Man klopft die noch zusammengerollte weiße blätterige Hau- senblase, welche die beste ist, mit einem Hammer weich und locker, so, daß sie sich zerschneiden läßt, bedeckt sie mit kaltem Wasser, läßt sie über Nacht darin weichen und setzt dieselbe in einer Casserole zu Feuer und kocht sie langsam 1/4 Stunde. Sie muß sich beinahe ganz auflösen und sieht, wenn sie gut ist, wie helles Wasser aus. Man gibt nun diese Flüssigkeit durch ein loses Tuch (welches man vorher in kochendes Wasser gelegt hat), und gebraucht sie nach Vorschrift. Je nachdem die Hausenblase benutzt werden soll, wird sie mit Wasser, Milch oder Wein aufgelös't. Fünf Loth gute Hausenblase geben 2 Maß Gelee, sonst aber muß man mehr nehmen.
47. Stand von Kalbsfüßen zu bereiten.
Man nimmt 4--6 Kalbsfüße, je nachdem sie groß sind und man Gelee haben will; setzt sie gut gereinigt, reichlich mit Wasser bedeckt, zu Feuer; schäumt sie gut aus und läßt sie 3--4 Stunden langsam kochen, bis sie zerfallen. Dann gibt man die Brühe, die gut eingekocht sein muß, durch ein Haarsieb; stellt sie bis zum andern Tage hin, wo man das Fett rein davon nimmt und den Bodensatz vom Stand ab- schneidet. Zu einem halben Maß, an Gewicht 1 Pfund, von diesem gereinigten Stand, gibt man 3/4 -- 1 Maß Flüssiges zum Umstürzen. Die Bereitung des Gelee's findet man in R.
48. Bierhefe zu wässern.
Die Hefe wird mit Wasser durchgerührt und durch ein Sieb geschüttet, damit alles Unreine zurückbleibe. Hat sie sich ge- senkt, schüttet man das braune Wasser ab und frisches darauf und rührt sie nochmals um, wodurch sie das Bittere verliert und weiß wird. Man kann sie mehrere Tage aufbewahren, wenn man täglich das Wasser abgießt, und frisches, ohne sie wieder zu rühren, hinzufüllt. Will man sie gebrauchen, schüt- tet man das Wasser rein davon. Ob sie noch wirksam ist, kann man dadurch erproben, wenn man ein wenig von der- selben in heißes Wasser fallen läßt; steigt sie, so kann sie noch
Allgemeine Vorbereitungsregeln.
46. Hauſenblaſe aufzulöſen.
Man klopft die noch zuſammengerollte weiße blätterige Hau- ſenblaſe, welche die beſte iſt, mit einem Hammer weich und locker, ſo, daß ſie ſich zerſchneiden läßt, bedeckt ſie mit kaltem Waſſer, läßt ſie über Nacht darin weichen und ſetzt dieſelbe in einer Caſſerole zu Feuer und kocht ſie langſam ¼ Stunde. Sie muß ſich beinahe ganz auflöſen und ſieht, wenn ſie gut iſt, wie helles Waſſer aus. Man gibt nun dieſe Flüſſigkeit durch ein loſes Tuch (welches man vorher in kochendes Waſſer gelegt hat), und gebraucht ſie nach Vorſchrift. Je nachdem die Hauſenblaſe benutzt werden ſoll, wird ſie mit Waſſer, Milch oder Wein aufgelöſ’t. Fünf Loth gute Hauſenblaſe geben 2 Maß Gelee, ſonſt aber muß man mehr nehmen.
47. Stand von Kalbsfüßen zu bereiten.
Man nimmt 4—6 Kalbsfüße, je nachdem ſie groß ſind und man Gelee haben will; ſetzt ſie gut gereinigt, reichlich mit Waſſer bedeckt, zu Feuer; ſchäumt ſie gut aus und läßt ſie 3—4 Stunden langſam kochen, bis ſie zerfallen. Dann gibt man die Brühe, die gut eingekocht ſein muß, durch ein Haarſieb; ſtellt ſie bis zum andern Tage hin, wo man das Fett rein davon nimmt und den Bodenſatz vom Stand ab- ſchneidet. Zu einem halben Maß, an Gewicht 1 Pfund, von dieſem gereinigten Stand, gibt man ¾ — 1 Maß Flüſſiges zum Umſtürzen. Die Bereitung des Gelee’s findet man in R.
