bräuchlich, woraus die auflaß- und lehngelter, ab- und zuschreibe-gebüren ire erläuterung erhalten. Disemnach ist die belehnung eine gerichtliche über- gabe, auch den lehnrechten nach. Jn Hessen gilt allso kein kauf, keine schenkung, tausch etc, falls selbige von der obrigkeit nicht bestätiget sind; man sehe auch die Schminkischenmonum. Hass. th. 4, s. 414, die Kur Braunschw. Lüneb. lan- desgesäze im 2ten th. s. 634, s. 638, s. 647 fg., des Freiherrn von Harpprecht stats-archiv des K. und R. kammergerichtes im Iten th. s. 97, n. 4, s. 113, n. 17, s. 250 fg., die Hofmannische teutsche Reichspraris im 2ten bande, s. 53, s. 54, § 1246, und die daselbst angezogene schriftsteller. Jn der Reichsstadt Hailbronn, Reutlingen etc, wird ein über unbewegliche güter getroffener kauf, so lange er nicht gerichtlich bestätiget worden ist, für ungiltig geachtet, und darf vor der gerichtli- chen bestätigung dem verkäufer vom kaufschillinge nichts ausgezalet werden. Die gräflich-benthei- mische gerichts- und landes-ordnung th. 4, tit. 12, tit. 13, stimmet disem folgender massen bei, allwo verordnet ist: "und sonderlich auch, damit die "weitläuftige diseussions-processe vermiden, und "ein jeder des seinigen destomehr gesichert seyn mö- "ge, sollen hinfüro keine alienationes, cessiones, "oppignorationes, oder hypothecationes unbeweg- "licher güter, oder stehender renten, und obliga- "tionen, in unsrer grafschaft anders, als für dem "gerichte, da selbiges gut gelegen ist, tauglich ge- "schehen, auch allerlei andere actus passiren, im "concurse jederzeit den vorzug haben, und welche "nicht gerichtlich geschehen, rejectiret werden rc".
§ 1857
Das wort: erbe, erben, anerben, die an-vom beerben, und enterben erbung hat mancherlei bedeutungen (§ 1820).
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und deſſen gattungen.
braͤuchlich, woraus die auflaß- und lehngelter, ab- und zuſchreibe-gebuͤren ire erlaͤuterung erhalten. Diſemnach iſt die belehnung eine gerichtliche uͤber- gabe, auch den lehnrechten nach. Jn Heſſen gilt allſo kein kauf, keine ſchenkung, tauſch ꝛc, falls ſelbige von der obrigkeit nicht beſtaͤtiget ſind; man ſehe auch die Schminkiſchenmonum. Haſſ. th. 4, ſ. 414, die Kur Braunſchw. Luͤneb. lan- desgeſaͤze im 2ten th. ſ. 634, ſ. 638, ſ. 647 fg., des Freiherrn von Harpprecht ſtats-archiv des K. und R. kammergerichtes im Iten th. ſ. 97, n. 4, ſ. 113, n. 17, ſ. 250 fg., die Hofmanniſche teutſche Reichspraris im 2ten bande, ſ. 53, ſ. 54, § 1246, und die daſelbſt angezogene ſchriftſteller. Jn der Reichsſtadt Hailbronn, Reutlingen ꝛc, wird ein uͤber unbewegliche guͤter getroffener kauf, ſo lange er nicht gerichtlich beſtaͤtiget worden iſt, fuͤr ungiltig geachtet, und darf vor der gerichtli- chen beſtaͤtigung dem verkaͤufer vom kaufſchillinge nichts ausgezalet werden. Die graͤflich-benthei- miſche gerichts- und landes-ordnung th. 4, tit. 12, tit. 13, ſtimmet diſem folgender maſſen bei, allwo verordnet iſt: „und ſonderlich auch, damit die „weitlaͤuftige diſeuſſions-proceſſe vermiden, und „ein jeder des ſeinigen deſtomehr geſichert ſeyn moͤ- „ge, ſollen hinfuͤro keine alienationes, ceſſiones, „oppignorationes, oder hypothecationes unbeweg- „licher guͤter, oder ſtehender renten, und obliga- „tionen, in unſrer grafſchaft anders, als fuͤr dem „gerichte, da ſelbiges gut gelegen iſt, tauglich ge- „ſchehen, auch allerlei andere actus paſſiren, im „concurſe jederzeit den vorzug haben, und welche „nicht gerichtlich geſchehen, rejectiret werden ꝛc‟.
§ 1857
Das wort: erbe, erben, anerben, die an-vom beerben, und enterben erbung hat mancherlei bedeutungen (§ 1820).
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und deſſen gattungen.
braͤuchlich, woraus die auflaß- und lehngelter, ab-
und zuſchreibe-gebuͤren ire erlaͤuterung erhalten.
Diſemnach iſt die belehnung eine gerichtliche uͤber-
gabe, auch den lehnrechten nach. Jn Heſſen
gilt allſo kein kauf, keine ſchenkung, tauſch ꝛc,
falls ſelbige von der obrigkeit nicht beſtaͤtiget ſind;
man ſehe auch die Schminkiſchen monum. Haſſ.
th. 4, ſ. 414, die Kur Braunſchw. Luͤneb. lan-
desgeſaͤze im 2ten th. ſ. 634, ſ. 638, ſ. 647 fg.,
des Freiherrn von Harpprecht ſtats-archiv des
K. und R. kammergerichtes im Iten th. ſ. 97, n.
4, ſ. 113, n. 17, ſ. 250 fg., die Hofmanniſche
teutſche Reichspraris im 2ten bande, ſ. 53, ſ. 54,
§ 1246, und die daſelbſt angezogene ſchriftſteller.
Jn der Reichsſtadt Hailbronn, Reutlingen ꝛc,
wird ein uͤber unbewegliche guͤter getroffener kauf,
ſo lange er nicht gerichtlich beſtaͤtiget worden iſt,
fuͤr ungiltig geachtet, und darf vor der gerichtli-
chen beſtaͤtigung dem verkaͤufer vom kaufſchillinge
nichts ausgezalet werden. Die graͤflich-benthei-
miſche gerichts- und landes-ordnung th. 4, tit. 12,
tit. 13, ſtimmet diſem folgender maſſen bei, allwo
verordnet iſt: „und ſonderlich auch, damit die
„weitlaͤuftige diſeuſſions-proceſſe vermiden, und
„ein jeder des ſeinigen deſtomehr geſichert ſeyn moͤ-
„ge, ſollen hinfuͤro keine alienationes, ceſſiones,
„oppignorationes, oder hypothecationes unbeweg-
„licher guͤter, oder ſtehender renten, und obliga-
„tionen, in unſrer grafſchaft anders, als fuͤr dem
„gerichte, da ſelbiges gut gelegen iſt, tauglich ge-
„ſchehen, auch allerlei andere actus paſſiren, im
„concurſe jederzeit den vorzug haben, und welche
„nicht gerichtlich geſchehen, rejectiret werden ꝛc‟.
§ 1857
Das wort: erbe, erben, anerben, die an-
erbung hat mancherlei bedeutungen (§ 1820).
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vom beerben,
und enterben
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 805. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/829>, abgerufen am 21.12.2024.
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