Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 9. Straßburg, 1672.Predigt. du mit dem Schächer sprichst: Herr gedencke mein/ wann du in deinReich kommest. Darum/ wann alsdann mein Sünd mich werden kräncken sehr/ und mein Gewissen wird mich nagen/ weil ihr so viel als Sand am Meer/ wil ich doch nicht verzagen. Gedencken wil ich an deinen Tod/ HErr JEsu deine Wunden roth/ die werden mich erhalten. Amen. Die Zwantzigste Predigt/ Von Dem Hochzeitlichen Ehren-Kleid der würdigen Vorbereitung. GEliebte in Christo. Was massen der jenige Un- I. Praeparationis necessitas, daß einmal bey dieser Mahlzeit eine ner Neunter Theil. G g g
Predigt. du mit dem Schaͤcher ſprichſt: Herr gedencke mein/ wann du in deinReich kommeſt. Darum/ wann alsdann mein Suͤnd mich werden kraͤncken ſehr/ und mein Gewiſſen wird mich nagen/ weil ihr ſo viel als Sand am Meer/ wil ich doch nicht verzagen. Gedencken wil ich an deinen Tod/ HErꝛ JEſu deine Wunden roth/ die werden mich erhalten. Amen. Die Zwantzigſte Predigt/ Von Dem Hochzeitlichen Ehren-Kleid der wuͤrdigen Vorbereitung. GEliebte in Chriſto. Was maſſen der jenige Un- I. Præparationis neceſſitas, daß einmal bey dieſer Mahlzeit eine ner Neunter Theil. G g g
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0437" n="417"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Predigt.</hi></fw><lb/> du mit dem Schaͤcher ſprichſt: <hi rendition="#k">Herr</hi> gedencke mein/ wann du in dein<lb/> Reich kommeſt. Darum/ wann alsdann mein Suͤnd mich werden<lb/> kraͤncken ſehr/ und mein Gewiſſen wird mich nagen/ weil ihr ſo viel als<lb/> Sand am Meer/ wil ich doch nicht verzagen. Gedencken wil ich an<lb/> deinen Tod/ HErꝛ JEſu deine Wunden roth/ die werden mich erhalten.<lb/> Amen.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#fr">Die Zwantzigſte Predigt/<lb/> Von<lb/> Dem Hochzeitlichen Ehren-Kleid<lb/> der wuͤrdigen Vorbereitung.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">G</hi><hi rendition="#fr">Eliebte in Chriſto. Was maſſen der jenige Un-</hi><lb/> flat bey der Koͤniglchen Hochzeit des eingebohrnen<lb/> Sohns GOttes ohne das hochzeitliche Ehren-Kleid er-<lb/> ſchienen; wie der <hi rendition="#k">Herr/</hi> nachdem er in ſeiner ſcharffen<lb/><hi rendition="#aq">luſtration</hi> ſeiner gewahr worden/ ihn angeredt uñ geſagt:<lb/><hi rendition="#fr">Freund/ wie biſtu herein kommen/ und haſt doch<lb/> kein Hochzeitlich Kleid an;</hi> was fuͤr ein ſchroͤcklicher Sententz iſt<lb/> uͤber ihn ergangen: <hi rendition="#fr">bindet ihm Haͤnde und Fuͤſſe/ und werffet ihn<lb/> in das aͤuſſerſte Finſternuß hinauß/ da wird ſein Heulen und<lb/> Zaͤhn-klappen.</hi> Daſſelbe vernim̃t E. L. jaͤhrlich auff den 20. Sonn-<lb/> tag <hi rendition="#aq">Trinitatis</hi> auß dem Evangelio <hi rendition="#aq">Matth.