*Leese, (auch: Leese-Löwe), Friedrich Wilhelm Adalbert,
wurde am 20. Septbr. 1849 in Bär- walde (Neumark) geb., wo sein Vater. ein früherer Offizier, Bürgermeister war. Er erhielt seine militärische Vor- bildung in den Kadettenhäusern zu Wahlstatt seit 1864 und zu Berlin seit 1866, und trat im April 1868 als Sekondeleutnant in das Jnfanterie- regiment Nr. 49 ein. Er machte den Feldzug in Frankreich mit, nahm aber infolge zerrütteter Gesundheit 1879 den Abschied. Jm folgenden Jahre trat er in den kaiserlichen Zivilstaats- dienst und später in eine andere Stel- lung über. Er lebte zuletzt in Groß- Lichterfelde bei Berlin und starb da- selbst im Mai 1895.
S:
Aus der Pa- tronentasche ein. Jnfanteristen, 1880. - Scharfe und Platzpatronen, 1882. - Pulverdampf! (Ernste und heitere Bilder a. Kriegs- u. Friedenszeiten), 1884. - Nach Frankreich hinein! (Er- lebnisse a. d. Feldzuge 1870-71), 1896. - Von Sedan nach Paris (Desgl.), 1896. - Jn Feindes Land (Feldzugs- Geschn.), 1897. - Kriegserinnerungen eines Jnfanteristen, 1898.
*Leesen, Postuma Wilhelmine von,
pseudon. Karl Postumus, wurde am 26. Febr. 1847 zu Ohrt auf der Jnsel Fehmarn geboren, nachdem drei Wochen vorher ihr Vater gestorben war. Jhre Erziehung erhielt sie in Lübeck. Später zog die Mutter mit der Tochter und deren Schwester auf das Landgut eines Bruders in Schle- sien, wo die Tochter bis zum Tode der Mutter weilte. Danach unternahm sie viele Reisen, besonders nach Jta- lien, u. ließ sich 1895 in Neiße (Schle- sien) nieder. 1901 verlegte sie ihren Wohnsitz nach Leipzig, und hier ist sie am 3. November 1906 gestorben.
S:
Unter dem Danebrog (Schleswig- holsteinscher R.); II, 1889. - Aus schwarzem Blut (R.), 1890. - Braun- edel (R.); II, 1892. - Jn deutscher Hand (R.), 1893.
[Spaltenumbruch]
Le F
*Le Fort, Gertrud Agnes von,
pseudonym. G. von Halster, wurde in Berlin als die Tochter des späteren Generals von Voigts- Rhetz geboren und verlebte dort ihre Kindheit u. Jugend. Jhre Erziehung erhielt sie mit ihren Schwestern im Elternhause, und erst als erwachsenes Mädchen trat sie mehr ins Leben, das sich im Elternhause höchst anregend, vielseitig und unterhaltend gestaltete. Kleinere Reisen führten sie bald hier- hin, bald dorthin; am liebsten weilte sie an den Ufern des Rheins. Dabei entwickelte sich ihre Vorliebe, Welt u. Menschen still zu beobachten, zu kom- binieren und impulsiv erhaltene Ein- drücke in wenigen Worten zu fixieren. Während eines längeren Aufenthalts in Wiesbaden trat sie Bodenstedt (s. d.!) freundschaftlich näher und ver- kehrte hier auch viel mit Johannes von Dewall (s. d.!), dem sie die erste Anregung zur Schriftstellerei ver- dankte. Nach ihrer Verheiratung lebte sie auf dem eigenen Landsitz in Pom- mern, und hier fand sie auch hinrei- chend Muße, ihrer Neigung zum Fa- bulieren Folge zu geben. Nach dem Tode ihres Gatten kehrte sie wieder nach Berlin zurück, wo sie zu alten, früheren Beziehungen bald neue, be- sonders literarische, anknüpfte und liebenswürdige Freunde fand, die ihr literarisches Streben unterstützten.
S:
Die goldenen Spitzen (R.), 1899. - Karlusch (R.), o. J. - Auf sumpfi- gem Boden (Sk. a. d. Großstadtleben, 1902. - Es ist ein Reif gefallen (Ein Liebesleben), 1904. - Das Tagebuch einer Neuvermählten, 1905. - Eine Eheirrung, 1905. - Jm Banne der Leidenschaft (Künstler-R.), 1907. - Graf Leos Eheirrung (N.), 1909. - Blinde Leidenschaft (R. einer Ehe- irrung), 1909. - Sein Schicksal (R.), 1910.
