Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Lea
Sorge oftmals an die Tür der allein-
stehenden Frau geklopft hatte, die ihr
Brot in der Journalistik suchen mußte,
reichte sie dem Professor Lazarus,
dem Begründer d. Völkerpsychologie,
die Hand zu einem neuen Ehebunde.
Sie trat deshalb zur jüdischen Glau-
bensgemeinschaft über und nennt sich
seitdem Nahida Ruth L. Jm Jahre
1897 verlegten die Gatten ihren
Wohnsitz nach Meran-Untermais, und
hier lebt die Dichterin noch jetzt, nach-
dem sie am 13. April 1903 zum zweiten
Male Witwe geworden war.

S:

Die
Rechnung ohne Wirt (Lsp.), 1869.
1872. - Wo die Orangen blühn (R.),
1872. - Konstanze (Schsp.), 1879. -
Die Grafen Eckardstein (Dr.), 1880. -
Schicksalswege (Volks-Schsp.), 1880.
- Domenico (Schsp.), 1884. - Natio-
nale Gegensätze (Schausp.), 1884. -
Sizilianische Novellen, 1886. Neue
Ausg. u. d. T.: Heißes Blut, 1886. -
Geheime Gewalten (N.), 1890. - Das
jüdische Weib, 1892. 3. A. 1893. -
Kulturstudium über das Judentum,
1894. 2. A. u. d. T.: Das jüdische
Haus, 1898. - Jch suchte dich (Auto-
biogr. E.), 1898. - Moritz Lazarus
(Lebenserinnerungen; hrsg. von Na-
hida L. und Alfred Leicht), 1906. -
Ein deutscher Professor in der Schweiz
(Nach Br. u. Dokumenten im Nachlaß
ihres Gatten), 1910.

Leander, Richard,

Pseudon. für
Richard Volkmann; s. d.!

*Leber, Friedrich,

geboren am 10.
Mai 1849 zu Fürth bei Nürnberg,
war ursprünglich für den Kaufmanns-
stand bestimmt und wurde frühzeitig,
kaum 16 Jahre alt, in Vertretung
seines Vaters, der ein Spiegelfabri-
kationsgeschäft betrieb, zu ausge-
dehnten Geschäftsreisen verwendet.
Der frühe Tod seines Vaters gab ihm
Gelegenheit, einer tiefgewurzelten
Neigung entsprechend, sich im Jahre
1866 der Bühne zu widmen, nachdem
er zuvor dramatischen Unterricht von
Mitgliedern des Nürnberger Stadt-
[Spaltenumbruch]

Leb
theaters empfangen hatte. Der Krieg
gegen Frankreich, den er als Unter-
offizier im bayer. 3. Jägerbataillon
mitmachte und der ihm hinreichend
Stoff zu schriftstellerischer Tätigkeit
bot, wurde die Veranlassung, daß er
nach seiner Heimkehr der Bühne ent-
sagte und die Laufbahn eines Jour-
nalisten und Schriftstellers einschlug.
Als solcher lebt er in Nürnberg.

S:


Kaspar Hauser, der Findling von
Nürnberg (Hist. Dr.), 1885. - Der
Brandstifter (Soz. R.), 1886. - Die
Preußen in Nürnberg (P. mit Ges.),
1887. - Licht- und Schattenbilder aus
Nürnbergs Vergangenheit (Romant.
Schilderungen), 1888. - Jnfluenza
(Schw.), 1890. - Albrecht Dürer (O.,
Mu s. von Baselt), 1892. - Des deut-
schen Reiches Schatzkästlein. Humor.
Führer durch Nürnberg (in V.), 1892.
- Nürnbergs Spaziergänge, 1894. -
Glücksahnung (Dr. G.), 1894. - An-
gelique (Dr. nach d. Franz.). 1895. -
Bayerns Dichter in Wort und Bild
(Anthol.), 1906.

*Lebius, Rudolf,

geb. am 4. Jan.
1868 in Tilsit als der Sohn eines
Getreide-Großhändlers, hatte eben
sein Studium der Naturwissenschaften
in Berlin begonnen, als der Vater
1889 starb und der Sohn nunmehr
gezwungen ward, sich sein Brot selber
zu verdienen. Er wurde Journalist,
war nacheinander Schriftleiter der
"Tilsiter Zeitung", der "Trierer Zei-
tung", des "Göttinger Tageblatt",
der "München Gladbacher Zeitung",
des "Bochumer Anzeiger", des "Mark-
gräfler Tagblatt" und kam 1898 zur
Sozialdemokratie, in deren Sinne er
als freier Schriftsteller für die "Frän-
kische Tagespost", den "Vorwärts" u.
die "Sächsische Arbeiterzeitung" tätig
war. 1900 leitete er als Chefredakteur
die "Rheinisch-Westfälische Arbeiter-
zeitung" u. zuletzt gab er die Arbei-
terzeitung "Der Bund" heraus. Er
lebt in Charlottenburg. Außer eini-
gen Schriften mit sozialdemokratischer

