also daß die beyden obigen Methoden angewandt werden können; wodurch neue Werthe für y und also auch für x erhalten werden; nemlich x = f + y.
121.
Bisweilen hilfft es aber auch nichts, wann man gleich einen Werth für x errathen hat; wie in die- ser Formel geschieht 1 + x3, welche ein Quadrat wird, wann man setzt x = 2. Dann setzt man diesem zu folge x = 2 + y, so kommt diese Formel heraus 9 + 12y + 6yy + y3, welche nun ein Quadrat seyn soll. Es sey davon nach der ersten Regel die Wurzel = 3 + py, so wird 9 + 12y + 6yy + y3 = 9 + 6py + ppyy; wo seyn muß 12 = 6p und p = 2; alsdann wird 6 + y = pp = 4, und also y = --2; folglich x = 0, aus wel- chem Werth nichts weiter gefunden werden kann.
Nehmen wir aber nach der zweyten Methode die Wurzel = 3 + py + qyy, so wird 9 + 12y + 6yy + y3 = q + 6py + 6qyy + 2pqy3 + qqy4 + ppyy wo seyn muß, erstlich 12 = 6p und p = 2; ferner 6 = 6q + pp = 6q + 4 und also q = 1/3 ; hieraus erhält man 1 = 2pq + qqy = + y; dahero y = --3, folg- lich x = --1, und 1 + x3 = 0; aus welchem nichts
wei-
Zweyter Abſchnitt
alſo daß die beyden obigen Methoden angewandt werden koͤnnen; wodurch neue Werthe fuͤr y und alſo auch fuͤr x erhalten werden; nemlich x = f + y.
121.
Bisweilen hilfft es aber auch nichts, wann man gleich einen Werth fuͤr x errathen hat; wie in die- ſer Formel geſchieht 1 + x3, welche ein Quadrat wird, wann man ſetzt x = 2. Dann ſetzt man dieſem zu folge x = 2 + y, ſo kommt dieſe Formel heraus 9 + 12y + 6yy + y3, welche nun ein Quadrat ſeyn ſoll. Es ſey davon nach der erſten Regel die Wurzel = 3 + py, ſo wird 9 + 12y + 6yy + y3 = 9 + 6py + ppyy; wo ſeyn muß 12 = 6p und p = 2; alsdann wird 6 + y = pp = 4, und alſo y = —2; folglich x = 0, aus wel- chem Werth nichts weiter gefunden werden kann.
Nehmen wir aber nach der zweyten Methode die Wurzel = 3 + py + qyy, ſo wird 9 + 12y + 6yy + y3 = q + 6py + 6qyy + 2pqy3 + qqy4 + ppyy wo ſeyn muß, erſtlich 12 = 6p und p = 2; ferner 6 = 6q + pp = 6q + 4 und alſo q = ⅓; hieraus erhaͤlt man 1 = 2pq + qqy = + ⅑y; dahero y = —3, folg- lich x = —1, und 1 + x3 = 0; aus welchem nichts
wei-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0340"n="338"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Zweyter Abſchnitt</hi></fw><lb/>
alſo daß die beyden obigen Methoden angewandt<lb/>
werden koͤnnen; wodurch neue Werthe fuͤr <hirendition="#aq">y</hi> und alſo<lb/>
auch fuͤr <hirendition="#aq">x</hi> erhalten werden; nemlich <hirendition="#aq">x = f + y</hi>.</p></div><lb/><divn="3"><head>121.</head><lb/><p>Bisweilen hilfft es aber auch nichts, wann<lb/>
man gleich einen Werth fuͤr <hirendition="#aq">x</hi> errathen hat; wie in die-<lb/>ſer Formel geſchieht <hirendition="#aq">1 + x<hirendition="#sup">3</hi></hi>, welche ein Quadrat wird,<lb/>
wann man ſetzt <hirendition="#aq">x = 2</hi>. Dann ſetzt man dieſem zu folge<lb/><hirendition="#aq">x = 2 + y</hi>, ſo kommt dieſe Formel heraus <hirendition="#aq">9 + 12y<lb/>
