Im jare 1409 lisen die Rheinische kur-fürstenvon den weißpfenni- gen, weispfennige schlagen, deren einer 12 pfen. und 20 1/2 fl. machten, von PraunI cap. 4 § 3 s. 102 fg. Die Mainzische, weiln sie das im gepräge füre- ten, hißen räder, auch räder-albus. In Ni- der-Sachsen heisen sie witte. Einer gilt 2 gute pfen., am Rheinstrome aber 2 kreuzer oder 8 leichte pfen.
§ 2823
Im XIIIIten jarhundert kam die beschickungwenn die be- schickung aufgekom- men ist? auf. Daher der unterschid unter feinen und marklötigen silber entstand. Die beschickung ist das unterschidliche silber zu einem gewissen gehalt zu bringen. Die beschickung ist die weise und rote. Dise beschihet mit kupfer, und jene mit silber.
§ 2824
Das recht, güldene münzen zu schlagen, erhältwas der Kurfürst Friderich zu Sachsen für eine beson- dere münz- freiheit er- halten hat? Kurfürst Friderich der sanftmütige, im jare 1454 und zwar unter seinem gepräge, Müllers R. T. theatrum unter kaiser Friderich V P. I cap. 10 § 12 s. 138, Köhlers vorrede zu des herrn vice- kanzlers von Praun, gründliche Nachricht zu dem münz-wesen. Heusinger am a. o. cap. VII s. 177 fgg.
§ 2825
Die kreuzer, oder 4 häller sind im 13ten jar-wen kreuzer geschlagen worden sind? hundert geschlagen worden. Mit selbigem wur- den die häller und pfennige gemein, welche mit pfennigen einerlei wert waren. Die kreuzer hat- ten ein kreuz und eine hand zum zeichen, die mei- sten wurden zu Halle in Schwaben gepräget. Von den dreiern sihe des herrn G. R. Sün- dermahlersprolus. numismat. siue rei mone- tariae Franconicae specimen inaugurale,
Wirzb.
von dem muͤnz-regale.
§ 2822
Im jare 1409 liſen die Rheiniſche kur-fuͤrſtenvon den weißpfenni- gen, weispfennige ſchlagen, deren einer 12 pfen. und 20 ½ fl. machten, von PraunI cap. 4 § 3 ſ. 102 fg. Die Mainziſche, weiln ſie das im gepraͤge fuͤre- ten, hißen raͤder, auch raͤder-albus. In Ni- der-Sachſen heiſen ſie witte. Einer gilt 2 gute pfen., am Rheinſtrome aber 2 kreuzer oder 8 leichte pfen.
§ 2823
Im XIIIIten jarhundert kam die beſchickungwenn die be- ſchickung aufgekom- men iſt? auf. Daher der unterſchid unter feinen und markloͤtigen ſilber entſtand. Die beſchickung iſt das unterſchidliche ſilber zu einem gewiſſen gehalt zu bringen. Die beſchickung iſt die weiſe und rote. Diſe beſchihet mit kupfer, und jene mit ſilber.
§ 2824
Das recht, guͤldene muͤnzen zu ſchlagen, erhaͤltwas der Kurfuͤrſt Friderich zu Sachſen fuͤr eine beſon- dere muͤnz- freiheit er- halten hat? Kurfuͤrſt Friderich der ſanftmuͤtige, im jare 1454 und zwar unter ſeinem gepraͤge, Muͤllers R. T. theatrum unter kaiſer Friderich V P. I cap. 10 § 12 ſ. 138, Koͤhlers vorrede zu des herrn vice- kanzlers von Praun, gruͤndliche Nachricht zu dem muͤnz-weſen. Heuſinger am a. o. cap. VII ſ. 177 fgg.
