Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 9. Straßburg, 1672.Die Fünffte Die Fünffte Predigt/ Von Der Vorbereitungs-Handlung Christi zum heiligen Abendmahl. GEliebte in Christo. Es seind zwar die Wort Pe- Arnd Postill 128. Daß Petrus dem HErrn zu den Füssen fällt/ gibt uns eine du
Die Fuͤnffte Die Fuͤnffte Predigt/ Von Der Vorbereitungs-Handlung Chriſti zum heiligen Abendmahl. GEliebte in Chriſto. Es ſeind zwar die Wort Pe- Arnd Poſtill 128. Daß Petrus dem HErꝛn zu den Fuͤſſen faͤllt/ gibt uns eine du
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Die Fuͤnffte
Die Fuͤnffte Predigt/
Von
Der Vorbereitungs-Handlung Chriſti
zum heiligen Abendmahl.
GEliebte in Chriſto. Es ſeind zwar die Wort Pe-
tri in dem Evangelio Luc. 5, 8. wann er JEſu zu den
Knien faͤllt und ſpricht: HErꝛ gehe von mir hin-
auß/ ich bin ein ſuͤndiger Menſch! Verba admi-
rantis & timentis, ſchreck haffte Verwunderungs-
Wort/ dann es kam ihn und ſeine Geſellen ein Schrecken
an uͤber dem Fiſch-Zug und wunderbaren Fiſch-Fang/ den ſie auff des
Herrn Wort gethan/ daß da ſie zuvor die gantze Nacht gefiſcht und
nichts gefangen/ nun aber in einem Zug eine ſolche Menge Fiſche be-
ſchloſſen/ daß das Netz zwar zerbrochen/ und doch die Fiſche gehalten/
daß das Netz zerriſſen/ und ſie doch beyde Schiffe voll gefuͤllet/ daß die
Schiffe geſuncken/ und doch nicht verſuncken noch untergangen. Dar-
auff dann Petrus geſagt: HErꝛ gehe von mir hinauß/ ich bin ein
ſuͤndiger Menſch. II. Verba humiliantis, Wort eines Nider-
traͤchtigen und Demuͤthigen/ wann einem manchmal in der Welt
Gott ſeine Gutthaten zuſchneyen und gleichſam Schiffs-weiſe/ wie hie/
zu fuͤhren laͤßt/ hilff Gott! wie bruͤſtet er ſich/ nicht anders als ein fetter
Wanſt; Aber Petrus wird dadurch demuͤthig/ haͤlt ſich dieſes Uber-
fluſſes nicht werth/ ja auß Betrachtung ſeiner Suͤnd/ halt er ſich nicht ſo
gut/ daß er mit Chriſto in Geſellſchafft ſtehen/ und bey ihm in ſeinem
Schifflein wohnen ſolle.
Arnd Poſtill 128. Daß Petrus dem HErꝛn zu den Fuͤſſen faͤllt/ gibt uns eine
Lehre/ daß wir auß GOttes Allmacht und Wunder GOtt und ſeine Ge-
genwart ſollen erkennen kernen. Denn wenn wir unſer Leben bedencken/
wie wunderlich uns GOtt unſer Lebenlang von Mutterleibe an erhalten/
ernehret/ und auß ſo groſſem Ubel und Ungluͤck errettet hat/ muͤſſen wir uns
warlich druͤber verwundern/ daß wir wol mit Petro dem HErꝛn JEſu zu
den Knien fallen moͤchten/ und ſagen: Ach HERR biſtu mit mir im
Schiff/ das iſt in meinem Ampt und Beruff/ des bin ich nicht werth/ daß
du
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