anf., und § 1, 2 s. 468, verbleibet der mutter die teutsche vormundschaft, und die verwaltung des väterlichen vermögens, auch nuznüssung, womit die Solmsische, Nürnbergische, Ravensburgische, Wezlarische, Ulmische, Speierische, und andere rechte übereinstimmen, Harpprechtde vsufr. stat. mat. § 21 n. 270 fg. s. 1539. vol. II, damit die mutter einer belonung irer bemühung für das erzi- hungs-ungemach erhalte, von Lynkerde matria potestate in liberos § 15, zu ende, s. 19, 1688, Harpprecht am a. o. § 31 s. 1547; wiwohl in ansehung des vermögens der kinder die land- und stadtrechte sehr von einander abweichen, Harp- precht § 20 s. 1538 fgg. Jn dem berümten ver- gleiche zwischen dem herrn landgrafen Wilhelm V, zu Hessen-Cassel, und herrn landgrafen Geörgen zu Hessen-Darmstadt vom jare 1627, heisset es im lezten §: damit der gegenwärtige zwischen uns auf- gerichtete vergleich, so vil eher seine kräftige wirk- liche vollzihung erreiche; so ist abgeredet, und ge- schlossen: daß diser accord nicht anders giltig seyn solle, dann sofern zuvörderst unser, landgraf Wil- helms, gnädiger gelibter herr vater, landgraf Mo- riz, zu Hessen, und dann unsere gnädige gelibte frau mutter, frau Juliana etc -- für sich, und al- ler irer -- -- söne, die iezo im leben sind, oder noch künftig -- -- geboren werden möchten -- -- mit offener schrift, unter iren fürstlichen sub- scriptionen, und insigeln, -- -- vollkommlich con- sentiren, und uns landgraf Geörgen diselbe con- sens-brif richtig, und one fehl zu handen kommen würde, Lünig im R. archive P. spec. cont. II, un- ter Hessen, s. 835, und s. 875.
§ 870
vom haubte ei- ner famili, oder eines ge- schlechtes.
Bei vilen erlauchten häusern, auch adelichen geschlechtern findet man einen director, welcher die
gemei-
CXV haubtſtuͤck,
anf., und § 1, 2 ſ. 468, verbleibet der mutter die teutſche vormundſchaft, und die verwaltung des vaͤterlichen vermoͤgens, auch nuznuͤſſung, womit die Solmſiſche, Nuͤrnbergiſche, Ravensburgiſche, Wezlariſche, Ulmiſche, Speieriſche, und andere rechte uͤbereinſtimmen, Harpprechtde vſufr. ſtat. mat. § 21 n. 270 fg. ſ. 1539. vol. II, damit die mutter einer belonung irer bemuͤhung fuͤr das erzi- hungs-ungemach erhalte, von Lynkerde matria poteſtate in liberos § 15, zu ende, ſ. 19, 1688, Harpprecht am a. o. § 31 ſ. 1547; wiwohl in anſehung des vermoͤgens der kinder die land- und ſtadtrechte ſehr von einander abweichen, Harp- precht § 20 ſ. 1538 fgg. Jn dem beruͤmten ver- gleiche zwiſchen dem herrn landgrafen Wilhelm V, zu Heſſen-Caſſel, und herrn landgrafen Geoͤrgen zu Heſſen-Darmſtadt vom jare 1627, heiſſet es im lezten §: damit der gegenwaͤrtige zwiſchen uns auf- gerichtete vergleich, ſo vil eher ſeine kraͤftige wirk- liche vollzihung erreiche; ſo iſt abgeredet, und ge- ſchloſſen: daß diſer accord nicht anders giltig ſeyn ſolle, dann ſofern zuvoͤrderſt unſer, landgraf Wil- helms, gnaͤdiger gelibter herr vater, landgraf Mo- riz, zu Heſſen, und dann unſere gnaͤdige gelibte frau mutter, frau Juliana ꝛc — fuͤr ſich, und al- ler irer — — ſoͤne, die iezo im leben ſind, oder noch kuͤnftig — — geboren werden moͤchten — — mit offener ſchrift, unter iren fuͤrſtlichen ſub- ſcriptionen, und inſigeln, — — vollkommlich con- ſentiren, und uns landgraf Geoͤrgen diſelbe con- ſens-brif richtig, und one fehl zu handen kommen wuͤrde, Luͤnig im R. archive P. ſpec. cont. II, un- ter Heſſen, ſ. 835, und ſ. 875.
§ 870
vom haubte ei- ner famili, oder eines ge- ſchlechtes.
