IX. Käyser Constantinus Magnus hat endlich/ nebst der Creutzigung/ auch diese grausame Zermalmung der Beine gäntzlich aufgehoben und abgeschafft.
Victor in ejus vita.
X. Constitutio Francisci I. Regis Galliarum Anno Domini 1534. Mense Januarii statuit, excussores seu expilatores, dicuntur Voleurs, aggressores, insidiatores vel grassatores itinerum apprebensos & convictos condemnari poena illa acerba, quae observata, ut malleis manus quaelibet, & pedes, & coxae, & renes frangantur vivis, demum rota sublati resupini in ea membris ita dissectis & contusis ex trunco corporis misere pendentibus constituantur victuri, quamdiu Deus permiserit, agentes poenitentiam commissorum. Eisdem poenis imposit is iis, qui aliquo modo ita laborantibus in cruciatu subvenissent, eos[unleserliches Material] vel cibo vel medicaminilus juvissent. Petr. Greg. Tholos. lib. 37. Synt. J. univ. c. 9. n. 11. Drum werden auch noch auf den heutigen Tag in Franckreich denen/ die zum Rad verdamm sind/ nicht mit dem Rad/ wie in Teutschland gestossen/ sondern mit einen dünnen u. breiten Eisen/ als einen Schwing-Bret/ so man zum Flachs braucht/ die Arme und Beine entzwey geschlagen.
CAPUT LVII.
Von der FALAKA, Schlag- und Aufschneidung der Fuß-Sohlen.
I.
DIe Herren in der Barbarey lassen ihre Sclaven um des geringsten versehens willens prügeln/ oder ihnen die FALAKA geben. Diese FALAKA ist ein stück Holtz / vier oder süns Schue lang/ und an zweyen Orthen eingeschnitten/ wodurch der arme Esclav, welcher den Rücken auf die Erden mit gebundenen Armen legen muß / eingespannet wird/ daß er die Füsse nicht zurück ziehen kan. In dieser Positur halten zween Sclaven/ ieder ein Ende der Falaka, welche sie in die Höhe heben / mitler-
IX. Käyser Constantinus Magnus hat endlich/ nebst der Creutzigung/ auch diese grausame Zermalmung der Beine gäntzlich aufgehoben und abgeschafft.
Victor in ejus vita.
X. Constitutio Francisci I. Regis Galliarum Anno Domini 1534. Mense Januarii statuit, excussores seu expilatores, dicuntur Voleurs, aggressores, insidiatores vel grassatores itinerum apprebensos & convictos condemnari poena illa acerba, quae observata, ut malleis manus quaelibet, & pedes, & coxae, & renes frangantur vivis, demum rota sublati resupini in ea membris ita dissectis & contusis ex trunco corporis miserè pendentibus constituantur victuri, quamdiu Deus permiserit, agentes poenitentiam commissorum. Eisdem poenis imposit is iis, qui aliquo modo ita laborantibus in cruciatu subvenissent, eos[unleserliches Material] vel cibo vel medicaminilus juvissent. Petr. Greg. Tholos. lib. 37. Synt. J. univ. c. 9. n. 11. Drum werden auch noch auf den heutigen Tag in Franckreich denen/ die zum Rad verdamm sind/ nicht mit dem Rad/ wie in Teutschland gestossen/ sondern mit einen dünnen u. breiten Eisen/ als einen Schwing-Bret/ so man zum Flachs braucht/ die Arme und Beine entzwey geschlagen.
CAPUT LVII.
Von der FALAKA, Schlag- und Aufschneidung der Fuß-Sohlen.
I.
