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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Zwey vnd dreissigste
vnd darnebend die ewig verlieren. Thü ein yeder bey zeiten / das er sicht / so vil besser sein / so vil ee es beschicht.

2033 Doch wil ich nicht das yemand in seinen sünden verzweifle / allein das niemand fräfenlich die artzney der buoß verachte / oder von wegen der früntliche vnd güte Gottes deß himmlischen vatters boßklich vnd verachtlich biß an sein end verziehe. Ob aber gleich etwar durch das fleisch / die wält vnd den Teüffel verhinderet / spat anfienge nach der buoß trachten / wil ich dennocht nitt das er verzweifle. Vnd die weil ich die Disputation von der buoß lenger dann ich gemeynt verzogen / damitt ich es ende / so wil ich eüwer lieb zuo einem beschlussz vorläsen die gar edlen kostlichen wort deß heiligen Marterers Christi vnnd Bischoffs zuo Carthago Cypriani / der wider den Demetrianum also schreibt. Glaubend vnd läbend / vnd die jr vns ein zeitlang verfolgend / fröuwend eüch mit vns in ewikeit. Wenn man von hinnen scheidet / da hat kein buoß kein stat mer / da hilfft kein gnuogthüung mer. Hie verleürt oder behaltet man das läben. Hie luogt man vmb das ewig heil mitt verehrung Gottes vnnd früchten deß glaubens. 2034 Da lasse sich niemand weder seine sünd noch sein alter verhinderen / das er dest minder kommen wölle die säligkeit zuo erlangen. Dieweyl wir in diser wält sind / ist kein buoß zuo spat. Der wäg zur verzeihung stat offen / vnnd ist ring hinzuo zekommen allen denen die die waarheyt suochend vnd verstond. Bitt Gott der ein einiger vnd waarhaffter Gott ist für deine sünd / wenn du gleich yetz von hinnen farst vnnd dein zeitlich läben vndergat / bitt jn vmb bekennung vnnd glauben seiner erkanntnuß. Dem bekennenden wirt verzigen / vnd dem glöubigen heilsamme nachlassung auß Göttlicher güte mitgeteylt / vnd mitten im tod jnnen gat man zur vntödtlikeit. Dise gnad gibt Christus / dise gab seiner erbärmd mitteylt er / mit dem das er den tod vndertruckt durch den sig deß Creützes / mit dem das er den glöubigen erlößt mit der teüren bezalung seines bluots / mitt dem das er den menschen Gott dem vatter versünt / vnnd den sterblichen läbendig gemachet hat durch ein himmlische widergeburt. Dem lassend vns ist es müglich alle volgen / vnder dessen Sacrament vnd zeichen lassend vns alle gezellt werden. Der thuot vns den wäg zum läben auff. Der fürt vns wider hinumb zuo dem Paradeiß. Der fürt vns zum Reich der himmlen. Mit jm werdend wir allweg läben. Vnd so wir durch jhn kinder Gottes werdend / so werdend wir vnns mitt jhm allweg fröuwen / widergebracht durch sein bluot. Da werdend wir Christen mitt sampt Christo herrlich / in Gott dem vatter sälig / vnd vor dem angesicht Gottes vonn wegen deß ewigen wollusts allweg frölich sein / vnnd Gott jmmer vnnd ewigklich lob vnnd danck sagen. Denn der kan nicht anders dann frölich vnnd danckbar allweg sein / der vorhin dem Tod vnderworffen gewesen was / nun aber durch die vntödtligkeyt sicher worden ist. So vil auff diß mal / Dem Herren sey lob vnd ehr in ewigkeyt / Amen.

Die Drey vnd dreissigste Predig.

Von Gott vnnd seiner waaren erkanntnuß / auch von mancherley weisen dadurch er
erkennt wirt. Jtem das nun ein Gott sey im wäsen / drifalt aber in personen.

BIßhar hab ich in zwey vnd dreißig predgenen disputiert / vom wort Gottes / vnd von rechter außlegung desselbigen / vom Christenlichen glauben / von der liebe Gottes vnnd deß nechsten. Jtem von dem gsatzt der natur / von menschlichen gsatzten / vnd vom gsatzt Gottes / auch

2033 Das mann die buoß nit verziehe.
2034 Kein buoß ist zuo spat.

Die Zwey vnd dreissigste
vnd darnebend die ewig verlieren. Thuͤ ein yeder bey zeiten / das er sicht / so vil besser sein / so vil ee es beschicht.