</hi> 22. Drey Stuck werden<lb/> uns dabey in der Lehr vom Hochwuͤrdigen Abendmahl zu behertzigen wol<lb/> eingebildet:</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">I. Præparationis neceſſitas,</hi> daß einmal bey dieſer Mahlzeit eine<lb/><hi rendition="#aq">præparation</hi> und Vorbereitung vonnoͤthen/ dann ſo bey weltlicher Mahl-<lb/> zeit/ bey einem Fuͤrſtlichen und Koͤniglichen Panquet man zuvor ſich wol<lb/> verſehen/ waſchen/ reinigen/ und ſaubere Kleider anlegen muß; wann der<lb/> Metzger mit ſeinen blutigen Haͤnden/ der Schloſſer oder Schmidt mit<lb/> ſeinem kohl-ſchwartzen Antlitz/ der Kuͤrſchner und Gerber auß ſeiner Beyß/<lb/> der Baur von ſeinem Miſthauffen/ und ſo fortan/ alſobald wolte hinlauf-<lb/> fen/ der wuͤrde von jederman fuͤr einen groben <hi rendition="#aq">ſocium</hi> gehalten werden.<lb/> Warum wolten wir dann <hi rendition="#k">Gott</hi> nicht auch die Ehr anthun/ und an ſei-<lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#fr">Neunter Theil. G g g</hi></fw><fw place="bottom" type="catch">ner</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [417/0437]
Predigt.
du mit dem Schaͤcher ſprichſt: Herr gedencke mein/ wann du in dein
Reich kommeſt. Darum/ wann alsdann mein Suͤnd mich werden
kraͤncken ſehr/ und mein Gewiſſen wird mich nagen/ weil ihr ſo viel als
Sand am Meer/ wil ich doch nicht verzagen. Gedencken wil ich an
deinen Tod/ HErꝛ JEſu deine Wunden roth/ die werden mich erhalten.
Amen.
Die Zwantzigſte Predigt/
Von
Dem Hochzeitlichen Ehren-Kleid
der wuͤrdigen Vorbereitung.
GEliebte in Chriſto. Was maſſen der jenige Un-
flat bey der Koͤniglchen Hochzeit des eingebohrnen
Sohns GOttes ohne das hochzeitliche Ehren-Kleid er-
ſchienen; wie der Herr/ nachdem er in ſeiner ſcharffen
luſtration ſeiner gewahr worden/ ihn angeredt uñ geſagt:
Freund/ wie biſtu herein kommen/ und haſt doch
kein Hochzeitlich Kleid an; was fuͤr ein ſchroͤcklicher Sententz iſt
uͤber ihn ergangen: bindet ihm Haͤnde und Fuͤſſe/ und werffet ihn
in das aͤuſſerſte Finſternuß hinauß/ da wird ſein Heulen und
Zaͤhn-klappen. Daſſelbe vernim̃t E. L. jaͤhrlich auff den 20. Sonn-
tag Trinitatis auß dem Evangelio Matth. 22. Drey Stuck werden
uns dabey in der Lehr vom Hochwuͤrdigen Abendmahl zu behertzigen wol
eingebildet:
I. Præparationis neceſſitas, daß einmal bey dieſer Mahlzeit eine
præparation und Vorbereitung vonnoͤthen/ dann ſo bey weltlicher Mahl-
zeit/ bey einem Fuͤrſtlichen und Koͤniglichen Panquet man zuvor ſich wol
verſehen/ waſchen/ reinigen/ und ſaubere Kleider anlegen muß; wann der
Metzger mit ſeinen blutigen Haͤnden/ der Schloſſer oder Schmidt mit
ſeinem kohl-ſchwartzen Antlitz/ der Kuͤrſchner und Gerber auß ſeiner Beyß/
der Baur von ſeinem Miſthauffen/ und ſo fortan/ alſobald wolte hinlauf-
fen/ der wuͤrde von jederman fuͤr einen groben ſocium gehalten werden.
Warum wolten wir dann Gott nicht auch die Ehr anthun/ und an ſei-
ner
Neunter Theil. G g g
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |