zu jeder Zeit den rechten Weg erkennen, der zum Ziele führt, wenn Du nicht hilfst? So sende denn, Du Gott des Lichtes und der Erkenntniß, von Dei- nem himmlischen Throne einen Strahl Deiner gött- lichen Weisheit in mein Herz, gleich wie Du einst dem Salomon auf sein Flehen ein weises und ein- sichtsvolles Herz gegeben hast, auf daß er sein Volk heilsam regieren könne. Erleuchte mich, auf daß ich erkenne, wie ich meine Kinder, ein jedes nach seiner Art, behandeln muß, damit sie von ihren Fehlern befreiet und vor dem, was ihnen nachtheilig und gefährlich ist, bewahrt werden; zeige mir die Mittel und Wege, sie wahrhaft gut zu erziehen; führe mich, daß ich gleich fern bleibe von schädlicher Nachsicht und unzeitiger Strenge; gib mir das rechte Wort, wenn ich sie belehre, rüge und ermahne; zeige mir Deinen h. Willen, wenn ich ihnen zu rathen habe. So laß mich das Werk der Erziehung vollführen wie an Deiner Hand, der Du Deine Kinder mit unendlicher Weisheit auf den besten Wegen ihrem Heile entgegenzuführen weißt.
O heiliger Geist, Du Spender der Gnaden und Gaben, verleihe mir die Gabe der Weisheit und des Rathes zum Besten meiner Kinder. Amen.
Vater unser und Ave.
Gebet um Sanftmuth.
Göttlicher Heiland, der Du drei Jahre lang mit Deinen Jüngern, wie ein Vater mit seinen Kindern verkehrt hast, wie viel hattest Du durch ihre Arm- seligkeit, durch ihre Unvollkommenheiten und Fehler zu leiden, wie geeignet war nicht selten ihr Verhal- ten, Dich zu Ungeduld und Zorn zu reizen! Und
zu jeder Zeit den rechten Weg erkennen, der zum Ziele führt, wenn Du nicht hilfst? So sende denn, Du Gott des Lichtes und der Erkenntniß, von Dei- nem himmlischen Throne einen Strahl Deiner gött- lichen Weisheit in mein Herz, gleich wie Du einst dem Salomon auf sein Flehen ein weises und ein- sichtsvolles Herz gegeben hast, auf daß er sein Volk heilsam regieren könne. Erleuchte mich, auf daß ich erkenne, wie ich meine Kinder, ein jedes nach seiner Art, behandeln muß, damit sie von ihren Fehlern befreiet und vor dem, was ihnen nachtheilig und gefährlich ist, bewahrt werden; zeige mir die Mittel und Wege, sie wahrhaft gut zu erziehen; führe mich, daß ich gleich fern bleibe von schädlicher Nachsicht und unzeitiger Strenge; gib mir das rechte Wort, wenn ich sie belehre, rüge und ermahne; zeige mir Deinen h. Willen, wenn ich ihnen zu rathen habe. So laß mich das Werk der Erziehung vollführen wie an Deiner Hand, der Du Deine Kinder mit unendlicher Weisheit auf den besten Wegen ihrem Heile entgegenzuführen weißt.
O heiliger Geist, Du Spender der Gnaden und Gaben, verleihe mir die Gabe der Weisheit und des Rathes zum Besten meiner Kinder. Amen.
Vater unser und Ave.
Gebet um Sanftmuth.
