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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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in Stuttgart erscheinenden illustrier-
ten Journale tätig, siedelte dann
aber nach München über, um sich volle
Arbeitsfreiheit zu verschaffen und
hinfort ganz der Poesie zu leben. Er
starb hier im Februar 1892.

S:

Ge-
dichte, 1866. - Und sie bewegt sich
doch (R.); II, 1870. - Die Jagd nach
dem Glücke (R.); III, 1873. - Wlasta
(R.). 1875. - Der deutsche Bauern-
krieg (Tr.), 1875. - Der Sieg des
Lichtes (Vaterländ. Tr.), 1875. -
Vom Regen in die Traufe (Lsp. n. Cal-
deron), 1873. - Magdalena (Schsp.),
1873. - Wlasta, oder: der Mägdekrieg
(Tr.), 1875. - Spartakus (Tr.), 1878.
Drei Küsse (Vaterl. Schsp.), 1880. -
Napoleon I., oder: Eines großen
Schicksals Flut und Ebbe (Dr.),
1882.

*Schubert, Hanna,

wurde am 22.
Septbr. 1874 zu Hütten bei König-
stein in Sachsen als die Tochter des
Fabrikdirektors Dr. phil. Schubert
geboren, und hat, trotzdem der Vater
noch öfter seine Stellung wechselte,
fast ihre ganze Kinderzeit u. Jugend
auf dem Lande genossen. Dies mag
wohl dazu beigetragen haben, daß
das dichterische Vermögen in ihr so
schnell anwuchs, daß es verausgabt
werden mußte; denn schon mit dem
12. Jahre schrieb sie ihr erstes Ge-
dicht. Jhr Hauptgebiet ist der Ro-
man. Religion u. Ehe als das allein
Zweckmäßige und Nützliche für die
Menschheit zu verherrlichen, ist von
ihr als Lebensaufgabe aufgefaßt
worden. Die Schriftstellerin hat jetzt
ihren Wohnsitz in Niederlößnitz bei
Dresden.

S:

Geister und Stimmen
der Öde (R.) 1897.

*Schubert, Hermine,

psd. H(ans)
Hermann,
wurde am 9. Novbr.
1866 auf Schloß Barottwitz bei Bres-
lau als die Tochter eines Ritterguts-
besitzers und preußischen Offiziers
geboren. Während der letztere 1870
gegen Frankreich im Felde stand,
starb die Mutter Herminens. Jm
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Jahre 1876 kam die Tochter in das
Luisenstift zu Niederlößnitz bei Dres-
den, wo sie ihre Erziehung erhielt,
um nach deren Vollendung in die
Heimat zurückzukehren. Während der
Jahre 1888-91 wohnte sie in Gör-
litz, lebte danach viel auf Reisen und
nahm 1895 ihren Wohnsitz in Bres-
lau.

S:

Steeplechases (Nn.), 1900. -
Reitend -- reizend (R.), 1892. -
Flammen im Herzen (R.), 1894. -
Märchen aus dem 19. Jahrhundert,
1895. Neue Folge, 1896. Letzte Fol-
ge, 1897. - Gedichte, 1898. - Trutz-
Bathseba (R.), 1898. - Jch hatte einst
ein schönes Vaterland (Nn.), 1899.

*Schubert-Soldern, Viktor v.,


pseud. V. v. S. S., wurde am 15. Au-
gust 1834 in Prag als der Sohn des
k. k. Notars, Reichstags- und Land-
tagsabgeordneten Dr. Eduard Ritter
von S. geboren, widmete sich an-
fänglich auch juridischen Studien,
vertiefte sich aber so sehr in das Stu-
dium der Philosophie und Literatur,
daß er schließlich ganz zur philoso-
phischen Fakultät übertrat. Ein hef-
tiges Kopfleiden, das ihn nach vier
Semestern befiel, machte ihn zu wei-
terem Studium untauglich, und so
wandte er sich nun der Malerei zu,
wofür er schon in früher Jugend Jn-
teresse gezeigt hatte. Da in Prag die
Kunstverhältnisse nicht günstig waren,
ging Sch. nach Düsseldorf, um auf
der dortigen Akademie zu studieren,
trat aber als Schüler bei Prof. Leutze
daselbst ein (1856). Kaum nach einem
Jahre erkrankte er an einer Lungen-
affektion, und er mußte zur Pflege
und Erholung ins Elternhaus zurück-
kehren. Jnzwischen war Eduard
Engerth als Akademiedirektor nac[h]
Prag berufen worden, wodurch sic[h]
die dortigen Kunstverhältnisse wei[t]
günstiger gestalteten. Sch. trat nu[n]
nach seiner Genesung in die soge-
nannte Atelierklasse der Akademie ein[,]
begab sich zur weiteren Ausbildun[g]
1860 nach Antwerpen, wo er di[e]

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Schu
in Stuttgart erſcheinenden illuſtrier-
ten Journale tätig, ſiedelte dann
aber nach München über, um ſich volle
Arbeitsfreiheit zu verſchaffen und
hinfort ganz der Poeſie zu leben. Er
ſtarb hier im Februar 1892.

