Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.[Spaltenumbruch]
Tantz Tarab figure, Menuet en quitre, La Prin-cesse, Boutree, Rigoudon, Gauot- te, u. d. g. deren fast alle Monathe in Franckreich neue erfunden wer- den. Die Englischen aber, so mit vielen Personen getantzet werden, seynd der Schieß-Tantz, Leyer- Tantz, Nonnen-Tantz, Jalousie- Tantz, Großvater-Tantz, Winck- Tantz, Licht-Tantz, Hahne-Tantz, Reverentz-Tantz, u. d. g. Tantzen, Ist eine zierliche Bewegung des Tapeten, oder, Tapezerey, Tapisserien, Seynd grosse bunte Teppichte Tarabotti, Archangela, eine gelehrte Ita- Tarl Tarq Foeminarum Bounnisegnii, so derberühmte Joh. Dan. Major in das Teutsche übersetzet, geschrieben; Welcher aber P. Ludovicus Sesti ein Dominicaner geantwortet, wel- che opuscula alle zusammen zu Sie- na sollen gedruckt seyn. Vid. Men. in Lect. Ital p 60. Catalog. Biblioth. Thuan. P. II. pag. 537. Gregor. Leti in Ital. Regnant. P. IV. l. 4. p. 465. Juncker. Centur. Foem. Illustr. p. 74. Tarlatenk, Ist eine Art von weissen Nestel- Tarpeja, Eine Römische und Vestalische Tarquinia, Molza, aus Welschland von Encke- Q q q 3
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Tantz Tarab figurè, Menuet en quitre, La Prin-ceſſe, Boutrèe, Rigoudon, Gauot- te, u. d. g. deren faſt alle Monathe in Franckreich neue erfunden wer- den. Die Engliſchen aber, ſo mit vielen Perſonen getantzet werden, ſeynd der Schieß-Tantz, Leyer- Tantz, Nonnen-Tantz, Jalouſie- Tantz, Großvater-Tantz, Winck- Tantz, Licht-Tantz, Hahne-Tantz, Reverentz-Tantz, u. d. g. Tantzen, Iſt eine zierliche Bewegung des Tapeten, oder, Tapezerey, Tapiſſerien, Seynd groſſe bunte Teppichte Tarabotti, Archangela, eine gelehrte Ita- Tarl Tarq Fœminarum Bounniſegnii, ſo derberuͤhmte Joh. Dan. Major in das Teutſche uͤberſetzet, geſchrieben; Welcher aber P. Ludovicus Seſti ein Dominicaner geantwortet, wel- che opuſcula alle zuſammen zu Sie- na ſollen gedruckt ſeyn. Vid. Men. in Lect. Ital p 60. Catalog. Biblioth. Thuan. P. II. pag. 537. Gregor. Leti in Ital. Regnant. P. IV. l. 4. p. 465. Juncker. Centur. Fœm. Illuſtr. p. 74. Tarlatenk, Iſt eine Art von weiſſen Neſtel- Tarpeja, Eine Roͤmiſche und Veſtaliſche Tarquinia, Molza, aus Welſchland von Encke- Q q q 3
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Tantz Tarab
Tarl Tarq
figurè, Menuet en quitre, La Prin-
ceſſe, Boutrèe, Rigoudon, Gauot-
te, u. d. g. deren faſt alle Monathe
in Franckreich neue erfunden wer-
den. Die Engliſchen aber, ſo mit
vielen Perſonen getantzet werden,
ſeynd der Schieß-Tantz, Leyer-
Tantz, Nonnen-Tantz, Jalouſie-
Tantz, Großvater-Tantz, Winck-
Tantz, Licht-Tantz, Hahne-Tantz,
Reverentz-Tantz, u. d. g.
Tantzen,
Iſt eine zierliche Bewegung des
Leibes und Setzung der Fuͤſſe nach
dem Tact der Muſic eingerichtet
und abgetheilet. Iſt, ſo weit es das
Frauenzimmer erlernet, entweder,
Frantzoͤiſch, Engliſch oder
Teutſch.
Tapeten, oder, Tapezerey,
Tapiſſerien,
Seynd groſſe bunte Teppichte
mit allerhand Figuren und Blu-
menwerck gewuͤrcket oder gemah-
let: wormit die Frauenzim̃er Putz-
Stuben an den Waͤnden behangen
und bekleidet werden. Die halb-
ſeidenen und halbleinenen geſtreiff-
ten Tapeten nennet man Suſies,
auch Spolier.
Tarabotti,
Archangela, eine gelehrte Ita-
liaͤniſche Nonne zu St. Anna in
Venedig, ſie hat unter dem Nah-
men Galerana Barototti ein Buch
geſchrieben, deſſen Titul iſt: La
ſimplicita ingannata, ſo zu Leyden
1654. herauskommen. Wie auch
eine Welſche Anti-Satyram wieder
die Satyram Menippeam de Luxu
Fœminarum Bounniſegnii, ſo der
beruͤhmte Joh. Dan. Major in das
Teutſche uͤberſetzet, geſchrieben;
Welcher aber P. Ludovicus Seſti
ein Dominicaner geantwortet, wel-
che opuſcula alle zuſammen zu Sie-
na ſollen gedruckt ſeyn. Vid. Men. in
Lect. Ital p 60. Catalog. Biblioth.
Thuan. P. II. pag. 537. Gregor.
Leti in Ital. Regnant. P. IV. l. 4. p.
465. Juncker. Centur. Fœm. Illuſtr.
p. 74.
Tarlatenk,
Iſt eine Art von weiſſen Neſtel-
Tuch, doch ſehr zart, klar und leich-
te, deſſen ſich das vornehme Frau-
enzimmer zu ihrem Putz zu bedie-
nen pfleget.
Tarpeja,
Eine Roͤmiſche und Veſtaliſche
Jungfer, des Tarpeji, ſo zu Romu-
li Zeiten ein Waͤchter des Capitolii
war, Tochter; ſie hat das Roͤmi-
ſche Capitolium an die Sabiner ver-
rathen, doch mit der Bedingung,
daß ihr ſtatt der Belohnung dasje-
nige verbliebe, was ſie an ihren lin-
cken Armen zu tragen pflegten, wo-
durch ſie die goͤldnen Armbaͤnder
verſtande. Als ſie aber ſolche Be-
lohnung foderte, legten die liſtigen
Sabiner es anders aus, hielten ih-
re Schilder, ſo ſie auch in der lin-
cken Hand fuͤhrten, gegen ſie, und
ſtieſſen ſie damit zu Tode. Daher
auch das Capitolium hernach von
ihr das Tarpejiſche Schloß benen-
net ward.
Tarquinia,
Molza, aus Welſchland von
Modena gebuͤrtig, des beruͤhmten
Poetens Franciſci Marii Molſæ
Encke-
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