Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Kos den Charakter als Geh. Regierungs-rat. Er gab 1879-85 mit Koschwitz die "Zeitschrift für neufranzösische Sprache und Literatur" heraus, redi- giert seit 1883 die "Neuphilologischen Studien" u. 1881-90, sowie in neuer Folge seit 1893 die "Französischen Studien". Außer einer Reihe philo- logischer und literaturgeschichtlicher Werke veröffentlichte er S: Adolf Kosakaute, Pseud. für Wilhelm Koschat, Thomas, wurde am 8. S: Hadrich (Ge. Kos in Kärntner Mundart), 1877. - Dorf-bilder aus Kärnten, 1878. - Am Wörther See (Lrsp.), 1882. - Erinne- rungsbilder (Gesamm. Feuilletons), 1889. - Aus den Kärntner Bergen (Sgsp.), 1891. *Koschützki, Rudolf von, geboren S: Auf der Schicksals- Kosel, Hermann Clemens, wurde *
Koſ den Charakter als Geh. Regierungs-rat. Er gab 1879‒85 mit Koſchwitz die „Zeitſchrift für neufranzöſiſche Sprache und Literatur‟ heraus, redi- giert ſeit 1883 die „Neuphilologiſchen Studien‟ u. 1881‒90, ſowie in neuer Folge ſeit 1893 die „Franzöſiſchen Studien‟. Außer einer Reihe philo- logiſcher und literaturgeſchichtlicher Werke veröffentlichte er S: Adolf Koſakaute, Pſeud. für Wilhelm Koſchat, Thomas, wurde am 8. S: Hadrich (Ge. Koſ in Kärntner Mundart), 1877. ‒ Dorf-bilder aus Kärnten, 1878. ‒ Am Wörther See (Lrſp.), 1882. ‒ Erinne- rungsbilder (Geſamm. Feuilletons), 1889. ‒ Aus den Kärntner Bergen (Sgſp.), 1891. *Koſchützki, Rudolf von, geboren S: Auf der Schickſals- Koſel, Hermann Clemens, wurde *
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Koſ
Koſ
den Charakter als Geh. Regierungs-
rat. Er gab 1879‒85 mit Koſchwitz
die „Zeitſchrift für neufranzöſiſche
Sprache und Literatur‟ heraus, redi-
giert ſeit 1883 die „Neuphilologiſchen
Studien‟ u. 1881‒90, ſowie in neuer
Folge ſeit 1893 die „Franzöſiſchen
Studien‟. Außer einer Reihe philo-
logiſcher und literaturgeſchichtlicher
Werke veröffentlichte er
S: Adolf
Turold (R.), 1906.
Koſakaute, Pſeud. für Wilhelm
Arent; ſ. d.!
Koſchat, Thomas, wurde am 8.
Auguſt 1845 zu Viktring bei Klagen-
furt als der Sohn eines Färbermei-
ſters in der bekannten Fabrik des
Ritters von Moro geboren, deſſen
Familie für die Ausbildung der ſich
früh offenbarenden Talente des Kna-
ben ſorgte. Dieſer beſuchte das Gym-
naſium in Klagenfurt, ſtudierte in
Wien Philoſophie u. Chemie u. über-
nahm dann in ſeiner Heimat den Un-
terricht der beiden Töchter in der
Familie Moro. Da in dieſem Hauſe,
dem Sammelplatze vieler Künſtler u.
Gelehrten Kärntens, beſonders die
Muſik eine Pflege fand, ſo wurde der
junge K. für dieſe Kunſt bald ſo be-
geiſtert, daß er die urſprünglich ge-
plante Laufbahn aufzugeben und ſich
ganz der Muſik zu widmen beſchloß.
Er ging nach Wien, wo ſich Kapell-
meiſter Eſſer ſeiner annahm und ihm
eine Stelle im Chor der Wiener Hof-
oper verſchaffte (1867). Jm Jahre
1874 wurde K. Domkapellſänger und
1878 Mitglied der k. k. Hof-Muſik-
kapelle. Er iſt als Sänger von Kärnt-
nerliedern bekannt u. gilt als deren
beſter Jnterpret. Jm Jahre 1897
gründete er mit vier Sängern aus
dem Kreiſe ſeiner Kollegen jenes be-
rühmte Quintett, mit dem er in den
erſten zehn Jahren des Beſtehens in
253 Städten 758 Konzerte gab. Daher
überreichten ihm ſeine Kärntner 1907
als Zeichen ihrer Verehrung eine Er-
innerungsmedaille.
S: Hadrich (Ge.
in Kärntner Mundart), 1877. ‒ Dorf-
bilder aus Kärnten, 1878. ‒ Am
Wörther See (Lrſp.), 1882. ‒ Erinne-
rungsbilder (Geſamm. Feuilletons),
1889. ‒ Aus den Kärntner Bergen
(Sgſp.), 1891.
*Koſchützki, Rudolf von, geboren
1866 in Ptakowitz (Oberſchleſ.), ent-
ſtammt einer alten ſchleſiſchen Fami-
lie, die infolge der napoleoniſchen
Herrſchaft verarmte, ſich aber aus
zum Teil dürftigſten Verhältniſſen
wieder emporarbeitete. Gleich ſeinem
Vater wurde auch K. Landwirt und
wirkte in dieſem Berufe 13 Jahre, bis
ihn ein ſchwerer Eiſenbahnunfall, bei
dem er als einzig Überlebender aus
einem zertrümmerten Waggon her-
vorgezogen wurde, dazu untauglich
machte. Der Wunſch, ſich einer neuen
Tätigkeit zuzuwenden, führte ihn mit
ſeiner Familie 1897‒98 nach Mün-
chen zu naturwiſſenſchaftlichen Stu-
dien und 1898‒99 nach Mezzotedesco
in Südtirol, wo er an der Landes-
lehranſtalt San Michele Obſt- und
Weinbau ſtudierte. Sein Verſuch, ſich
darauf in der Gegend von Brixen ein
kleines Weingut zu erwerben, ſchei-
terte an der konfeſſionellen Unduld-
ſamkeit der dortigen Bevölkerung.
So kehrte er wieder nach Schleſien
zurück und begann nun ſeine ſchrift-
ſtelleriſche Tätigkeit. Er lebt jetzt in
Hirſchberg.
S: Auf der Schickſals-
fährte (Mehr oder minder humoriſt.
Lebensreiſe), 1903. ‒ Sieh dich um!
(R.), 1908.
Koſel, Hermann Clemens, wurde
am 22. November 1867 zu Dunkelthal
im Rieſengebirge Böhmens geboren,
kam früh mit ſeinen Eltern nach
Braunau und beſuchte hier die Bür-
gerſchule. Da die Mittel zum Stu-
dieren fehlten, mußte er das Hand-
werk ſeines Vaters erlernen u. wurde
Buchbinderlehrling. Die Naturſchön-
heiten des Gebirges zogen den Jüng-
ling mächtig an; jede freie Stunde
verbrachte er in den Bergen, u. bald
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