+ 6yy + y<hirendition="#sup">3</hi></hi>, welche nun ein Quadrat ſeyn ſoll. Es<lb/>ſey davon nach der erſten Regel die Wurzel = <hirendition="#aq">3 + py</hi>,<lb/>ſo wird <hirendition="#aq">9 + 12y + 6yy + y<hirendition="#sup">3</hi> = 9 + 6py + ppyy</hi>;<lb/>
wo ſeyn muß <hirendition="#aq">12 = 6p</hi> und <hirendition="#aq">p = 2</hi>; alsdann wird <hirendition="#aq">6 + y<lb/>
= pp = 4</hi>, und alſo <hirendition="#aq">y = —2</hi>; folglich <hirendition="#aq">x = 0</hi>, aus wel-<lb/>
chem Werth nichts weiter gefunden werden kann.</p><lb/><p>Nehmen wir aber nach der zweyten Methode die<lb/>
Wurzel = <hirendition="#aq">3 + py + qyy</hi>, ſo wird <hirendition="#aq">9 + 12y + 6yy<lb/>
+ y<hirendition="#sup">3</hi> = q + 6py + 6qyy + 2pqy<hirendition="#sup">3</hi> + qqy<hirendition="#sup">4</hi></hi><lb/><hirendition="#et"><hirendition="#aq">+ ppyy</hi></hi><lb/>
wo ſeyn muß, erſtlich <hirendition="#aq">12 = 6p</hi> und <hirendition="#aq">p = 2</hi>; ferner <hirendition="#aq">6 = 6q<lb/>
+ pp = 6q + 4</hi> und alſo <hirendition="#aq">q</hi> = ⅓; hieraus erhaͤlt man<lb/><hirendition="#aq">1 = 2pq + qqy</hi> = <formulanotation="TeX">\frac{4}{3}</formula> + ⅑<hirendition="#aq">y</hi>; dahero <hirendition="#aq">y = —3</hi>, folg-<lb/>
lich <hirendition="#aq">x = —1</hi>, und <hirendition="#aq">1 + x<hirendition="#sup">3</hi> = 0</hi>; aus welchem nichts<lb/><fwplace="bottom"type="catch">wei-</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[338/0340]
Zweyter Abſchnitt
alſo daß die beyden obigen Methoden angewandt
werden koͤnnen; wodurch neue Werthe fuͤr y und alſo
auch fuͤr x erhalten werden; nemlich x = f + y.
121.
Bisweilen hilfft es aber auch nichts, wann
man gleich einen Werth fuͤr x errathen hat; wie in die-
ſer Formel geſchieht 1 + x3, welche ein Quadrat wird,
wann man ſetzt x = 2. Dann ſetzt man dieſem zu folge
x = 2 + y, ſo kommt dieſe Formel heraus 9 + 12y
+ 6yy + y3, welche nun ein Quadrat ſeyn ſoll. Es
ſey davon nach der erſten Regel die Wurzel = 3 + py,
ſo wird 9 + 12y + 6yy + y3 = 9 + 6py + ppyy;
wo ſeyn muß 12 = 6p und p = 2; alsdann wird 6 + y
= pp = 4, und alſo y = —2; folglich x = 0, aus wel-
chem Werth nichts weiter gefunden werden kann.
Nehmen wir aber nach der zweyten Methode die
Wurzel = 3 + py + qyy, ſo wird 9 + 12y + 6yy
+ y3 = q + 6py + 6qyy + 2pqy3 + qqy4
+ ppyy
wo ſeyn muß, erſtlich 12 = 6p und p = 2; ferner 6 = 6q
+ pp = 6q + 4 und alſo q = ⅓; hieraus erhaͤlt man
1 = 2pq + qqy = [FORMEL] + ⅑y; dahero y = —3, folg-
lich x = —1, und 1 + x3 = 0; aus welchem nichts
wei-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Euler, Leonhard: Vollständige Anleitung zur Algebra. Bd. 2. St. Petersburg, 1770, S. 338. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/euler_algebra02_1770/340>, abgerufen am 30.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.