Skizzen veröffentlicht; als aber sein Lustspiel "Der Sterngucker" aus der von der Prager "Concordia" 1882 ausgeschriebenen Konkurrenz neben Caros (s. d.) "Burgruine" als erfolg- reichste Piece hervorging, wandte er sich fortan ausschließlich der drama- tischen Dichtung zu.
S:
Der Stern- gucker (Lsp.), 1883. - Jhre Jdeale (Lustsp.), 1883. - Die Mormonen (Schw.), 1883. - Auf dem Kriegspfad (Schw., mit Max Bernstein), 1883. - Funken unter der Asche (Plauderei), 1886. - Sein Geheimmittel (Lsp.), 1888. - Der Garnisonteufel (Schw.), 1889. - Die Barbaren (Lsp.), 1895. - Der Tugendheld (Schw.), 1896. - Liselotte (Lsp.), 1910.
Stock, Norbert
(ursprünglich: Thomas), psd. Bruder Norbert, wurde am 6. Dezbr. 1840 in Tux, dem Hauptorte des gleichnamigen Tales in Nordtirol als der Sohn einfacher Bauernleute geboren, be- suchte die dortige Elementarschule u. wurde dann dem Cassianeum in Brixen zu weiterer Ausbildung an- vertraut. Hier blieb er von 1852-60 und beteiligte sich während dieser Zeit als Freiwilliger der Jnnsbrucker Studenten-Scharfschützen-Kompag- nie 1859 an dem Kampfe gegen die Piemontesen. Nachdem er die Ma- turitätsprüfung mit Auszeichnung bestanden, trat er am 17. September 1860 in den Kapuzinerorden, in wel- chem er seine theologischen Studien beendete. Am 29. Septbr. 1864 er- hielt er die Priesterweihe. Jm Jahre 1866 machte er mit der ersten frei- willigen Schützenkompagnie "Jnns- bruck-Sonnenburg" den Feldzug gegen Jtalien mit u. erwarb sich als Feldpater das goldene Verdienst- kreuz pro piis meritis. Danach wurde er Lektor der Dogmatik am theolo- gischen Hausstudium der Kapuziner in Brixen, später Pfarrprediger, Prosynodal-Examinator der Diö- zese, 1887 Guardian des Ordens u. [Spaltenumbruch]
Sto
einige Jahre später Domprediger in Brixen, welche Stelle er bis zu seinem Tode bekleidete. Er starb nach län- gerem Leidem am 16. Juli 1907.
S:
Religion und Vaterland (Gedichte), 1884. - Blumen aus dem Kapuziner- Garten, 1888. - Legenden und Lie- der, 1895. - Herbstblüten (Gedichte), 1900.
*Stocker, Franz August,
pseudon. Jörg von End, wurde am 21. März 1833 zu Frick im Aargau geboren, wo sein Vater Posthalter und Gast- wirt war, besuchte die Kantonsschule in Aarau, mußte aber bald seine Studien abbrechen, um sich dem Be- rufe seines Vaters zu widmen. Nach dem Tode des letzteren wurde er Post- halter und behielt diese Stelle bis 1861. Jm Jahre 1860 wurde S. in den aargauischen Großen Rat ge- wählt, aber wegen seiner namentlich in der aargauischen Juden-Emanzi- pationsfrage ausgesprochenen frei- sinnigen Ansicht mit vielen seiner Kollegen abberufen u. kam erst 1864 wieder in die oberste gesetzgebende Behörde, der er dann bis 1870 ange- hörte. Jm Jahre 1859 hatte er in Frick eine Buchdruckerei u. Verlags- handlung gegründet; auch gab er 1855 die "Schweizerische Postzeit- schrift" und 1859 die "Neue Frick- thaler Zeitung" (später "Aargauer Zeitung") heraus. Jm Jannar 1867 siedelte S. nach Aarau über, um die Redaktion des im Jahre 1803 von Heinr. Zschocke gegründeten Blattes "Der Schweizerbote" zu übernehmen. Jnfolge eines Konfliktes in Eisen- bahnfragen verließ er das Blatt und trat 1870 in Basel in die Redaktion der "Basler Nachrichten", deren Mit- eigentümer u. Mitredakteur er fort- an blieb. Seit 1872 war er auch Mit- glied des Großen Rates von Basel, daneben ein eifriges Mitglied der Kommission des Stadttheaters und Präsident der von ihm gegründeten altkatholischen Gemeinde in Basel.
