Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.[Spaltenumbruch]
Lucer Lucilla führet haben. Vid. Mart. a Bald-hoven in Catalog. Doctar. Foem. p. 6. it. Joh. Ravisii Textor officin. p. 344. L. IV. C. XII. von Lucerna, Francifca, und Maria, zwey de- von Lüchtringen, Ottilia, war eine sehr gelehrte Lucia, Eine Römische, oder, wie ande- Lucilla, Eine Tochter des Nemesii, wel- Lucilla, War das ketzerische und Sectiri- Lucina Lucretia seine Ketzerey ausbreitete, und da-mit gantz Africam beunruhigte. Vid. Hieronym. ad Ctesiphont. Tom. II. Opp. p. 171. Sie rüh- mete sich allerhand göttlicher Visio- nen, Offenbahrungen und Träume, welches zu ihrem Behuff am besten dienete. Sie brachte durch List und Spendagen Caecilionum, so auf ihre Ketzerey geeyffert hatte, von dem Carthaginensischen Bischoffs- Stuhl herunter; an dessen Stelle ihr Hauß-Prophete, Majorinus kam; wodurch ihr Lehr-Gifft vol- lends zu Kräfften kam. Vid. D. Ittig. d. Haeresiarch. in append. Dis- sert. 2. §. 6. p. 144. Lucina, So auch sonsten Juno und Dia- Lucretia, Eine Tochter des Lucretii, Ehe- damahli-
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Lucer Lucilla fuͤhret haben. Vid. Mart. a Bald-hoven in Catalog. Doctar. Foem. p. 6. it. Joh. Raviſii Textor officin. p. 344. L. IV. C. XII. von Lucerna, Francifca, und Maria, zwey de- von Luͤchtringen, Ottilia, war eine ſehr gelehrte Lucia, Eine Roͤmiſche, oder, wie ande- Lucilla, Eine Tochter des Nemeſii, wel- Lucilla, War das ketzeriſche und Sectiri- Lucina Lucretia ſeine Ketzerey ausbreitete, und da-mit gantz Africam beunruhigte. Vid. Hieronym. ad Cteſiphont. Tom. II. Opp. p. 171. Sie ruͤh- mete ſich allerhand goͤttlicher Viſio- nen, Offenbahrungen und Tꝛaͤume, welches zu ihrem Behuff am beſten dienete. Sie brachte durch Liſt und Spendagen Cæcilionum, ſo auf ihre Ketzerey geeyffert hatte, von dem Carthaginenſiſchen Biſchoffs- Stuhl herunter; an deſſen Stelle ihr Hauß-Prophete, Majorinus kam; wodurch ihr Lehr-Gifft vol- lends zu Kraͤfften kam. Vid. D. Ittig. d. Hæreſiarch. in append. Diſ- ſert. 2. §. 6. p. 144. Lucina, So auch ſonſten Juno und Dia- Lucretia, Eine Tochter des Lucretii, Ehe- damahli-
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Lucer Lucilla
Lucina Lucretia
fuͤhret haben. Vid. Mart. a Bald-
hoven in Catalog. Doctar. Foem.
p. 6. it. Joh. Raviſii Textor officin.
p. 344. L. IV. C. XII.
von Lucerna,
Francifca, und Maria, zwey de-
vote Schweſtern in Spanien, ſo
A. 1495. den Orden der Minimen
oder allergeringſten geſtifftet und
zwar nach denen Reguln des Heil.
Franciſci de Paula.
von Luͤchtringen,
Ottilia, war eine ſehr gelehrte
Nonne zu Coͤlln, ſo Anno 1394.
gelebet.
Lucia,
Eine Roͤmiſche, oder, wie ande-
re wollen, Sicilianiſche Wittwe,
ward von ihren eigenen Sohne an-
gegeben, daß ſie ſich zum Chriſtli-
chen Glauben bekannte, und als
eine Maͤrtyrin unter dem Kaͤyſer
Diocletiano hingerichtet. Derglei-
chen Nahmen fuͤhrte auch eine
Jungfer aus Syracus, die von ihrem
eigenen Braͤutigam, weil ſie alle
ihr Erbtheil unter die Armen aus-
getheilet, angegeben ward, und als
eine Maͤrtyrin geſtorben.
Lucilla,
Eine Tochter des Nemeſii, wel-
che blind gebohren ward, von dem
Pabſt Stephano aber ihr Geſichte
wieder erlangte. Dieſe wurde
als eine Maͤrtyrin unter den Vale-
riano hingerichtet.
Lucilla,
War das ketzeriſche und Sectiri-
ſche Weib, wodurch Donatus ſeine
ſeine Ketzerey ausbreitete, und da-
mit gantz Africam beunruhigte.
Vid. Hieronym. ad Cteſiphont.
Tom. II. Opp. p. 171. Sie ruͤh-
mete ſich allerhand goͤttlicher Viſio-
nen, Offenbahrungen und Tꝛaͤume,
welches zu ihrem Behuff am beſten
dienete. Sie brachte durch Liſt
und Spendagen Cæcilionum, ſo auf
ihre Ketzerey geeyffert hatte, von
dem Carthaginenſiſchen Biſchoffs-
Stuhl herunter; an deſſen Stelle
ihr Hauß-Prophete, Majorinus
kam; wodurch ihr Lehr-Gifft vol-
lends zu Kraͤfften kam. Vid. D.
Ittig. d. Hæreſiarch. in append. Diſ-
ſert. 2. §. 6. p. 144.
Lucina,
So auch ſonſten Juno und Dia-
na benennet wird, it. Luna, die Goͤt-
tin der Gebaͤhrenden, des Jupiters
und der Latonæ Tochter; ſie hatte
ſolches Amt von denen Parcen er-
halten, und beſtunde ſelbiges darin-
nen, daß ſie denen ſchwangern Wei-
bern zu Huͤlffe kam, und auf ihre
Geburth ein wachſames Auge hat-
te; wiewohl ſie auch denen traͤchti-
gen Thieren helffen konte. Sie
wurde in Geſtalt eines Weibes-
Bildes abgemahlet, mit der einen
Hand leer, wormit ſie den nothlei-
denden zu Huͤlffe kam, mit der an-
dern aber hielte ſie eine Fackel, weil
ſie die Kinder aus der Finſternuͤß
ans Licht brachte.
Lucretia,
Eine Tochter des Lucretii, Ehe-
weib des Tarquinii Collatini, und
Zierde aller Roͤmiſchen Frauen,
welche der Tarquinius Sextus des
damahli-
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