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Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 1. Leipzig, 1820.

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§. 467.

Ferner gehört zu den Vorschlägen zur Exstirpation der
ganzen Gebärmutter, welche aus der freilich durch sehr Vie-
les begründeten Ansicht hervorgehen, daß theilweise Ausrot-
tung keine entschiedene Hülfe gewähren könne, die Methode
des Dr. Gutberlet, *) welche indeß ebenfalls noch in der
Wirklichkeit nicht ausgeführt worden ist, und auch wohl ihrer
offenbar noch größern Gefahr wegen noch weniger ausgeführt
werden möchte und dürfte. Hier nämlich soll zuerst der Bauch-
schnitt gemacht, die Gebärmutter sodann durch eine von dem
Erfinder sogenannte elliptische Hohlsonde aufgehoben und auf
dieser Sonde von oben herab aus ihren Verbindungen getrennt
werden, wobey denn die Arteriae iliacae durch einen Ge-
hülfen zusammengedrückt werden sollen, um erst nach und
nach die größern Gefäße unterbinden zu können. Die Ge-
bärmutter selbst wird sonach durch die Bauchwunde entfernt
und dann ein mit styptischen Mitteln befeuchteter Schwamm
durch die Mutterscheide eingebracht.

§. 468.

Bey so verschiedenen, bloß vorgeschlagenen Operations-
methoden muß sonach ein Fall besondere Bemerkung verdie-
nen, wo der gesammte carcinomatöse Uterus auf eine von
den oben erwähnten vorgeschlagenen Methoden verschiedene
Weise neuerlich wirklich ausgerottet worden ist, und ich
füge daher die kurze Erzählung dieses Falles, welchen wir
Hrn. Hofr. Langenbeck **) verdanken, hier bey, um für
künftige ähnliche Fälle doch einen sichern Fingerzeig zu geben:

*) S. v. Siebold's Journal für Geburtshülfe u. s. w. Bd. I. St. 2.
S. 228.
**) Neue Bibliothek für die Chirurgie und Ophthalmologie v. C. J.
M. Laugenbeck, Bd. I. St. 3. S. 461.
§. 467.

Ferner gehoͤrt zu den Vorſchlaͤgen zur Exſtirpation der
ganzen Gebaͤrmutter, welche aus der freilich durch ſehr Vie-
les begruͤndeten Anſicht hervorgehen, daß theilweiſe Ausrot-
tung keine entſchiedene Huͤlfe gewaͤhren koͤnne, die Methode
des Dr. Gutberlet, *) welche indeß ebenfalls noch in der
Wirklichkeit nicht ausgefuͤhrt worden iſt, und auch wohl ihrer
offenbar noch groͤßern Gefahr wegen noch weniger ausgefuͤhrt
werden moͤchte und duͤrfte. Hier naͤmlich ſoll zuerſt der Bauch-
ſchnitt gemacht, die Gebaͤrmutter ſodann durch eine von dem
Erfinder ſogenannte elliptiſche Hohlſonde aufgehoben und auf
dieſer Sonde von oben herab aus ihren Verbindungen getrennt
werden, wobey denn die Arteriae iliacae durch einen Ge-
huͤlfen zuſammengedruͤckt werden ſollen, um erſt nach und
nach die groͤßern Gefaͤße unterbinden zu koͤnnen. Die Ge-
baͤrmutter ſelbſt wird ſonach durch die Bauchwunde entfernt
und dann ein mit ſtyptiſchen Mitteln befeuchteter Schwamm
durch die Mutterſcheide eingebracht.

§. 468.

Bey ſo verſchiedenen, bloß vorgeſchlagenen Operations-
methoden muß ſonach ein Fall beſondere Bemerkung verdie-
nen, wo der geſammte carcinomatoͤſe Uterus auf eine von
den oben erwaͤhnten vorgeſchlagenen Methoden verſchiedene
Weiſe neuerlich wirklich ausgerottet worden iſt, und ich
fuͤge daher die kurze Erzaͤhlung dieſes Falles, welchen wir
Hrn. Hofr. Langenbeck **) verdanken, hier bey, um fuͤr
kuͤnftige aͤhnliche Faͤlle doch einen ſichern Fingerzeig zu geben:

*) S. v. Siebold’s Journal fuͤr Geburtshuͤlfe u. ſ. w. Bd. I. St. 2.
S. 228.
**) Neue Bibliothek fuͤr die Chirurgie und Ophthalmologie v. C. J.
M. Laugenbeck, Bd. I. St. 3. S. 461.
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[361/0381] §. 467. Ferner gehoͤrt zu den Vorſchlaͤgen zur Exſtirpation der ganzen Gebaͤrmutter, welche aus der freilich durch ſehr Vie- les begruͤndeten Anſicht hervorgehen, daß theilweiſe Ausrot- tung keine entſchiedene Huͤlfe gewaͤhren koͤnne, die Methode des Dr. Gutberlet, *) welche indeß ebenfalls noch in der Wirklichkeit nicht ausgefuͤhrt worden iſt, und auch wohl ihrer offenbar noch groͤßern Gefahr wegen noch weniger ausgefuͤhrt werden moͤchte und duͤrfte. Hier naͤmlich ſoll zuerſt der Bauch- ſchnitt gemacht, die Gebaͤrmutter ſodann durch eine von dem Erfinder ſogenannte elliptiſche Hohlſonde aufgehoben und auf dieſer Sonde von oben herab aus ihren Verbindungen getrennt werden, wobey denn die Arteriae iliacae durch einen Ge- huͤlfen zuſammengedruͤckt werden ſollen, um erſt nach und nach die groͤßern Gefaͤße unterbinden zu koͤnnen. Die Ge- baͤrmutter ſelbſt wird ſonach durch die Bauchwunde entfernt und dann ein mit ſtyptiſchen Mitteln befeuchteter Schwamm durch die Mutterſcheide eingebracht. §. 468. Bey ſo verſchiedenen, bloß vorgeſchlagenen Operations- methoden muß ſonach ein Fall beſondere Bemerkung verdie- nen, wo der geſammte carcinomatoͤſe Uterus auf eine von den oben erwaͤhnten vorgeſchlagenen Methoden verſchiedene Weiſe neuerlich wirklich ausgerottet worden iſt, und ich fuͤge daher die kurze Erzaͤhlung dieſes Falles, welchen wir Hrn. Hofr. Langenbeck **) verdanken, hier bey, um fuͤr kuͤnftige aͤhnliche Faͤlle doch einen ſichern Fingerzeig zu geben: *) S. v. Siebold’s Journal fuͤr Geburtshuͤlfe u. ſ. w. Bd. I. St. 2. S. 228. **) Neue Bibliothek fuͤr die Chirurgie und Ophthalmologie v. C. J. M. Laugenbeck, Bd. I. St. 3. S. 461.

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Zitationshilfe: Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 1. Leipzig, 1820, S. 361. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie01_1820/381>, abgerufen am 03.12.2024.