*
[Spaltenumbruch]
Sto
Skizzen veröffentlicht; als aber ſein Luſtſpiel „Der Sterngucker“ aus der von der Prager „Concordia“ 1882 ausgeſchriebenen Konkurrenz neben Caros (ſ. d.) „Burgruine“ als erfolg- reichſte Piece hervorging, wandte er ſich fortan ausſchließlich der drama- tiſchen Dichtung zu.
S:
Der Stern- gucker (Lſp.), 1883. – Jhre Jdeale (Luſtſp.), 1883. – Die Mormonen (Schw.), 1883. – Auf dem Kriegspfad (Schw., mit Max Bernſtein), 1883. – Funken unter der Aſche (Plauderei), 1886. – Sein Geheimmittel (Lſp.), 1888. – Der Garniſonteufel (Schw.), 1889. – Die Barbaren (Lſp.), 1895. – Der Tugendheld (Schw.), 1896. – Liſelotte (Lſp.), 1910.
Stock, Norbert
(urſprünglich: Thomas), pſd. Bruder Norbert, wurde am 6. Dezbr. 1840 in Tux, dem Hauptorte des gleichnamigen Tales in Nordtirol als der Sohn einfacher Bauernleute geboren, be- ſuchte die dortige Elementarſchule u. wurde dann dem Caſſianeum in Brixen zu weiterer Ausbildung an- vertraut. Hier blieb er von 1852–60 und beteiligte ſich während dieſer Zeit als Freiwilliger der Jnnsbrucker Studenten-Scharfſchützen-Kompag- nie 1859 an dem Kampfe gegen die Piemonteſen. Nachdem er die Ma- turitätsprüfung mit Auszeichnung beſtanden, trat er am 17. September 1860 in den Kapuzinerorden, in wel- chem er ſeine theologiſchen Studien beendete. Am 29. Septbr. 1864 er- hielt er die Prieſterweihe. Jm Jahre 1866 machte er mit der erſten frei- willigen Schützenkompagnie „Jnns- bruck-Sonnenburg“ den Feldzug gegen Jtalien mit u. erwarb ſich als Feldpater das goldene Verdienſt- kreuz pro piis meritis. Danach wurde er Lektor der Dogmatik am theolo- giſchen Hausſtudium der Kapuziner in Brixen, ſpäter Pfarrprediger, Proſynodal-Examinator der Diö- zeſe, 1887 Guardian des Ordens u. [Spaltenumbruch]
Sto
einige Jahre ſpäter Domprediger in Brixen, welche Stelle er bis zu ſeinem Tode bekleidete. Er ſtarb nach län- gerem Leidem am 16. Juli 1907.
S:
Religion und Vaterland (Gedichte), 1884. – Blumen aus dem Kapuziner- Garten, 1888. – Legenden und Lie- der, 1895. – Herbſtblüten (Gedichte), 1900.
*Stocker, Franz Auguſt,
pſeudon. Jörg von End, wurde am 21. März 1833 zu Frick im Aargau geboren, wo ſein Vater Poſthalter und Gaſt- wirt war, beſuchte die Kantonsſchule in Aarau, mußte aber bald ſeine Studien abbrechen, um ſich dem Be- rufe ſeines Vaters zu widmen. Nach dem Tode des letzteren wurde er Poſt- halter und behielt dieſe Stelle bis 1861. Jm Jahre 1860 wurde S. in den aargauiſchen Großen Rat ge- wählt, aber wegen ſeiner namentlich in der aargauiſchen Juden-Emanzi- pationsfrage ausgeſprochenen frei- ſinnigen Anſicht mit vielen ſeiner Kollegen abberufen u. kam erſt 1864 wieder in die oberſte geſetzgebende Behörde, der er dann bis 1870 ange- hörte. Jm Jahre 1859 hatte er in Frick eine Buchdruckerei u. Verlags- handlung gegründet; auch gab er 1855 die „Schweizeriſche Poſtzeit- ſchrift“ und 1859 die „Neue Frick- thaler Zeitung“ (ſpäter „Aargauer Zeitung“) heraus. Jm Jannar 1867 ſiedelte S. nach Aarau über, um die Redaktion des im Jahre 1803 von Heinr. Zſchocke gegründeten Blattes „Der Schweizerbote“ zu übernehmen. Jnfolge eines Konfliktes in Eiſen- bahnfragen verließ er das Blatt und trat 1870 in Baſel in die Redaktion der „Basler Nachrichten“, deren Mit- eigentümer u. Mitredakteur er fort- an blieb. Seit 1872 war er auch Mit- glied des Großen Rates von Baſel, daneben ein eifriges Mitglied der Kommiſſion des Stadttheaters und Präſident der von ihm gegründeten altkatholiſchen Gemeinde in Baſel.