S:

Ge-
dichte, 1866. – Und ſie bewegt ſich
doch (R.); II, 1870. – Die Jagd nach
dem Glücke (R.); III, 1873. – Wlaſta
(R.). 1875. – Der deutſche Bauern-
krieg (Tr.), 1875. – Der Sieg des
Lichtes (Vaterländ. Tr.), 1875. –
Vom Regen in die Traufe (Lſp. n. Cal-
deron), 1873. – Magdalena (Schſp.),
1873. – Wlaſta, oder: der Mägdekrieg
(Tr.), 1875. – Spartakus (Tr.), 1878.
Drei Küſſe (Vaterl. Schſp.), 1880. –
Napoleon I., oder: Eines großen
Schickſals Flut und Ebbe (Dr.),
1882.

*Schubert, Hanna,

wurde am 22.
Septbr. 1874 zu Hütten bei König-
ſtein in Sachſen als die Tochter des
Fabrikdirektors Dr. phil. Schubert
geboren, und hat, trotzdem der Vater
noch öfter ſeine Stellung wechſelte,
faſt ihre ganze Kinderzeit u. Jugend
auf dem Lande genoſſen. Dies mag
wohl dazu beigetragen haben, daß
das dichteriſche Vermögen in ihr ſo
ſchnell anwuchs, daß es verausgabt
werden mußte; denn ſchon mit dem
12. Jahre ſchrieb ſie ihr erſtes Ge-
dicht. Jhr Hauptgebiet iſt der Ro-
man. Religion u. Ehe als das allein
Zweckmäßige und Nützliche für die
Menſchheit zu verherrlichen, iſt von
ihr als Lebensaufgabe aufgefaßt
worden. Die Schriftſtellerin hat jetzt
ihren Wohnſitz in Niederlößnitz bei
Dresden.

S:

Geiſter und Stimmen
der Öde (R.) 1897.

*Schubert, Hermine,

pſd. H(ans)
Hermann,
wurde am 9. Novbr.
1866 auf Schloß Barottwitz bei Bres-
lau als die Tochter eines Ritterguts-
beſitzers und preußiſchen Offiziers
geboren. Während der letztere 1870
gegen Frankreich im Felde ſtand,
ſtarb die Mutter Herminens. Jm
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Schu
Jahre 1876 kam die Tochter in das
Luiſenſtift zu Niederlößnitz bei Dres-
den, wo ſie ihre Erziehung erhielt,
um nach deren Vollendung in die
Heimat zurückzukehren. Während der
Jahre 1888–91 wohnte ſie in Gör-
litz, lebte danach viel auf Reiſen und
nahm 1895 ihren Wohnſitz in Bres-
lau.

S:

Steeplechaſes (Nn.), 1900. –
Reitend — reizend (R.), 1892. –
Flammen im Herzen (R.), 1894. –
Märchen aus dem 19. Jahrhundert,
1895. Neue Folge, 1896. Letzte Fol-
ge, 1897. – Gedichte, 1898. – Trutz-
Bathſeba (R.), 1898. – Jch hatte einſt
ein ſchönes Vaterland (Nn.), 1899.

*Schubert-Soldern, Viktor v.,


pſeud. V. v. S. S., wurde am 15. Au-
guſt 1834 in Prag als der Sohn des
k. k. Notars, Reichstags- und Land-
tagsabgeordneten Dr. Eduard Ritter
von S. geboren, widmete ſich an-
fänglich auch juridiſchen Studien,
vertiefte ſich aber ſo ſehr in das Stu-
dium der Philoſophie und Literatur,
daß er ſchließlich ganz zur philoſo-
phiſchen Fakultät übertrat. Ein hef-
tiges Kopfleiden, das ihn nach vier
Semeſtern befiel, machte ihn zu wei-
terem Studium untauglich, und ſo
wandte er ſich nun der Malerei zu,
wofür er ſchon in früher Jugend Jn-
tereſſe gezeigt hatte. Da in Prag die
Kunſtverhältniſſe nicht günſtig waren,
ging Sch. nach Düſſeldorf, um auf
der dortigen Akademie zu ſtudieren,
trat aber als Schüler bei Prof. Leutze
daſelbſt ein (1856). Kaum nach einem
Jahre erkrankte er an einer Lungen-
affektion, und er mußte zur Pflege
und Erholung ins Elternhaus zurück-
kehren. Jnzwiſchen war Eduard
Engerth als Akademiedirektor nac[h]
Prag berufen worden, wodurch ſic[h]
die dortigen Kunſtverhältniſſe wei[t]
günſtiger geſtalteten. Sch. trat nu[n]
nach ſeiner Geneſung in die ſoge-
nannte Atelierklaſſe der Akademie ein[,]
begab ſich zur weiteren Ausbildun[g]
1860 nach Antwerpen, wo er di[e]

