Crüger, Peter: Cupediæ Astrosophicæ. Breslau, 1631.etliche Physici auch in jhren büchern auß anleitung Cardani schreiben) besteht IV. Wenn die gantze Lufft so niedrig/ wie würde sich das rei- men zu Aristotelis, Plinii, vnd Solini Schrifften von etlichen so hohen Bergen/ von welcher gipffel man der Sonnen auffgang wol drey stunden eh sehen könne/ als vnten? DJe Alten haben viel geschrieben/ wie sie es von andern gehöret/ wie denn zweymal
etliche Phyſici auch in jhren buͤchern auß anleitung Cardani ſchreiben) beſteht IV. Wenn die gantze Lufft ſo niedrig/ wie wuͤrde ſich das rei- men zu Ariſtotelis, Plinii, vnd Solini Schrifften von etlichen ſo hohen Bergen/ von welcher gipffel man der Sonnen auffgang wol drey ſtunden eh ſehen koͤnne/ als vnten? DJe Alten haben viel geſchrieben/ wie ſie es von andern gehoͤret/ wie denn zweymal
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etliche Phyſici auch in jhren buͤchern auß anleitung Cardani ſchreiben) beſteht
auff vngegruͤndeten hypotheſibus: Wie jhme ſolches ſchon P. Nonius fuͤrge-
worffen (Scaliger. in Exercit. ſchweigt ſtill dazu/ wie gemeiniglich zu andern
ſachen/ die Cardanus è Matheſi fuͤrbringt) vnd ich hab in meiner Diſputation
de Crepuſculis gewieſen/ worin deß Cardani præſuppoſita falſch vnd jrrig.
IV.
Wenn die gantze Lufft ſo niedrig/ wie wuͤrde ſich das rei-
men zu Ariſtotelis, Plinii, vnd Solini Schrifften von etlichen ſo hohen
Bergen/ von welcher gipffel man der Sonnen auffgang wol drey
ſtunden eh ſehen koͤnne/ als vnten?
DJe Alten haben viel geſchrieben/ wie ſie es von andern gehoͤret/ wie denn
auch heutigs tags noch geſchicht. Ariſt. 1. Meteor. cap. 13. ſchreibt vom
berge Caucaſo, das deſſen gipffel biß an das dritte theil der nacht von der Son-
nen erleuchtet werde. Dergleichen ſchaeiben vom Berge Caſio Solinus cap. 39
vnd Plinius lib. 5. cap. 22. vnd wirds ohn zweifel Solinus auß Plinio genom̃en
haben/ wie er in vielem gethan. Das es aber Fabeln ſind/ beweiſet klaͤrlich P.
Nonius ſub finem lib. De Crepuſc. So ſchreibt auch Solinus am 27. Cap.
das der Berg Atlas in die hoͤhe ſteige uſque in viciniam circuli lunaris, bald
biß an den Mond hinauff: Vnd wenig zeilen hernach gleichſam ſein ſelbs ver-
geſſende ſpricht er/ Vertex ſemper nivalis, die ſpitze ſey mit ewigem Schnee be-
deckt. Wo wil denn der ſchnee hinauff kommen/ weil der Berg vber 1000 mal
hoͤher ſein ſol als die Wolcken/ die kaum einer halben oder zum hoͤchſten 3 vier-
tel einer meilen vber der Erden ſein/ wie es die erfahrung derer/ ſo vber die hohen
gebirge gereiſet/ bezeuget? Das Atlas weit vber die Wolcken hinauß reicht/ be-
kenn ich gerne: aber ſo eine vnnatuͤrliche hoͤhe iſt nicht zu glaͤuben. Plinius lib.
2. cap. 65. ſchreibt/ das Dicæarchus auff der Ægyptiſchen Koͤnige vnkoſten die
hohen Berge abgemeßẽ/ vñ den Berg Pelion in Griechenlandt am hoͤheſten be-
funden/ vnd doch nur 1250. paſſ. oder 10. ſtadia, (verſtehe bleyrecht) das were
noch nicht ein drittheil einer deutſche meile. So hoch vnd ein wenig druͤber hat
auch Xenagoras (apud Plutarchum in Æmilio Paulo) den Berg Olym-
pum befunden. Eratoſthenes dergleichen. Cleomedes hat auch die Berge ge-
meſſen vnd befunden/ das kein Berg hoͤher denn 15 ſtadia ſey: das iſt beynah
eine halbe deutſche meile. Vnd ſo hoch ſol in Bactriana die Klippe deß Siſime-
tris (die Alexander Magnus erobert) geweſen ſein/ wie Strabo ſchreibt im 11.
Buch. Er ſetzt aber auch ſtracks drauff; das die andere Klippe in Sogdiana wol
zweymal
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