Buchner, Johann Siegmund: Theoria Et Praxis Artilleriæ. Bd. 3. Nürnberg, 1685.werker in mehrer Quantität als ich gemeldet/ gebrauchen/ den Salpeter reini- gen/ und den Schlamm oben auf der Leuterung zusammen treiben/ ist genug bekandt; weiln aber die Läuterung deßwegen angestellt/ die noch im Salpe- ter vorhandene Unreinigkeit/ als Salz/ Alaune/ Schalk und andere hinder- liche Materia so viel möglich gänzlich heraus zu tilgen/ deren doch auf diese Manir hinein gebracht/ und nicht gänzlich verzehren wird; Als halte ich bloß von dem guten Wein-Essig am meisten/ jedoch in jedes Belieben gestellet. Beschaffenheit des Kessels zur Leuterung dienlich. Der Kessel zur Leuterung ist wie nachgesetzt zu ersehen/ etwas kleiner als Die Oberweite des Kessels ist 3. Elen AB. Die Tieffe des Kessels zwey und ein Viertels-Ele CD. Der Ofen hat drey Steiffen oder Pfeiler von gebackenen Steinen ge- Bey 1. hat der Rost/ welcher ebenfalls wie der Ofen und Steiffen von Die Treppe so zum Ofenloch L. und Aschenloch K. gehet/ ist mit M. und Auf was Art die Alaune zu brennen. Man nimmt etwan ein Viertels-Pfund mehr oder weniger Alaune/ le- Wie die Stell-Bütte beschaffen. Die Stell-Bütte muß sich nach der Quantität des Salpeters (so viel Nachbeschriebene Stell-Bütte wann man 4. bis 5. Centner Salpeter Die Höhe der Stell-Bütte 21/2. Elen. Die Weite oben 2. Elen. Die Weite unten ein und drey Viertel Elen. Die Stärke des Holzes ist 2. Zoll/ und wird selbige unten mit einem Die B 3
werker in mehrer Quantitaͤt als ich gemeldet/ gebrauchen/ den Salpeter reini- gen/ und den Schlamm oben auf der Leuterung zuſammen treiben/ iſt genug bekandt; weiln aber die Laͤuterung deßwegen angeſtellt/ die noch im Salpe- ter vorhandene Unreinigkeit/ als Salz/ Alaune/ Schalk und andere hinder- liche Materia ſo viel moͤglich gaͤnzlich heraus zu tilgen/ deren doch auf dieſe Manir hinein gebracht/ und nicht gaͤnzlich verzehren wird; Als halte ich bloß von dem guten Wein-Eſſig am meiſten/ jedoch in jedes Belieben geſtellet. Beſchaffenheit des Keſſels zur Leuterung dienlich. Der Keſſel zur Leuterung iſt wie nachgeſetzt zu erſehen/ etwas kleiner als Die Oberweite des Keſſels iſt 3. Elen AB. Die Tieffe des Keſſels zwey und ein Viertels-Ele CD. Der Ofen hat drey Steiffen oder Pfeiler von gebackenen Steinen ge- Bey 1. hat der Roſt/ welcher ebenfalls wie der Ofen und Steiffen von Die Treppe ſo zum Ofenloch L. und Aſchenloch K. gehet/ iſt mit M. und Auf was Art die Alaune zu brennen. Man nimmt etwan ein Viertels-Pfund mehr oder weniger Alaune/ le- Wie die Stell-Buͤtte beſchaffen. Die Stell-Buͤtte muß ſich nach der Quantitaͤt des Salpeters (ſo viel Nachbeſchriebene Stell-Buͤtte wann man 4. bis 5. Centner Salpeter Die Hoͤhe der Stell-Buͤtte 2½. Elen. Die Weite oben 2. Elen. Die Weite unten ein und drey Viertel Elen. Die Staͤrke des Holzes iſt 2. Zoll/ und wird ſelbige unten mit einem Die B 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0021" n="13"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> werker in mehrer Quantitaͤt als ich gemeldet/ gebrauchen/ den Salpeter reini-<lb/> gen/ und den Schlamm oben auf der Leuterung zuſammen treiben/ iſt genug<lb/> bekandt; weiln aber die Laͤuterung deßwegen angeſtellt/ die noch im Salpe-<lb/> ter vorhandene Unreinigkeit/ als Salz/ Alaune/ Schalk und andere hinder-<lb/> liche Materia ſo viel moͤglich gaͤnzlich heraus zu tilgen/ deren doch auf dieſe<lb/> Manir hinein gebracht/ und nicht gaͤnzlich verzehren wird; Als halte ich bloß<lb/> von dem guten Wein-Eſſig am meiſten/ jedoch in jedes Belieben geſtellet.</p> </div> </div><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Beſchaffenheit des Keſſels zur Leuterung dienlich.