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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Kos
erwachte in ihm die Lust zum Zeich-
nen und Malen. Seine Leistungen
auf dem neuen Gebiete waren beach-
tenswert, selbst Defregger bestätigte
K. s Talent, und da um diese Zeit K. s
erste Dichtung mit einigen selbstge-
zeichneten Bildern erschien, so fanden
sich bald einige Gönner, die sich des
jungen Künstlers annahmen und es
ihm ermöglichten, die k. k. Lehr- und
Versuchsanstalt für Photographie u.
Reproduktionsverfahren in Wien zu
besuchen. Mit beispiellosem Eifer be-
wältigte K. in anderthalb Jahren den
gewaltigen Lehrstoff, den die Anstalt
für drei Jahre bemessen, und erhielt
dann sofort die Stelle eines artisti-
schen Assistenten bei Baron Albert v.
Rothschild, welche er bis zum Jahre
1896 innehatte. Er redigierte 1893
bis 1895 die "Blätter für deutsche
Dichtung", gründete 1901 die Zeit-
schrift "Deutsch-Böhmerland", die er
bis 1903 herausgab, war seit 1895
Herausgeber des "Österreichischen
Dichterbuchs" und seit 1904 des
"Photo-Sport"; auch redigierte er
den 1. Band des "Deutsch-österreich.
Künstler-und Schriftsteller-Lexikon"
(1902).

S:

Schwanengesang (Orien-
tal. M.), 1889. - Lieben und streben
(Ge.), 1893. - Eine Fahrt nach dem
Frieden. Zukunft (Phantasien), 1893.
- "Schön-Rose". Des blinden Geigers
Lieder (Rhapsodie), 1895. - Runold
(Ein Sang a. Nürnbergs alten Ta-
gen), 1893. - Licht u. Schatten (Aus
d. Leben eines Künstlers, Lr.), 1894.
- Jrmtraut (Sang a. d. Minnesän-
gerzeit), 1893. - Lieder des Mirza
Schaffy (Satiren), 1896. - Aus dem
Skizzenbuche des Lebens (Ge.), 1896.
- Neue Lieder des Mirza Schaffy
(Sat.), 1897. - Deutsche Dichterstim-
men, 1898. - Der Lehrer als Dichter
(Österr. Anthol., hrsg. mit C. Hof-
mann), 1901. - "Muschelrauschen",
1900. 2. A. 1901.

*Kospoth, William Graf,

pseud.
Ottokar v. Norden, wurde am
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Kos
30. März 1824 in Dresden geboren,
wo seine Eltern sich vorübergehend
aufhielten. Sein (1837 +) Vater war
Besitzer der Herrschaft Burau (Kreis
Sagan, Niederschlesien). Bis zu sei-
nem 11. Jahre wurde er im elterlichen
Hause erzogen, kam dann in die Er-
ziehungsanstalt der Brüdergemeinde
in Niesky und 1840 auf die Ritter-
akademie in Liegnitz, wo er bis 1842
blieb. Jm folgenden Jahre trat er
in die Armee ein, u. zwar beim Kai-
ser Franz-Garde-Grenadierregiment
in Berlin, dem er bis 1866 angehörte,
wo er nach seiner Beförderung zum
Major in das 1. Rheinische Jnfante-
rieregiment Nr. 25 versetzt ward. Die
erste Anregung zu schriftstellerischer
Tätigkeit empfing er 1851 in London
zur Zeit der ersten internationalen
Ausstellung, und die dort erhaltenen
großartigen Eindrücke brachte er in
novellistischer Form in einer Reise-
beschreibung zum Ausdruck. Ermutigt
auf diesem Wege wurde er durch sei-
nen Oheim, den Fürsten Hermann
von Pückler-Muskau, der ihn auch in
den interessanten Kreis um Varn-
hagen einführte. Mit seiner Beför-
derung zum Hauptmann (1859) ruhte
seine Feder: die erhöhten Anforde-
rungen des Dienstes ließen ihm keine
Zeit zu schriftstellerischer Tätigkeit.
Erst nachdem er sich 1869 als Major
z. D. vom Dienst zurückgezogen hatte,
nahm er die ihm lieb gewordene Be-
schäftigung wieder auf. Er starb im
Dezember 1903 in Freienwalde a. d.
Oder, wo er die letzten Dezennien ge-
lebt hatte. Außer verschiedenen Ro-
manen und Novellen in Zeitschriften
veröffentlichte er

S:

Die beiden von
Lohberg (R.); II, 1879. - Schloß Le-
morand (R.), 1902.

