Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.[Spaltenumbruch]
Schwartzin haben, und sind solche unter demTitul: Musiealische Gemüths- Weyde, bestehend in unterschied- lichen geist- und weltlichen Arien, so theils mit, theils ohne Instru- menta zu machen sind, heraus zu geben versprochen worden. Vid. Collector. Novor. Literar. Lubec. A. 1704. p. 104. Schwartzin, Sibylla, von Gripswald aus Schwartzin, Ursula Catharina, aus Mecklen- Schweb Schwef das Deutsche übersetzet haben soll.Sixtus Laimerus bezeuget solches. Vid. Monatl. Auszüge ad Mensem Januar. A. 1701. p. 23. Paullin. in der Zeit-verkürtzenden Lust. Part. II. p. 1118. Schwebisch, Ist ein leichtes und dünnes aus Schwedische Haube, Ist eine gewisse Art einer über Schwedische Jungfer, Ist eine gefährliche Klippe Schwefeln, Ist eine denen Spitzen- und Schweh- Frauenzimmer-Lexicon. L l l
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Schwartzin haben, und ſind ſolche unter demTitul: Muſiealiſche Gemuͤths- Weyde, beſtehend in unterſchied- lichen geiſt- und weltlichen Arien, ſo theils mit, theils ohne Inſtru- menta zu machen ſind, heraus zu geben verſprochen worden. Vid. Collector. Novor. Literar. Lubec. A. 1704. p. 104. Schwartzin, Sibylla, von Gripswald aus Schwartzin, Urſula Catharina, aus Mecklen- Schweb Schwef das Deutſche uͤberſetzet haben ſoll.Sixtus Laimerus bezeuget ſolches. Vid. Monatl. Auszuͤge ad Menſem Januar. A. 1701. p. 23. Paullin. in der Zeit-verkuͤrtzenden Luſt. Part. II. p. 1118. Schwebiſch, Iſt ein leichtes und duͤnnes aus Schwediſche Haube, Iſt eine gewiſſe Art einer uͤber Schwediſche Jungfer, Iſt eine gefaͤhrliche Klippe Schwefeln, Iſt eine denen Spitzen- und Schweh- Frauenzim̃er-Lexicon. L l l
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Schwartzin
Schweb Schwef
haben, und ſind ſolche unter dem
Titul: Muſiealiſche Gemuͤths-
Weyde, beſtehend in unterſchied-
lichen geiſt- und weltlichen Arien,
ſo theils mit, theils ohne Inſtru-
menta zu machen ſind, heraus zu
geben verſprochen worden. Vid.
Collector. Novor. Literar. Lubec.
A. 1704. p. 104.
Schwartzin,
Sibylla, von Gripswald aus
Pommern, ſo um das Jahr 1638.
gelebet. Ihr Vater war der da-
mahlige Fuͤrſtliche Pommeriſche
Geheimbde Landes-Rath und Bur-
germeiſter zu Gripswalde, Chri-
ſtian Schwartze; ſie war eine ge-
ſchickte und gelehrte Jungfer, und
ein rechtes Wunder ihrer Zeit, in-
dem ſie von dem 13. Jahr ihres
Alters biß in das 17. worinnen ſie
verſtorben, ſolche Verſe geſchrie-
ben, die vor ſolche Jugend und zu-
mahl vor eine Frauens-Perſon un-
vergleichlich geweſen; da zur ſelbi-
gen Zeit Maͤnner, ſo ſich ausdruͤck-
lich auf die Poeſie geleget, es ihr
nicht gleich thun koͤnnen. Ihre
Verſe ſind nach ihrem Tode von
M. Samuel Gerlachen zu Dantzig
1650. heraus gegeben worden.
Vid. Morhoff. im Unterricht von
der Deutſchen Poeſie. P. II. c. 9.
it. Neumeiſter. Diſſert. d. Poetis
Germ. p. 110. Witte Tom. I. Diar.
Biograph. ad Ann. 1678. Lit. M.
Schwartzin,
Urſula Catharina, aus Mecklen-
burg, ein in Griechiſcher und Latei-
niſcher Sprache wohlerfahrnes
Frauenzimmer, ſo den gantzen He-
ſiodum aus dem Griechiſchen in
das Deutſche uͤberſetzet haben ſoll.
Sixtus Laimerus bezeuget ſolches.
Vid. Monatl. Auszuͤge ad Menſem
Januar. A. 1701. p. 23. Paullin. in
der Zeit-verkuͤrtzenden Luſt. Part.
II. p. 1118.
Schwebiſch,
Iſt ein leichtes und duͤnnes aus
Flachs gemachtes weiſſes Gewebe,
ſo dem Weibesvolck zu allerhand
Putz dienet; doch nicht ſo klar und
von ſolcher Guͤte als der Schleyer,
worinnen er von ſelbigen ſich un-
terſcheidet.
Schwediſche Haube,
Iſt eine gewiſſe Art einer uͤber
und uͤber rauchen hohen Muͤtze, faſt
in Geſtalt eines groſſen umgekehr-
ten Muffs, die die Weiber in Re-
genſpurg zur Winters-Zeit ſtatt
des Stroh-Huts zu tragen pfle-
gen.
Schwediſche Jungfer,
Iſt eine gefaͤhrliche Klippe
und Felſen vor Stockholm, an
welchen die Schiffe gar leichtlich
ſcheitern koͤnnen, und welcher die
Paſſage zu dieſer Stadt ſehr incom-
modiret.
Schwefeln,
Iſt eine denen Spitzen- und
Flohr-Waͤſcherinnen bekannte
Wiſſenſchafft dem Flohr oder
weiſſen Spitzen bey dem Waſchen
durch den aufſteigenden Dampff
und Rauch des in eine Kohl-
Pfanne geſtreueten ungenetzten
Schwefels, wiederum eine rechte
weiſſe und reine Farbe zu geben.
Schweh-
Frauenzim̃er-Lexicon. L l l
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