Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.zwischen zween Bretter zusammen gebunden und mit der Sägen durchschneiden lassen. Erasm. Francisci in Neupolirten Geschicht-Kunst und Sitten-Spiegel lib. 2. Discurs. 8. pag. 403. VIII. Wie grausam und erschrecklich die Japaner mit ihren Lands-Leuthen/ die den Römisch-Catholischen Glauben angenommen: Item den Jesuiten und Portugiesen ümgangen und dieselbe hingerichtet/ kan man bey ietztgedachten Erasmo Francisci im angeregten opere lib. 3. disc. 2. nach der Länge/ und mit Verwunderung lesen / allwo er pag. 1152. unter andern auch anführet/ daß sie Gruben gemacht 3. Ehlen tieff und 6. weit/ auch drin einen starcken Balcken gesetzet/ oben aber ein Zwerchholtz/ Creutzweise genagelt/ an welches Zwerchholtz sie die Arme der Märtyrer ausgedehnet und angenagelt. Ferner ümbgaben sie den Halß mit 2. ausgeschnittenen Bretern/ dergestalt daß der Kopff unbeweglich oben auff stund. Darnach fiengen sie an den Halß des festgemachten mit scharffgezähnten Rohr Stäben zu feihlen/ und Saltz in die Wunden zu streuen. Fünff Tage lang wehrete dieses Feilen/ in des lösete man den Gebundenen nicht einmahl auff/ oder gestattete ihm die allergeringste Ruhe. Die Henckers Buben löseten einander ab / und die Aertzte wahren stets bey der Hand/ welche den Gemarterten/ durch einen Trichter/ Hertzstärckende Träncke einschütteten/ damit er desto langsamer stürbe. Andern haben sie mit einer höltzernen Säge den Halß abgeschnitten/ die Leiber aber mit Sebeln von einander gehauen. CAPUT XXVIII. Von Schlagung eines spitzigen Vfahls durch den Leib. I. Vor Alters hat man bey den Sachsen die Weibesbilder/ so ihre Kinder ümgebracht / also abgestrafft. Matth. Wesenbec. in paratit. ff. ad Leg. Pompej. de parricid. n. 5. vers. bodie tamen. II. Welches auch Käyser Carolus V. in der peinlichen Halß-Gerichts-Ordnung art. 131. auf gewisse Maß approbiret und bestätiget in verbis: zwischen zween Bretter zusammen gebunden und mit der Sägen durchschneiden lassen. Erasm. Francisci in Neupolirten Geschicht-Kunst und Sitten-Spiegel lib. 2. Discurs. 8. pag. 403. VIII. Wie grausam und erschrecklich die Japaner mit ihren Lands-Leuthen/ die den Römisch-Catholischen Glauben angenommen: Item den Jesuiten und Portugiesen ümgangen und dieselbe hingerichtet/ kan man bey ietztgedachten Erasmo Francisci im angeregten opere lib. 3. disc. 2. nach der Länge/ und mit Verwunderung lesen / allwo er pag. 1152. unter andern auch anführet/ daß sie Gruben gemacht 3. Ehlen tieff und 6. weit/ auch drin einen starcken Balcken gesetzet/ oben aber ein Zwerchholtz/ Creutzweise genagelt/ an welches Zwerchholtz sie die Arme der Märtyrer ausgedehnet und angenagelt. Ferner ümbgaben sie den Halß mit 2. ausgeschnittenen Bretern/ dergestalt daß der Kopff unbeweglich oben auff stund. Darnach fiengen sie an den Halß des festgemachten mit scharffgezähnten Rohr Stäben zu feihlen/ und Saltz in die Wunden zu streuen. Fünff Tage lang wehrete dieses Feilen/ in des lösete man den Gebundenen nicht einmahl auff/ oder gestattete ihm die allergeringste Ruhe. Die Henckers Buben löseten einander ab / und die Aertzte wahren stets bey der Hand/ welche den Gemarterten/ durch einen Trichter/ Hertzstärckende Träncke einschütteten/ damit er desto langsamer stürbe. Andern haben sie mit einer höltzernen Säge den Halß abgeschnitten/ die Leiber aber mit Sebeln von einander gehauen. CAPUT XXVIII. Von Schlagung eines spitzigen Vfahls durch den Leib. I. Vor Alters hat man bey den Sachsen die Weibesbilder/ so ihre Kinder ümgebracht / also abgestrafft. Matth. Wesenbec. in paratit. ff. ad Leg. Pompej. de parricid. n. 5. vers. bodie tamen. II. Welches auch Käyser Carolus V. in der peinlichen Halß-Gerichts-Ordnung art. 131. auf gewisse Maß approbiret und bestätiget in verbis: <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0380" n="370"/> zwischen zween Bretter zusammen gebunden und mit der Sägen durchschneiden lassen.