Bei vilen erlauchten haͤuſern, auch adelichen geſchlechtern findet man einen director, welcher die
gemei-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0546"n="522"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">CXV</hi> haubtſtuͤck,</hi></fw><lb/>
anf., und § 1, 2 ſ. 468, verbleibet der mutter die<lb/>
teutſche vormundſchaft, und die verwaltung des<lb/>
vaͤterlichen vermoͤgens, auch nuznuͤſſung, womit die<lb/>
Solmſiſche, Nuͤrnbergiſche, Ravensburgiſche,<lb/>
Wezlariſche, Ulmiſche, Speieriſche, und andere<lb/>
rechte uͤbereinſtimmen, <hirendition="#fr">Harpprecht</hi><hirendition="#aq">de vſufr. ſtat.<lb/>
mat.</hi> § 21 n. 270 fg. ſ. 1539. vol. <hirendition="#aq">II,</hi> damit die<lb/>
mutter einer belonung irer bemuͤhung fuͤr das erzi-<lb/>
hungs-ungemach erhalte, <hirendition="#fr">von Lynker</hi><hirendition="#aq">de matria<lb/>
poteſtate in liberos</hi> § 15, zu ende, ſ. 19, 1688,<lb/><hirendition="#fr">Harpprecht</hi> am a. o. § 31 ſ. 1547; wiwohl in<lb/>
anſehung des vermoͤgens der kinder die land- und<lb/>ſtadtrechte ſehr von einander abweichen, <hirendition="#fr">Harp-<lb/>
precht</hi> § 20 ſ. 1538 fgg. Jn dem beruͤmten ver-<lb/>
gleiche zwiſchen dem herrn landgrafen Wilhelm <hirendition="#aq">V,</hi><lb/>
zu Heſſen-Caſſel, und herrn landgrafen Geoͤrgen<lb/>
zu Heſſen-Darmſtadt vom jare 1627, heiſſet es im<lb/>
lezten §: damit der gegenwaͤrtige zwiſchen uns auf-<lb/>
gerichtete vergleich, ſo vil eher ſeine kraͤftige wirk-<lb/>
liche vollzihung erreiche; ſo iſt abgeredet, und ge-<lb/>ſchloſſen: daß diſer accord nicht anders giltig ſeyn<lb/>ſolle, dann ſofern zuvoͤrderſt unſer, landgraf Wil-<lb/>
helms, gnaͤdiger gelibter herr vater, landgraf Mo-<lb/>
riz, zu Heſſen, und dann unſere gnaͤdige gelibte<lb/>
frau mutter, frau Juliana ꝛc — fuͤr ſich, und al-<lb/>
ler irer ——ſoͤne, die iezo im leben ſind, oder<lb/>
noch kuͤnftig —— geboren werden moͤchten —<lb/>— mit offener ſchrift, unter iren fuͤrſtlichen ſub-<lb/>ſcriptionen, und inſigeln, —— vollkommlich con-<lb/>ſentiren, und uns landgraf Geoͤrgen diſelbe con-<lb/>ſens-brif richtig, und one fehl zu handen kommen<lb/>
wuͤrde, <hirendition="#fr">Luͤnig</hi> im R. archive <hirendition="#aq">P. ſpec. cont. II,</hi> un-<lb/>
ter Heſſen, ſ. 835, und ſ. 875.</p></div><lb/><divn="2"><head>§ 870</head><lb/><noteplace="left">vom haubte ei-<lb/>
ner famili,<lb/>
oder eines ge-<lb/>ſchlechtes.</note><p>Bei vilen erlauchten haͤuſern, auch adelichen<lb/>
geſchlechtern findet man einen director, welcher die<lb/><fwplace="bottom"type="catch">gemei-</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[522/0546]
CXV haubtſtuͤck,
anf., und § 1, 2 ſ. 468, verbleibet der mutter die
teutſche vormundſchaft, und die verwaltung des
vaͤterlichen vermoͤgens, auch nuznuͤſſung, womit die
Solmſiſche, Nuͤrnbergiſche, Ravensburgiſche,
Wezlariſche, Ulmiſche, Speieriſche, und andere
rechte uͤbereinſtimmen, Harpprecht de vſufr. ſtat.
mat. § 21 n. 270 fg. ſ. 1539. vol. II, damit die
mutter einer belonung irer bemuͤhung fuͤr das erzi-
hungs-ungemach erhalte, von Lynker de matria
poteſtate in liberos § 15, zu ende, ſ. 19, 1688,
Harpprecht am a. o. § 31 ſ. 1547; wiwohl in
anſehung des vermoͤgens der kinder die land- und
ſtadtrechte ſehr von einander abweichen, Harp-
precht § 20 ſ. 1538 fgg. Jn dem beruͤmten ver-
gleiche zwiſchen dem herrn landgrafen Wilhelm V,
zu Heſſen-Caſſel, und herrn landgrafen Geoͤrgen
zu Heſſen-Darmſtadt vom jare 1627, heiſſet es im
lezten §: damit der gegenwaͤrtige zwiſchen uns auf-
gerichtete vergleich, ſo vil eher ſeine kraͤftige wirk-
liche vollzihung erreiche; ſo iſt abgeredet, und ge-
ſchloſſen: daß diſer accord nicht anders giltig ſeyn
ſolle, dann ſofern zuvoͤrderſt unſer, landgraf Wil-
helms, gnaͤdiger gelibter herr vater, landgraf Mo-
riz, zu Heſſen, und dann unſere gnaͤdige gelibte
frau mutter, frau Juliana ꝛc — fuͤr ſich, und al-
ler irer — — ſoͤne, die iezo im leben ſind, oder
noch kuͤnftig — — geboren werden moͤchten —
— mit offener ſchrift, unter iren fuͤrſtlichen ſub-
ſcriptionen, und inſigeln, — — vollkommlich con-
ſentiren, und uns landgraf Geoͤrgen diſelbe con-
ſens-brif richtig, und one fehl zu handen kommen
wuͤrde, Luͤnig im R. archive P. ſpec. cont. II, un-
ter Heſſen, ſ. 835, und ſ. 875.
§ 870
Bei vilen erlauchten haͤuſern, auch adelichen
geſchlechtern findet man einen director, welcher die
gemei-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 522. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/546>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.