zwischen den grafen von Hoia und der stadt Bre- men, des endes man nimanden, welcher kein mannrecht hatte, das ist, einen schein, daß er nicht leibeigen sey, aufnahme; so entstunde das sprüchwort: "keine henne flüget über die mauer", Hert,lib. II paroem. XI s. 401, Pistorius cent. 1 par. 44, s. 57. Derowegen in Bremen kein fremder ins bürgerbuch geschriben werden sollte, er habe dann bürgen gestellet, daß er nicht leib- eigen, noch wachszinssig sey, statutum 4, in Pufendorfsobseruat. juris vniu. vol. 2 s. 36 im anhange. Sihe mit mehrern Spenern am a. o. s. 40, Klock im consil. 29 num. 10 und 20, vol. II,Schottelin variis German. juribus, cap. 4 und Gerken, F. Altenburgische landesordnung, II th. cap. II tit. 1 s. 138, Hennebergisches land- recht, Nördlingisches stadtrecht, th. II tit. 1 § 2, Graßhof am a. o. s. 111 fg., Grupen in disce- ptat. s. 1024, Hertde hominibus propriis, sect. III § 10, Erfurtische statuten, art. 5, Buder am a. o. Lehmann in der Speierischen Chronik, B. II cap. 20.
Siben und dreissigstes haubtstück von den kaufleuten und deren büchern.
§ 209
Ein kauf- mann un- terscheidet sich vom krämer.
Ein kaufmann ist, welcher die waaren im gro- sen verhandelt; der krämer aber, welcher sol- che im kleinen verkaufet. Ein handelsmann ver- treibet die waaren in auswärtige lande und örter, Pistorius cent. VI par. 45 s. 479, Johann Mar- quardde jure mercatorum, lib. 1 cap. 7 num. 8, 41, 43 s. 53-57. Von marktpläzen: auch kauf- häusern sihe Lau am a. o. s. 47. So vielerlei
arten
XXXVII. haubtſt. von den
zwiſchen den grafen von Hoia und der ſtadt Bre- men, des endes man nimanden, welcher kein mannrecht hatte, das iſt, einen ſchein, daß er nicht leibeigen ſey, aufnahme; ſo entſtunde das ſpruͤchwort: „keine henne fluͤget uͤber die mauer„, Hert,lib. II paroem. XI ſ. 401, Piſtorius cent. 1 par. 44, ſ. 57. Derowegen in Bremen kein fremder ins buͤrgerbuch geſchriben werden ſollte, er habe dann buͤrgen geſtellet, daß er nicht leib- eigen, noch wachszinſſig ſey, ſtatutum 4, in Pufendorfsobſeruat. juris vniu. vol. 2 ſ. 36 im anhange. Sihe mit mehrern Spenern am a. o. ſ. 40, Klock im conſil. 29 num. 10 und 20, vol. II,Schottelin variis German. juribus, cap. 4 und Gerken, F. Altenburgiſche landesordnung, II th. cap. II tit. 1 ſ. 138, Hennebergiſches land- recht, Noͤrdlingiſches ſtadtrecht, th. II tit. 1 § 2, Graßhof am a. o. ſ. 111 fg., Grupen in diſce- ptat. ſ. 1024, Hertde hominibus propriis, ſect. III § 10, Erfurtiſche ſtatuten, art. 5, Buder am a. o. Lehmann in der Speieriſchen Chronik, B. II cap. 20.
Siben und dreiſſigſtes haubtſtuͤck von den kaufleuten und deren buͤchern.
§ 209
Ein kauf- mann un- terſcheidet ſich vom kraͤmer.
Ein kaufmann iſt, welcher die waaren im gro- ſen verhandelt; der kraͤmer aber, welcher ſol- che im kleinen verkaufet. Ein handelsmann ver- treibet die waaren in auswaͤrtige lande und oͤrter, Piſtorius cent. VI par. 45 ſ. 479, Johann Mar- quardde jure mercatorum, lib. 1 cap. 7 num. 8, 41, 43 ſ. 53-57. Von marktplaͤzen: auch kauf- haͤuſern ſihe Lau am a. o. ſ. 47. So vielerlei
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XXXVII. haubtſt. von den
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mannrecht hatte, das iſt, einen ſchein, daß er
nicht leibeigen ſey, aufnahme; ſo entſtunde das
ſpruͤchwort: „keine henne fluͤget uͤber die mauer„,
Hert, lib. II paroem. XI ſ. 401, Piſtorius cent.
1 par. 44, ſ. 57. Derowegen in Bremen kein
fremder ins buͤrgerbuch geſchriben werden ſollte,
er habe dann buͤrgen geſtellet, daß er nicht leib-
eigen, noch wachszinſſig ſey, ſtatutum 4, in
Pufendorfs obſeruat. juris vniu. vol. 2 ſ. 36 im
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II, Schottel in variis German. juribus, cap. 4
und Gerken, F. Altenburgiſche landesordnung,
II th. cap. II tit. 1 ſ. 138, Hennebergiſches land-
recht, Noͤrdlingiſches ſtadtrecht, th. II tit. 1 § 2,
Graßhof am a. o. ſ. 111 fg., Grupen in diſce-
ptat. ſ. 1024, Hert de hominibus propriis, ſect.
III § 10, Erfurtiſche ſtatuten, art. 5, Buder am
a. o. Lehmann in der Speieriſchen Chronik, B.
II cap. 20.
Siben und dreiſſigſtes haubtſtuͤck
von den kaufleuten und deren buͤchern.
§ 209
Ein kaufmann iſt, welcher die waaren im gro-
ſen verhandelt; der kraͤmer aber, welcher ſol-
che im kleinen verkaufet. Ein handelsmann ver-
treibet die waaren in auswaͤrtige lande und oͤrter,
Piſtorius cent. VI par. 45 ſ. 479, Johann Mar-
quard de jure mercatorum, lib. 1 cap. 7 num.
8, 41, 43 ſ. 53-57. Von marktplaͤzen: auch kauf-
haͤuſern ſihe Lau am a. o. ſ. 47. So vielerlei
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/96>, abgerufen am 21.11.2024.
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