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Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849.

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Arrangements für Gesellschaften.
und die Plätze so geordnet werden, daß nirgend ein Oben zu
finden ist, wodurch auch noch der Zweck erreicht wird, daß die
Familienglieder sich an der ganzen Tafel vertheilen, also die
Unterhaltung anregen und zugleich das Fehlende beachten kön-
nen. Wenn ich erwähnte, daß die Mitte der Tafel zu Oben
gemacht wird, so ist nur damit gemeint, daß von da, wie ich
mich näher darüber aussprechen werde, der Glanzpunkt aus-
geht. Gläser für verschiedene Weine werden zusammen, nicht
in eine Reihe, links, etwas seitwärts vor das Couvert hinge-
stellt. Wird vor der Suppe ein Glas Portwein oder Ma-
deira gegeben, so wird derselbe entweder durch die Bedienung
in kleinen Gläsern herum präsentirt, oder es werden Port-
wein- und Madeiraflaschen auf die Tafel gesetzt. Die Wein-
flaschen in ihren Flaschentellern werden zu beiden Seiten der
Tafel, etwa jedes Mal bei dem fünften Couverte, aufgekorkt
gestellt; doch so, daß sie nicht gegen einander, sondern schräg
gegenüber zu stehen kommen. Wird rother und weißer Wein
zugleich aufgesetzt, so wechselt man mit den Flaschen. Bei
Abendessen, wo nicht etwa der Saal oder das Gesellschafts-
zimmer auf andere Weise hinreichend beleuchtet ist, wird jeder
Flasche gegenüber ein Licht gestellt, hat man große Lampen,
so kann von der Mitte der Tafel aus, eine rechts und eine
links, in gehöriger Entfernung einen Platz finden. Einsätze
mit Senf, Oel und Essig zu Salate und kalten Fischen dür-
fen nicht fehlen, und Salz- und Pfefferfäßchen stellt man hin
und wieder neben die Couverts. Ist kein Büffet im Zimmer,
so wird ein Nebentisch gedeckt, der versehen wird mit reichlich
Tellern, Messern und Gabeln zum Wechseln, auch noch mit
einigen Löffeln, Gläsern und Wassercaraffen (die aber erst beim
Anfang des Essens frisch gefüllt werden), mit Brod und einer
Serviette zum etwaigen Gebrauch.

Vom Arrangiren einer großen Tafel.

Wie schon erwähnt, ist die Mitte der Hauptpunkt der Ta-
fel. Es wird daselbst eine ansehnliche Torte, deren Rand mit
grünen Blättchen verziert ist, hingestellt. Hat man zwei Tor-
ten, so erhält ein Aufsatz von Krystall mit Früchten aller Art
gefüllt, in der Mitte einen Platz. Im Herbst läßt sich der-

Arrangements für Geſellſchaften.
und die Plätze ſo geordnet werden, daß nirgend ein Oben zu
finden iſt, wodurch auch noch der Zweck erreicht wird, daß die
Familienglieder ſich an der ganzen Tafel vertheilen, alſo die
Unterhaltung anregen und zugleich das Fehlende beachten kön-
nen. Wenn ich erwähnte, daß die Mitte der Tafel zu Oben
gemacht wird, ſo iſt nur damit gemeint, daß von da, wie ich
mich näher darüber ausſprechen werde, der Glanzpunkt aus-
geht. Gläſer für verſchiedene Weine werden zuſammen, nicht
in eine Reihe, links, etwas ſeitwärts vor das Couvert hinge-
ſtellt. Wird vor der Suppe ein Glas Portwein oder Ma-
deira gegeben, ſo wird derſelbe entweder durch die Bedienung
in kleinen Gläſern herum präſentirt, oder es werden Port-
wein- und Madeiraflaſchen auf die Tafel geſetzt. Die Wein-
flaſchen in ihren Flaſchentellern werden zu beiden Seiten der
Tafel, etwa jedes Mal bei dem fünften Couverte, aufgekorkt
geſtellt; doch ſo, daß ſie nicht gegen einander, ſondern ſchräg
gegenüber zu ſtehen kommen. Wird rother und weißer Wein
zugleich aufgeſetzt, ſo wechſelt man mit den Flaſchen. Bei
Abendeſſen, wo nicht etwa der Saal oder das Geſellſchafts-
zimmer auf andere Weiſe hinreichend beleuchtet iſt, wird jeder
Flaſche gegenüber ein Licht geſtellt, hat man große Lampen,
ſo kann von der Mitte der Tafel aus, eine rechts und eine
links, in gehöriger Entfernung einen Platz finden. Einſätze
mit Senf, Oel und Eſſig zu Salate und kalten Fiſchen dür-
fen nicht fehlen, und Salz- und Pfefferfäßchen ſtellt man hin
und wieder neben die Couverts. Iſt kein Büffet im Zimmer,
ſo wird ein Nebentiſch gedeckt, der verſehen wird mit reichlich
Tellern, Meſſern und Gabeln zum Wechſeln, auch noch mit
einigen Löffeln, Gläſern und Waſſercaraffen (die aber erſt beim
Anfang des Eſſens friſch gefüllt werden), mit Brod und einer
Serviette zum etwaigen Gebrauch.

