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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Kos
den Charakter als Geh. Regierungs-
rat. Er gab 1879-85 mit Koschwitz
die "Zeitschrift für neufranzösische
Sprache und Literatur" heraus, redi-
giert seit 1883 die "Neuphilologischen
Studien" u. 1881-90, sowie in neuer
Folge seit 1893 die "Französischen
Studien". Außer einer Reihe philo-
logischer und literaturgeschichtlicher
Werke veröffentlichte er

S:

Adolf
Turold (R.), 1906.

Kosakaute,

Pseud. für Wilhelm
Arent;
s. d.!

Koschat, Thomas,

wurde am 8.
August 1845 zu Viktring bei Klagen-
furt als der Sohn eines Färbermei-
sters in der bekannten Fabrik des
Ritters von Moro geboren, dessen
Familie für die Ausbildung der sich
früh offenbarenden Talente des Kna-
ben sorgte. Dieser besuchte das Gym-
nasium in Klagenfurt, studierte in
Wien Philosophie u. Chemie u. über-
nahm dann in seiner Heimat den Un-
terricht der beiden Töchter in der
Familie Moro. Da in diesem Hause,
dem Sammelplatze vieler Künstler u.
Gelehrten Kärntens, besonders die
Musik eine Pflege fand, so wurde der
junge K. für diese Kunst bald so be-
geistert, daß er die ursprünglich ge-
plante Laufbahn aufzugeben und sich
ganz der Musik zu widmen beschloß.
Er ging nach Wien, wo sich Kapell-
meister Esser seiner annahm und ihm
eine Stelle im Chor der Wiener Hof-
oper verschaffte (1867). Jm Jahre
1874 wurde K. Domkapellsänger und
1878 Mitglied der k. k. Hof-Musik-
kapelle. Er ist als Sänger von Kärnt-
nerliedern bekannt u. gilt als deren
bester Jnterpret. Jm Jahre 1897
gründete er mit vier Sängern aus
dem Kreise seiner Kollegen jenes be-
rühmte Quintett, mit dem er in den
ersten zehn Jahren des Bestehens in
253 Städten 758 Konzerte gab. Daher
überreichten ihm seine Kärntner 1907
als Zeichen ihrer Verehrung eine Er-
innerungsmedaille.

S:

Hadrich (Ge.
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Kos
in Kärntner Mundart), 1877. - Dorf-
bilder aus Kärnten, 1878. - Am
Wörther See (Lrsp.), 1882. - Erinne-
rungsbilder (Gesamm. Feuilletons),
1889. - Aus den Kärntner Bergen
(Sgsp.), 1891.

*Koschützki, Rudolf von,

geboren
1866 in Ptakowitz (Oberschles.), ent-
stammt einer alten schlesischen Fami-
lie, die infolge der napoleonischen
Herrschaft verarmte, sich aber aus
zum Teil dürftigsten Verhältnissen
wieder emporarbeitete. Gleich seinem
Vater wurde auch K. Landwirt und
wirkte in diesem Berufe 13 Jahre, bis
ihn ein schwerer Eisenbahnunfall, bei
dem er als einzig Überlebender aus
einem zertrümmerten Waggon her-
vorgezogen wurde, dazu untauglich
machte. Der Wunsch, sich einer neuen
Tätigkeit zuzuwenden, führte ihn mit
seiner Familie 1897-98 nach Mün-
chen zu naturwissenschaftlichen Stu-
dien und 1898-99 nach Mezzotedesco
in Südtirol, wo er an der Landes-
lehranstalt San Michele Obst- und
Weinbau studierte. Sein Versuch, sich
darauf in der Gegend von Brixen ein
kleines Weingut zu erwerben, schei-
terte an der konfessionellen Unduld-
samkeit der dortigen Bevölkerung.
So kehrte er wieder nach Schlesien
zurück und begann nun seine schrift-
stellerische Tätigkeit. Er lebt jetzt in
Hirschberg.

S:

Auf der Schicksals-
fährte (Mehr oder minder humorist.
Lebensreise), 1903. - Sieh dich um!
(R.), 1908.

Kosel, Hermann Clemens,

wurde
am 22. November 1867 zu Dunkelthal
im Riesengebirge Böhmens geboren,
kam früh mit seinen Eltern nach
Braunau und besuchte hier die Bür-
gerschule. Da die Mittel zum Stu-
dieren fehlten, mußte er das Hand-
werk seines Vaters erlernen u. wurde
Buchbinderlehrling. Die Naturschön-
heiten des Gebirges zogen den Jüng-
ling mächtig an; jede freie Stunde
verbrachte er in den Bergen, u. bald

*


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Koſ
den Charakter als Geh. Regierungs-
rat. Er gab 1879‒85 mit Koſchwitz
die „Zeitſchrift für neufranzöſiſche
Sprache und Literatur‟ heraus, redi-
giert ſeit 1883 die „Neuphilologiſchen
Studien‟ u. 1881‒90, ſowie in neuer
Folge ſeit 1893 die „Franzöſiſchen
Studien‟. Außer einer Reihe philo-
logiſcher und literaturgeſchichtlicher
Werke veröffentlichte er

S:

Adolf
Turold (R.), 1906.