2033 Doch wil ich nicht das yemand in seinen sünden verzweifle / allein das niemand fraͤfenlich die artzney der buͦß verachte / oder von wegen der früntliche vnd guͤte Gottes deß himmlischen vatters boßklich vnd verachtlich biß an sein end verziehe. Ob aber gleich etwar durch das fleisch / die waͤlt vnd den Teüffel verhinderet / spat anfienge nach der buͦß trachten / wil ich dennocht nitt das er verzweifle. Vnd die weil ich die Disputation von der buͦß lenger dann ich gemeynt verzogen / damitt ich es ende / so wil ich eüwer lieb zuͦ einem beschlussz vorlaͤsen die gar edlen kostlichen wort deß heiligen Marterers Christi vnnd Bischoffs zuͦ Carthago Cypriani / der wider den Demetrianum also schreibt. Glaubend vnd laͤbend / vnd die jr vns ein zeitlang verfolgend / froͤuwend eüch mit vns in ewikeit. Wenn man von hinnen scheidet / da hat kein buͦß kein stat mer / da hilfft kein gnuͦgthuͤung mer. Hie verleürt oder behaltet man das laͤben. Hie luͦgt man vmb das ewig heil mitt verehrung Gottes vnnd früchten deß glaubens. 2034 Da lasse sich niemand weder seine sünd noch sein alter verhinderen / das er dest minder kommen woͤlle die saͤligkeit zuͦ erlangen. Dieweyl wir in diser waͤlt sind / ist kein buͦß zuͦ spat. Der waͤg zur verzeihung stat offen / vnnd ist ring hinzuͦ zekommen allen denen die die waarheyt suͦchend vnd verstond. Bitt Gott der ein einiger vnd waarhaffter Gott ist für deine sünd / wenn du gleich yetz von hinnen farst vnnd dein zeitlich laͤben vndergat / bitt jn vmb bekennung vnnd glauben seiner erkanntnuß. Dem bekennenden wirt verzigen / vnd dem gloͤubigen heilsamme nachlassung auß Goͤttlicher guͤte mitgeteylt / vnd mitten im tod jnnen gat man zur vntoͤdtlikeit. Dise gnad gibt Christus / dise gab seiner erbaͤrmd mitteylt er / mit dem das er den tod vndertruckt durch den sig deß Creützes / mit dem das er den gloͤubigen erloͤßt mit der teüren bezalung seines bluͦts / mitt dem das er den menschen Gott dem vatter versuͤnt / vnnd den sterblichen laͤbendig gemachet hat durch ein himmlische widergeburt. Dem lassend vns ist es müglich alle volgen / vnder dessen Sacrament vnd zeichen lassend vns alle gezellt werden. Der thuͦt vns den waͤg zum laͤben auff. Der fuͤrt vns wider hinumb zuͦ dem Paradeiß. Der fuͤrt vns zum Reich der himmlen. Mit jm werdend wir allweg laͤben. Vnd so wir durch jhn kinder Gottes werdend / so werdend wir vnns mitt jhm allweg froͤuwen / widergebracht durch sein bluͦt. Da werdend wir Christen mitt sampt Christo herrlich / in Gott dem vatter saͤlig / vnd vor dem angesicht Gottes vonn wegen deß ewigen wollusts allweg froͤlich sein / vnnd Gott jmmer vnnd ewigklich lob vnnd danck sagen. Denn der kan nicht anders dann froͤlich vnnd danckbar allweg sein / der vorhin dem Tod vnderworffen gewesen was / nun aber durch die vntoͤdtligkeyt sicher worden ist. So vil auff diß mal / Dem Herren sey lob vnd ehr in ewigkeyt / Amen.

Die Drey vnd dreissigste Predig.

Von Gott vnnd seiner waaren erkanntnuß / auch von mancherley weisen dadurch er
erkennt wirt. Jtem das nun ein Gott sey im waͤsen / drifalt aber in personen.

