Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.Die ander wo das Wetter uns nicht verderben oder beschädigen kan; entflihen al-lem Ungemach; Durch einen seligen Tod auffflihen in die beständi- ge monas, in die sichere Wohnunge und stoltze Ruhe/ die uns Christus durch seinen Zug und Flug zum Vater erworben. Trahe me post te o dulcissime Jesu! Er der HErr gebe uns ein solchen seligen Zug und frö- lichen Flug/ ein seligen Glaubens-Zug in ihn/ dermahleins ein frölichen Todes-Flug nach und zu ihm/ zur ewigen/ beständigen/ unwandelbaren Ruhe/ Amen. Die dritte Predigt/ Von Dem Geheimnüß deß Wasser- und Blut-Flusses/ der eröffneten Seiten Christi. GEliebte in Christo. Von einer erschrecklichen/ recht Ob
Die ander wo das Wetter uns nicht verderben oder beſchaͤdigen kan; entflihen al-lem Ungemach; Durch einen ſeligen Tod auffflihen in die beſtaͤndi- ge μονὰς, in die ſichere Wohnunge und ſtoltze Ruhe/ die uns Chriſtus durch ſeinen Zug und Flug zum Vater erworben. Trahe me poſt te ò dulciſſime Jeſu! Er der HErꝛ gebe uns ein ſolchen ſeligen Zug und froͤ- lichen Flug/ ein ſeligen Glaubens-Zug in ihn/ dermahleins ein froͤlichen Todes-Flug nach und zu ihm/ zur ewigen/ beſtaͤndigen/ unwandelbaren Ruhe/ Amen. Die dritte Predigt/ Von Dem Geheimnuͤß deß Waſſer- und Blut-Fluſſes/ der eroͤffneten Seiten Chriſti. GEliebte in Chriſto. Von einer erſchrecklichen/ recht Ob
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Die ander
wo das Wetter uns nicht verderben oder beſchaͤdigen kan; entflihen al-
lem Ungemach; Durch einen ſeligen Tod auffflihen in die beſtaͤndi-
ge μονὰς, in die ſichere Wohnunge und ſtoltze Ruhe/ die uns Chriſtus
durch ſeinen Zug und Flug zum Vater erworben. Trahe me poſt te ò
dulciſſime Jeſu! Er der HErꝛ gebe uns ein ſolchen ſeligen Zug und froͤ-
lichen Flug/ ein ſeligen Glaubens-Zug in ihn/ dermahleins ein froͤlichen
Todes-Flug nach und zu ihm/ zur ewigen/ beſtaͤndigen/ unwandelbaren
Ruhe/ Amen.
Die dritte Predigt/
Von
Dem Geheimnuͤß deß Waſſer- und Blut-Fluſſes/
der eroͤffneten Seiten Chriſti.
GEliebte in Chriſto. Von einer erſchrecklichen/ recht
tragiſchen/ aber auch gerechten Geſchicht und Gericht/
Straff/ Schlag und Plag/ welche der gerechte eifferige
GOtt deſignirt/ geuͤbet und ergehen laſſen an dem Volck
zu Bethſemes/ leſen wir 1. Sam. 6. Dann als das
groſſe Heiligthum/ hochtroͤſtliche Geheimnuͤß der Bunds-Laden/ der
H. Wohnunge Gottes/ aus der Hand und Land der Philiſter wieder
zuruͤck kommen/ an beſagten Flecken Bethſemes angelendet: Und
aber hierauff das Volck von allen Enden und Orthen der Nachbarſchafft/
in hellem Hauffen mit ungeſaͤuberten Fuͤſſen zu gelauffen/ dieſes Kley-
nod und Geheimnuͤß entbloͤſſet/ erſuchet/ mit fuͤrwitzigen Augen hinein
geſchauet (reù baaròn, videbant intimè in arcam) betaſtet und an-
geruͤhret/ nicht mit gebuͤhrlicher reverenz und Andacht/ ſondern aus
verwegenem Frevel und Allfentzerey mit ungewaſchenen Haͤnden zur
Unzeit/ alles wider Gottes klare Ordnung und Verbot/ da dergleichen zu
thun bey Leib und Lebens Straff verboten geweſt Num. 4, 15. So
ergrimmet der Zorn deß HErꝛn/ verhengt Θεόπεμπτον κακὸν, wie es
Joſephus nennet/ eine gifftige anſteckende Peſtilentz/ davon 50000. und
70. Perſohnen jaͤmmerlich hingerafft und umkommen/ und alſo Beth-
ſemes ein Bethabel, die Sonn-Wonn- und Wohlſtatt/ in ein Jammer-
Tod- und Leichſtatt/ in ein Todten-Grab und Gerner verwandelt worden.
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