Koſakaute,

Pſeud. für Wilhelm
Arent;
ſ. d.!

Koſchat, Thomas,

wurde am 8.
Auguſt 1845 zu Viktring bei Klagen-
furt als der Sohn eines Färbermei-
ſters in der bekannten Fabrik des
Ritters von Moro geboren, deſſen
Familie für die Ausbildung der ſich
früh offenbarenden Talente des Kna-
ben ſorgte. Dieſer beſuchte das Gym-
naſium in Klagenfurt, ſtudierte in
Wien Philoſophie u. Chemie u. über-
nahm dann in ſeiner Heimat den Un-
terricht der beiden Töchter in der
Familie Moro. Da in dieſem Hauſe,
dem Sammelplatze vieler Künſtler u.
Gelehrten Kärntens, beſonders die
Muſik eine Pflege fand, ſo wurde der
junge K. für dieſe Kunſt bald ſo be-
geiſtert, daß er die urſprünglich ge-
plante Laufbahn aufzugeben und ſich
ganz der Muſik zu widmen beſchloß.
Er ging nach Wien, wo ſich Kapell-
meiſter Eſſer ſeiner annahm und ihm
eine Stelle im Chor der Wiener Hof-
oper verſchaffte (1867). Jm Jahre
1874 wurde K. Domkapellſänger und
1878 Mitglied der k. k. Hof-Muſik-
kapelle. Er iſt als Sänger von Kärnt-
nerliedern bekannt u. gilt als deren
beſter Jnterpret. Jm Jahre 1897
gründete er mit vier Sängern aus
dem Kreiſe ſeiner Kollegen jenes be-
rühmte Quintett, mit dem er in den
erſten zehn Jahren des Beſtehens in
253 Städten 758 Konzerte gab. Daher
überreichten ihm ſeine Kärntner 1907
als Zeichen ihrer Verehrung eine Er-
innerungsmedaille.

S:

Hadrich (Ge.
[Spaltenumbruch]

Koſ
in Kärntner Mundart), 1877. ‒ Dorf-
bilder aus Kärnten, 1878. ‒ Am
Wörther See (Lrſp.), 1882. ‒ Erinne-
rungsbilder (Geſamm. Feuilletons),
1889. ‒ Aus den Kärntner Bergen
(Sgſp.), 1891.

*Koſchützki, Rudolf von,

geboren
1866 in Ptakowitz (Oberſchleſ.), ent-
ſtammt einer alten ſchleſiſchen Fami-
lie, die infolge der napoleoniſchen
Herrſchaft verarmte, ſich aber aus
zum Teil dürftigſten Verhältniſſen
wieder emporarbeitete. Gleich ſeinem
Vater wurde auch K. Landwirt und
wirkte in dieſem Berufe 13 Jahre, bis
ihn ein ſchwerer Eiſenbahnunfall, bei
dem er als einzig Überlebender aus
einem zertrümmerten Waggon her-
vorgezogen wurde, dazu untauglich
machte. Der Wunſch, ſich einer neuen
Tätigkeit zuzuwenden, führte ihn mit
ſeiner Familie 1897‒98 nach Mün-
chen zu naturwiſſenſchaftlichen Stu-
dien und 1898‒99 nach Mezzotedesco
in Südtirol, wo er an der Landes-
lehranſtalt San Michele Obſt- und
Weinbau ſtudierte. Sein Verſuch, ſich
darauf in der Gegend von Brixen ein
kleines Weingut zu erwerben, ſchei-
terte an der konfeſſionellen Unduld-
ſamkeit der dortigen Bevölkerung.
So kehrte er wieder nach Schleſien
zurück und begann nun ſeine ſchrift-
ſtelleriſche Tätigkeit. Er lebt jetzt in
Hirſchberg.

S:

Auf der Schickſals-
fährte (Mehr oder minder humoriſt.
Lebensreiſe), 1903. ‒ Sieh dich um!
(R.), 1908.

Koſel, Hermann Clemens,

wurde
am 22. November 1867 zu Dunkelthal
im Rieſengebirge Böhmens geboren,
kam früh mit ſeinen Eltern nach
Braunau und beſuchte hier die Bür-
gerſchule. Da die Mittel zum Stu-
dieren fehlten, mußte er das Hand-
werk ſeines Vaters erlernen u. wurde
Buchbinderlehrling. Die Naturſchön-
heiten des Gebirges zogen den Jüng-
ling mächtig an; jede freie Stunde
verbrachte er in den Bergen, u. bald

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 78. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/82>, abgerufen am 20.11.2024.