"Sag einmal, Tinchen," hob der Oncle an, und ermahnte die Gaule zur Eile, "wie hat Dir so eigentlich unser glänzende Ball gefallen?"
"Sehr gut," erwiederte Tina unbefangen, bis allenfalls auf einige Scenen, welche durch ver¬ schiedene gewisse Gäste zu wahrhaft peinlichen wurden. Mir ist z. B. die alte Drostin mit Antönchen von je unausstehlich gewesen, und was die giftige Schwätzerin, die alte Geheimderäthin betrifft, so kann ich nicht sagen, daß ich mich gern an sie erinnere." "Brav! Tinchen, so mag ich Dich gern hören;" nahm Heinrich das Wort, "mir waren diese Menschen mein Lebenlang zu¬ wider. -- Aber, was ich sagen wollte, Du hast ja mit Vetter Staunitz im Ganzen so wenig ge¬ tanzt und geredet? Ist denn zwischen Euch etwas vorgefallen?"
6. Das Geheimniß.
„Sag einmal, Tinchen,“ hob der Oncle an, und ermahnte die Gaule zur Eile, „wie hat Dir ſo eigentlich unſer glaͤnzende Ball gefallen?“
„Sehr gut,“ erwiederte Tina unbefangen, bis allenfalls auf einige Scenen, welche durch ver¬ ſchiedene gewiſſe Gaͤſte zu wahrhaft peinlichen wurden. Mir iſt z. B. die alte Droſtin mit Antoͤnchen von je unausſtehlich geweſen, und was die giftige Schwaͤtzerin, die alte Geheimderaͤthin betrifft, ſo kann ich nicht ſagen, daß ich mich gern an ſie erinnere.“ „Brav! Tinchen, ſo mag ich Dich gern hoͤren;“ nahm Heinrich das Wort, „mir waren dieſe Menſchen mein Lebenlang zu¬ wider. — Aber, was ich ſagen wollte, Du haſt ja mit Vetter Staunitz im Ganzen ſo wenig ge¬ tanzt und geredet? Iſt denn zwiſchen Euch etwas vorgefallen?“
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6.
Das Geheimniß.
„Sag einmal, Tinchen,“ hob der Oncle an,
und ermahnte die Gaule zur Eile, „wie hat Dir
ſo eigentlich unſer glaͤnzende Ball gefallen?“
„Sehr gut,“ erwiederte Tina unbefangen, bis
allenfalls auf einige Scenen, welche durch ver¬
ſchiedene gewiſſe Gaͤſte zu wahrhaft peinlichen
wurden. Mir iſt z. B. die alte Droſtin mit
Antoͤnchen von je unausſtehlich geweſen, und was
die giftige Schwaͤtzerin, die alte Geheimderaͤthin
betrifft, ſo kann ich nicht ſagen, daß ich mich
gern an ſie erinnere.“ „Brav! Tinchen, ſo mag
ich Dich gern hoͤren;“ nahm Heinrich das Wort,
„mir waren dieſe Menſchen mein Lebenlang zu¬
wider. — Aber, was ich ſagen wollte, Du haſt
ja mit Vetter Staunitz im Ganzen ſo wenig ge¬
tanzt und geredet? Iſt denn zwiſchen Euch etwas
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Clauren, Heinrich: Liebe und Irrthum. Nordhausen, 1827, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/clauren_liebe_1827/99>, abgerufen am 22.07.2024.
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