*
<TEI><text><body><divtype="index"n="1"><p><pbfacs="#f0089"n="85"/><lb/><cb/><lb/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#g">Sto</hi></fw><lb/>
Skizzen veröffentlicht; als aber ſein<lb/>
Luſtſpiel „Der Sterngucker“ aus der<lb/>
von der Prager „Concordia“ 1882<lb/>
ausgeſchriebenen Konkurrenz neben<lb/>
Caros (ſ. d.) „Burgruine“ als erfolg-<lb/>
reichſte Piece hervorging, wandte er<lb/>ſich fortan ausſchließlich der drama-<lb/>
tiſchen Dichtung zu. </p><lb/><divtype="bibliography"n="2"><head><hirendition="#i">S:</hi></head><p> Der Stern-<lb/>
gucker (Lſp.), 1883. – Jhre Jdeale<lb/>
(Luſtſp.), 1883. – Die Mormonen<lb/>
(Schw.), 1883. – Auf dem Kriegspfad<lb/>
(Schw., mit Max Bernſtein), 1883. –<lb/>
Funken unter der Aſche (Plauderei),<lb/>
1886. – Sein Geheimmittel (Lſp.),<lb/>
1888. – Der Garniſonteufel (Schw.),<lb/>
1889. – Die Barbaren (Lſp.), 1895.<lb/>– Der Tugendheld (Schw.), 1896. –<lb/>
Liſelotte (Lſp.), 1910.</p><lb/></div></div><lb/><divtype="index"n="1"><head><persName><hirendition="#b">Stock,</hi> Norbert</persName></head><p> (urſprünglich:<lb/>
Thomas), pſd. <hirendition="#g">Bruder Norbert,</hi><lb/>
wurde am 6. Dezbr. 1840 in Tux,<lb/>
dem Hauptorte des gleichnamigen<lb/>
Tales in Nordtirol als der Sohn<lb/>
einfacher Bauernleute geboren, be-<lb/>ſuchte die dortige Elementarſchule u.<lb/>
wurde dann dem Caſſianeum in<lb/>
Brixen zu weiterer Ausbildung an-<lb/>
vertraut. Hier blieb er von 1852–60<lb/>
und beteiligte ſich während dieſer<lb/>
Zeit als Freiwilliger der Jnnsbrucker<lb/>
Studenten-Scharfſchützen-Kompag-<lb/>
nie 1859 an dem Kampfe gegen die<lb/>
Piemonteſen. Nachdem er die Ma-<lb/>
turitätsprüfung mit Auszeichnung<lb/>
beſtanden, trat er am 17. September<lb/>
1860 in den Kapuzinerorden, in wel-<lb/>
chem er ſeine theologiſchen Studien<lb/>
beendete. Am 29. Septbr. 1864 er-<lb/>
hielt er die Prieſterweihe. Jm Jahre<lb/>
1866 machte er mit der erſten frei-<lb/>
willigen Schützenkompagnie „Jnns-<lb/>
bruck-Sonnenburg“ den Feldzug<lb/>
gegen Jtalien mit u. erwarb ſich als<lb/>
Feldpater das goldene Verdienſt-<lb/>
kreuz <hirendition="#aq">pro piis meritis.</hi> Danach wurde<lb/>
er Lektor der Dogmatik am theolo-<lb/>
giſchen Hausſtudium der Kapuziner<lb/>
in Brixen, ſpäter Pfarrprediger,<lb/>
Proſynodal-Examinator der Diö-<lb/>
zeſe, 1887 Guardian des Ordens u.<lb/><cb/><lb/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#g">Sto</hi></fw><lb/>
einige Jahre ſpäter Domprediger in<lb/>
Brixen, welche Stelle er bis zu ſeinem<lb/>
Tode bekleidete. Er ſtarb nach län-<lb/>
gerem Leidem am 16. Juli 1907. </p><lb/><divtype="bibliography"n="2"><head><hirendition="#i">S:</hi></head><p><lb/>
