Jm Reiche ist das sächsische leibgeding mit denvon dem ertra- ge der zinßen bei dem leibge- dinge. virfachen zinsen nicht gewönlich (§ 814, 816). Da- her kömmt es der bestimmung des wittumes hal- ber auf die eheberedungen, hausverträge, und an- dere gebarungen zuförderst im Reiche an. Sihe im übrigen den von Ludolf am a. o. s. 111, das Moserische statsr. th. 22, s. 35 fg., die von Cra- merische abh. in opusc. II s. 626 fg., die wezl. ne- benstunden im 48sten th. s. 122 fg. § 14, meine neuen kleinen schriften, im 3ten stücke s. 511 fg., und 4ten stücke s. 50 fg. Begeret die witbe ein mere- res, als wie der ehelich, oder hausvertrag enthält; so muß sie solches erweisen. Dise zinsen sind schon alt, wie der Muratorius mit einem beispile vom jare 1203 bestärket in den antichit. Eftens. ed. ital. Modena 1717 fol. s. 23. Sonst aber ist es ein anders, wenn die witbe iren brautschaz zurück ver- langet, und die erben des mannes dabei im verzuge sich befinden; dahir bekömmt sie nur das übliche interesse des verzuges, Menken in tract. syn. proc. tit. 43 § 15, Richterde priuilegiis creditor. s. 224.
§ 829
Besoldete diner, geist- und weltlichen standes,vom gnaden- jare. verlissen öfters schulden, welche zu bezalen waren. Damit nun die witbe, und kinder solche abfüren konnten, musste der ambtsnachfolger das erste jar one besoldung leben, und man reichete der witbe, auch den kindern öfters noch eine volle jares-besol- dung von zeit des abgeleibeten besoldeten diners; allein dises ist nicht aller orten mehr zu finden; vil- mehr sind an vilen orten nur gnaden-quartale, nächst dem sterb-quartale, wie auch in hisiger uni- versitaet bei den witben der professoren, besage der
statuten
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vom wittume, und leibgedinge.
§ 828
Jm Reiche iſt das ſaͤchſiſche leibgeding mit denvon dem ertra- ge der zinßen bei dem leibge- dinge. virfachen zinſen nicht gewoͤnlich (§ 814, 816). Da- her koͤmmt es der beſtimmung des wittumes hal- ber auf die eheberedungen, hausvertraͤge, und an- dere gebarungen zufoͤrderſt im Reiche an. Sihe im uͤbrigen den von Ludolf am a. o. ſ. 111, das Moſeriſche ſtatsr. th. 22, ſ. 35 fg., die von Cra- meriſche abh. in opuſc. II ſ. 626 fg., die wezl. ne- benſtunden im 48ſten th. ſ. 122 fg. § 14, meine neuen kleinen ſchriften, im 3ten ſtuͤcke ſ. 511 fg., und 4ten ſtuͤcke ſ. 50 fg. Begeret die witbe ein mere- res, als wie der ehelich, oder hausvertrag enthaͤlt; ſo muß ſie ſolches erweiſen. Diſe zinſen ſind ſchon alt, wie der Muratorius mit einem beiſpile vom jare 1203 beſtaͤrket in den antichit. Eftenſ. ed. ital. Modena 1717 fol. ſ. 23. Sonſt aber iſt es ein anders, wenn die witbe iren brautſchaz zuruͤck ver- langet, und die erben des mannes dabei im verzuge ſich befinden; dahir bekoͤmmt ſie nur das uͤbliche intereſſe des verzuges, Menken in tract. ſyn. proc. tit. 43 § 15, Richterde priuilegiis creditor. ſ. 224.
§ 829
Beſoldete diner, geiſt- und weltlichen ſtandes,vom gnaden- jare. verliſſen oͤfters ſchulden, welche zu bezalen waren. Damit nun die witbe, und kinder ſolche abfuͤren konnten, muſſte der ambtsnachfolger das erſte jar one beſoldung leben, und man reichete der witbe, auch den kindern oͤfters noch eine volle jares-beſol- dung von zeit des abgeleibeten beſoldeten diners; allein diſes iſt nicht aller orten mehr zu finden; vil- mehr ſind an vilen orten nur gnaden-quartale, naͤchſt dem ſterb-quartale, wie auch in hiſiger uni- verſitaet bei den witben der profeſſoren, beſage der
ſtatuten
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vom wittume, und leibgedinge.
§ 828
Jm Reiche iſt das ſaͤchſiſche leibgeding mit den
virfachen zinſen nicht gewoͤnlich (§ 814, 816). Da-
her koͤmmt es der beſtimmung des wittumes hal-
ber auf die eheberedungen, hausvertraͤge, und an-
dere gebarungen zufoͤrderſt im Reiche an. Sihe
im uͤbrigen den von Ludolf am a. o. ſ. 111, das
Moſeriſche ſtatsr. th. 22, ſ. 35 fg., die von Cra-
meriſche abh. in opuſc. II ſ. 626 fg., die wezl. ne-
benſtunden im 48ſten th. ſ. 122 fg. § 14, meine
neuen kleinen ſchriften, im 3ten ſtuͤcke ſ. 511 fg., und
4ten ſtuͤcke ſ. 50 fg. Begeret die witbe ein mere-
res, als wie der ehelich, oder hausvertrag enthaͤlt;
ſo muß ſie ſolches erweiſen. Diſe zinſen ſind ſchon
alt, wie der Muratorius mit einem beiſpile vom
jare 1203 beſtaͤrket in den antichit. Eftenſ. ed. ital.
Modena 1717 fol. ſ. 23. Sonſt aber iſt es ein
anders, wenn die witbe iren brautſchaz zuruͤck ver-
langet, und die erben des mannes dabei im verzuge
ſich befinden; dahir bekoͤmmt ſie nur das uͤbliche
intereſſe des verzuges, Menken in tract. ſyn.
proc. tit. 43 § 15, Richter de priuilegiis creditor.
ſ. 224.
von dem ertra-
ge der zinßen
bei dem leibge-
dinge.
§ 829
Beſoldete diner, geiſt- und weltlichen ſtandes,
verliſſen oͤfters ſchulden, welche zu bezalen waren.
Damit nun die witbe, und kinder ſolche abfuͤren
konnten, muſſte der ambtsnachfolger das erſte jar
one beſoldung leben, und man reichete der witbe,
auch den kindern oͤfters noch eine volle jares-beſol-
dung von zeit des abgeleibeten beſoldeten diners;
allein diſes iſt nicht aller orten mehr zu finden; vil-
mehr ſind an vilen orten nur gnaden-quartale,
naͤchſt dem ſterb-quartale, wie auch in hiſiger uni-
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vom gnaden-
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 501. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/525>, abgerufen am 30.12.2024.
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