Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767.von den einseitigen churhannöv. Silber-Kupfer- u. Bleibergwerken etc. trift man endlich auch einige Wasserkünste an, an deren Korben man, im nötigen Fall,zugleich ein Treibzeug anhengen kan. Bei diesen Werken gebrauchet man überhaupt keine Pferdegaipel, weil diese Art der Förderung zu kostbar ist. Jn den tiesen Gruben bedienet man sich daher der Wassertreiben, in den weniger tiefen aber der Haspeln. §. 58. Damit man in dem Fall, wann an den Pferds- den Wasser- und den Treibkünsten Das dritte Kapittel von dem Markscheiden bei diesen Werken, als einem Hülfsmittel, den Grubenbau regelmäsig zu führen. §. 59. Das Markscheiden wird, wie an andern Orten, mit der Kette, dem Kompas, und Anmerkung. Wie weitläuftig inzwischen die Markscheidekunst ist, das hat der Herr von Oppel, ein sehr Die Z
von den einſeitigen churhannoͤv. Silber-Kupfer- u. Bleibergwerken ꝛc. trift man endlich auch einige Waſſerkuͤnſte an, an deren Korben man, im noͤtigen Fall,zugleich ein Treibzeug anhengen kan. Bei dieſen Werken gebrauchet man uͤberhaupt keine Pferdegaipel, weil dieſe Art der Foͤrderung zu koſtbar iſt. Jn den tieſen Gruben bedienet man ſich daher der Waſſertreiben, in den weniger tiefen aber der Haſpeln. §. 58. Damit man in dem Fall, wann an den Pferds- den Waſſer- und den Treibkuͤnſten Das dritte Kapittel von dem Markſcheiden bei dieſen Werken, als einem Huͤlfsmittel, den Grubenbau regelmaͤſig zu fuͤhren. §. 59. Das Markſcheiden wird, wie an andern Orten, mit der Kette, dem Kompas, und Anmerkung. Wie weitlaͤuftig inzwiſchen die Markſcheidekunſt iſt, das hat der Herr von Oppel, ein ſehr Die Z
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von den einſeitigen churhannoͤv. Silber-Kupfer- u. Bleibergwerken ꝛc.
trift man endlich auch einige Waſſerkuͤnſte an, an deren Korben man, im noͤtigen Fall,
zugleich ein Treibzeug anhengen kan. Bei dieſen Werken gebrauchet man uͤberhaupt
keine Pferdegaipel, weil dieſe Art der Foͤrderung zu koſtbar iſt. Jn den tieſen Gruben
bedienet man ſich daher der Waſſertreiben, in den weniger tiefen aber der Haſpeln.
§. 58.
Damit man in dem Fall, wann an den Pferds- den Waſſer- und den Treibkuͤnſten
in der Grube etwas gebrochen iſt, die Stuͤkker des Geſtaͤnges oder der Kette wieder be-
quem heraufhohlen koͤnne: So bedienet man ſich in dieſer Abſicht einer Winde, die ich
Taf. VII. fig. 31. vorſtelle. Es beſtehet dieſe aus dem Schwengel oder dem Hebel a,
aus dem Kumpf b. von 4 Stoͤkken, aus dem Stirnrad c. von 12 Stoͤkken, und aus dem
auf ſeiner Welle ſtehenden Kumpf d. von 4 Stoͤkken, der in die ausgezahnte Stange
e. f. greifet, die mit den Ringen f. und e. vertical aufgehengt werden kan, wobei dann die
Laſt, die man an die Ringe g. und h. anhenget, durch den Hebel a. aufgewunden wird. Die
Getriebe ſind bei dieſer Maſchine in einem auf ihren Raum gerichteten Kaͤſtgen beweg-
lich, das ſich in dem Kupfer nicht zeigen laͤſſet, wann man die innere Structur nicht
bedekken will.
Das dritte Kapittel
von dem Markſcheiden bei dieſen Werken, als einem Huͤlfsmittel, den
Grubenbau regelmaͤſig zu fuͤhren.
§. 59.
Das Markſcheiden wird, wie an andern Orten, mit der Kette, dem Kompas, und
dem Gradbogen verrichtet. Das Maas, welches man dabei gebrauchet, beſte-
het in einer angenommenen Laͤnge von 6 Fus und 8 Zoll. Sie iſt in Achtel, ein Achtel
aber in zehn gleiche Zolle geteilet, u. ſ. w. Jn dem 27. §. des 8. Stuͤkshabe ich den Jnbe-
grif dieſer Wiſſenſchaft kuͤrzlich angezeigt. Weil ich nun bei dieſen Werken in der Aus-
uͤbung dieſer Wiſſenſchaft keine andere Aufgaben, als die gemeine bemerke: So will
ich auch dieſes Kapittel um ſo mehr alsbald wieder beſchlieſen, weil mir der weite Um-
fang dieſer Wiſſenſchaft nicht erlaubet, daß ich weitlaͤuftiger davon handele.
Anmerkung.
Wie weitlaͤuftig inzwiſchen die Markſcheidekunſt iſt, das hat der Herr von Oppel, ein ſehr
groſer Bergmann, in ſeiner Anleitung zur Markſcheidekunſt gar deutlich gewieſen, ia er hat auch
gezeiget, daß ſie auf ſehr feſten Gruͤnden ruhet. Haͤtten andere Schriftſteller in der Art, die bald
dieſe und bald iene Teile der Bergwerkskunde abgehandelt haben, mehr philoſophiſch und mathe-
matiſch gedacht: So wuͤrde dieſe Lehre auch ſchon zu einem hoͤhern Grad der Vollkommenheit ge-
ſtiegen ſein, und man wuͤrde nicht Urſache haben uͤber einen Mangel gruͤndlicher Schriften Klagen
zu fuͤhren, die oͤfters nur auf dem Tittelblatt mit dem leeren Gedanken der Gruͤndlichkeitgeſchmuͤkt
ſind.
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