*


[Spaltenumbruch]

Lea
Sorge oftmals an die Tür der allein-
ſtehenden Frau geklopft hatte, die ihr
Brot in der Journaliſtik ſuchen mußte,
reichte ſie dem Profeſſor Lazarus,
dem Begründer d. Völkerpſychologie,
die Hand zu einem neuen Ehebunde.
Sie trat deshalb zur jüdiſchen Glau-
bensgemeinſchaft über und nennt ſich
ſeitdem Nahida Ruth L. Jm Jahre
1897 verlegten die Gatten ihren
Wohnſitz nach Meran-Untermais, und
hier lebt die Dichterin noch jetzt, nach-
dem ſie am 13. April 1903 zum zweiten
Male Witwe geworden war.

S:

Die
Rechnung ohne Wirt (Lſp.), 1869.
1872. ‒ Wo die Orangen blühn (R.),
1872. ‒ Konſtanze (Schſp.), 1879. ‒
Die Grafen Eckardſtein (Dr.), 1880. ‒
Schickſalswege (Volks-Schſp.), 1880.
‒ Domenico (Schſp.), 1884. ‒ Natio-
nale Gegenſätze (Schauſp.), 1884. ‒
Sizilianiſche Novellen, 1886. Neue
Ausg. u. d. T.: Heißes Blut, 1886. ‒
Geheime Gewalten (N.), 1890. ‒ Das
jüdiſche Weib, 1892. 3. A. 1893. ‒
Kulturſtudium über das Judentum,
1894. 2. A. u. d. T.: Das jüdiſche
Haus, 1898. ‒ Jch ſuchte dich (Auto-
biogr. E.), 1898. ‒ Moritz Lazarus
(Lebenserinnerungen; hrsg. von Na-
hida L. und Alfred Leicht), 1906. ‒
Ein deutſcher Profeſſor in der Schweiz
(Nach Br. u. Dokumenten im Nachlaß
ihres Gatten), 1910.

Leander, Richard,

Pſeudon. für
Richard Volkmann; ſ. d.!

*Leber, Friedrich,

geboren am 10.
Mai 1849 zu Fürth bei Nürnberg,
war urſprünglich für den Kaufmanns-
ſtand beſtimmt und wurde frühzeitig,
kaum 16 Jahre alt, in Vertretung
ſeines Vaters, der ein Spiegelfabri-
kationsgeſchäft betrieb, zu ausge-
dehnten Geſchäftsreiſen verwendet.
Der frühe Tod ſeines Vaters gab ihm
Gelegenheit, einer tiefgewurzelten
Neigung entſprechend, ſich im Jahre
1866 der Bühne zu widmen, nachdem
er zuvor dramatiſchen Unterricht von
Mitgliedern des Nürnberger Stadt-
[Spaltenumbruch]

Leb
theaters empfangen hatte. Der Krieg
gegen Frankreich, den er als Unter-
offizier im bayer. 3. Jägerbataillon
mitmachte und der ihm hinreichend
Stoff zu ſchriftſtelleriſcher Tätigkeit
bot, wurde die Veranlaſſung, daß er
nach ſeiner Heimkehr der Bühne ent-
ſagte und die Laufbahn eines Jour-
naliſten und Schriftſtellers einſchlug.
Als ſolcher lebt er in Nürnberg.

S:


Kaſpar Hauſer, der Findling von
Nürnberg (Hiſt. Dr.), 1885. ‒ Der
Brandſtifter (Soz. R.), 1886. ‒ Die
Preußen in Nürnberg (P. mit Geſ.),
1887. ‒ Licht- und Schattenbilder aus
Nürnbergs Vergangenheit (Romant.
Schilderungen), 1888. ‒ Jnfluenza
(Schw.), 1890. ‒ Albrecht Dürer (O.,
Mu ſ. von Baſelt), 1892. ‒ Des deut-
ſchen Reiches Schatzkäſtlein. Humor.
Führer durch Nürnberg (in V.), 1892.
‒ Nürnbergs Spaziergänge, 1894. ‒
Glücksahnung (Dr. G.), 1894. ‒ An-
gélique (Dr. nach d. Franz.). 1895. ‒
Bayerns Dichter in Wort und Bild
(Anthol.), 1906.

