de, Hamburg, Bremen etc. gesendet werden soll- ten, einlifern. Der Herzog zu Braunschweig- Calenberg hatte nur den Hinüber befreiet. Zu Braunschweig erhilte der Deichmann von den herzogen zu Zelle und Wolffenbüttel ein postwerk vergönnet. Diweil nun die kaiserliche zu Cassel sich säumig, auch unordentlich bezeigete; so legete Hessen-Cassel nach Cur-Brandenburgs beispile, reitende, und farende posten um das jar 1652 an. Von den streitigkeiten zwischen den kaiserlichen, und Braunschweig-Lüneburgischen posten, han- delt Christian Ludewig Scheidt in den An- merkungen und Zusätzen zu des herrn geheimten rahts von Moser einleit. in das Braunschweig- Lüneburgische statsrecht, Goett. 1757, 8v, s. 136- 147. Die kaiserlichen, und des hauses Taxis ge- rechtsamen verteidiget der Lud. von Hornigk in seiner abh. de regali postarum iure, 1639, und 1663, 8v. Verschidene schriftsteller leiten dise sache aus dem tit. cod. de cursu publ.Christoph Phil. Richterde cursu publico et angariis et pa- rangariis, deque temonario onere Jena 1671, 4to. Nach der regel sind die einkünfte der post für die rentkammer.
§ 2129
von der posibe- dinten obligen- heiten.
Ein jeder postmeister, postschreiber, bis auf die postknechte, müssen ihr ambt, und ire pflicht wohl verrichten. Sie stehen in postsachen unmittelbar unter dem general- oder ober-postambte (§ 2163 des 1ten th.). Das ambt des postmeisters beste- het fürnämlich darin: daß er 1) die postordnung und den bestallungsbrif genau beobachte, 2) ein richtiges postbuch halte, darin die brife, und pa- kete etc. richtig eintrage, 4) solche wider einzeln in die postcarten bringet etc. 5) für die der post an-
ver-
II buch, LV haubſtuͤck,
de, Hamburg, Bremen ꝛc. geſendet werden ſoll- ten, einlifern. Der Herzog zu Braunſchweig- Calenberg hatte nur den Hinuͤber befreiet. Zu Braunſchweig erhilte der Deichmann von den herzogen zu Zelle und Wolffenbuͤttel ein poſtwerk vergoͤnnet. Diweil nun die kaiſerliche zu Caſſel ſich ſaͤumig, auch unordentlich bezeigete; ſo legete Heſſen-Caſſel nach Cur-Brandenburgs beiſpile, reitende, und farende poſten um das jar 1652 an. Von den ſtreitigkeiten zwiſchen den kaiſerlichen, und Braunſchweig-Luͤneburgiſchen poſten, han- delt Chriſtian Ludewig Scheidt in den An- merkungen und Zuſaͤtzen zu des herrn geheimten rahts von Moſer einleit. in das Braunſchweig- Luͤneburgiſche ſtatsrecht, Goett. 1757, 8v, ſ. 136- 147. Die kaiſerlichen, und des hauſes Taxis ge- rechtſamen verteidiget der Lud. von Hornigk in ſeiner abh. de regali poſtarum iure, 1639, und 1663, 8v. Verſchidene ſchriftſteller leiten diſe ſache aus dem tit. cod. de curſu publ.Chriſtoph Phil. Richterde curſu publico et angariis et pa- rangariis, deque temonario onere Jena 1671, 4to. Nach der regel ſind die einkuͤnfte der poſt fuͤr die rentkammer.
§ 2129
von der poſibe- dinten obligen- heiten.