48. Bierhefe zu wäſſern.
Die Hefe wird mit Waſſer durchgerührt und durch ein Sieb geſchüttet, damit alles Unreine zurückbleibe. Hat ſie ſich ge- ſenkt, ſchüttet man das braune Waſſer ab und friſches darauf und rührt ſie nochmals um, wodurch ſie das Bittere verliert und weiß wird. Man kann ſie mehrere Tage aufbewahren, wenn man täglich das Waſſer abgießt, und friſches, ohne ſie wieder zu rühren, hinzufüllt. Will man ſie gebrauchen, ſchüt- tet man das Waſſer rein davon. Ob ſie noch wirkſam iſt, kann man dadurch erproben, wenn man ein wenig von der- ſelben in heißes Waſſer fallen läßt; ſteigt ſie, ſo kann ſie noch
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Allgemeine Vorbereitungsregeln.
46. Hauſenblaſe aufzulöſen.
Man klopft die noch zuſammengerollte weiße blätterige Hau-
ſenblaſe, welche die beſte iſt, mit einem Hammer weich und
locker, ſo, daß ſie ſich zerſchneiden läßt, bedeckt ſie mit kaltem
Waſſer, läßt ſie über Nacht darin weichen und ſetzt dieſelbe
in einer Caſſerole zu Feuer und kocht ſie langſam ¼ Stunde.
Sie muß ſich beinahe ganz auflöſen und ſieht, wenn ſie gut
iſt, wie helles Waſſer aus. Man gibt nun dieſe Flüſſigkeit
durch ein loſes Tuch (welches man vorher in kochendes Waſſer
gelegt hat), und gebraucht ſie nach Vorſchrift. Je nachdem
die Hauſenblaſe benutzt werden ſoll, wird ſie mit Waſſer,
Milch oder Wein aufgelöſ’t. Fünf Loth gute Hauſenblaſe
geben 2 Maß Gelee, ſonſt aber muß man mehr nehmen.
47. Stand von Kalbsfüßen zu bereiten.
Man nimmt 4—6 Kalbsfüße, je nachdem ſie groß ſind
und man Gelee haben will; ſetzt ſie gut gereinigt, reichlich
mit Waſſer bedeckt, zu Feuer; ſchäumt ſie gut aus und läßt
ſie 3—4 Stunden langſam kochen, bis ſie zerfallen. Dann
gibt man die Brühe, die gut eingekocht ſein muß, durch ein
Haarſieb; ſtellt ſie bis zum andern Tage hin, wo man das
Fett rein davon nimmt und den Bodenſatz vom Stand ab-
ſchneidet. Zu einem halben Maß, an Gewicht 1 Pfund, von
dieſem gereinigten Stand, gibt man ¾ — 1 Maß Flüſſiges
zum Umſtürzen. Die Bereitung des Gelee’s findet man in R.
48. Bierhefe zu wäſſern.
Die Hefe wird mit Waſſer durchgerührt und durch ein Sieb
geſchüttet, damit alles Unreine zurückbleibe. Hat ſie ſich ge-
ſenkt, ſchüttet man das braune Waſſer ab und friſches darauf
und rührt ſie nochmals um, wodurch ſie das Bittere verliert
und weiß wird. Man kann ſie mehrere Tage aufbewahren,
wenn man täglich das Waſſer abgießt, und friſches, ohne ſie
wieder zu rühren, hinzufüllt. Will man ſie gebrauchen, ſchüt-
tet man das Waſſer rein davon. Ob ſie noch wirkſam iſt,
kann man dadurch erproben, wenn man ein wenig von der-
ſelben in heißes Waſſer fallen läßt; ſteigt ſie, ſo kann ſie noch
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Os… [mehr]
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Osnabrück u.d.T. "Zuverlässige und selbstgeprüfte Recepte der gewöhnlichen und feineren Küche. […]". In der der Bayerischen Staatsbibliothek München, der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz sowie der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg in Frankfurt am Main konnte kein sicherer Nachweis auf ein verfügbares Exemplar der Erstausgabe ermittelt werden. Daher wurde für das DTA die 4., vermehrte u. verbesserte Auflage aus der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz zur Digitalisierung herangezogen.
Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/56>, abgerufen am 13.11.2024.
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