</hi> </head><lb/> <p>Der Keſſel zur Leuterung iſt wie nachgeſetzt zu erſehen/ etwas kleiner als<lb/> obengedachter Siede-Keſſel/ jedoch ſind auf einmal 9. Centn. Salpeter darin-<lb/> nen zu leutern.</p><lb/> <p>Die Oberweite des Keſſels iſt 3. Elen <hi rendition="#aq">AB.</hi></p><lb/> <p>Die Tieffe des Keſſels zwey und ein Viertels-Ele <hi rendition="#aq">CD.</hi></p><lb/> <p>Der Ofen hat drey Steiffen oder Pfeiler von gebackenen Steinen ge-<lb/> mauert/ worauf der Keſſel ruhet/ wovon in dem verjungten Abriſſe Fig. 3.<lb/> der foͤrder Pfeiler/ wegen der Glut und Hitze vortheiliger zu ſtehen/ viel ſtaͤrker/<lb/> die andern beyde aber ſchwaͤcher ſeyn muͤſſen/ der foͤrder Pfeiler iſt mit <hi rendition="#aq">E.</hi> der<lb/> eine hinter Pfeiler aber mit <hi rendition="#aq">F.</hi> angedeutet/ des Ofens drey Lufftloͤcher/ wovon<lb/> 2. in dem Durchſchnitt zu erſehen/ mit <hi rendition="#aq">G. H.</hi> angemerkt.</p><lb/> <p>Bey 1. hat der Roſt/ welcher ebenfalls wie der Ofen und Steiffen von<lb/> Stein erbauet/ etliche Loͤcher/ allwo die Aſche durchfallen/ damit man ſelbige<lb/> bey dem Aſchen-Loch <hi rendition="#aq">K.</hi> mit einer Kruͤcke heraus nehmen kan.</p><lb/> <p>Die Treppe ſo zum Ofenloch <hi rendition="#aq">L.</hi> und Aſchenloch <hi rendition="#aq">K.</hi> gehet/ iſt mit <hi rendition="#aq">M.</hi> und<lb/> der Raum vorm Ofenloch mit <hi rendition="#aq">N.</hi> bezeichnet/ wie in Fig. 3. zu erſehen.</p> </div><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Auf was Art die Alaune zu brennen.</hi> </head><lb/> <p>Man nimmt etwan ein Viertels-Pfund mehr oder weniger Alaune/ le-<lb/> get ſolche in eine eiſerne Pfanne oder Blech/ auch wol wenn der Alaune wenig<lb/> nur auf eine eiſerne Schauffel/ welche man hernach auf gluͤende Kohlen ſetzet/<lb/> wovon erſtlich die Alaune anfaͤnget zu lauffen und Blafen aufzuwerffen/ nach-<lb/> mals wenn die Feuchtigkeit durch die Hitze heraus getrocknet/ zu horſchen auch<lb/> endlichen gar zu ertrocknen. Wann dieſes erfolget: vom Feur gethan/ erkal-<lb/> ten laſſen/ und ſo ſich einige anlauffende Schwaͤrze daran befindet/ fein geſaͤu-<lb/> bert/ nachmals in einem kleinen Moͤrſer oder auf dem Werkbrete gekleint und<lb/> durch ein zart Haar-Sieb geſiebet.</p> </div><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Wie die Stell-Buͤtte beſchaffen.</hi> </head><lb/> <p>Die Stell-Buͤtte muß ſich nach der Quantitaͤt des Salpeters (ſo viel<lb/> moͤglich in dem Keſſel auf einmal geleutert werden kan) richten/ und groß ge-<lb/> macht werden.</p><lb/> <p>Nachbeſchriebene Stell-Buͤtte wann man 4. bis 5. Centner Salpeter<lb/> in den Keſſel ſelbigen zu leutern einſetzet/ wird dieſelbe von 4. Centner bis auf<lb/> zwey Drittel Ele/ von 5. Centner aber faſt ganz voll/ und iſt wie die Fig. 4.<lb/> zeiget/</p><lb/> <p>Die Hoͤhe der Stell-Buͤtte 2½. Elen.</p><lb/> <p>Die Weite oben 2. Elen.</p><lb/> <p>Die Weite unten ein und drey Viertel Elen.</p><lb/> <p>Die Staͤrke des Holzes iſt 2. Zoll/ und wird ſelbige unten mit einem<lb/> meſſingen Hahne verſehen/ auch ½. Ele hoch auf Gloͤtzer oder ein Geruͤſte geſe-<lb/> tzet/ ferner wie nachfolgend zugerichtet.</p> </div><lb/> <fw place="bottom" type="sig">B 3</fw> <fw place="bottom" type="catch">Die</fw><lb/> </body> </text> </TEI> [13/0021]
werker in mehrer Quantitaͤt als ich gemeldet/ gebrauchen/ den Salpeter reini-
gen/ und den Schlamm oben auf der Leuterung zuſammen treiben/ iſt genug
bekandt; weiln aber die Laͤuterung deßwegen angeſtellt/ die noch im Salpe-
ter vorhandene Unreinigkeit/ als Salz/ Alaune/ Schalk und andere hinder-
liche Materia ſo viel moͤglich gaͤnzlich heraus zu tilgen/ deren doch auf dieſe
Manir hinein gebracht/ und nicht gaͤnzlich verzehren wird; Als halte ich bloß
von dem guten Wein-Eſſig am meiſten/ jedoch in jedes Belieben geſtellet.