Ein jeder poſtmeiſter, poſtſchreiber, bis auf die poſtknechte, muͤſſen ihr ambt, und ire pflicht wohl verrichten. Sie ſtehen in poſtſachen unmittelbar unter dem general- oder ober-poſtambte (§ 2163 des 1ten th.). Das ambt des poſtmeiſters beſte- het fuͤrnaͤmlich darin: daß er 1) die poſtordnung und den beſtallungsbrif genau beobachte, 2) ein richtiges poſtbuch halte, darin die brife, und pa- kete ꝛc. richtig eintrage, 4) ſolche wider einzeln in die poſtcarten bringet ꝛc. 5) fuͤr die der poſt an-
ver-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0936"n="912"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">II</hi> buch, <hirendition="#aq">LV</hi> haubſtuͤck,</hi></fw><lb/>
de, Hamburg, Bremen ꝛc. geſendet werden ſoll-<lb/>
ten, einlifern. Der Herzog zu Braunſchweig-<lb/>
Calenberg hatte nur den Hinuͤber befreiet. Zu<lb/>
Braunſchweig erhilte der Deichmann von den<lb/>
herzogen zu Zelle und Wolffenbuͤttel ein poſtwerk<lb/>
vergoͤnnet. Diweil nun die kaiſerliche zu Caſſel<lb/>ſich ſaͤumig, auch unordentlich bezeigete; ſo legete<lb/>
Heſſen-Caſſel nach Cur-Brandenburgs beiſpile,<lb/>
reitende, und farende poſten um das jar 1652 an.<lb/>
Von den ſtreitigkeiten zwiſchen den kaiſerlichen,<lb/>
und Braunſchweig-Luͤneburgiſchen poſten, han-<lb/>
delt <hirendition="#fr">Chriſtian Ludewig Scheidt</hi> in den An-<lb/>
merkungen und Zuſaͤtzen zu des herrn geheimten<lb/>
rahts von <hirendition="#fr">Moſer</hi> einleit. in das Braunſchweig-<lb/>
Luͤneburgiſche ſtatsrecht, Goett. 1757, 8v, ſ. 136-<lb/>
147. Die kaiſerlichen, und des hauſes Taxis ge-<lb/>
rechtſamen verteidiget der <hirendition="#fr">Lud. von Hornigk</hi><lb/>
in ſeiner abh. <hirendition="#aq">de regali poſtarum iure,</hi> 1639, und<lb/>
1663, 8v. Verſchidene ſchriftſteller leiten diſe<lb/>ſache aus dem <hirendition="#aq">tit. cod. de curſu publ.</hi><hirendition="#fr">Chriſtoph<lb/>
Phil. Richter</hi><hirendition="#aq">de curſu publico et angariis et pa-<lb/>
rangariis, deque temonario onere</hi> Jena 1671,<lb/>
4to. Nach der regel ſind die einkuͤnfte der poſt<lb/>
fuͤr die rentkammer.</p></div><lb/><divn="2"><head>§ 2129</head><lb/><noteplace="left">von der poſibe-<lb/>
dinten obligen-<lb/>
heiten.</note><p>Ein jeder poſtmeiſter, poſtſchreiber, bis auf die<lb/>
poſtknechte, muͤſſen ihr ambt, und ire pflicht wohl<lb/>
verrichten. Sie ſtehen in poſtſachen unmittelbar<lb/>
unter dem general- oder ober-poſtambte (§ 2163<lb/>
des 1ten th.). Das ambt des poſtmeiſters beſte-<lb/>
het fuͤrnaͤmlich darin: daß er 1) die poſtordnung<lb/>
und den beſtallungsbrif genau beobachte, 2) ein<lb/>
richtiges poſtbuch halte, darin die brife, und pa-<lb/>
kete ꝛc. richtig eintrage, 4) ſolche wider einzeln in<lb/>
die poſtcarten bringet ꝛc. 5) fuͤr die der poſt an-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ver-</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[912/0936]
II buch, LV haubſtuͤck,
de, Hamburg, Bremen ꝛc. geſendet werden ſoll-
ten, einlifern. Der Herzog zu Braunſchweig-
Calenberg hatte nur den Hinuͤber befreiet. Zu
Braunſchweig erhilte der Deichmann von den
herzogen zu Zelle und Wolffenbuͤttel ein poſtwerk
vergoͤnnet. Diweil nun die kaiſerliche zu Caſſel
ſich ſaͤumig, auch unordentlich bezeigete; ſo legete
Heſſen-Caſſel nach Cur-Brandenburgs beiſpile,
reitende, und farende poſten um das jar 1652 an.
Von den ſtreitigkeiten zwiſchen den kaiſerlichen,
und Braunſchweig-Luͤneburgiſchen poſten, han-
delt Chriſtian Ludewig Scheidt in den An-
merkungen und Zuſaͤtzen zu des herrn geheimten
rahts von Moſer einleit. in das Braunſchweig-
Luͤneburgiſche ſtatsrecht, Goett. 1757, 8v, ſ. 136-
147. Die kaiſerlichen, und des hauſes Taxis ge-
rechtſamen verteidiget der Lud. von Hornigk
in ſeiner abh. de regali poſtarum iure, 1639, und
1663, 8v. Verſchidene ſchriftſteller leiten diſe
ſache aus dem tit. cod. de curſu publ. Chriſtoph
Phil. Richter de curſu publico et angariis et pa-
rangariis, deque temonario onere Jena 1671,
4to. Nach der regel ſind die einkuͤnfte der poſt
fuͤr die rentkammer.
§ 2129
Ein jeder poſtmeiſter, poſtſchreiber, bis auf die
poſtknechte, muͤſſen ihr ambt, und ire pflicht wohl
verrichten. Sie ſtehen in poſtſachen unmittelbar
unter dem general- oder ober-poſtambte (§ 2163
des 1ten th.). Das ambt des poſtmeiſters beſte-
het fuͤrnaͤmlich darin: daß er 1) die poſtordnung
und den beſtallungsbrif genau beobachte, 2) ein
richtiges poſtbuch halte, darin die brife, und pa-
kete ꝛc. richtig eintrage, 4) ſolche wider einzeln in
die poſtcarten bringet ꝛc. 5) fuͤr die der poſt an-
ver-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 912. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/936>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.