</p> <p>Erasm. Francisci in Neupolirten Geschicht-Kunst und Sitten-Spiegel lib. 2. Discurs. 8. pag. 403.</p> <p>VIII. Wie grausam und erschrecklich die Japaner mit ihren Lands-Leuthen/ die den Römisch-Catholischen Glauben angenommen: Item den Jesuiten und Portugiesen ümgangen und dieselbe hingerichtet/ kan man bey ietztgedachten Erasmo Francisci im angeregten opere lib. 3. disc. 2. nach der Länge/ und mit Verwunderung lesen / allwo er pag. 1152. unter andern auch anführet/ daß sie Gruben gemacht 3. Ehlen tieff und 6. weit/ auch drin einen starcken Balcken gesetzet/ oben aber ein Zwerchholtz/ Creutzweise genagelt/ an welches Zwerchholtz sie die Arme der Märtyrer ausgedehnet und angenagelt. Ferner ümbgaben sie den Halß mit 2. ausgeschnittenen Bretern/ dergestalt daß der Kopff unbeweglich oben auff stund. Darnach fiengen sie an den Halß des festgemachten mit scharffgezähnten Rohr Stäben zu feihlen/ und Saltz in die Wunden zu streuen. Fünff Tage lang wehrete dieses Feilen/ in des lösete man den Gebundenen nicht einmahl auff/ oder gestattete ihm die allergeringste Ruhe. Die Henckers Buben löseten einander ab / und die Aertzte wahren stets bey der Hand/ welche den Gemarterten/ durch einen Trichter/ Hertzstärckende Träncke einschütteten/ damit er desto langsamer stürbe.</p> <p>Andern haben sie mit einer höltzernen Säge den Halß abgeschnitten/ die Leiber aber mit Sebeln von einander gehauen.</p> </div> <div> <head>CAPUT XXVIII.</head> <argument> <p>Von Schlagung eines spitzigen Vfahls durch den Leib.</p> </argument> <p>I.</p> <p>Vor Alters hat man bey den Sachsen die Weibesbilder/ so ihre Kinder ümgebracht / also abgestrafft.</p> <p>Matth. Wesenbec. in paratit. ff. ad Leg. Pompej. de parricid. n. 5. vers. bodie tamen.</p> <p>II. Welches auch Käyser Carolus V. in der peinlichen Halß-Gerichts-Ordnung art. 131. auf gewisse Maß approbiret und bestätiget in verbis:</p> </div> </body> </text> </TEI> [370/0380]
zwischen zween Bretter zusammen gebunden und mit der Sägen durchschneiden lassen.
Erasm. Francisci in Neupolirten Geschicht-Kunst und Sitten-Spiegel lib. 2. Discurs. 8. pag. 403.
VIII. Wie grausam und erschrecklich die Japaner mit ihren Lands-Leuthen/ die den Römisch-Catholischen Glauben angenommen: Item den Jesuiten und Portugiesen ümgangen und dieselbe hingerichtet/ kan man bey ietztgedachten Erasmo Francisci im angeregten opere lib. 3. disc. 2. nach der Länge/ und mit Verwunderung lesen / allwo er pag. 1152. unter andern auch anführet/ daß sie Gruben gemacht 3. Ehlen tieff und 6. weit/ auch drin einen starcken Balcken gesetzet/ oben aber ein Zwerchholtz/ Creutzweise genagelt/ an welches Zwerchholtz sie die Arme der Märtyrer ausgedehnet und angenagelt. Ferner ümbgaben sie den Halß mit 2. ausgeschnittenen Bretern/ dergestalt daß der Kopff unbeweglich oben auff stund. Darnach fiengen sie an den Halß des festgemachten mit scharffgezähnten Rohr Stäben zu feihlen/ und Saltz in die Wunden zu streuen. Fünff Tage lang wehrete dieses Feilen/ in des lösete man den Gebundenen nicht einmahl auff/ oder gestattete ihm die allergeringste Ruhe. Die Henckers Buben löseten einander ab / und die Aertzte wahren stets bey der Hand/ welche den Gemarterten/ durch einen Trichter/ Hertzstärckende Träncke einschütteten/ damit er desto langsamer stürbe.
Andern haben sie mit einer höltzernen Säge den Halß abgeschnitten/ die Leiber aber mit Sebeln von einander gehauen.
CAPUT XXVIII. Von Schlagung eines spitzigen Vfahls durch den Leib.
I.
Vor Alters hat man bey den Sachsen die Weibesbilder/ so ihre Kinder ümgebracht / also abgestrafft.
Matth. Wesenbec. in paratit. ff. ad Leg. Pompej. de parricid. n. 5. vers. bodie tamen.
II. Welches auch Käyser Carolus V. in der peinlichen Halß-Gerichts-Ordnung art. 131. auf gewisse Maß approbiret und bestätiget in verbis:
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Zitationshilfe: | Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 370. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/380>, abgerufen am 22.02.2025. |