Religion und Vaterland (Gedichte),<lb/>
1884. – Blumen aus dem Kapuziner-<lb/>
Garten, 1888. – Legenden und Lie-<lb/>
der, 1895. – Herbſtblüten (Gedichte),<lb/>
1900.</p><lb/></div></div><lb/><divtype="index"n="1"><head><persName>*<hirendition="#b">Stocker,</hi> Franz Auguſt,</persName></head><p> pſeudon.<lb/><hirendition="#g">Jörg von End,</hi> wurde am 21. März<lb/>
1833 zu Frick im Aargau geboren,<lb/>
wo ſein Vater Poſthalter und Gaſt-<lb/>
wirt war, beſuchte die Kantonsſchule<lb/>
in Aarau, mußte aber bald ſeine<lb/>
Studien abbrechen, um ſich dem Be-<lb/>
rufe ſeines Vaters zu widmen. Nach<lb/>
dem Tode des letzteren wurde er Poſt-<lb/>
halter und behielt dieſe Stelle bis<lb/>
1861. Jm Jahre 1860 wurde S. in<lb/>
den aargauiſchen Großen Rat ge-<lb/>
wählt, aber wegen ſeiner namentlich<lb/>
in der aargauiſchen Juden-Emanzi-<lb/>
pationsfrage ausgeſprochenen frei-<lb/>ſinnigen Anſicht mit vielen ſeiner<lb/>
Kollegen abberufen u. kam erſt 1864<lb/>
wieder in die oberſte geſetzgebende<lb/>
Behörde, der er dann bis 1870 ange-<lb/>
hörte. Jm Jahre 1859 hatte er in<lb/>
Frick eine Buchdruckerei u. Verlags-<lb/>
handlung gegründet; auch gab er<lb/>
1855 die „Schweizeriſche Poſtzeit-<lb/>ſchrift“ und 1859 die „Neue Frick-<lb/>
thaler Zeitung“ (ſpäter „Aargauer<lb/>
Zeitung“) heraus. Jm Jannar 1867<lb/>ſiedelte S. nach Aarau über, um die<lb/>
Redaktion des im Jahre 1803 von<lb/>
Heinr. Zſchocke gegründeten Blattes<lb/>„Der Schweizerbote“ zu übernehmen.<lb/>
Jnfolge eines Konfliktes in Eiſen-<lb/>
bahnfragen verließ er das Blatt und<lb/>
trat 1870 in Baſel in die Redaktion<lb/>
der „Basler Nachrichten“, deren Mit-<lb/>
eigentümer u. Mitredakteur er fort-<lb/>
an blieb. Seit 1872 war er auch Mit-<lb/>
glied des Großen Rates von Baſel,<lb/>
daneben ein eifriges Mitglied der<lb/>
Kommiſſion des Stadttheaters und<lb/>
Präſident der von ihm gegründeten<lb/>
altkatholiſchen Gemeinde in Baſel.<lb/><fwplace="bottom"type="sig">*</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[85/0089]
Sto
Sto
Skizzen veröffentlicht; als aber ſein
Luſtſpiel „Der Sterngucker“ aus der
von der Prager „Concordia“ 1882
ausgeſchriebenen Konkurrenz neben
Caros (ſ. d.) „Burgruine“ als erfolg-
reichſte Piece hervorging, wandte er
ſich fortan ausſchließlich der drama-
tiſchen Dichtung zu.
S: Der Stern-
gucker (Lſp.), 1883. – Jhre Jdeale
(Luſtſp.), 1883. – Die Mormonen
(Schw.), 1883. – Auf dem Kriegspfad
(Schw., mit Max Bernſtein), 1883. –
Funken unter der Aſche (Plauderei),
1886. – Sein Geheimmittel (Lſp.),
1888. – Der Garniſonteufel (Schw.),
1889. – Die Barbaren (Lſp.), 1895.