Vom Arrangiren einer großen Tafel.

Wie ſchon erwähnt, iſt die Mitte der Hauptpunkt der Ta-
fel. Es wird daſelbſt eine anſehnliche Torte, deren Rand mit
grünen Blättchen verziert iſt, hingeſtellt. Hat man zwei Tor-
ten, ſo erhält ein Aufſatz von Kryſtall mit Früchten aller Art
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[421/0459] Arrangements für Geſellſchaften. und die Plätze ſo geordnet werden, daß nirgend ein Oben zu finden iſt, wodurch auch noch der Zweck erreicht wird, daß die Familienglieder ſich an der ganzen Tafel vertheilen, alſo die Unterhaltung anregen und zugleich das Fehlende beachten kön- nen. Wenn ich erwähnte, daß die Mitte der Tafel zu Oben gemacht wird, ſo iſt nur damit gemeint, daß von da, wie ich mich näher darüber ausſprechen werde, der Glanzpunkt aus- geht. Gläſer für verſchiedene Weine werden zuſammen, nicht in eine Reihe, links, etwas ſeitwärts vor das Couvert hinge- ſtellt. Wird vor der Suppe ein Glas Portwein oder Ma- deira gegeben, ſo wird derſelbe entweder durch die Bedienung in kleinen Gläſern herum präſentirt, oder es werden Port- wein- und Madeiraflaſchen auf die Tafel geſetzt. Die Wein- flaſchen in ihren Flaſchentellern werden zu beiden Seiten der Tafel, etwa jedes Mal bei dem fünften Couverte, aufgekorkt geſtellt; doch ſo, daß ſie nicht gegen einander, ſondern ſchräg gegenüber zu ſtehen kommen. Wird rother und weißer Wein zugleich aufgeſetzt, ſo wechſelt man mit den Flaſchen. Bei Abendeſſen, wo nicht etwa der Saal oder das Geſellſchafts- zimmer auf andere Weiſe hinreichend beleuchtet iſt, wird jeder Flaſche gegenüber ein Licht geſtellt, hat man große Lampen, ſo kann von der Mitte der Tafel aus, eine rechts und eine links, in gehöriger Entfernung einen Platz finden. Einſätze mit Senf, Oel und Eſſig zu Salate und kalten Fiſchen dür- fen nicht fehlen, und Salz- und Pfefferfäßchen ſtellt man hin und wieder neben die Couverts. Iſt kein Büffet im Zimmer, ſo wird ein Nebentiſch gedeckt, der verſehen wird mit reichlich Tellern, Meſſern und Gabeln zum Wechſeln, auch noch mit einigen Löffeln, Gläſern und Waſſercaraffen (die aber erſt beim Anfang des Eſſens friſch gefüllt werden), mit Brod und einer Serviette zum etwaigen Gebrauch. Vom Arrangiren einer großen Tafel. Wie ſchon erwähnt, iſt die Mitte der Hauptpunkt der Ta- fel. Es wird daſelbſt eine anſehnliche Torte, deren Rand mit grünen Blättchen verziert iſt, hingeſtellt. Hat man zwei Tor- ten, ſo erhält ein Aufſatz von Kryſtall mit Früchten aller Art gefüllt, in der Mitte einen Platz. Im Herbſt läßt ſich der-

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Zitationshilfe: Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 421. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/459>, abgerufen am 13.11.2024.