Beſchaffenheit des Keſſels zur Leuterung dienlich.
Der Keſſel zur Leuterung iſt wie nachgeſetzt zu erſehen/ etwas kleiner als
obengedachter Siede-Keſſel/ jedoch ſind auf einmal 9. Centn. Salpeter darin-
nen zu leutern.
Die Oberweite des Keſſels iſt 3. Elen AB.
Die Tieffe des Keſſels zwey und ein Viertels-Ele CD.
Der Ofen hat drey Steiffen oder Pfeiler von gebackenen Steinen ge-
mauert/ worauf der Keſſel ruhet/ wovon in dem verjungten Abriſſe Fig. 3.
der foͤrder Pfeiler/ wegen der Glut und Hitze vortheiliger zu ſtehen/ viel ſtaͤrker/
die andern beyde aber ſchwaͤcher ſeyn muͤſſen/ der foͤrder Pfeiler iſt mit E. der
eine hinter Pfeiler aber mit F. angedeutet/ des Ofens drey Lufftloͤcher/ wovon
2. in dem Durchſchnitt zu erſehen/ mit G. H. angemerkt.
Bey 1. hat der Roſt/ welcher ebenfalls wie der Ofen und Steiffen von
Stein erbauet/ etliche Loͤcher/ allwo die Aſche durchfallen/ damit man ſelbige
bey dem Aſchen-Loch K. mit einer Kruͤcke heraus nehmen kan.
Die Treppe ſo zum Ofenloch L. und Aſchenloch K. gehet/ iſt mit M. und
der Raum vorm Ofenloch mit N. bezeichnet/ wie in Fig. 3. zu erſehen.
Auf was Art die Alaune zu brennen.
Man nimmt etwan ein Viertels-Pfund mehr oder weniger Alaune/ le-
get ſolche in eine eiſerne Pfanne oder Blech/ auch wol wenn der Alaune wenig
nur auf eine eiſerne Schauffel/ welche man hernach auf gluͤende Kohlen ſetzet/
wovon erſtlich die Alaune anfaͤnget zu lauffen und Blafen aufzuwerffen/ nach-
mals wenn die Feuchtigkeit durch die Hitze heraus getrocknet/ zu horſchen auch
endlichen gar zu ertrocknen. Wann dieſes erfolget: vom Feur gethan/ erkal-
ten laſſen/ und ſo ſich einige anlauffende Schwaͤrze daran befindet/ fein geſaͤu-
bert/ nachmals in einem kleinen Moͤrſer oder auf dem Werkbrete gekleint und
durch ein zart Haar-Sieb geſiebet.
Wie die Stell-Buͤtte beſchaffen.
Die Stell-Buͤtte muß ſich nach der Quantitaͤt des Salpeters (ſo viel
moͤglich in dem Keſſel auf einmal geleutert werden kan) richten/ und groß ge-
macht werden.
Nachbeſchriebene Stell-Buͤtte wann man 4. bis 5. Centner Salpeter
in den Keſſel ſelbigen zu leutern einſetzet/ wird dieſelbe von 4. Centner bis auf
zwey Drittel Ele/ von 5. Centner aber faſt ganz voll/ und iſt wie die Fig. 4.
zeiget/
Die Hoͤhe der Stell-Buͤtte 2½. Elen.
Die Weite oben 2. Elen.
Die Weite unten ein und drey Viertel Elen.
Die Staͤrke des Holzes iſt 2. Zoll/ und wird ſelbige unten mit einem
meſſingen Hahne verſehen/ auch ½. Ele hoch auf Gloͤtzer oder ein Geruͤſte geſe-
tzet/ ferner wie nachfolgend zugerichtet.
Die
B 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/buchner_theoria03_1685 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/buchner_theoria03_1685/21 |
Zitationshilfe: | Buchner, Johann Siegmund: Theoria Et Praxis Artilleriæ. Bd. 3. Nürnberg, 1685, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buchner_theoria03_1685/21>, abgerufen am 16.07.2024. |