Le Fort, Gertrud Freifräulein v.,
pseud. Gerta von Stark, geb. am 11. Oktbr. 1876 in Minden, lebt (1904)
*
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Lee
*Leeſe, (auch: Leeſe-Löwe), Friedrich Wilhelm Adalbert,
wurde am 20. Septbr. 1849 in Bär- walde (Neumark) geb., wo ſein Vater. ein früherer Offizier, Bürgermeiſter war. Er erhielt ſeine militäriſche Vor- bildung in den Kadettenhäuſern zu Wahlſtatt ſeit 1864 und zu Berlin ſeit 1866, und trat im April 1868 als Sekondeleutnant in das Jnfanterie- regiment Nr. 49 ein. Er machte den Feldzug in Frankreich mit, nahm aber infolge zerrütteter Geſundheit 1879 den Abſchied. Jm folgenden Jahre trat er in den kaiſerlichen Zivilſtaats- dienſt und ſpäter in eine andere Stel- lung über. Er lebte zuletzt in Groß- Lichterfelde bei Berlin und ſtarb da- ſelbſt im Mai 1895.
S:
Aus der Pa- tronentaſche ein. Jnfanteriſten, 1880. ‒ Scharfe und Platzpatronen, 1882. ‒ Pulverdampf! (Ernſte und heitere Bilder a. Kriegs- u. Friedenszeiten), 1884. ‒ Nach Frankreich hinein! (Er- lebniſſe a. d. Feldzuge 1870‒71), 1896. ‒ Von Sedan nach Paris (Desgl.), 1896. ‒ Jn Feindes Land (Feldzugs- Geſchn.), 1897. ‒ Kriegserinnerungen eines Jnfanteriſten, 1898.
*Leeſen, Poſtuma Wilhelmine von,
pſeudon. Karl Poſtumus, wurde am 26. Febr. 1847 zu Ohrt auf der Jnſel Fehmarn geboren, nachdem drei Wochen vorher ihr Vater geſtorben war. Jhre Erziehung erhielt ſie in Lübeck. Später zog die Mutter mit der Tochter und deren Schweſter auf das Landgut eines Bruders in Schle- ſien, wo die Tochter bis zum Tode der Mutter weilte. Danach unternahm ſie viele Reiſen, beſonders nach Jta- lien, u. ließ ſich 1895 in Neiße (Schle- ſien) nieder. 1901 verlegte ſie ihren Wohnſitz nach Leipzig, und hier iſt ſie am 3. November 1906 geſtorben.
S:
Unter dem Danebrog (Schleswig- holſteinſcher R.); II, 1889. ‒ Aus ſchwarzem Blut (R.), 1890. ‒ Braun- edel (R.); II, 1892. ‒ Jn deutſcher Hand (R.), 1893.
[Spaltenumbruch]
Le F
*Le Fort, Gertrud Agnes von,
pſeudonym. G. von Halſter, wurde in Berlin als die Tochter des ſpäteren Generals von Voigts- Rhetz geboren und verlebte dort ihre Kindheit u. Jugend. Jhre Erziehung erhielt ſie mit ihren Schweſtern im Elternhauſe, und erſt als erwachſenes Mädchen trat ſie mehr ins Leben, das ſich im Elternhauſe höchſt anregend, vielſeitig und unterhaltend geſtaltete. Kleinere Reiſen führten ſie bald hier- hin, bald dorthin; am liebſten weilte ſie an den Ufern des Rheins. Dabei entwickelte ſich ihre Vorliebe, Welt u. Menſchen ſtill zu beobachten, zu kom- binieren und impulſiv erhaltene Ein- drücke in wenigen Worten zu fixieren. Während eines längeren Aufenthalts in Wiesbaden trat ſie Bodenſtedt (ſ. d.!) freundſchaftlich näher und ver- kehrte hier auch viel mit Johannes von Dewall (ſ. d.!), dem ſie die erſte Anregung zur Schriftſtellerei ver- dankte. Nach ihrer Verheiratung lebte ſie auf dem eigenen Landſitz in Pom- mern, und hier fand ſie auch hinrei- chend Muße, ihrer Neigung zum Fa- bulieren Folge zu geben. Nach dem Tode ihres Gatten kehrte ſie wieder nach Berlin zurück, wo ſie zu alten, früheren Beziehungen bald neue, be- ſonders literariſche, anknüpfte und liebenswürdige Freunde fand, die ihr literariſches Streben unterſtützten.
S:
Die goldenen Spitzen (R.), 1899. ‒ Karluſch (R.), o. J. ‒ Auf ſumpfi- gem Boden (Sk. a. d. Großſtadtleben, 1902. ‒ Es iſt ein Reif gefallen (Ein Liebesleben), 1904. ‒ Das Tagebuch einer Neuvermählten, 1905. ‒ Eine Eheirrung, 1905. ‒ Jm Banne der Leidenſchaft (Künſtler-R.), 1907. ‒ Graf Leos Eheirrung (N.), 1909. ‒ Blinde Leidenſchaft (R. einer Ehe- irrung), 1909. ‒ Sein Schickſal (R.), 1910.
