Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849.

Bild:
<< vorherige Seite
Klöße.
L. Klöße.



I. Klöße zu Suppen und Fricassees.
1. Regeln beim Zubereiten der Klöße.

Will man eingeweichtes Weißbrod zu Klößen gebrauchen, so
darf dies ja nicht in warmem Wasser eingeweicht werden, wo-
durch das Brod klebrig wird, sondern es muß eine kleine Weile
in kaltes Wasser gelegt und dann fest ausgedrückt und zerrie-
ben werden.

Fleischklöße zu Fricassees und Suppen sticht man entweder
mit einem naß gemachten Löffel ab, oder man rollt sie mit
den Händen auf, indem man die Hand mit kaltem Wasser
feucht macht. Die Klöße legt man auf eine Schüssel und gibt
sie alle zugleich in's Kochende. Die übrigen Klöße werden mit
einem Löffel, den man jedes Mal in die heiße Bouillon taucht,
abgestochen, in die kochende Suppe gegeben, zugedeckt und nach
ihrer Art 10--15 Minuten gekocht. Wenn die Klöße von
Mehl, Kartoffeln oder Weißbrod inwendig trocken geworden
sind, so sind sie gahr, Fleischklöße, wenn man kein rohes Fleisch
mehr sieht. Alle Klöße, auch die zu Fricassees, werden am
besten, wenn man sie in Bouillon oder Wasser und Salz
kocht. Alle Klöße müssen gleich, nachdem sie gekocht sind, an-
gerichtet werden.

2. Klöße zu Krebs- und Aalsuppen.

Man rühre 2--3 Eßlöffel voll Krebsbutter weich, gebe hin-
zu: 2 Eidotter, eine Untertasse voll fein gehacktes Fisch- und
Krebsfleisch, eben so viel in Wasser eingeweichtes und stark aus-
gedrücktes Weißbrod, Muskatblüthe, Salz und das zu Schaum
geschlagene Weiße; forme kleine runde Klöße daraus, koche sie
in der Suppe eben auf, oder backe sie auf einem Blech gelb-
bräunlich und gebe sie beim Vorlegen in die Suppe.


Klöße.
L. Klöße.



I. Klöße zu Suppen und Fricaſſees.
1. Regeln beim Zubereiten der Klöße.

Will man eingeweichtes Weißbrod zu Klößen gebrauchen, ſo
darf dies ja nicht in warmem Waſſer eingeweicht werden, wo-
durch das Brod klebrig wird, ſondern es muß eine kleine Weile
in kaltes Waſſer gelegt und dann feſt ausgedrückt und zerrie-
ben werden.

Fleiſchklöße zu Fricaſſees und Suppen ſticht man entweder
mit einem naß gemachten Löffel ab, oder man rollt ſie mit
den Händen auf, indem man die Hand mit kaltem Waſſer
feucht macht. Die Klöße legt man auf eine Schüſſel und gibt
ſie alle zugleich in’s Kochende. Die übrigen Klöße werden mit
einem Löffel, den man jedes Mal in die heiße Bouillon taucht,
abgeſtochen, in die kochende Suppe gegeben, zugedeckt und nach
ihrer Art 10—15 Minuten gekocht. Wenn die Klöße von
Mehl, Kartoffeln oder Weißbrod inwendig trocken geworden
ſind, ſo ſind ſie gahr, Fleiſchklöße, wenn man kein rohes Fleiſch
mehr ſieht. Alle Klöße, auch die zu Fricaſſees, werden am
beſten, wenn man ſie in Bouillon oder Waſſer und Salz
kocht. Alle Klöße müſſen gleich, nachdem ſie gekocht ſind, an-
gerichtet werden.

