Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849.

Bild:
<< vorherige Seite
Allgemeine Vorbereitungsregeln.
65. Tafelsalz zu machen.

Zu 6 Pfund gewöhnlichem Kochsalz gibt man 6 Maß Wasser.
Das Salz läßt man in dem Wasser durch Umrühren sich auf-
lösen und dann einige Tage ruhig stehen, bis das Unreine
auf dem Boden des Gefäßes sich angesetzt hat. Ist dies Salz-
wasser so klar wie Brunnenwasser, so wird es in ein rein
verzinntes Geschirr abgeschüttet, auf's Feuer gesetzt, und wenn
es zum Theil verkocht ist, das sich auf dem Boden angesetzte
Salz fortwährend und so lange mit einem Schaumlöffel her-
ausgenommen und auf ein ausgespanntes Tuch zum Ablaufen
des Wassers gelegt, bis Alles verkocht ist. Das nun gewon-
nene Salz trocknet man auf großen Schüsseln, entweder auf
dem Ofen oder in einem Backofen, schützt es jedoch sorgfältig
vor Staub und sorgt dafür, daß es durch zu große Hitze
nicht anbrenne oder gelb werde.

Sollte das Salzwasser sich nicht gut klären, so muß es vor
dem Einkochen durch ein Flanelltuch filtrirt werden. Je reiner
das Wasser, desto weißer wird das Salz.

66. Muscheln und Krebse schnell fett zu machen.

Man mache etwas Weißbrod in Milch ganz weich, verlän-
gere es mit Milch zu einer ganz flüssigen Brühe, und gieße
solche eine Stunde vor dem Kochen über die Muscheln oder
Krebse, welche diese Milch einsaugen.

67. Wachspapier. Zum Zubinden eingemachter Früchte
in Ermangelung der Blasen.

Zwei Personen halten einen Bogen dickes, weißes Papier
über ein ruhiges Feuer, doch so, daß es nicht gelb werde,
und eine dritte bestreicht es mit geschmolzenem Wachs.

68. Vom Aufbewahren verschiedener Artikel.

Frisches Fleisch hält sich am besten im Winter, hängend
an einem kalten, luftigen Orte; im Sommer, um und um
mit Brennesseln bedeckt im Keller auf einem Stein.


Allgemeine Vorbereitungsregeln.
65. Tafelſalz zu machen.

Zu 6 Pfund gewöhnlichem Kochſalz gibt man 6 Maß Waſſer.
Das Salz läßt man in dem Waſſer durch Umrühren ſich auf-
löſen und dann einige Tage ruhig ſtehen, bis das Unreine
auf dem Boden des Gefäßes ſich angeſetzt hat. Iſt dies Salz-
waſſer ſo klar wie Brunnenwaſſer, ſo wird es in ein rein
verzinntes Geſchirr abgeſchüttet, auf’s Feuer geſetzt, und wenn
es zum Theil verkocht iſt, das ſich auf dem Boden angeſetzte
Salz fortwährend und ſo lange mit einem Schaumlöffel her-
ausgenommen und auf ein ausgeſpanntes Tuch zum Ablaufen
des Waſſers gelegt, bis Alles verkocht iſt. Das nun gewon-
nene Salz trocknet man auf großen Schüſſeln, entweder auf
dem Ofen oder in einem Backofen, ſchützt es jedoch ſorgfältig
vor Staub und ſorgt dafür, daß es durch zu große Hitze
nicht anbrenne oder gelb werde.

Sollte das Salzwaſſer ſich nicht gut klären, ſo muß es vor
dem Einkochen durch ein Flanelltuch filtrirt werden. Je reiner
das Waſſer, deſto weißer wird das Salz.

66. Muſcheln und Krebſe ſchnell fett zu machen.

Man mache etwas Weißbrod in Milch ganz weich, verlän-
gere es mit Milch zu einer ganz flüſſigen Brühe, und gieße
ſolche eine Stunde vor dem Kochen über die Muſcheln oder
Krebſe, welche dieſe Milch einſaugen.

67. Wachspapier. Zum Zubinden eingemachter Früchte
in Ermangelung der Blaſen.

Zwei Perſonen halten einen Bogen dickes, weißes Papier
über ein ruhiges Feuer, doch ſo, daß es nicht gelb werde,
und eine dritte beſtreicht es mit geſchmolzenem Wachs.