DIe Herren in der Barbarey lassen ihre Sclaven um des geringsten versehens willens prügeln/ oder ihnen die FALAKA geben. Diese FALAKA ist ein stück Holtz / vier oder süns Schue lang/ und an zweyen Orthen eingeschnitten/ wodurch der arme Esclav, welcher den Rücken auf die Erden mit gebundenen Armen legen muß / eingespannet wird/ daß er die Füsse nicht zurück ziehen kan. In dieser Positur halten zween Sclaven/ ieder ein Ende der Falaka, welche sie in die Höhe heben / mitler-
<TEI><text><body><div><pbfacs="#f1076"n="1070"/><p>IX. Käyser Constantinus Magnus hat endlich/ nebst der Creutzigung/ auch diese grausame Zermalmung der Beine gäntzlich aufgehoben und abgeschafft.</p><p>Victor in ejus vita.</p><p>X. Constitutio Francisci I. Regis Galliarum Anno Domini 1534. Mense Januarii statuit, excussores seu expilatores, dicuntur Voleurs, aggressores, insidiatores vel grassatores itinerum apprebensos & convictos condemnari poena illa acerba, quae observata, ut malleis manus quaelibet, & pedes, & coxae, & renes frangantur vivis, demum rota sublati resupini in ea membris ita dissectis & contusis ex trunco corporis miserè pendentibus constituantur victuri, quamdiu Deus permiserit, agentes poenitentiam commissorum. Eisdem poenis imposit is iis, qui aliquo modo ita laborantibus in cruciatu subvenissent, eos<gapreason="illegible"/> vel cibo vel medicaminilus juvissent. Petr. Greg. Tholos. lib. 37. Synt. J. univ. c. 9. n. 11. Drum werden auch noch auf den heutigen Tag in Franckreich denen/ die zum Rad verdamm sind/ nicht mit dem Rad/ wie in Teutschland gestossen/ sondern mit einen dünnen u. breiten Eisen/ als einen Schwing-Bret/ so man zum Flachs braucht/ die Arme und Beine entzwey geschlagen.</p></div><div><head>CAPUT LVII.</head><argument><p>Von der FALAKA, Schlag- und Aufschneidung der Fuß-Sohlen.</p></argument><p>I.</p><p>DIe Herren in der Barbarey lassen ihre Sclaven um des geringsten versehens willens prügeln/ oder ihnen die FALAKA geben. Diese FALAKA ist ein stück Holtz / vier oder süns Schue lang/ und an zweyen Orthen eingeschnitten/ wodurch der arme Esclav, welcher den Rücken auf die Erden mit gebundenen Armen legen muß / eingespannet wird/ daß er die Füsse nicht zurück ziehen kan. In dieser Positur halten zween Sclaven/ ieder ein Ende der Falaka, welche sie in die Höhe heben / mitler-
</p></div></body></text></TEI>
[1070/1076]
IX. Käyser Constantinus Magnus hat endlich/ nebst der Creutzigung/ auch diese grausame Zermalmung der Beine gäntzlich aufgehoben und abgeschafft.
Victor in ejus vita.
X. Constitutio Francisci I. Regis Galliarum Anno Domini 1534. Mense Januarii statuit, excussores seu expilatores, dicuntur Voleurs, aggressores, insidiatores vel grassatores itinerum apprebensos & convictos condemnari poena illa acerba, quae observata, ut malleis manus quaelibet, & pedes, & coxae, & renes frangantur vivis, demum rota sublati resupini in ea membris ita dissectis & contusis ex trunco corporis miserè pendentibus constituantur victuri, quamdiu Deus permiserit, agentes poenitentiam commissorum. Eisdem poenis imposit is iis, qui aliquo modo ita laborantibus in cruciatu subvenissent, eos_ vel cibo vel medicaminilus juvissent. Petr. Greg. Tholos. lib. 37. Synt. J. univ. c. 9. n. 11. Drum werden auch noch auf den heutigen Tag in Franckreich denen/ die zum Rad verdamm sind/ nicht mit dem Rad/ wie in Teutschland gestossen/ sondern mit einen dünnen u. breiten Eisen/ als einen Schwing-Bret/ so man zum Flachs braucht/ die Arme und Beine entzwey geschlagen.
CAPUT LVII. Von der FALAKA, Schlag- und Aufschneidung der Fuß-Sohlen.
I.
DIe Herren in der Barbarey lassen ihre Sclaven um des geringsten versehens willens prügeln/ oder ihnen die FALAKA geben. Diese FALAKA ist ein stück Holtz / vier oder süns Schue lang/ und an zweyen Orthen eingeschnitten/ wodurch der arme Esclav, welcher den Rücken auf die Erden mit gebundenen Armen legen muß / eingespannet wird/ daß er die Füsse nicht zurück ziehen kan. In dieser Positur halten zween Sclaven/ ieder ein Ende der Falaka, welche sie in die Höhe heben / mitler-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 1070. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/1076>, abgerufen am 30.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.