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[322/0326] Schu Schu in Stuttgart erſcheinenden illuſtrier- ten Journale tätig, ſiedelte dann aber nach München über, um ſich volle Arbeitsfreiheit zu verſchaffen und hinfort ganz der Poeſie zu leben. Er ſtarb hier im Februar 1892. S: Ge- dichte, 1866. – Und ſie bewegt ſich doch (R.); II, 1870. – Die Jagd nach dem Glücke (R.); III, 1873. – Wlaſta (R.). 1875. – Der deutſche Bauern- krieg (Tr.), 1875. – Der Sieg des Lichtes (Vaterländ. Tr.), 1875. – Vom Regen in die Traufe (Lſp. n. Cal- deron), 1873. – Magdalena (Schſp.), 1873. – Wlaſta, oder: der Mägdekrieg (Tr.), 1875. – Spartakus (Tr.), 1878. Drei Küſſe (Vaterl. Schſp.), 1880. – Napoleon I., oder: Eines großen Schickſals Flut und Ebbe (Dr.), 1882. *Schubert, Hanna, wurde am 22. Septbr. 1874 zu Hütten bei König- ſtein in Sachſen als die Tochter des Fabrikdirektors Dr. phil. Schubert geboren, und hat, trotzdem der Vater noch öfter ſeine Stellung wechſelte, faſt ihre ganze Kinderzeit u. Jugend auf dem Lande genoſſen. Dies mag wohl dazu beigetragen haben, daß das dichteriſche Vermögen in ihr ſo ſchnell anwuchs, daß es verausgabt werden mußte; denn ſchon mit dem 12. Jahre ſchrieb ſie ihr erſtes Ge- dicht. Jhr Hauptgebiet iſt der Ro- man. Religion u. Ehe als das allein Zweckmäßige und Nützliche für die Menſchheit zu verherrlichen, iſt von ihr als Lebensaufgabe aufgefaßt worden. Die Schriftſtellerin hat jetzt ihren Wohnſitz in Niederlößnitz bei Dresden. S: Geiſter und Stimmen der Öde (R.) 1897. *Schubert, Hermine, pſd. H(ans) Hermann, wurde am 9. Novbr. 1866 auf Schloß Barottwitz bei Bres- lau als die Tochter eines Ritterguts- beſitzers und preußiſchen Offiziers geboren. Während der letztere 1870 gegen Frankreich im Felde ſtand, ſtarb die Mutter Herminens. Jm Jahre 1876 kam die Tochter in das Luiſenſtift zu Niederlößnitz bei Dres- den, wo ſie ihre Erziehung erhielt, um nach deren Vollendung in die Heimat zurückzukehren. Während der Jahre 1888–91 wohnte ſie in Gör- litz, lebte danach viel auf Reiſen und nahm 1895 ihren Wohnſitz in Bres- lau. S: Steeplechaſes (Nn.), 1900. – Reitend — reizend (R.), 1892. – Flammen im Herzen (R.), 1894. – Märchen aus dem 19. Jahrhundert, 1895. Neue Folge, 1896. Letzte Fol- ge, 1897. – Gedichte, 1898. – Trutz- Bathſeba (R.), 1898. – Jch hatte einſt ein ſchönes Vaterland (Nn.), 1899. *Schubert-Soldern, Viktor v., pſeud. V. v. S. S., wurde am 15. Au- guſt 1834 in Prag als der Sohn des k. k. Notars, Reichstags- und Land- tagsabgeordneten Dr. Eduard Ritter von S. geboren, widmete ſich an- fänglich auch juridiſchen Studien, vertiefte ſich aber ſo ſehr in das Stu- dium der Philoſophie und Literatur, daß er ſchließlich ganz zur philoſo- phiſchen Fakultät übertrat. Ein hef- tiges Kopfleiden, das ihn nach vier Semeſtern befiel, machte ihn zu wei- terem Studium untauglich, und ſo wandte er ſich nun der Malerei zu, wofür er ſchon in früher Jugend Jn- tereſſe gezeigt hatte. Da in Prag die Kunſtverhältniſſe nicht günſtig waren, ging Sch. nach Düſſeldorf, um auf der dortigen Akademie zu ſtudieren, trat aber als Schüler bei Prof. Leutze daſelbſt ein (1856). Kaum nach einem Jahre erkrankte er an einer Lungen- affektion, und er mußte zur Pflege und Erholung ins Elternhaus zurück- kehren. Jnzwiſchen war Eduard Engerth als Akademiedirektor nach Prag berufen worden, wodurch ſich die dortigen Kunſtverhältniſſe weit günſtiger geſtalteten. Sch. trat nun nach ſeiner Geneſung in die ſoge- nannte Atelierklaſſe der Akademie ein, begab ſich zur weiteren Ausbildung 1860 nach Antwerpen, wo er die *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 322. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/326>, abgerufen am 30.12.2024.