Buchner, Johann Siegmund: Theoria Et Praxis Artilleriæ. Bd. 3. Nürnberg, 1685.Die Stärke des Holzes ein und ein Viertels Zoll/ und gehen 5. bis 6. Hand- Zu erkennen ob in den Anschieß-Fassen der Salpeter ge- nugsam angeschossen/ und wie die Zapffen daraus zu brechen/ auch ferner zu handthieren. Wann die Lauge in den Anschieß-Fassen zum wenigsten 24. bis 30. Stun- NOTA. Den aus dem ersten Sode bekommenen Salpeter heissen die Artilleri- Wann viel und sonderlich einerley Salpeter zu leutern/ ist nicht nöthig/ stracks
Die Staͤrke des Holzes ein und ein Viertels Zoll/ und gehen 5. bis 6. Hand- Zu erkennen ob in den Anſchieß-Faſſen der Salpeter ge- nugſam angeſchoſſen/ und wie die Zapffen daraus zu brechen/ auch ferner zu handthieren. Wann die Lauge in den Anſchieß-Faſſen zum wenigſten 24. bis 30. Stun- NOTA. Den aus dem erſten Sode bekommenen Salpeter heiſſen die Artilleri- Wann viel und ſonderlich einerley Salpeter zu leutern/ iſt nicht noͤthig/ ſtracks
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Die Staͤrke des Holzes ein und ein Viertels Zoll/ und gehen 5. bis 6. Hand-
buͤtten Lauge in eins.
Zu erkennen ob in den Anſchieß-Faſſen der Salpeter ge-
nugſam angeſchoſſen/ und wie die Zapffen daraus zu
brechen/ auch ferner zu handthieren.
Wann die Lauge in den Anſchieß-Faſſen zum wenigſten 24. bis 30. Stun-
den/ und nachdem das Wetter heiß oder kuͤhle iſt/ geſtanden/ denn man in
heiſſen Sommer-Tagen bis der Salpeter gaͤnzlich angeſchoſſen/ wol ehe in die
50. Stunden warten muͤſſen/ wird ein kuͤpffern Schaͤlgen mit Lauge in ein
wenig friſch Waſſer/ doch alſo/ daß nichts hinein lauffe/ etwan ein Viertel
Stunde lang ausgeſetzet. So nun binnen der Zeit etwas Salpeter in dem
Schaͤlgen anſchieſſet/ muß man noch etliche Stunden anhalten/ dann wie-
derum eine Probe ausſetzen/ bis ſich im Schaͤlgen kein Salpeter mehr befin-
den thut. Dieſes wahrgenommen: wird unter ein jeglich Anſchieß-Faß ein
ſauber rein Gefaͤſſe geſetzet/ wie in Fig. 5. bey C. und D. zu erſehen/ der Zap-
fen des Schieß-Faſſes fein ſachte gezogen/ damit die Lauge allmaͤhlich ab-
lauffen/ und dem angeſchoſſenen Salpeter-Zapffen nicht ſo gehling entgehen
moͤge/ wovon ſich ſelbige leichtlich ſetzen und zerbrechen. Nachdem nun die
Lauge rein abgelaſſen/ laͤſſet man den Salpeter etliche Stunden alſo ſtehen
und trucknen/ welcher dann/ nach verfloſſener Zeit (doch daß die Salpeter-
Zapffen nicht zerbrechen) mit den Haͤnden fein fauber heraus gehaben wird/
davon man die ſchoͤnſten Zapffen auslieſet/ das Grießliche mit friſchen Waſſer
abſpuͤhlet/ und den Salpeter ingeſammt/ auf hoͤlzerne Tafeln/ vollends fein rein
austrocknet. Die abgezapffte Lauge aber (ſo ferne kein Salpeter mehr im
Vorrath vorhanden/ und nur 3. bis 6. Centner auf einmal zu leutern geweſen)
wird wiederum in den Keſſel gethan/ und wie mit der erſten Leuterung geſche-
hen/ verfahren. Deßgleichen man mit der vom andern Sude uͤberbliebenen
Lauge auch procediren kan.
NOTA.
Den aus dem erſten Sode bekommenen Salpeter heiſſen die Artilleri-
ſten A. den aus dem andern B. und den aus dem dritten Sode C. wovon der er-
ſte der beſte/ und zu dem Pirſch-Pulver und andern gewiſſen Feuerwerks-Sa-
chen zu gebrauchen.
Wann viel und ſonderlich einerley Salpeter zu leutern/ iſt nicht noͤthig/
daß man die/ vom erſten Sode aus den Anſchieß-Faſſen abgezapffte Lauge
ſtracks wiederum ſiede/ und den Salpeter welchen man B. nennet anſchieſſen
laſſe/ viel weniger den dritten Sod verrichte/ weiln weit beſſer/ daß man die er-
ſte uͤberbliebene Lauge mit ſo viel reinen Waſſer wieder in den Keſſel thue/ und
faſt ſo viel Salpeter als der erſte Sod gegeben darein ſchuͤtte/ ferner wie oben
erwehnt/ zur Probe ſiede. Auf dieſe Manir darf man nicht allemal die ge-
meldten 3. Soͤde hintereinander verrichten/ wodurch doch nicht einerley/ ſon-
dern an der Guͤte dreyerley Salpeter heraus gebracht/ auch wegen des Sal-
zes und Schalkes ſo viel Muͤhe und Zeit aufwenden/ hingegen aber/ wenn wie
oben erwehnt/ die von Anſchieß-Faſſen abgezapffte Lauge allemal mit ſo vielen
ſchlechten Waſſer/ und an ſtatt des/ aus vorigem Sode angeſchoſſenen Sal-
peters/ ſo viel andern Salpeter in den Keſſel gethan/ und wiederum zur Pro-
be geſotten wird/ ſo bekommt man von jedem Sode einerley Salpeter/ davon
dann einerley Pulver zu machen ſehr dienlich iſt. Und ſo man gleich zu unter-
ſchiedlichen malen etliche 20. bis 30. Centner geleutert/ iſt dennoch nicht
ſtracks
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