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Feuerbach, Paul Johann Anselm von: Lehrbuch des gemeinen in Deutschland geltenden Peinlichen Rechts. Giessen, 1801.

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Verbrechen der Tödung überhaupt.
erlauben (homicidium permissum) *), 4) dass nicht
die Bedingungen der Zurechnung mangelten
(homicidium casuale) **).

§. 246.

Die Tödung kann geschehen aus Dolus,
wenn die Beraubung des Lebens des Andern
Zweck des Handelnden war; aus Culpa, wenn
er sich durch sein Verschulden zu andern Hand-
lungen als Zweck determinirte, aus welchen
die Tödung nach Naturgesetzen erfolgt ist ***).
Die Begriffe von bestimmten und unbestimmten
Dolus, von reiner und durch Dolus determinir-
ter Culpa
(§. 66.) kommen hier besonders zur
Anwendung.

§. 247.

Die Präsumtion des Dolus kann verstärkt
oder geschwächt werden durch die Art der
Tödungsinstrumente und der Art ihres Ge-

brauchs
*) Wie bey der Tödung eines Nachtdiebes des Ehe-
brechers oder der ehebrecherischen Tochter. P. G. O.
Art. 142. u. 150.
**) Beyspiele zufälliger Tödung enthält P. G. O. Art.
147. Vergl. Ludov. Salomon Diss. de homicidio
casuali
. Lips. 1750.
***) L. 6. §. 7. D. de off. Praes. L. 40. 42. D. de aedilit.
edicto
. L. 5. §. 6. D. de bis, qui effuderint, vel dej.
L. 8. et 11. D. ad L. Aquil. P. G. O. Art. 134. 136.
146. 218. -- Mündlich vom Wergeld. Kaestner
Diss. de Werigeldo. Lips. 1742. J. Christ. Majer
historia juris Germanici antiquissimi circa homicidium.
Jen. 1770. 4.
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Verbrechen der Tödung überhaupt.
erlauben (homicidium permiſſum) *), 4) daſs nicht
die Bedingungen der Zurechnung mangelten
(homicidium caſuale) **).

§. 246.

Die Tödung kann geſchehen aus Dolus,
wenn die Beraubung des Lebens des Andern
Zweck des Handelnden war; aus Culpa, wenn
er ſich durch ſein Verſchulden zu andern Hand-
lungen als Zweck determinirte, aus welchen
die Tödung nach Naturgeſetzen erfolgt iſt ***).
Die Begriffe von beſtimmten und unbeſtimmten
Dolus, von reiner und durch Dolus determinir-
ter Culpa
(§. 66.) kommen hier beſonders zur
Anwendung.

§. 247.

Die Präſumtion des Dolus kann verſtärkt
oder geſchwächt werden durch die Art der
Tödungsinſtrumente und der Art ihres Ge-

brauchs
*) Wie bey der Tödung eines Nachtdiebes des Ehe-
brechers oder der ehebrecheriſchen Tochter. P. G. O.
Art. 142. u. 150.
**) Beyſpiele zufälliger Tödung enthält P. G. O. Art.
147. Vergl. Ludov. Salomon Diſſ. de homicidio
caſuali
. Lipſ. 1750.
***) L. 6. §. 7. D. de off. Praeſ. L. 40. 42. D. de aedilit.
edicto
. L. 5. §. 6. D. de bis, qui effuderint, vel dej.
L. 8. et 11. D. ad L. Aquil. P. G. O. Art. 134. 136.
146. 218. — Mündlich vom Wergeld. Kaeſtner
Diſſ. de Werigeldo. Lipſ. 1742. J. Chriſt. Majer
hiſtoria juris Germanici antiquiſſimi circa homicidium.
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[193/0221] Verbrechen der Tödung überhaupt. erlauben (homicidium permiſſum) *), 4) daſs nicht die Bedingungen der Zurechnung mangelten (homicidium caſuale) **). §. 246. Die Tödung kann geſchehen aus Dolus, wenn die Beraubung des Lebens des Andern Zweck des Handelnden war; aus Culpa, wenn er ſich durch ſein Verſchulden zu andern Hand- lungen als Zweck determinirte, aus welchen die Tödung nach Naturgeſetzen erfolgt iſt ***). Die Begriffe von beſtimmten und unbeſtimmten Dolus, von reiner und durch Dolus determinir- ter Culpa (§. 66.) kommen hier beſonders zur Anwendung. §. 247. Die Präſumtion des Dolus kann verſtärkt oder geſchwächt werden durch die Art der Tödungsinſtrumente und der Art ihres Ge- brauchs *) Wie bey der Tödung eines Nachtdiebes des Ehe- brechers oder der ehebrecheriſchen Tochter. P. G. O. Art. 142. u. 150. **) Beyſpiele zufälliger Tödung enthält P. G. O. Art. 147. Vergl. Ludov. Salomon Diſſ. de homicidio caſuali. Lipſ. 1750. ***) L. 6. §. 7. D. de off. Praeſ. L. 40. 42. D. de aedilit. edicto. L. 5. §. 6. D. de bis, qui effuderint, vel dej. L. 8. et 11. D. ad L. Aquil. P. G. O. Art. 134. 136. 146. 218. — Mündlich vom Wergeld. Kaeſtner Diſſ. de Werigeldo. Lipſ. 1742. J. Chriſt. Majer hiſtoria juris Germanici antiquiſſimi circa homicidium. Jen. 1770. 4. N

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Zitationshilfe: Feuerbach, Paul Johann Anselm von: Lehrbuch des gemeinen in Deutschland geltenden Peinlichen Rechts. Giessen, 1801, S. 193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/feuerbach_recht_1801/221>, abgerufen am 22.12.2024.