BIßhar hab ich in zwey vnd dreißig predgenen disputiert / vom wort Gottes / vnd von rechter außlegung desselbigen / vom Christenlichen glauben / von der liebe Gottes vnnd deß nechsten. Jtem von dem gsatzt der natur / von menschlichen gsatzten / vnd vom gsatzt Gottes / auch

2033 Das mann die buͦß nit verziehe.
2034 Kein buͦß ist zuͦ spat.
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[[248]/0588] Die Zwey vnd dreissigste vnd darnebend die ewig verlieren. Thuͤ ein yeder bey zeiten / das er sicht / so vil besser sein / so vil ee es beschicht. 2033 Doch wil ich nicht das yemand in seinen sünden verzweifle / allein das niemand fraͤfenlich die artzney der buͦß verachte / oder von wegen der früntliche vnd guͤte Gottes deß himmlischen vatters boßklich vnd verachtlich biß an sein end verziehe. Ob aber gleich etwar durch das fleisch / die waͤlt vnd den Teüffel verhinderet / spat anfienge nach der buͦß trachten / wil ich dennocht nitt das er verzweifle. Vnd die weil ich die Disputation von der buͦß lenger dann ich gemeynt verzogen / damitt ich es ende / so wil ich eüwer lieb zuͦ einem beschlussz vorlaͤsen die gar edlen kostlichen wort deß heiligen Marterers Christi vnnd Bischoffs zuͦ Carthago Cypriani / der wider den Demetrianum also schreibt. Glaubend vnd laͤbend / vnd die jr vns ein zeitlang verfolgend / froͤuwend eüch mit vns in ewikeit. Wenn man von hinnen scheidet / da hat kein buͦß kein stat mer / da hilfft kein gnuͦgthuͤung mer. Hie verleürt oder behaltet man das laͤben. Hie luͦgt man vmb das ewig heil mitt verehrung Gottes vnnd früchten deß glaubens. 2034 Da lasse sich niemand weder seine sünd noch sein alter verhinderen / das er dest minder kommen woͤlle die saͤligkeit zuͦ erlangen. Dieweyl wir in diser waͤlt sind / ist kein buͦß zuͦ spat. Der waͤg zur verzeihung stat offen / vnnd ist ring hinzuͦ zekommen allen denen die die waarheyt suͦchend vnd verstond. Bitt Gott der ein einiger vnd waarhaffter Gott ist für deine sünd / wenn du gleich yetz von hinnen farst vnnd dein zeitlich laͤben vndergat / bitt jn vmb bekennung vnnd glauben seiner erkanntnuß. Dem bekennenden wirt verzigen / vnd dem gloͤubigen heilsamme nachlassung auß Goͤttlicher guͤte mitgeteylt / vnd mitten im tod jnnen gat man zur vntoͤdtlikeit. Dise gnad gibt Christus / dise gab seiner erbaͤrmd mitteylt er / mit dem das er den tod vndertruckt durch den sig deß Creützes / mit dem das er den gloͤubigen erloͤßt mit der teüren bezalung seines bluͦts / mitt dem das er den menschen Gott dem vatter versuͤnt / vnnd den sterblichen laͤbendig gemachet hat durch ein himmlische widergeburt. Dem lassend vns ist es müglich alle volgen / vnder dessen Sacrament vnd zeichen lassend vns alle gezellt werden. Der thuͦt vns den waͤg zum laͤben auff. Der fuͤrt vns wider hinumb zuͦ dem Paradeiß. Der fuͤrt vns zum Reich der himmlen. Mit jm werdend wir allweg laͤben. Vnd so wir durch jhn kinder Gottes werdend / so werdend wir vnns mitt jhm allweg froͤuwen / widergebracht durch sein bluͦt. Da werdend wir Christen mitt sampt Christo herrlich / in Gott dem vatter saͤlig / vnd vor dem angesicht Gottes vonn wegen deß ewigen wollusts allweg froͤlich sein / vnnd Gott jmmer vnnd ewigklich lob vnnd danck sagen. Denn der kan nicht anders dann froͤlich vnnd danckbar allweg sein / der vorhin dem Tod vnderworffen gewesen was / nun aber durch die vntoͤdtligkeyt sicher worden ist. So vil auff diß mal / Dem Herren sey lob vnd ehr in ewigkeyt / Amen. Die Drey vnd dreissigste Predig. Von Gott vnnd seiner waaren erkanntnuß / auch von mancherley weisen dadurch er erkennt wirt. Jtem das nun ein Gott sey im waͤsen / drifalt aber in personen. BIßhar hab ich in zwey vnd dreißig predgenen disputiert / vom wort Gottes / vnd von rechter außlegung desselbigen / vom Christenlichen glauben / von der liebe Gottes vnnd deß nechsten. Jtem von dem gsatzt der natur / von menschlichen gsatzten / vnd vom gsatzt Gottes / auch 2033 Das mann die buͦß nit verziehe. 2034 Kein buͦß ist zuͦ spat.

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Siegfried F. Müller: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien (2014-03-16T11:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [248]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/588>, abgerufen am 26.12.2024.