Gärung (R. a. d. sozialdemokr. Parteileben der Gegenwart), 1907. - Unter Spiri- tisten (Schw.), 1908.
Lebret, Karl August,
pseudon. Julius Alfret, gebor. am 7. Mai 1809, studierte in Tübingen die Rechte, wurde in der Folge Auditor bei der kgl. württemberg. Armee und zuletzt Sekretär bei dem Oberkriegsgericht. Als heiterer Gesellschafter und treff- licher Sänger allgemein beliebt, starb er zu Stuttgart am 12. März 1855.
S:
Lieder von Julius Alfret. 1840. 2. Ausg. unter dem wahren Namen, 1851.
Lechleitner, A.,
geb. am 15. April 1850 zu Stadthosbach in Hessen, war Lehrer in Barop in Westfalen u. starb am 8. Dezbr. 1884.
S:
Diemelgrand un Emschersand (Geschn. ut Hessen un Westfalen), 1879.
*Lechleitner, Franz,
wurde am 7. März 1865 in Jnnsbruck (Tirol) geboren, besuchte die sogen. "Deutsche Schule" und das Staatsgymnasium daselbst und trat 1884 an die dortige Universität über, an der er bis 1889, besonders unter dem liberalen Patri- oten und Dichter Jgnaz Zingerle Philosophie, Germanistik und Ästhetik studierte, in den beiden letzten Jahren (1888-89) auch als Volontär an der Universitätsbibliothek arbeitete. Da- zwischen war er als Schriftsteller un- gemein produktiv gewesen und hatte teils als Mitarbeiter, teils als Be- richterstatter für die gelesensten Blät- ter Beiträge geliefert. Vom Dezember 1889 an lebte er als Gast des Groß- herzogs von Weimar auf der Wart- burg oder als Gast des Geheimrats Ludwig Aegidi in Berlin. Seine Schrift "Wie ein Tiroler Büblein deutschnational wurde" ward sofort nach Erscheinen auf Antrieb der Je- suiten und ihres politischen Anhangs in Österreich beschlagnahmt u. gegen den Verfasser wegen ungefähr 30 Verbrechen und Vergehen gegen die [Spaltenumbruch]
Led
Religion das subjektive Verfahren eingeleitet u. der Steckbrief erlassen. Um sich der Verfolgung zu entziehen, nahm er im Winter 1892 eine Stelle als Privatsekretär bei dem kunstsin- nigen Fürsten zu Wied in Neuwied an, die er noch heute innehat. Größere Reisen führten ihn alljährlich in die verschiedensten Länder Europas.
S:
Der germanische Völkergeist im Wesen deutscher Dichtung und seine ideale Verwirklichung im Zeitalter der Auf- klärung, 1888. - Einhart der Tor (Ein Sang a. d. Pestzeit), 1889. - Knodarich (Lr. e. jungen Goten), 1889. - Tiroler Bauernspiele (Joseph Speck- bacher, der Schützenmajor von Rinn. - Sunnwendgluten. - Die Schlangen- burg auf Frankenstein 1890. - Rhein- seefahrt, 1890. - Der Schreiber von Konstanz (Eine Rheinsee-Gesch. a. den Tagen d. Minnesangs), 1892. - Wart- burg-Sprüche, 1892. - Der Sänger- krieg auf der Wartburg, 1892. - Wie Meier Amschel ein deutscher Dichter wurde (Sat. Zeit-R.), 1892. - Der deutsche Minnesang (Gesch., Wesen, Formen); II, 1893. - Wie ein Tiroler Büblein deutschnational wurde (Ge- schichte e. Kindes), 1892. - Wartburg- Novellen (Die Singburg. - Der Mönch vom Methylstein. - Herrn Wolframs schlimme Tage. - Wartburgfrieden), 1893. - Tiroler Waldrast (Liederbuch), 1893. - Monrepos (Eine Waldfabelei), 1900. - Der Alpenrosenkönig, 1900. - Sonnenkinder (M.), 1900. - Berg- sonnenschein (M.), 1902. - Aus den Gefilden der Seligen (Märchenbuch), 1902.
Lederer, J. Joachim,
wurde am 28. Aug. 1808 zu Prag von jüdischen Eltern geb. Sein Vater war Kauf- mann und lebte als solcher fast immer in Wien, während seine Familie in Prag wohnte. Der Sohn erhielt seinen Unterricht im elterlichen Hause und bezog dann die Universität Prag, an der er ein Jahr lang Medizin studierte, sich dann aber der Jurisprudenz zu-
*
[Spaltenumbruch]
Leb
Tendenz ſchrieb er
S:
Gärung (R. a. d. ſozialdemokr. Parteileben der Gegenwart), 1907. ‒ Unter Spiri- tiſten (Schw.), 1908.
