mannes tode zum trinken geschaffet worden; so ge- höret er ebensalls zur halbschid darzu. Gerste, hopfen, hafer, heidekorn, wicken, gehören nicht zum mußteile, Barth s. 637 fg.; wohl aber das malz gewisser massen, Barth s. 637, s. 669; falls es zum verkaufe nicht aufgeschüttet ist, ebend. s. 638, s. 252. Die witbe fodert das mußteil nicht allein von dem einländischen; sondern auch von den auswärtigen, und von den gepachteten gütern des ehemannes; imgleichen von den nuzun- gen des eisernen vihes, Barth s. 647 -- 651, im Iten th., s. 110. Der ehemann darf dersel- ben das mußteil, vermittels eines lezten willens, oder vermächtnisses, nicht entzihen, Hofmann im Iten th., s. 112, s. 117. Jn braunschweigi- schen landen, der Kur Mark Brandenburg, die Neumark ausgenommen, ist das mußteil abge- schaffet, Barth s. 658.
§ 1393
Das eingeschneidel ist auch sächsisch, und heis-vom einge- schneidel. set supervita, supravita etc. Es ist dasselbe von verschidener art, und zwar das sächsische, oder das bedingete, z. e. daß man einem die hochzeit austun wollte, den tisch so lange geben werde etc, Mascov in electis dotal. Goett. 1739, in coroll. n. 1 -- 6, Barth s. 658 fgg., Christian Wild- vogelde superuita eingeschneidel viduis praestanda, Jena 1713, repertorium iuris priuati, th. II, s. 1397 fg., Carl Otto Rechenbergde dotalitio, superuita, comestibilibus etc, Leipz. 1746, s. 4 fg. Die bürgerliche eheleute können sich auch derglei- chen bedingen, Barth s. 663; es höret aber durch die schreitung zur andern ehe auf, und gehet durch einen ehebruch verloren, Barth s. 662 fg.
Neun
vom mußteile, und eingeſchneidel.
mannes tode zum trinken geſchaffet worden; ſo ge- hoͤret er ebenſalls zur halbſchid darzu. Gerſte, hopfen, hafer, heidekorn, wicken, gehoͤren nicht zum mußteile, Barth ſ. 637 fg.; wohl aber das malz gewiſſer maſſen, Barth ſ. 637, ſ. 669; falls es zum verkaufe nicht aufgeſchuͤttet iſt, ebend. ſ. 638, ſ. 252. Die witbe fodert das mußteil nicht allein von dem einlaͤndiſchen; ſondern auch von den auswaͤrtigen, und von den gepachteten guͤtern des ehemannes; imgleichen von den nuzun- gen des eiſernen vihes, Barth ſ. 647 — 651, im Iten th., ſ. 110. Der ehemann darf derſel- ben das mußteil, vermittels eines lezten willens, oder vermaͤchtniſſes, nicht entzihen, Hofmann im Iten th., ſ. 112, ſ. 117. Jn braunſchweigi- ſchen landen, der Kur Mark Brandenburg, die Neumark ausgenommen, iſt das mußteil abge- ſchaffet, Barth ſ. 658.
§ 1393
Das eingeſchneidel iſt auch ſaͤchſiſch, und heiſ-vom einge- ſchneidel. ſet ſupervita, ſupravita ꝛc. Es iſt daſſelbe von verſchidener art, und zwar das ſaͤchſiſche, oder das bedingete, z. e. daß man einem die hochzeit austun wollte, den tiſch ſo lange geben werde ꝛc, Maſcov in electis dotal. Goett. 1739, in coroll. n. 1 — 6, Barth ſ. 658 fgg., Chriſtian Wild- vogelde ſuperuita eingeſchneidel viduis praeſtanda, Jena 1713, repertorium iuris priuati, th. II, ſ. 1397 fg., Carl Otto Rechenbergde dotalitio, ſuperuita, comeſtibilibus etc, Leipz. 1746, ſ. 4 fg. Die buͤrgerliche eheleute koͤnnen ſich auch derglei- chen bedingen, Barth ſ. 663; es hoͤret aber durch die ſchreitung zur andern ehe auf, und gehet durch einen ehebruch verloren, Barth ſ. 662 fg.
Neun
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vom mußteile, und eingeſchneidel.
mannes tode zum trinken geſchaffet worden; ſo ge-
hoͤret er ebenſalls zur halbſchid darzu. Gerſte,
hopfen, hafer, heidekorn, wicken, gehoͤren nicht
zum mußteile, Barth ſ. 637 fg.; wohl aber das
malz gewiſſer maſſen, Barth ſ. 637, ſ. 669;
falls es zum verkaufe nicht aufgeſchuͤttet iſt, ebend.
ſ. 638, ſ. 252. Die witbe fodert das mußteil
nicht allein von dem einlaͤndiſchen; ſondern auch
von den auswaͤrtigen, und von den gepachteten
guͤtern des ehemannes; imgleichen von den nuzun-
gen des eiſernen vihes, Barth ſ. 647 — 651,
im Iten th., ſ. 110. Der ehemann darf derſel-
ben das mußteil, vermittels eines lezten willens,
oder vermaͤchtniſſes, nicht entzihen, Hofmann
im Iten th., ſ. 112, ſ. 117. Jn braunſchweigi-
ſchen landen, der Kur Mark Brandenburg, die
Neumark ausgenommen, iſt das mußteil abge-
ſchaffet, Barth ſ. 658.
§ 1393
Das eingeſchneidel iſt auch ſaͤchſiſch, und heiſ-
ſet ſupervita, ſupravita ꝛc. Es iſt daſſelbe von
verſchidener art, und zwar das ſaͤchſiſche, oder
das bedingete, z. e. daß man einem die hochzeit
austun wollte, den tiſch ſo lange geben werde ꝛc,
Maſcov in electis dotal. Goett. 1739, in coroll.
n. 1 — 6, Barth ſ. 658 fgg., Chriſtian Wild-
vogel de ſuperuita eingeſchneidel viduis praeſtanda,
Jena 1713, repertorium iuris priuati, th. II,
ſ. 1397 fg., Carl Otto Rechenberg de dotalitio,
ſuperuita, comeſtibilibus etc, Leipz. 1746, ſ. 4 fg.
Die buͤrgerliche eheleute koͤnnen ſich auch derglei-
chen bedingen, Barth ſ. 663; es hoͤret aber durch
die ſchreitung zur andern ehe auf, und gehet durch
einen ehebruch verloren, Barth ſ. 662 fg.
vom einge-
ſchneidel.
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 701. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/725>, abgerufen am 21.11.2024.
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