvermeidlichen Begegnissen Erwehnung gethan; II. Cor. IV. 1. 9. 10.was er von Trübsahlen, Bangigkeit, Aengsten, von den Mahlzeichen des leydenden JEsu, von Verfolgung und Unterdrückung geschrieben / dabey aber <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0022" n="18"/> </div> <div> <head>Usus.<lb/></head> <p>Nachdem wir also mit einander angesehen / Die seelige Veränderung welche die Christen hoffen, wollen wir hieraus zu unser Erbauung erkennen: Die beste Veränderung eines Christen. Solche hat er in dem Andencken an die gewiß zu hoffende Veränderung. Man pflegt insgemein dieses eine Veränderung zu nennen / wenn man sein Gemüht von mühsamen und verdrießlichen Geschäfften abziehet / und was ergetzliches vornimmt; Solche Veränderungen so mühsam sie offtmals gesuchet werden / so angenehm man sich dieselbe vorstellet / so leicht verändern sie sich in Betrübniß und Kummer / wenn man dabey bedencket / wie es mit uns ein so elendes und jämmerliches Ding / wie die elende Hütte unsers Leibes so vielen Anfällen unterworffen / so gebrechlich / so hinfällig; wie alles dasjenige / was wir in dieser Hütten treiben und vorhaben / nichts als Eitelkeit und Richts; wie endlich der Ruin und Verstöhrung / die Faulniß / Verwesung / und Vermoderung dazu kommen / und kaum ein kleines Andencken von uns überbleibet. So wirds denn gut seyn / daß wir uns eine solidere Veränderung suchen / und jenen betrübten Gedancken entgegen setzen / das Andencken an die Veränderung, die unser Glaube uns hoffen heist. Hierunter geht uns Paulus vor. Es erinnere sich E. L. aus der Erklärung des Textes / wie Paulus in dem vorhergehenden Capitel von gar betrübten rechtschaffenen Christen aber unvermeidlichen Begegnissen Erwehnung gethan; <note place="left"><hi rendition="#i">II. Cor. IV. 1. 9. 10.</hi></note>was er von Trübsahlen, Bangigkeit, Aengsten, von den Mahlzeichen des leydenden JEsu, von Verfolgung und Unterdrückung geschrieben / dabey aber </p> </div> </body> </text> </TEI> [18/0022]
Usus.
Nachdem wir also mit einander angesehen / Die seelige Veränderung welche die Christen hoffen, wollen wir hieraus zu unser Erbauung erkennen: Die beste Veränderung eines Christen. Solche hat er in dem Andencken an die gewiß zu hoffende Veränderung. Man pflegt insgemein dieses eine Veränderung zu nennen / wenn man sein Gemüht von mühsamen und verdrießlichen Geschäfften abziehet / und was ergetzliches vornimmt; Solche Veränderungen so mühsam sie offtmals gesuchet werden / so angenehm man sich dieselbe vorstellet / so leicht verändern sie sich in Betrübniß und Kummer / wenn man dabey bedencket / wie es mit uns ein so elendes und jämmerliches Ding / wie die elende Hütte unsers Leibes so vielen Anfällen unterworffen / so gebrechlich / so hinfällig; wie alles dasjenige / was wir in dieser Hütten treiben und vorhaben / nichts als Eitelkeit und Richts; wie endlich der Ruin und Verstöhrung / die Faulniß / Verwesung / und Vermoderung dazu kommen / und kaum ein kleines Andencken von uns überbleibet. So wirds denn gut seyn / daß wir uns eine solidere Veränderung suchen / und jenen betrübten Gedancken entgegen setzen / das Andencken an die Veränderung, die unser Glaube uns hoffen heist. Hierunter geht uns Paulus vor. Es erinnere sich E. L. aus der Erklärung des Textes / wie Paulus in dem vorhergehenden Capitel von gar betrübten rechtschaffenen Christen aber unvermeidlichen Begegnissen Erwehnung gethan; was er von Trübsahlen, Bangigkeit, Aengsten, von den Mahlzeichen des leydenden JEsu, von Verfolgung und Unterdrückung geschrieben / dabey aber
II. Cor. IV. 1. 9. 10.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/finen_veraenderung_1720 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/finen_veraenderung_1720/22 |
Zitationshilfe: | Finen, Eberhard: Eine selige Veränderung Worauf die Christen harren und die darinn zu suchende Beste Veränderung. Braunschweig, 1720, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/finen_veraenderung_1720/22>, abgerufen am 21.02.2025. |