– Der Tugendheld (Schw.), 1896. –
Liſelotte (Lſp.), 1910.
Stock, Norbert (urſprünglich:
Thomas), pſd. Bruder Norbert,
wurde am 6. Dezbr. 1840 in Tux,
dem Hauptorte des gleichnamigen
Tales in Nordtirol als der Sohn
einfacher Bauernleute geboren, be-
ſuchte die dortige Elementarſchule u.
wurde dann dem Caſſianeum in
Brixen zu weiterer Ausbildung an-
vertraut. Hier blieb er von 1852–60
und beteiligte ſich während dieſer
Zeit als Freiwilliger der Jnnsbrucker
Studenten-Scharfſchützen-Kompag-
nie 1859 an dem Kampfe gegen die
Piemonteſen. Nachdem er die Ma-
turitätsprüfung mit Auszeichnung
beſtanden, trat er am 17. September
1860 in den Kapuzinerorden, in wel-
chem er ſeine theologiſchen Studien
beendete. Am 29. Septbr. 1864 er-
hielt er die Prieſterweihe. Jm Jahre
1866 machte er mit der erſten frei-
willigen Schützenkompagnie „Jnns-
bruck-Sonnenburg“ den Feldzug
gegen Jtalien mit u. erwarb ſich als
Feldpater das goldene Verdienſt-
kreuz pro piis meritis. Danach wurde
er Lektor der Dogmatik am theolo-
giſchen Hausſtudium der Kapuziner
in Brixen, ſpäter Pfarrprediger,
Proſynodal-Examinator der Diö-
zeſe, 1887 Guardian des Ordens u.
einige Jahre ſpäter Domprediger in
Brixen, welche Stelle er bis zu ſeinem
Tode bekleidete. Er ſtarb nach län-
gerem Leidem am 16. Juli 1907.
S:
Religion und Vaterland (Gedichte),
1884. – Blumen aus dem Kapuziner-
Garten, 1888. – Legenden und Lie-
der, 1895. – Herbſtblüten (Gedichte),
1900.
*Stocker, Franz Auguſt, pſeudon.
Jörg von End, wurde am 21. März
1833 zu Frick im Aargau geboren,
wo ſein Vater Poſthalter und Gaſt-
wirt war, beſuchte die Kantonsſchule
in Aarau, mußte aber bald ſeine
Studien abbrechen, um ſich dem Be-
rufe ſeines Vaters zu widmen. Nach
dem Tode des letzteren wurde er Poſt-
halter und behielt dieſe Stelle bis
1861. Jm Jahre 1860 wurde S. in
den aargauiſchen Großen Rat ge-
wählt, aber wegen ſeiner namentlich
in der aargauiſchen Juden-Emanzi-
pationsfrage ausgeſprochenen frei-
ſinnigen Anſicht mit vielen ſeiner
Kollegen abberufen u. kam erſt 1864
wieder in die oberſte geſetzgebende
Behörde, der er dann bis 1870 ange-
hörte. Jm Jahre 1859 hatte er in
Frick eine Buchdruckerei u. Verlags-
handlung gegründet; auch gab er
1855 die „Schweizeriſche Poſtzeit-
ſchrift“ und 1859 die „Neue Frick-
thaler Zeitung“ (ſpäter „Aargauer
Zeitung“) heraus. Jm Jannar 1867
ſiedelte S. nach Aarau über, um die
Redaktion des im Jahre 1803 von
Heinr. Zſchocke gegründeten Blattes
„Der Schweizerbote“ zu übernehmen.
Jnfolge eines Konfliktes in Eiſen-
bahnfragen verließ er das Blatt und
trat 1870 in Baſel in die Redaktion
der „Basler Nachrichten“, deren Mit-
eigentümer u. Mitredakteur er fort-
an blieb. Seit 1872 war er auch Mit-
glied des Großen Rates von Baſel,
daneben ein eifriges Mitglied der
Kommiſſion des Stadttheaters und
Präſident der von ihm gegründeten
altkatholiſchen Gemeinde in Baſel.
*
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/89>, abgerufen am 07.01.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.