Lebret, Karl Auguſt,
pſeudon. Julius Alfret, gebor. am 7. Mai 1809, ſtudierte in Tübingen die Rechte, wurde in der Folge Auditor bei der kgl. württemberg. Armee und zuletzt Sekretär bei dem Oberkriegsgericht. Als heiterer Geſellſchafter und treff- licher Sänger allgemein beliebt, ſtarb er zu Stuttgart am 12. März 1855.
S:
Lieder von Julius Alfret. 1840. 2. Ausg. unter dem wahren Namen, 1851.
Lechleitner, A.,
geb. am 15. April 1850 zu Stadthosbach in Heſſen, war Lehrer in Barop in Weſtfalen u. ſtarb am 8. Dezbr. 1884.
S:
Diemelgrand un Emſcherſand (Geſchn. ut Heſſen un Weſtfalen), 1879.
*Lechleitner, Franz,
wurde am 7. März 1865 in Jnnsbruck (Tirol) geboren, beſuchte die ſogen. „Deutſche Schule‟ und das Staatsgymnaſium daſelbſt und trat 1884 an die dortige Univerſität über, an der er bis 1889, beſonders unter dem liberalen Patri- oten und Dichter Jgnaz Zingerle Philoſophie, Germaniſtik und Äſthetik ſtudierte, in den beiden letzten Jahren (1888-89) auch als Volontär an der Univerſitätsbibliothek arbeitete. Da- zwiſchen war er als Schriftſteller un- gemein produktiv geweſen und hatte teils als Mitarbeiter, teils als Be- richterſtatter für die geleſenſten Blät- ter Beiträge geliefert. Vom Dezember 1889 an lebte er als Gaſt des Groß- herzogs von Weimar auf der Wart- burg oder als Gaſt des Geheimrats Ludwig Aegidi in Berlin. Seine Schrift „Wie ein Tiroler Büblein deutſchnational wurde‟ ward ſofort nach Erſcheinen auf Antrieb der Je- ſuiten und ihres politiſchen Anhangs in Öſterreich beſchlagnahmt u. gegen den Verfaſſer wegen ungefähr 30 Verbrechen und Vergehen gegen die [Spaltenumbruch]
Led
Religion das ſubjektive Verfahren eingeleitet u. der Steckbrief erlaſſen. Um ſich der Verfolgung zu entziehen, nahm er im Winter 1892 eine Stelle als Privatſekretär bei dem kunſtſin- nigen Fürſten zu Wied in Neuwied an, die er noch heute innehat. Größere Reiſen führten ihn alljährlich in die verſchiedenſten Länder Europas.
S:
Der germaniſche Völkergeiſt im Weſen deutſcher Dichtung und ſeine ideale Verwirklichung im Zeitalter der Auf- klärung, 1888. ‒ Einhart der Tor (Ein Sang a. d. Peſtzeit), 1889. ‒ Knodarich (Lr. e. jungen Goten), 1889. ‒ Tiroler Bauernſpiele (Joſeph Speck- bacher, der Schützenmajor von Rinn. ‒ Sunnwendgluten. ‒ Die Schlangen- burg auf Frankenſtein 1890. ‒ Rhein- ſeefahrt, 1890. ‒ Der Schreiber von Konſtanz (Eine Rheinſee-Geſch. a. den Tagen d. Minneſangs), 1892. ‒ Wart- burg-Sprüche, 1892. ‒ Der Sänger- krieg auf der Wartburg, 1892. ‒ Wie Meier Amſchel ein deutſcher Dichter wurde (Sat. Zeit-R.), 1892. ‒ Der deutſche Minneſang (Geſch., Weſen, Formen); II, 1893. ‒ Wie ein Tiroler Büblein deutſchnational wurde (Ge- ſchichte e. Kindes), 1892. ‒ Wartburg- Novellen (Die Singburg. ‒ Der Mönch vom Methylſtein. ‒ Herrn Wolframs ſchlimme Tage. ‒ Wartburgfrieden), 1893. ‒ Tiroler Waldraſt (Liederbuch), 1893. ‒ Monrepos (Eine Waldfabelei), 1900. ‒ Der Alpenroſenkönig, 1900. ‒ Sonnenkinder (M.), 1900. ‒ Berg- ſonnenſchein (M.), 1902. ‒ Aus den Gefilden der Seligen (Märchenbuch), 1902.
Lederer, J. Joachim,
wurde am 28. Aug. 1808 zu Prag von jüdiſchen Eltern geb. Sein Vater war Kauf- mann und lebte als ſolcher faſt immer in Wien, während ſeine Familie in Prag wohnte. Der Sohn erhielt ſeinen Unterricht im elterlichen Hauſe und bezog dann die Univerſität Prag, an der er ein Jahr lang Medizin ſtudierte, ſich dann aber der Jurisprudenz zu-
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S: Gärung (R.
a. d. ſozialdemokr. Parteileben der
Gegenwart), 1907. ‒ Unter Spiri-
tiſten (Schw.), 1908.
Lebret, Karl Auguſt, pſeudon.
