Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Euler, Leonhard: Vollständige Anleitung zur Algebra. Bd. 2. St. Petersburg, 1770.

Bild:
<< vorherige Seite

Erster Abschnitt
allgemeine Art zu tractiren, so seyen diese beyde Glei-
chungen gegeben I. ax + by = c und II. fx + gy = h
wo die Buchstaben a, b, c und f, g, h die Stelle
bekanter Zahlen vertreten. Hier ist nun die Frage wie
man aus diesen beyden Gleichungen die beyden unbe-
kanten Zahlen x und y herausbringen soll.

45.

Der natürlichste Weg bestehet nun darinn, daß
man aus einer jeden Gleichung, den Werth von ei-
ner unbekanten Zahl als z. E. von x bestimmt und
hernach diese beyde Werthe einander gleich setzt; wor-
aus man eine Gleichung erhält, da nur die unbe-
kante Zahl y vorkommt, welche man nach den obi-
gen Reguln bestimmen kann. Hat man nun y gefun-
den, so darf man nur anstatt desselben seinen gefun-
den Werth setzen, um daraus den Werth von x zu
erhalten.

46.

Dieser Regel zu Folge findet man aus der ersten
Gleichung x = , aus der andern aber findet man
x = ; diese beyden Werthe setze man einander gleich,
so erhält man diese neue Gleichung =

mit

Erſter Abſchnitt
allgemeine Art zu tractiren, ſo ſeyen dieſe beyde Glei-
chungen gegeben I. ax + by = c und II. fx + gy = h
wo die Buchſtaben a, b, c und f, g, h die Stelle
bekanter Zahlen vertreten. Hier iſt nun die Frage wie
man aus dieſen beyden Gleichungen die beyden unbe-
kanten Zahlen x und y herausbringen ſoll.

45.

Der natuͤrlichſte Weg beſtehet nun darinn, daß
man aus einer jeden Gleichung, den Werth von ei-
ner unbekanten Zahl als z. E. von x beſtimmt und
hernach dieſe beyde Werthe einander gleich ſetzt; wor-
aus man eine Gleichung erhaͤlt, da nur die unbe-
kante Zahl y vorkommt, welche man nach den obi-
gen Reguln beſtimmen kann. Hat man nun y gefun-
den, ſo darf man nur anſtatt deſſelben ſeinen gefun-
den Werth ſetzen, um daraus den Werth von x zu
erhalten.

46.

Dieſer Regel zu Folge findet man aus der erſten
Gleichung x = , aus der andern aber findet man
x = ; dieſe beyden Werthe ſetze man einander gleich,
ſo erhaͤlt man dieſe neue Gleichung =

mit
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0040" n="38"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Er&#x017F;ter Ab&#x017F;chnitt</hi></fw><lb/>
allgemeine Art zu tractiren, &#x017F;o &#x017F;eyen die&#x017F;e beyde Glei-<lb/>
chungen gegeben <hi rendition="#aq">I. ax + by = c</hi> und <hi rendition="#aq">II. fx + gy = h</hi><lb/>
wo die Buch&#x017F;taben <hi rendition="#aq">a, b, c</hi> und <hi rendition="#aq">f, g, h</hi> die Stelle<lb/>
bekanter Zahlen vertreten. Hier i&#x017F;t nun die Frage wie<lb/>
man aus die&#x017F;en beyden Gleichungen die beyden unbe-<lb/>
kanten Zahlen <hi rendition="#aq">x</hi> und <hi rendition="#aq">y</hi> herausbringen &#x017F;oll.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>45.</head><lb/>
            <p>Der natu&#x0364;rlich&#x017F;te Weg be&#x017F;tehet nun darinn, daß<lb/>
man aus einer jeden Gleichung, den Werth von ei-<lb/>
ner unbekanten Zahl als z. E. von <hi rendition="#aq">x</hi> be&#x017F;timmt und<lb/>
hernach die&#x017F;e beyde Werthe einander gleich &#x017F;etzt; wor-<lb/>
aus man eine Gleichung erha&#x0364;lt, da nur die unbe-<lb/>
kante Zahl <hi rendition="#aq">y</hi> vorkommt, welche man nach den obi-<lb/>
gen Reguln be&#x017F;timmen kann. Hat man nun <hi rendition="#aq">y</hi> gefun-<lb/>
den, &#x017F;o darf man nur an&#x017F;tatt de&#x017F;&#x017F;elben &#x017F;einen gefun-<lb/>
den Werth &#x017F;etzen, um daraus den Werth von <hi rendition="#aq">x</hi> zu<lb/>
erhalten.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>46.</head><lb/>
            <p>Die&#x017F;er Regel zu Folge findet man aus der er&#x017F;ten<lb/>
Gleichung <hi rendition="#aq">x</hi> = <formula notation="TeX">\frac{c - by}{a}</formula>, aus der andern aber findet man<lb/><hi rendition="#aq">x</hi> = <formula notation="TeX">\frac{h - gy}{f}</formula>; die&#x017F;e beyden Werthe &#x017F;etze man einander gleich,<lb/>
&#x017F;o erha&#x0364;lt man die&#x017F;e neue Gleichung <formula notation="TeX">\frac{c - by}{a}</formula> = <formula notation="TeX">\frac{h - gy}{f}</formula><lb/>
<fw place="bottom" type="catch">mit</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[38/0040] Erſter Abſchnitt allgemeine Art zu tractiren, ſo ſeyen dieſe beyde Glei- chungen gegeben I. ax + by = c und II. fx + gy = h wo die Buchſtaben a, b, c und f, g, h die Stelle bekanter Zahlen vertreten. Hier iſt nun die Frage wie man aus dieſen beyden Gleichungen die beyden unbe- kanten Zahlen x und y herausbringen ſoll. 45. Der natuͤrlichſte Weg beſtehet nun darinn, daß man aus einer jeden Gleichung, den Werth von ei- ner unbekanten Zahl als z. E. von x beſtimmt und hernach dieſe beyde Werthe einander gleich ſetzt; wor- aus man eine Gleichung erhaͤlt, da nur die unbe- kante Zahl y vorkommt, welche man nach den obi- gen Reguln beſtimmen kann. Hat man nun y gefun- den, ſo darf man nur anſtatt deſſelben ſeinen gefun- den Werth ſetzen, um daraus den Werth von x zu erhalten. 46. Dieſer Regel zu Folge findet man aus der erſten Gleichung x = [FORMEL], aus der andern aber findet man x = [FORMEL]; dieſe beyden Werthe ſetze man einander gleich, ſo erhaͤlt man dieſe neue Gleichung [FORMEL] = [FORMEL] mit

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/euler_algebra02_1770
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/euler_algebra02_1770/40
Zitationshilfe: Euler, Leonhard: Vollständige Anleitung zur Algebra. Bd. 2. St. Petersburg, 1770, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/euler_algebra02_1770/40>, abgerufen am 21.12.2024.