§ 2825
Die kreuzer, oder 4 haͤller ſind im 13ten jar-wen kreuzer geſchlagen worden ſind? hundert geſchlagen worden. Mit ſelbigem wur- den die haͤller und pfennige gemein, welche mit pfennigen einerlei wert waren. Die kreuzer hat- ten ein kreuz und eine hand zum zeichen, die mei- ſten wurden zu Halle in Schwaben gepraͤget. Von den dreiern ſihe des herrn G. R. Suͤn- dermahlersproluſ. numiſmat. ſiue rei mone- tariae Franconicae ſpecimen inaugurale,
Wirzb.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f1147"n="1135"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">von dem muͤnz-regale.</hi></fw><lb/><divn="3"><head>§ 2822</head><lb/><p>Im jare 1409 liſen die Rheiniſche kur-fuͤrſten<noteplace="right">von den<lb/>
weißpfenni-<lb/>
gen,</note><lb/>
weispfennige ſchlagen, deren einer 12 pfen. und<lb/>
20 ½ fl. machten, <hirendition="#fr">von Praun</hi><hirendition="#aq">I</hi> cap. 4 § 3 ſ. 102 fg.<lb/>
Die Mainziſche, weiln ſie das im gepraͤge fuͤre-<lb/>
ten, hißen raͤder, auch raͤder-albus. In Ni-<lb/>
der-Sachſen heiſen ſie <hirendition="#fr">witte.</hi> Einer gilt 2 gute<lb/>
pfen., am Rheinſtrome aber 2 kreuzer oder<lb/>
8 leichte pfen.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 2823</head><lb/><p>Im <hirendition="#aq">XIIII</hi>ten jarhundert kam die beſchickung<noteplace="right">wenn die be-<lb/>ſchickung<lb/>
aufgekom-<lb/>
men iſt?</note><lb/>
auf. Daher der unterſchid unter feinen und<lb/>
markloͤtigen ſilber entſtand. Die beſchickung iſt<lb/>
das unterſchidliche ſilber zu einem gewiſſen gehalt<lb/>
zu bringen. Die beſchickung iſt die weiſe und<lb/>
rote. Diſe beſchihet mit kupfer, und jene mit<lb/>ſilber.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 2824</head><lb/><p>Das recht, guͤldene muͤnzen zu ſchlagen, erhaͤlt<noteplace="right">was der<lb/>
Kurfuͤrſt<lb/>
Friderich zu<lb/>
Sachſen fuͤr<lb/>
eine beſon-<lb/>
dere muͤnz-<lb/>
freiheit er-<lb/>
halten hat?</note><lb/>
Kurfuͤrſt Friderich der ſanftmuͤtige, im jare 1454<lb/>
und zwar unter ſeinem gepraͤge, <hirendition="#fr">Muͤllers</hi> R. T.<lb/>
theatrum unter kaiſer Friderich <hirendition="#aq">V P. I</hi> cap. 10<lb/>
§ 12 ſ. 138, <hirendition="#fr">Koͤhlers</hi> vorrede zu des herrn vice-<lb/>
kanzlers <hirendition="#fr">von Praun</hi>, gruͤndliche Nachricht zu<lb/>
dem muͤnz-weſen. <hirendition="#fr">Heuſinger</hi> am a. o. cap. <hirendition="#aq">VII</hi><lb/>ſ. 177 fgg.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 2825</head><lb/><p>Die kreuzer, oder 4 haͤller ſind im 13ten jar-<noteplace="right">wen kreuzer<lb/>
geſchlagen<lb/>
worden<lb/>ſind?</note><lb/>
hundert geſchlagen worden. Mit ſelbigem wur-<lb/>
den die haͤller und pfennige gemein, welche mit<lb/>
pfennigen einerlei wert waren. Die kreuzer hat-<lb/>
ten ein kreuz und eine hand zum zeichen, die mei-<lb/>ſten wurden zu Halle in Schwaben gepraͤget.<lb/>
Von den <hirendition="#fr">dreiern</hi>ſihe des herrn G. R. <hirendition="#fr">Suͤn-<lb/>
dermahlers</hi><hirendition="#aq">proluſ. numiſmat. ſiue rei mone-<lb/>
tariae Franconicae ſpecimen inaugurale,</hi><lb/><fwplace="bottom"type="catch">Wirzb.</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[1135/1147]
von dem muͤnz-regale.
§ 2822
Im jare 1409 liſen die Rheiniſche kur-fuͤrſten
weispfennige ſchlagen, deren einer 12 pfen. und
20 ½ fl. machten, von Praun I cap. 4 § 3 ſ. 102 fg.
Die Mainziſche, weiln ſie das im gepraͤge fuͤre-
ten, hißen raͤder, auch raͤder-albus. In Ni-
der-Sachſen heiſen ſie witte. Einer gilt 2 gute
pfen., am Rheinſtrome aber 2 kreuzer oder
8 leichte pfen.
von den
weißpfenni-
gen,
§ 2823
Im XIIIIten jarhundert kam die beſchickung
auf. Daher der unterſchid unter feinen und
markloͤtigen ſilber entſtand. Die beſchickung iſt
das unterſchidliche ſilber zu einem gewiſſen gehalt
zu bringen. Die beſchickung iſt die weiſe und
rote. Diſe beſchihet mit kupfer, und jene mit
ſilber.
wenn die be-
ſchickung
aufgekom-
men iſt?
§ 2824
Das recht, guͤldene muͤnzen zu ſchlagen, erhaͤlt
Kurfuͤrſt Friderich der ſanftmuͤtige, im jare 1454
und zwar unter ſeinem gepraͤge, Muͤllers R. T.
theatrum unter kaiſer Friderich V P. I cap. 10
§ 12 ſ. 138, Koͤhlers vorrede zu des herrn vice-
kanzlers von Praun, gruͤndliche Nachricht zu
dem muͤnz-weſen. Heuſinger am a. o. cap. VII
ſ. 177 fgg.
was der
Kurfuͤrſt
Friderich zu
Sachſen fuͤr
eine beſon-
dere muͤnz-
freiheit er-
halten hat?
§ 2825
Die kreuzer, oder 4 haͤller ſind im 13ten jar-
hundert geſchlagen worden. Mit ſelbigem wur-
den die haͤller und pfennige gemein, welche mit
pfennigen einerlei wert waren. Die kreuzer hat-
ten ein kreuz und eine hand zum zeichen, die mei-
ſten wurden zu Halle in Schwaben gepraͤget.
Von den dreiern ſihe des herrn G. R. Suͤn-
dermahlers proluſ. numiſmat. ſiue rei mone-
tariae Franconicae ſpecimen inaugurale,
Wirzb.
wen kreuzer
geſchlagen
worden
ſind?
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 1135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1147>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.