Göttlicher Heiland, der Du drei Jahre lang mit Deinen Jüngern, wie ein Vater mit seinen Kindern verkehrt hast, wie viel hattest Du durch ihre Arm- seligkeit, durch ihre Unvollkommenheiten und Fehler zu leiden, wie geeignet war nicht selten ihr Verhal- ten, Dich zu Ungeduld und Zorn zu reizen! Und
<TEI><text><body><div><div><p><pbfacs="#f0186"xml:id="C889V3_001_1874_pb0183_0001"n="183"/>
zu jeder Zeit den rechten Weg erkennen, der zum<lb/>
Ziele führt, wenn Du nicht hilfst? So sende denn,<lb/>
Du Gott des Lichtes und der Erkenntniß, von Dei-<lb/>
nem himmlischen Throne einen Strahl Deiner gött-<lb/>
lichen Weisheit in mein Herz, gleich wie Du einst<lb/>
dem Salomon auf sein Flehen ein weises und ein-<lb/>
sichtsvolles Herz gegeben hast, auf daß er sein Volk<lb/>
heilsam regieren könne. Erleuchte mich, auf daß ich<lb/>
erkenne, wie ich meine Kinder, ein jedes nach seiner<lb/>
Art, behandeln muß, damit sie von ihren Fehlern<lb/>
befreiet und vor dem, was ihnen nachtheilig und<lb/>
gefährlich ist, bewahrt werden; zeige mir die Mittel<lb/>
und Wege, sie wahrhaft gut zu erziehen; führe mich,<lb/>
daß ich gleich fern bleibe von schädlicher Nachsicht<lb/>
und unzeitiger Strenge; gib mir das rechte Wort,<lb/>
wenn ich sie belehre, rüge und ermahne; zeige mir<lb/>
Deinen h. Willen, wenn ich ihnen zu rathen habe.<lb/>
So laß mich das Werk der Erziehung vollführen<lb/>
wie an Deiner Hand, der Du Deine Kinder mit<lb/>
unendlicher Weisheit auf den besten Wegen ihrem<lb/>
Heile entgegenzuführen weißt.</p><p>O heiliger Geist, Du Spender der Gnaden und<lb/>
Gaben, verleihe mir die Gabe der Weisheit und des<lb/>
Rathes zum Besten meiner Kinder. Amen.</p><p>Vater unser und Ave.</p></div><div><headrendition="#c">Gebet um Sanftmuth.</head><lb/><p>Göttlicher Heiland, der Du drei Jahre lang mit<lb/>
Deinen Jüngern, wie ein Vater mit seinen Kindern<lb/>
verkehrt hast, wie viel hattest Du durch ihre Arm-<lb/>
seligkeit, durch ihre Unvollkommenheiten und Fehler<lb/>
zu leiden, wie geeignet war nicht selten ihr Verhal-<lb/>
ten, Dich zu Ungeduld und Zorn zu reizen! Und<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[183/0186]
zu jeder Zeit den rechten Weg erkennen, der zum
Ziele führt, wenn Du nicht hilfst? So sende denn,
Du Gott des Lichtes und der Erkenntniß, von Dei-
nem himmlischen Throne einen Strahl Deiner gött-
lichen Weisheit in mein Herz, gleich wie Du einst
dem Salomon auf sein Flehen ein weises und ein-
sichtsvolles Herz gegeben hast, auf daß er sein Volk
heilsam regieren könne. Erleuchte mich, auf daß ich
erkenne, wie ich meine Kinder, ein jedes nach seiner
Art, behandeln muß, damit sie von ihren Fehlern
befreiet und vor dem, was ihnen nachtheilig und
gefährlich ist, bewahrt werden; zeige mir die Mittel
und Wege, sie wahrhaft gut zu erziehen; führe mich,
daß ich gleich fern bleibe von schädlicher Nachsicht
und unzeitiger Strenge; gib mir das rechte Wort,
wenn ich sie belehre, rüge und ermahne; zeige mir
Deinen h. Willen, wenn ich ihnen zu rathen habe.
So laß mich das Werk der Erziehung vollführen
wie an Deiner Hand, der Du Deine Kinder mit
unendlicher Weisheit auf den besten Wegen ihrem
Heile entgegenzuführen weißt.
O heiliger Geist, Du Spender der Gnaden und
Gaben, verleihe mir die Gabe der Weisheit und des
Rathes zum Besten meiner Kinder. Amen.
Vater unser und Ave.
Gebet um Sanftmuth.
Göttlicher Heiland, der Du drei Jahre lang mit
Deinen Jüngern, wie ein Vater mit seinen Kindern
verkehrt hast, wie viel hattest Du durch ihre Arm-
seligkeit, durch ihre Unvollkommenheiten und Fehler
zu leiden, wie geeignet war nicht selten ihr Verhal-
ten, Dich zu Ungeduld und Zorn zu reizen! Und
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Cramer, Wilhelm: Der christliche Vater wie er sein und was er thun soll. Nebst einem Anhange von Gebeten für denselben. Dülmen, 1874, S. 183. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_mutter_1874/186>, abgerufen am 22.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.