Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Euler, Leonhard: Vollständige Anleitung zur Algebra. Bd. 2. St. Petersburg, 1770.

Bild:
<< vorherige Seite

Von den Algebraischen Gleichungen.
+ - 1/6 = 0, und diese mit 216 multiplicirt wird
y3 - 11 yy + 36 y - 36 = 0. Hier würde es müh-
sam seyn die Probe mit allen Theilern der Zahl 36 an-
zustellen: weil aber in unserer erstern Gleichung, das
letzte Glied 1 ist, so setze man x = so wird - +
-- 1 = 0 welche mit z3 multiplicirt giebt 6 - 11z
+ 6z2 - z3
= 0 und alle Glieder auf die andere Sei-
te gebracht z3 - 6 zz + 11z - 6 = 0, deren Wurzeln
sind z = 1, z = 2, z = 3; dahero wir für unsere Glei-
chung erhalten x = 1, x = 1/2, x = 1/3 .

163.

Aus dem obigen erkennt man, daß wann alle
Wurzeln positive Zahlen sind, in der Gleichung die Zei-
chen plus und minus mit einander abwechseln müssen,
allso daß die Gleichung eine solche Gestalt bekommt:
x3 - axx + bx - c = 0, wo drey Abwechselungen vor-
kommen, nemlich eben so viel als positive Wurzeln
vorhanden. Wären aber alle drey Wurzeln negativ ge-
wesen und man hätte diese drey Factores mit einander
multiplicirt x + p, x + q, x + r so würden alle
Glieder das Zeichen plus, und die Gleichung diese
Form bekommen haben x3 + axx + bx + c = 0,

wo
J 5

Von den Algebraiſchen Gleichungen.
+ - ⅙ = 0, und dieſe mit 216 multiplicirt wird
y3 - 11 yy + 36 y - 36 = 0. Hier wuͤrde es muͤh-
ſam ſeyn die Probe mit allen Theilern der Zahl 36 an-
zuſtellen: weil aber in unſerer erſtern Gleichung, das
letzte Glied 1 iſt, ſo ſetze man x = ſo wird - +
— 1 = 0 welche mit z3 multiplicirt giebt 6 - 11z
+ 6z2 - z3
= 0 und alle Glieder auf die andere Sei-
te gebracht z3 - 6 zz + 11z - 6 = 0, deren Wurzeln
ſind z = 1, z = 2, z = 3; dahero wir fuͤr unſere Glei-
chung erhalten x = 1, x = ½, x = ⅓.

163.

Aus dem obigen erkennt man, daß wann alle
Wurzeln poſitive Zahlen ſind, in der Gleichung die Zei-
chen plus und minus mit einander abwechſeln muͤſſen,
allſo daß die Gleichung eine ſolche Geſtalt bekommt:
x3 - axx + bx - c = 0, wo drey Abwechſelungen vor-
kommen, nemlich eben ſo viel als poſitive Wurzeln
vorhanden. Waͤren aber alle drey Wurzeln negativ ge-
weſen und man haͤtte dieſe drey Factores mit einander
multiplicirt x + p, x + q, x + r ſo wuͤrden alle
Glieder das Zeichen plus, und die Gleichung dieſe
Form bekommen haben x3 + axx + bx + c = 0,

wo
J 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0139" n="137"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von den Algebrai&#x017F;chen Gleichungen.</hi></fw><lb/>
+ <formula notation="TeX">\frac{y}{6}</formula> - &#x2159; = 0, und die&#x017F;e mit 216 multiplicirt wird<lb/><hi rendition="#aq">y<hi rendition="#sup">3</hi> - 11 yy + 36 y</hi> - 36 = 0. Hier wu&#x0364;rde es mu&#x0364;h-<lb/>
&#x017F;am &#x017F;eyn die Probe mit allen Theilern der Zahl 36 an-<lb/>
zu&#x017F;tellen: weil aber in un&#x017F;erer er&#x017F;tern Gleichung, das<lb/>
letzte Glied 1 i&#x017F;t, &#x017F;o &#x017F;etze man <hi rendition="#aq">x</hi> = <formula notation="TeX">\frac{1}{z}</formula> &#x017F;o wird <formula notation="TeX">\frac{6}{z^{3}}</formula> - <formula notation="TeX">\frac{11}{z^{2}}</formula> + <formula notation="TeX">\frac{6}{z}</formula><lb/>
&#x2014; 1 = 0 welche mit <hi rendition="#aq">z</hi><hi rendition="#sup">3</hi> multiplicirt giebt 6 - <hi rendition="#aq">11z<lb/>
+ 6z<hi rendition="#sup">2</hi> - z<hi rendition="#sup">3</hi></hi> = 0 und alle Glieder auf die andere Sei-<lb/>
te gebracht <hi rendition="#aq">z<hi rendition="#sup">3</hi> - 6 zz + 11z</hi> - 6 = 0, deren Wurzeln<lb/>
&#x017F;ind <hi rendition="#aq">z</hi> = 1, <hi rendition="#aq">z</hi> = 2, <hi rendition="#aq">z</hi> = 3; dahero wir fu&#x0364;r un&#x017F;ere Glei-<lb/>
chung erhalten <hi rendition="#aq">x</hi> = 1, <hi rendition="#aq">x</hi> = ½, <hi rendition="#aq">x</hi> = &#x2153;.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>163.</head><lb/>
            <p>Aus dem obigen erkennt man, daß wann alle<lb/>
Wurzeln po&#x017F;itive Zahlen &#x017F;ind, in der Gleichung die Zei-<lb/>
chen <hi rendition="#aq">plus</hi> und <hi rendition="#aq">minus</hi> mit einander abwech&#x017F;eln mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en,<lb/>
all&#x017F;o daß die Gleichung eine &#x017F;olche Ge&#x017F;talt bekommt:<lb/><hi rendition="#aq">x<hi rendition="#sup">3</hi> - axx + bx - c</hi> = 0, wo drey Abwech&#x017F;elungen vor-<lb/>
kommen, nemlich eben &#x017F;o viel als po&#x017F;itive Wurzeln<lb/>
vorhanden. Wa&#x0364;ren aber alle drey Wurzeln negativ ge-<lb/>
we&#x017F;en und man ha&#x0364;tte die&#x017F;e drey Factores mit einander<lb/>
multiplicirt <hi rendition="#aq">x + p</hi>, <hi rendition="#aq">x + q</hi>, <hi rendition="#aq">x + r</hi> &#x017F;o wu&#x0364;rden alle<lb/>
Glieder das Zeichen <hi rendition="#aq">plus</hi>, und die Gleichung die&#x017F;e<lb/>
Form bekommen haben <hi rendition="#aq">x<hi rendition="#sup">3</hi> + axx + bx + c</hi> = 0,<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">J 5</fw><fw place="bottom" type="catch">wo</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[137/0139] Von den Algebraiſchen Gleichungen. + [FORMEL] - ⅙ = 0, und dieſe mit 216 multiplicirt wird y3 - 11 yy + 36 y - 36 = 0. Hier wuͤrde es muͤh- ſam ſeyn die Probe mit allen Theilern der Zahl 36 an- zuſtellen: weil aber in unſerer erſtern Gleichung, das letzte Glied 1 iſt, ſo ſetze man x = [FORMEL] ſo wird [FORMEL] - [FORMEL] + [FORMEL] — 1 = 0 welche mit z3 multiplicirt giebt 6 - 11z + 6z2 - z3 = 0 und alle Glieder auf die andere Sei- te gebracht z3 - 6 zz + 11z - 6 = 0, deren Wurzeln ſind z = 1, z = 2, z = 3; dahero wir fuͤr unſere Glei- chung erhalten x = 1, x = ½, x = ⅓. 163. Aus dem obigen erkennt man, daß wann alle Wurzeln poſitive Zahlen ſind, in der Gleichung die Zei- chen plus und minus mit einander abwechſeln muͤſſen, allſo daß die Gleichung eine ſolche Geſtalt bekommt: x3 - axx + bx - c = 0, wo drey Abwechſelungen vor- kommen, nemlich eben ſo viel als poſitive Wurzeln vorhanden. Waͤren aber alle drey Wurzeln negativ ge- weſen und man haͤtte dieſe drey Factores mit einander multiplicirt x + p, x + q, x + r ſo wuͤrden alle Glieder das Zeichen plus, und die Gleichung dieſe Form bekommen haben x3 + axx + bx + c = 0, wo J 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/euler_algebra02_1770
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/euler_algebra02_1770/139
Zitationshilfe: Euler, Leonhard: Vollständige Anleitung zur Algebra. Bd. 2. St. Petersburg, 1770, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/euler_algebra02_1770/139>, abgerufen am 21.12.2024.