68. Vom Aufbewahren verſchiedener Artikel.

Friſches Fleiſch hält ſich am beſten im Winter, hängend
an einem kalten, luftigen Orte; im Sommer, um und um
mit Brenneſſeln bedeckt im Keller auf einem Stein.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0063" n="25"/>
        <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Allgemeine Vorbereitungsregeln</hi>.</fw><lb/>
        <div n="2">
          <head>65. Tafel&#x017F;alz zu machen.</head><lb/>
          <p>Zu 6 Pfund gewöhnlichem Koch&#x017F;alz gibt man 6 Maß Wa&#x017F;&#x017F;er.<lb/>
Das Salz läßt man in dem Wa&#x017F;&#x017F;er durch Umrühren &#x017F;ich auf-<lb/>&#x017F;en und dann einige Tage ruhig &#x017F;tehen, bis das Unreine<lb/>
auf dem Boden des Gefäßes &#x017F;ich ange&#x017F;etzt hat. I&#x017F;t dies Salz-<lb/>
wa&#x017F;&#x017F;er &#x017F;o klar wie Brunnenwa&#x017F;&#x017F;er, &#x017F;o wird es in ein rein<lb/>
verzinntes Ge&#x017F;chirr abge&#x017F;chüttet, auf&#x2019;s Feuer ge&#x017F;etzt, und wenn<lb/>
es zum Theil verkocht i&#x017F;t, das &#x017F;ich auf dem Boden ange&#x017F;etzte<lb/>
Salz fortwährend und &#x017F;o lange mit einem Schaumlöffel her-<lb/>
ausgenommen und auf ein ausge&#x017F;panntes Tuch zum Ablaufen<lb/>
des Wa&#x017F;&#x017F;ers gelegt, bis Alles verkocht i&#x017F;t. Das nun gewon-<lb/>
nene Salz trocknet man auf großen Schü&#x017F;&#x017F;eln, entweder auf<lb/>
dem Ofen oder in einem Backofen, &#x017F;chützt es jedoch &#x017F;orgfältig<lb/>
vor Staub und &#x017F;orgt dafür, daß es durch zu große Hitze<lb/>
nicht anbrenne oder gelb werde.</p><lb/>
          <p>Sollte das Salzwa&#x017F;&#x017F;er &#x017F;ich nicht gut klären, &#x017F;o muß es vor<lb/>
dem Einkochen durch ein Flanelltuch filtrirt werden. Je reiner<lb/>
das Wa&#x017F;&#x017F;er, de&#x017F;to weißer wird das Salz.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>66. Mu&#x017F;cheln und Kreb&#x017F;e &#x017F;chnell fett zu machen.</head><lb/>
          <p>Man mache etwas Weißbrod in Milch ganz weich, verlän-<lb/>
gere es mit Milch zu einer ganz flü&#x017F;&#x017F;igen Brühe, und gieße<lb/>
&#x017F;olche eine Stunde vor dem Kochen über die Mu&#x017F;cheln oder<lb/>
Kreb&#x017F;e, welche die&#x017F;e Milch ein&#x017F;augen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>67. Wachspapier. Zum Zubinden eingemachter Früchte<lb/>
in Ermangelung der Bla&#x017F;en.</head><lb/>
          <p>Zwei Per&#x017F;onen halten einen Bogen dickes, weißes Papier<lb/>
über ein ruhiges Feuer, doch &#x017F;o, daß es nicht gelb werde,<lb/>
und eine dritte be&#x017F;treicht es mit ge&#x017F;chmolzenem Wachs.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>68. Vom Aufbewahren ver&#x017F;chiedener Artikel.</head><lb/>
          <p><hi rendition="#g">Fri&#x017F;ches Flei&#x017F;ch</hi> hält &#x017F;ich am be&#x017F;ten im Winter, hängend<lb/>
an einem kalten, luftigen Orte; im Sommer, um und um<lb/>
mit Brenne&#x017F;&#x017F;eln bedeckt im Keller auf einem Stein.</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[25/0063] Allgemeine Vorbereitungsregeln. 65. Tafelſalz zu machen. Zu 6 Pfund gewöhnlichem Kochſalz gibt man 6 Maß Waſſer. Das Salz läßt man in dem Waſſer durch Umrühren ſich auf- löſen und dann einige Tage ruhig ſtehen, bis das Unreine auf dem Boden des Gefäßes ſich angeſetzt hat. Iſt dies Salz- waſſer ſo klar wie Brunnenwaſſer, ſo wird es in ein rein verzinntes Geſchirr abgeſchüttet, auf’s Feuer geſetzt, und wenn es zum Theil verkocht iſt, das ſich auf dem Boden angeſetzte Salz fortwährend und ſo lange mit einem Schaumlöffel her- ausgenommen und auf ein ausgeſpanntes Tuch zum Ablaufen des Waſſers gelegt, bis Alles verkocht iſt. Das nun gewon- nene Salz trocknet man auf großen Schüſſeln, entweder auf dem Ofen oder in einem Backofen, ſchützt es jedoch ſorgfältig vor Staub und ſorgt dafür, daß es durch zu große Hitze nicht anbrenne oder gelb werde. Sollte das Salzwaſſer ſich nicht gut klären, ſo muß es vor dem Einkochen durch ein Flanelltuch filtrirt werden. Je reiner das Waſſer, deſto weißer wird das Salz. 66. Muſcheln und Krebſe ſchnell fett zu machen. Man mache etwas Weißbrod in Milch ganz weich, verlän- gere es mit Milch zu einer ganz flüſſigen Brühe, und gieße ſolche eine Stunde vor dem Kochen über die Muſcheln oder Krebſe, welche dieſe Milch einſaugen. 67. Wachspapier. Zum Zubinden eingemachter Früchte in Ermangelung der Blaſen. Zwei Perſonen halten einen Bogen dickes, weißes Papier über ein ruhiges Feuer, doch ſo, daß es nicht gelb werde, und eine dritte beſtreicht es mit geſchmolzenem Wachs. 68. Vom Aufbewahren verſchiedener Artikel. Friſches Fleiſch hält ſich am beſten im Winter, hängend an einem kalten, luftigen Orte; im Sommer, um und um mit Brenneſſeln bedeckt im Keller auf einem Stein.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Os… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/63
Zitationshilfe: Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/63>, abgerufen am 13.11.2024.