Julius Alfret, gebor. am 7. Mai
1809, ſtudierte in Tübingen die Rechte,
wurde in der Folge Auditor bei der
kgl. württemberg. Armee und zuletzt
Sekretär bei dem Oberkriegsgericht.
Als heiterer Geſellſchafter und treff-
licher Sänger allgemein beliebt, ſtarb
er zu Stuttgart am 12. März 1855.
S: Lieder von Julius Alfret. 1840.
2. Ausg. unter dem wahren Namen,
1851.
Lechleitner, A., geb. am 15. April
1850 zu Stadthosbach in Heſſen, war
Lehrer in Barop in Weſtfalen u. ſtarb
am 8. Dezbr. 1884.
S: Diemelgrand
un Emſcherſand (Geſchn. ut Heſſen un
Weſtfalen), 1879.
*Lechleitner, Franz, wurde am
7. März 1865 in Jnnsbruck (Tirol)
geboren, beſuchte die ſogen. „Deutſche
Schule‟ und das Staatsgymnaſium
daſelbſt und trat 1884 an die dortige
Univerſität über, an der er bis 1889,
beſonders unter dem liberalen Patri-
oten und Dichter Jgnaz Zingerle
Philoſophie, Germaniſtik und Äſthetik
ſtudierte, in den beiden letzten Jahren
(1888-89) auch als Volontär an der
Univerſitätsbibliothek arbeitete. Da-
zwiſchen war er als Schriftſteller un-
gemein produktiv geweſen und hatte
teils als Mitarbeiter, teils als Be-
richterſtatter für die geleſenſten Blät-
ter Beiträge geliefert. Vom Dezember
1889 an lebte er als Gaſt des Groß-
herzogs von Weimar auf der Wart-
burg oder als Gaſt des Geheimrats
Ludwig Aegidi in Berlin. Seine
Schrift „Wie ein Tiroler Büblein
deutſchnational wurde‟ ward ſofort
nach Erſcheinen auf Antrieb der Je-
ſuiten und ihres politiſchen Anhangs
in Öſterreich beſchlagnahmt u. gegen
den Verfaſſer wegen ungefähr 30
Verbrechen und Vergehen gegen die
Religion das ſubjektive Verfahren
eingeleitet u. der Steckbrief erlaſſen.
Um ſich der Verfolgung zu entziehen,
nahm er im Winter 1892 eine Stelle
als Privatſekretär bei dem kunſtſin-
nigen Fürſten zu Wied in Neuwied
an, die er noch heute innehat. Größere
Reiſen führten ihn alljährlich in die
verſchiedenſten Länder Europas.
S:
Der germaniſche Völkergeiſt im Weſen
deutſcher Dichtung und ſeine ideale
Verwirklichung im Zeitalter der Auf-
klärung, 1888. ‒ Einhart der Tor
(Ein Sang a. d. Peſtzeit), 1889. ‒
Knodarich (Lr. e. jungen Goten), 1889.
‒ Tiroler Bauernſpiele (Joſeph Speck-
bacher, der Schützenmajor von Rinn.
‒ Sunnwendgluten. ‒ Die Schlangen-
burg auf Frankenſtein 1890. ‒ Rhein-
ſeefahrt, 1890. ‒ Der Schreiber von
Konſtanz (Eine Rheinſee-Geſch. a. den
Tagen d. Minneſangs), 1892. ‒ Wart-
burg-Sprüche, 1892. ‒ Der Sänger-
krieg auf der Wartburg, 1892. ‒ Wie
Meier Amſchel ein deutſcher Dichter
wurde (Sat. Zeit-R.), 1892. ‒ Der
deutſche Minneſang (Geſch., Weſen,
Formen); II, 1893. ‒ Wie ein Tiroler
Büblein deutſchnational wurde (Ge-
ſchichte e. Kindes), 1892. ‒ Wartburg-
Novellen (Die Singburg. ‒ Der Mönch
vom Methylſtein. ‒ Herrn Wolframs
ſchlimme Tage. ‒ Wartburgfrieden),
1893. ‒ Tiroler Waldraſt (Liederbuch),
1893. ‒ Monrepos (Eine Waldfabelei),
1900. ‒ Der Alpenroſenkönig, 1900.
‒ Sonnenkinder (M.), 1900. ‒ Berg-
ſonnenſchein (M.), 1902. ‒ Aus den
Gefilden der Seligen (Märchenbuch),
1902.
Lederer, J. Joachim, wurde am
28. Aug. 1808 zu Prag von jüdiſchen
Eltern geb. Sein Vater war Kauf-
mann und lebte als ſolcher faſt immer
in Wien, während ſeine Familie in
Prag wohnte. Der Sohn erhielt ſeinen
Unterricht im elterlichen Hauſe und
bezog dann die Univerſität Prag, an
der er ein Jahr lang Medizin ſtudierte,
ſich dann aber der Jurisprudenz zu-
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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 207. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/211>, abgerufen am 22.02.2025.
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