Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895].

Bild:
<< vorherige Seite

sehr zu empfehlen, daß der Vater durch Wort
und Beispiel die Kinder zur fleißigen und
ernstlichen Benutzung dieser beiden Tugend-
mittel aufmuntere. Oben wurde gesagt: Das
Gewissen ist der Christ. Man kann mit dem
gleichen Rechte sagen: Das Gewissen ist der
christliche Vater, d. h. er kann nur dann gut
erziehen, wenn er selber durch und durch
gewissenhaft ist. Und ebenso wahr ist: Das
Gewissen ist der christliche Sohn, er wird
nur dann gut ausfallen, wenn er zur Ge-
wissenhaftigkeit erzogen wird.

(Bete von der "Andacht zur heiligen Familie" Nr. 1
Seite 442.)

23. Die spätere Erziehung zur
Religiosität.

Das gute Beispiel der Eltern ist von ent-
scheidender Bedeutung für die richtige Bild-
ung des Gewissens in dem Kinde. Aber so
mächtig auch die Wirkung dieses Beispieles
ist, so ist es für das Kind doch nur eine
Erbauung und Stärkung, die von außen
kommt, ungefähr wie der Sonnenschein die
äußere Bedingung für die Entfaltung der
Frühlingsblüten ist. Das eigentliche Leben
der Blüte kommt aus der Wurzel, und die

sehr zu empfehlen, daß der Vater durch Wort
und Beispiel die Kinder zur fleißigen und
ernstlichen Benutzung dieser beiden Tugend-
mittel aufmuntere. Oben wurde gesagt: Das
Gewissen ist der Christ. Man kann mit dem
gleichen Rechte sagen: Das Gewissen ist der
christliche Vater, d. h. er kann nur dann gut
erziehen, wenn er selber durch und durch
gewissenhaft ist. Und ebenso wahr ist: Das
Gewissen ist der christliche Sohn, er wird
nur dann gut ausfallen, wenn er zur Ge-
wissenhaftigkeit erzogen wird.

(Bete von der „Andacht zur heiligen Familie“ Nr. 1
Seite 442.)

23. Die spätere Erziehung zur
Religiosität.

Das gute Beispiel der Eltern ist von ent-
scheidender Bedeutung für die richtige Bild-
ung des Gewissens in dem Kinde. Aber so
mächtig auch die Wirkung dieses Beispieles
ist, so ist es für das Kind doch nur eine
Erbauung und Stärkung, die von außen
kommt, ungefähr wie der Sonnenschein die
äußere Bedingung für die Entfaltung der
Frühlingsblüten ist. Das eigentliche Leben
der Blüte kommt aus der Wurzel, und die

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="22">
          <p><pb facs="#f0175" xml:id="E29V3_001_1895_pb0161_0001" n="161"/>
sehr zu empfehlen, daß der Vater durch Wort<lb/>
und Beispiel die Kinder zur fleißigen und<lb/>
ernstlichen Benutzung dieser beiden Tugend-<lb/>
mittel aufmuntere. Oben wurde gesagt: Das<lb/>
Gewissen ist der Christ. Man kann mit dem<lb/>
gleichen Rechte sagen: Das Gewissen ist der<lb/>
christliche Vater, d. h. er kann nur dann gut<lb/>
erziehen, wenn er selber durch und durch<lb/>
gewissenhaft ist. Und ebenso wahr ist: Das<lb/>
Gewissen ist der christliche Sohn, er wird<lb/>
nur dann gut ausfallen, wenn er zur Ge-<lb/>
wissenhaftigkeit erzogen wird.</p>
          <p rendition="#s">(Bete von der <q>&#x201E;Andacht zur heiligen Familie&#x201C;</q> Nr. 1<lb/>
Seite 442.)</p>
        </div>
        <div n="23">
          <head rendition="#c">23. Die spätere Erziehung zur<lb/>
Religiosität.</head><lb/>
          <p>Das gute Beispiel der Eltern ist von ent-<lb/>
scheidender Bedeutung für die richtige Bild-<lb/>
ung des Gewissens in dem Kinde. Aber so<lb/>
mächtig auch die Wirkung dieses Beispieles<lb/>
ist, so ist es für das Kind doch nur eine<lb/>
Erbauung und Stärkung, die von außen<lb/>
kommt, ungefähr wie der Sonnenschein die<lb/>
äußere Bedingung für die Entfaltung der<lb/>
Frühlingsblüten ist. Das eigentliche Leben<lb/>
der Blüte kommt aus der Wurzel, und die<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[161/0175] sehr zu empfehlen, daß der Vater durch Wort und Beispiel die Kinder zur fleißigen und ernstlichen Benutzung dieser beiden Tugend- mittel aufmuntere. Oben wurde gesagt: Das Gewissen ist der Christ. Man kann mit dem gleichen Rechte sagen: Das Gewissen ist der christliche Vater, d. h. er kann nur dann gut erziehen, wenn er selber durch und durch gewissenhaft ist. Und ebenso wahr ist: Das Gewissen ist der christliche Sohn, er wird nur dann gut ausfallen, wenn er zur Ge- wissenhaftigkeit erzogen wird. (Bete von der „Andacht zur heiligen Familie“ Nr. 1 Seite 442.) 23. Die spätere Erziehung zur Religiosität. Das gute Beispiel der Eltern ist von ent- scheidender Bedeutung für die richtige Bild- ung des Gewissens in dem Kinde. Aber so mächtig auch die Wirkung dieses Beispieles ist, so ist es für das Kind doch nur eine Erbauung und Stärkung, die von außen kommt, ungefähr wie der Sonnenschein die äußere Bedingung für die Entfaltung der Frühlingsblüten ist. Das eigentliche Leben der Blüte kommt aus der Wurzel, und die

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk stammt vom Projekt Digitization Lifecycle am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach Vorgabe des DLC modernisiert.

In Absprache mit dem MPI wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizierung von titleParts verzichtet.
  • Bei Textpassagen, die als Abschnittsüberschrift ausgeweisen werden können, wird auf die zusätzliche Auszeichnung des Layouts verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet.

Weiche und harte Zeilentrennungen werden identisch als 002D übernommen. Der Zeilenumbruch selbst über lb ausgezeichnet.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/175
Zitationshilfe: Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895], S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/175>, abgerufen am 22.12.2024.