2. Klöße zu Krebs- und Aalſuppen.

Man rühre 2—3 Eßlöffel voll Krebsbutter weich, gebe hin-
zu: 2 Eidotter, eine Untertaſſe voll fein gehacktes Fiſch- und
Krebsfleiſch, eben ſo viel in Waſſer eingeweichtes und ſtark aus-
gedrücktes Weißbrod, Muskatblüthe, Salz und das zu Schaum
geſchlagene Weiße; forme kleine runde Klöße daraus, koche ſie
in der Suppe eben auf, oder backe ſie auf einem Blech gelb-
bräunlich und gebe ſie beim Vorlegen in die Suppe.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0272" n="234"/>
      <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Klöße</hi>.</fw><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">L.</hi> Klöße.</hi> </head><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">I.</hi> Klöße zu Suppen und Frica&#x017F;&#x017F;ees.</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head>1. Regeln beim Zubereiten der Klöße.</head><lb/>
            <p>Will man eingeweichtes Weißbrod zu Klößen gebrauchen, &#x017F;o<lb/>
darf dies ja nicht in warmem Wa&#x017F;&#x017F;er eingeweicht werden, wo-<lb/>
durch das Brod klebrig wird, &#x017F;ondern es muß eine kleine Weile<lb/>
in kaltes Wa&#x017F;&#x017F;er gelegt und dann fe&#x017F;t ausgedrückt und zerrie-<lb/>
ben werden.</p><lb/>
            <p>Flei&#x017F;chklöße zu Frica&#x017F;&#x017F;ees und Suppen &#x017F;ticht man entweder<lb/>
mit einem naß gemachten Löffel ab, oder man rollt &#x017F;ie mit<lb/>
den Händen auf, indem man die Hand mit kaltem Wa&#x017F;&#x017F;er<lb/>
feucht macht. Die Klöße legt man auf eine Schü&#x017F;&#x017F;el und gibt<lb/>
&#x017F;ie alle zugleich in&#x2019;s Kochende. Die übrigen Klöße werden mit<lb/>
einem Löffel, den man jedes Mal in die heiße Bouillon taucht,<lb/>
abge&#x017F;tochen, in die kochende Suppe gegeben, zugedeckt und nach<lb/>
ihrer Art 10&#x2014;15 Minuten gekocht. Wenn die Klöße von<lb/>
Mehl, Kartoffeln oder Weißbrod inwendig trocken geworden<lb/>
&#x017F;ind, &#x017F;o &#x017F;ind &#x017F;ie gahr, Flei&#x017F;chklöße, wenn man kein rohes Flei&#x017F;ch<lb/>
mehr &#x017F;ieht. Alle Klöße, auch die zu Frica&#x017F;&#x017F;ees, werden am<lb/>
be&#x017F;ten, wenn man &#x017F;ie in Bouillon oder Wa&#x017F;&#x017F;er und Salz<lb/>
kocht. Alle Klöße mü&#x017F;&#x017F;en gleich, nachdem &#x017F;ie gekocht &#x017F;ind, an-<lb/>
gerichtet werden.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>2. Klöße zu Krebs- und Aal&#x017F;uppen.</head><lb/>
            <p>Man rühre 2&#x2014;3 Eßlöffel voll Krebsbutter weich, gebe hin-<lb/>
zu: 2 Eidotter, eine Unterta&#x017F;&#x017F;e voll fein gehacktes Fi&#x017F;ch- und<lb/>
Krebsflei&#x017F;ch, eben &#x017F;o viel in Wa&#x017F;&#x017F;er eingeweichtes und &#x017F;tark aus-<lb/>
gedrücktes Weißbrod, Muskatblüthe, Salz und das zu Schaum<lb/>
ge&#x017F;chlagene Weiße; forme kleine runde Klöße daraus, koche &#x017F;ie<lb/>
in der Suppe eben auf, oder backe &#x017F;ie auf einem Blech gelb-<lb/>
bräunlich und gebe &#x017F;ie beim Vorlegen in die Suppe.</p>
          </div><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[234/0272] Klöße. L. Klöße. I. Klöße zu Suppen und Fricaſſees. 1. Regeln beim Zubereiten der Klöße. Will man eingeweichtes Weißbrod zu Klößen gebrauchen, ſo darf dies ja nicht in warmem Waſſer eingeweicht werden, wo- durch das Brod klebrig wird, ſondern es muß eine kleine Weile in kaltes Waſſer gelegt und dann feſt ausgedrückt und zerrie- ben werden. Fleiſchklöße zu Fricaſſees und Suppen ſticht man entweder mit einem naß gemachten Löffel ab, oder man rollt ſie mit den Händen auf, indem man die Hand mit kaltem Waſſer feucht macht. Die Klöße legt man auf eine Schüſſel und gibt ſie alle zugleich in’s Kochende. Die übrigen Klöße werden mit einem Löffel, den man jedes Mal in die heiße Bouillon taucht, abgeſtochen, in die kochende Suppe gegeben, zugedeckt und nach ihrer Art 10—15 Minuten gekocht. Wenn die Klöße von Mehl, Kartoffeln oder Weißbrod inwendig trocken geworden ſind, ſo ſind ſie gahr, Fleiſchklöße, wenn man kein rohes Fleiſch mehr ſieht. Alle Klöße, auch die zu Fricaſſees, werden am beſten, wenn man ſie in Bouillon oder Waſſer und Salz kocht. Alle Klöße müſſen gleich, nachdem ſie gekocht ſind, an- gerichtet werden. 2. Klöße zu Krebs- und Aalſuppen. Man rühre 2—3 Eßlöffel voll Krebsbutter weich, gebe hin- zu: 2 Eidotter, eine Untertaſſe voll fein gehacktes Fiſch- und Krebsfleiſch, eben ſo viel in Waſſer eingeweichtes und ſtark aus- gedrücktes Weißbrod, Muskatblüthe, Salz und das zu Schaum geſchlagene Weiße; forme kleine runde Klöße daraus, koche ſie in der Suppe eben auf, oder backe ſie auf einem Blech gelb- bräunlich und gebe ſie beim Vorlegen in die Suppe.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Os… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/272
Zitationshilfe: Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 234. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/272>, abgerufen am 13.11.2024.