Kossak, Karl Ludwig Ernst,


wurde am 4. Aug. 1814 in Marien-
werder geboren, genoß seine Gym-
nasialbildung in Danzig u. studierte
seit 1834 in Königsberg und Berlin
Philosophie u. Geschichte. Mit einem

*


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Kos
erwachte in ihm die Luſt zum Zeich-
nen und Malen. Seine Leiſtungen
auf dem neuen Gebiete waren beach-
tenswert, ſelbſt Defregger beſtätigte
K. s Talent, und da um dieſe Zeit K. s
erſte Dichtung mit einigen ſelbſtge-
zeichneten Bildern erſchien, ſo fanden
ſich bald einige Gönner, die ſich des
jungen Künſtlers annahmen und es
ihm ermöglichten, die k. k. Lehr- und
Verſuchsanſtalt für Photographie u.
Reproduktionsverfahren in Wien zu
beſuchen. Mit beiſpielloſem Eifer be-
wältigte K. in anderthalb Jahren den
gewaltigen Lehrſtoff, den die Anſtalt
für drei Jahre bemeſſen, und erhielt
dann ſofort die Stelle eines artiſti-
ſchen Aſſiſtenten bei Baron Albert v.
Rothſchild, welche er bis zum Jahre
1896 innehatte. Er redigierte 1893
bis 1895 die „Blätter für deutſche
Dichtung‟, gründete 1901 die Zeit-
ſchrift „Deutſch-Böhmerland‟, die er
bis 1903 herausgab, war ſeit 1895
Herausgeber des „Öſterreichiſchen
Dichterbuchs‟ und ſeit 1904 des
„Photo-Sport‟; auch redigierte er
den 1. Band des „Deutſch-öſterreich.
Künſtler-und Schriftſteller-Lexikon‟
(1902).

S:

Schwanengeſang (Orien-
tal. M.), 1889. ‒ Lieben und ſtreben
(Ge.), 1893. ‒ Eine Fahrt nach dem
Frieden. Zukunft (Phantaſien), 1893.
‒ „Schön-Roſe‟. Des blinden Geigers
Lieder (Rhapſodie), 1895. ‒ Runold
(Ein Sang a. Nürnbergs alten Ta-
gen), 1893. ‒ Licht u. Schatten (Aus
d. Leben eines Künſtlers, Lr.), 1894.
‒ Jrmtraut (Sang a. d. Minneſän-
gerzeit), 1893. ‒ Lieder des Mirza
Schaffy (Satiren), 1896. ‒ Aus dem
Skizzenbuche des Lebens (Ge.), 1896.
‒ Neue Lieder des Mirza Schaffy
(Sat.), 1897. ‒ Deutſche Dichterſtim-
men, 1898. ‒ Der Lehrer als Dichter
(Öſterr. Anthol., hrsg. mit C. Hof-
mann), 1901. ‒ „Muſchelrauſchen‟,
1900. 2. A. 1901.

*Kospoth, William Graf,

pſeud.
Ottokar v. Norden, wurde am
[Spaltenumbruch]

Koſ
30. März 1824 in Dresden geboren,
wo ſeine Eltern ſich vorübergehend
aufhielten. Sein (1837 †) Vater war
Beſitzer der Herrſchaft Burau (Kreis
Sagan, Niederſchleſien). Bis zu ſei-
nem 11. Jahre wurde er im elterlichen
Hauſe erzogen, kam dann in die Er-
ziehungsanſtalt der Brüdergemeinde
in Niesky und 1840 auf die Ritter-
akademie in Liegnitz, wo er bis 1842
blieb. Jm folgenden Jahre trat er
in die Armee ein, u. zwar beim Kai-
ſer Franz-Garde-Grenadierregiment
in Berlin, dem er bis 1866 angehörte,
wo er nach ſeiner Beförderung zum
Major in das 1. Rheiniſche Jnfante-
rieregiment Nr. 25 verſetzt ward. Die
erſte Anregung zu ſchriftſtelleriſcher
Tätigkeit empfing er 1851 in London
zur Zeit der erſten internationalen
Ausſtellung, und die dort erhaltenen
großartigen Eindrücke brachte er in
novelliſtiſcher Form in einer Reiſe-
beſchreibung zum Ausdruck. Ermutigt
auf dieſem Wege wurde er durch ſei-
nen Oheim, den Fürſten Hermann
von Pückler-Muskau, der ihn auch in
den intereſſanten Kreis um Varn-
hagen einführte. Mit ſeiner Beför-
derung zum Hauptmann (1859) ruhte
ſeine Feder: die erhöhten Anforde-
rungen des Dienſtes ließen ihm keine
Zeit zu ſchriftſtelleriſcher Tätigkeit.
Erſt nachdem er ſich 1869 als Major
z. D. vom Dienſt zurückgezogen hatte,
nahm er die ihm lieb gewordene Be-
ſchäftigung wieder auf. Er ſtarb im
Dezember 1903 in Freienwalde a. d.
Oder, wo er die letzten Dezennien ge-
lebt hatte. Außer verſchiedenen Ro-
manen und Novellen in Zeitſchriften
veröffentlichte er

S:

Die beiden von
Lohberg (R.); II, 1879. ‒ Schloß Lé-
morand (R.), 1902.

Koſſak, Karl Ludwig Ernſt,


wurde am 4. Aug. 1814 in Marien-
werder geboren, genoß ſeine Gym-
naſialbildung in Danzig u. ſtudierte
ſeit 1834 in Königsberg und Berlin
Philoſophie u. Geſchichte. Mit einem

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 79. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/83>, abgerufen am 22.11.2024.