Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767.Das neunte Stük noch mit einem Schwungrad c zusammen gesezten Haspel, welches durch denSchwung an der Last ziehen hilfet, welche Haspel dann durch Hülfe der Korbe, die man ein Haspelhorn nennet, mit Menschen bewegt werden, und den Pferdegaipel: Zu diesen aber die Treibkünste, die durch den Druk des Wassers bewegt werden. §. 57. Die Struktur des Pferdegaipels und des Wassertreibens habe ich schon Taf. IV. trift
Das neunte Stuͤk noch mit einem Schwungrad c zuſammen geſezten Haspel, welches durch denSchwung an der Laſt ziehen hilfet, welche Haſpel dann durch Huͤlfe der Korbe, die man ein Haspelhorn nennet, mit Menſchen bewegt werden, und den Pferdegaipel: Zu dieſen aber die Treibkuͤnſte, die durch den Druk des Waſſers bewegt werden. §. 57. Die Struktur des Pferdegaipels und des Waſſertreibens habe ich ſchon Taf. IV. trift
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Das neunte Stuͤk
noch mit einem Schwungrad c zuſammen geſezten Haspel, welches durch den
Schwung an der Laſt ziehen hilfet, welche Haſpel dann durch Huͤlfe der Korbe, die man
ein Haspelhorn nennet, mit Menſchen bewegt werden, und den Pferdegaipel: Zu
dieſen aber die Treibkuͤnſte, die durch den Druk des Waſſers bewegt werden.
§. 57.
Die Struktur des Pferdegaipels und des Waſſertreibens habe ich ſchon Taf. IV.
fig. 14. und Taf. V. fig. 15. vorgeſtellet, ia ich habe auch ihre Teile, und die Art ihrer
Bewegung in dem 24 und 25. §. des 8. Stuͤks beſchrieben. Jch halte es daher vor ſehr
uͤberfluͤſſig, wann ich die, welche an dieſen Orten gewoͤhnlich ſind, noch beſonders in
dem Kupfer darſtellen wolte, weil ſich das Zufaͤllige bei ihrer Anlage allemal nach der
Laͤnge und nach der Lage der Gegend uͤber dem Horizont richtet, und die an dieſem Ort von
ienen nicht weſentlich unterſchieden ſind. Verſchiedene Umſtaͤnde, die nicht ohne Nuzzen
ſind, will ich inzwiſchen nur noch erzaͤhlen. Die Pferdegaipel unterſcheiden ſich darinnen
von den unterhaarziſchen: 1. Daß der Schwengbaum 11 Lachter lang, und dabei zugleich
auch oben auf einer ieden Seite noch einmal mit einer Strebe an die Welle des Korbes an-
gehenget iſt, damit er ſich nicht ſchwenken moͤge; 2. Daß an den beiden Enden deſſel-
ben eine Deichſel mit einem Stuhl vor den Fuhrmann befindlich iſt, damit man im noͤ-
tigen Fall an ein iedes Ende zwei, und alſo vier Pferde an den Gaipel ſpannen koͤnne,
die dann in einem Kreis hinter einander herlaufen; und daß 3. die Welle des Kor-
bes oben nur in einem Hahnenbalken e, Taf. VIII. fig. 33, und in einer Pfanne be-
weglich iſt, an welchem Balken dann, da, wo der Zapfen ſtehet, ein Spont lieget, da-
mit man die Welle nach Gefallen herausnehmen koͤnne. Die Groͤſe und die Figur der
Tonne, die 6 Kubikfus 792 Zoll enthaͤlt, und ſo wol bei dem Pferdegaipel, als denen
Waſſertreiben gebrauchet wird, zeiget Taf. VIII. fig. 32. Das Gehoͤlze des Gaipels,
der rund, und ſo weit iſt, daß die Pferde den gehoͤrigen Plaz haben, ſtelle ich Taf. VIII.
fig. 33. vor, wobei die Schuhe a. a, die Spisbaume a. b, und die Stelzen c. d. in
Erwegung kommen. Die Waſſertreiben weichen darinnen von den goslariſchen ab,
daß einige ſehr nahe an den Gruben ſtehen, wobei dann der Korb auf die Welle des
Waſſerrades geſezzet iſt. Von dieſem Korb gehen die Ketten, die man eiſerne Seiler
zu nennen pfleget, uͤber die Rollen gleich in den Schacht. Geſchiehet es bei dieſen Ma-
ſchinen, und den ſo tiefen Gruben, daß die Ketten nicht mehr halten wollen, und es
werden dieſelbe denen Kuͤnſten, wegen ihrer groſen Laſt, zu ſchwer: So leget man ohn-
gefaͤhr in die halbe Tiefe des Schachts noch eine Korbe, und treibet die Erze und die
Berge bis in dieſe Gegend heraus, die dann durch eine noch andere Maſchine vollends
zu Tag getrieben werden. Auſer dieſem findet man auch an einer Maſchine in dieſer Art,
daß das Feldgeſtaͤnge mit der Korbſtange a, Taf. VII. fig. 30. nicht unmittelbar an
die an dem Korb befindliche Korbe b. angehenget iſt, ſondern es ſchiebet erſt in eine
Schwinge c, aus der eine andere Korbſtange d, die an die Korbe b. angehengt iſt, zu-
ruͤkſchiebet, wodurch dann der Korb beweget wird. Daß man inzwiſchen dieſe Vor-
richtung um deswillen gemacht habe, damit der Korb nicht zu nahe an den Schacht
kommen moͤge, das laͤſſet ſich leicht begreifen. Zu St. Andreasberg und zu Lauterberg
trift
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