Le Fort, Gertrud Freifräulein v.,
pſeud. Gerta von Stark, geb. am 11. Oktbr. 1876 in Minden, lebt (1904)
*
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Lee
Le F
*Leeſe, (auch: Leeſe-Löwe),
Friedrich Wilhelm Adalbert,
wurde am 20. Septbr. 1849 in Bär-
walde (Neumark) geb., wo ſein Vater.
ein früherer Offizier, Bürgermeiſter
war. Er erhielt ſeine militäriſche Vor-
bildung in den Kadettenhäuſern zu
Wahlſtatt ſeit 1864 und zu Berlin ſeit
1866, und trat im April 1868 als
Sekondeleutnant in das Jnfanterie-
regiment Nr. 49 ein. Er machte den
Feldzug in Frankreich mit, nahm aber
infolge zerrütteter Geſundheit 1879
den Abſchied. Jm folgenden Jahre
trat er in den kaiſerlichen Zivilſtaats-
dienſt und ſpäter in eine andere Stel-
lung über. Er lebte zuletzt in Groß-
Lichterfelde bei Berlin und ſtarb da-
ſelbſt im Mai 1895.
S: Aus der Pa-
tronentaſche ein. Jnfanteriſten, 1880.
‒ Scharfe und Platzpatronen, 1882. ‒
Pulverdampf! (Ernſte und heitere
Bilder a. Kriegs- u. Friedenszeiten),
1884. ‒ Nach Frankreich hinein! (Er-
lebniſſe a. d. Feldzuge 1870‒71), 1896.
‒ Von Sedan nach Paris (Desgl.),
1896. ‒ Jn Feindes Land (Feldzugs-
Geſchn.), 1897. ‒ Kriegserinnerungen
eines Jnfanteriſten, 1898.
*Leeſen, Poſtuma Wilhelmine von,
pſeudon. Karl Poſtumus, wurde
am 26. Febr. 1847 zu Ohrt auf der
Jnſel Fehmarn geboren, nachdem drei
Wochen vorher ihr Vater geſtorben
war. Jhre Erziehung erhielt ſie in
Lübeck. Später zog die Mutter mit
der Tochter und deren Schweſter auf
das Landgut eines Bruders in Schle-
ſien, wo die Tochter bis zum Tode der
Mutter weilte. Danach unternahm
ſie viele Reiſen, beſonders nach Jta-
lien, u. ließ ſich 1895 in Neiße (Schle-
ſien) nieder. 1901 verlegte ſie ihren
Wohnſitz nach Leipzig, und hier iſt ſie
am 3. November 1906 geſtorben.
S:
Unter dem Danebrog (Schleswig-
holſteinſcher R.); II, 1889. ‒ Aus
ſchwarzem Blut (R.), 1890. ‒ Braun-
edel (R.); II, 1892. ‒ Jn deutſcher
Hand (R.), 1893.
*Le Fort, Gertrud Agnes von,
pſeudonym. G. von Halſter,
wurde in Berlin als die Tochter des
ſpäteren Generals von Voigts-
Rhetz geboren und verlebte dort ihre
Kindheit u. Jugend. Jhre Erziehung
erhielt ſie mit ihren Schweſtern im
Elternhauſe, und erſt als erwachſenes
Mädchen trat ſie mehr ins Leben, das
ſich im Elternhauſe höchſt anregend,
vielſeitig und unterhaltend geſtaltete.
Kleinere Reiſen führten ſie bald hier-
hin, bald dorthin; am liebſten weilte
ſie an den Ufern des Rheins. Dabei
entwickelte ſich ihre Vorliebe, Welt u.
Menſchen ſtill zu beobachten, zu kom-
binieren und impulſiv erhaltene Ein-
drücke in wenigen Worten zu fixieren.
Während eines längeren Aufenthalts
in Wiesbaden trat ſie Bodenſtedt (ſ.
d.!) freundſchaftlich näher und ver-
kehrte hier auch viel mit Johannes
von Dewall (ſ. d.!), dem ſie die erſte
Anregung zur Schriftſtellerei ver-
dankte. Nach ihrer Verheiratung lebte
ſie auf dem eigenen Landſitz in Pom-
mern, und hier fand ſie auch hinrei-
chend Muße, ihrer Neigung zum Fa-
bulieren Folge zu geben. Nach dem
Tode ihres Gatten kehrte ſie wieder
nach Berlin zurück, wo ſie zu alten,
früheren Beziehungen bald neue, be-
ſonders literariſche, anknüpfte und
liebenswürdige Freunde fand, die ihr
literariſches Streben unterſtützten.
S: Die goldenen Spitzen (R.), 1899.
‒ Karluſch (R.), o. J. ‒ Auf ſumpfi-
gem Boden (Sk. a. d. Großſtadtleben,
1902. ‒ Es iſt ein Reif gefallen (Ein
Liebesleben), 1904. ‒ Das Tagebuch
einer Neuvermählten, 1905. ‒ Eine
Eheirrung, 1905. ‒ Jm Banne der
Leidenſchaft (Künſtler-R.), 1907. ‒
Graf Leos Eheirrung (N.), 1909. ‒
Blinde Leidenſchaft (R. einer Ehe-
irrung), 1909. ‒ Sein Schickſal (R.),
1910.
Le Fort, Gertrud Freifräulein v.,
pſeud. Gerta von Stark, geb. am
11. Oktbr. 1876 in Minden, lebt (1904)
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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 210. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/214>, abgerufen am 22.02.2025.
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