*Lebius, Rudolf,

geb. am 4. Jan.
1868 in Tilſit als der Sohn eines
Getreide-Großhändlers, hatte eben
ſein Studium der Naturwiſſenſchaften
in Berlin begonnen, als der Vater
1889 ſtarb und der Sohn nunmehr
gezwungen ward, ſich ſein Brot ſelber
zu verdienen. Er wurde Journaliſt,
war nacheinander Schriftleiter der
„Tilſiter Zeitung‟, der „Trierer Zei-
tung‟, des „Göttinger Tageblatt‟,
der „München Gladbacher Zeitung‟,
des „Bochumer Anzeiger‟, des „Mark-
gräfler Tagblatt‟ und kam 1898 zur
Sozialdemokratie, in deren Sinne er
als freier Schriftſteller für die „Frän-
kiſche Tagespoſt‟, den „Vorwärts‟ u.
die „Sächſiſche Arbeiterzeitung‟ tätig
war. 1900 leitete er als Chefredakteur
die „Rheiniſch-Weſtfäliſche Arbeiter-
zeitung‟ u. zuletzt gab er die Arbei-
terzeitung „Der Bund‟ heraus. Er
lebt in Charlottenburg. Außer eini-
gen Schriften mit ſozialdemokratiſcher

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <p><pb facs="#f0210" n="206"/><lb/><cb/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Lea</hi></fw><lb/>
Sorge oftmals an die Tür der allein-<lb/>
&#x017F;tehenden Frau geklopft hatte, die ihr<lb/>
Brot in der Journali&#x017F;tik &#x017F;uchen mußte,<lb/>
reichte &#x017F;ie dem Profe&#x017F;&#x017F;or <hi rendition="#g">Lazarus,</hi><lb/>
dem Begründer d. Völkerp&#x017F;ychologie,<lb/>
die Hand zu einem neuen Ehebunde.<lb/>
Sie trat deshalb zur jüdi&#x017F;chen Glau-<lb/>
bensgemein&#x017F;chaft über und nennt &#x017F;ich<lb/>
&#x017F;eitdem Nahida Ruth L. Jm Jahre<lb/>
1897 verlegten die Gatten ihren<lb/>
Wohn&#x017F;itz nach Meran-Untermais, und<lb/>
hier lebt die Dichterin noch jetzt, nach-<lb/>
dem &#x017F;ie am 13. April 1903 zum zweiten<lb/>
Male Witwe geworden war. </p>
      </div><lb/>
      <div type="bibliography" n="1">
        <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
        <p> Die<lb/>
Rechnung ohne Wirt (L&#x017F;p.), 1869.<lb/>
1872. &#x2012; Wo die Orangen blühn (R.),<lb/>
1872. &#x2012; Kon&#x017F;tanze (Sch&#x017F;p.), 1879. &#x2012;<lb/>
Die Grafen Eckard&#x017F;tein (Dr.), 1880. &#x2012;<lb/>
Schick&#x017F;alswege (Volks-Sch&#x017F;p.), 1880.<lb/>
&#x2012; Domenico (Sch&#x017F;p.), 1884. &#x2012; Natio-<lb/>
nale Gegen&#x017F;ätze (Schau&#x017F;p.), 1884. &#x2012;<lb/>
Siziliani&#x017F;che Novellen, 1886. Neue<lb/>
Ausg. u. d. T.: Heißes Blut, 1886. &#x2012;<lb/>
Geheime Gewalten (N.), 1890. &#x2012; Das<lb/>
jüdi&#x017F;che Weib, 1892. 3. A. 1893. &#x2012;<lb/>
Kultur&#x017F;tudium über das Judentum,<lb/>
1894. 2. A. u. d. T.: Das jüdi&#x017F;che<lb/>
Haus, 1898. &#x2012; Jch &#x017F;uchte dich (Auto-<lb/>
biogr. E.), 1898. &#x2012; Moritz Lazarus<lb/>
(Lebenserinnerungen; hrsg. von Na-<lb/>
hida L. und Alfred Leicht), 1906. &#x2012;<lb/>
Ein deut&#x017F;cher Profe&#x017F;&#x017F;or in der Schweiz<lb/>
(Nach Br. u. Dokumenten im Nachlaß<lb/>
ihres Gatten), 1910.</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Leander,</hi> Richard,</head>
        <p> P&#x017F;eudon. für<lb/><hi rendition="#g">Richard Volkmann;</hi> &#x017F;. d.!</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Leber,</hi> Friedrich,</head>
        <p> geboren am 10.<lb/>
Mai 1849 zu Fürth bei Nürnberg,<lb/>
war ur&#x017F;prünglich für den Kaufmanns-<lb/>
&#x017F;tand be&#x017F;timmt und wurde frühzeitig,<lb/>
kaum 16 Jahre alt, in Vertretung<lb/>
&#x017F;eines Vaters, der ein Spiegelfabri-<lb/>
kationsge&#x017F;chäft betrieb, zu ausge-<lb/>
dehnten Ge&#x017F;chäftsrei&#x017F;en verwendet.<lb/>
Der frühe Tod &#x017F;eines Vaters gab ihm<lb/>
Gelegenheit, einer tiefgewurzelten<lb/>
Neigung ent&#x017F;prechend, &#x017F;ich im Jahre<lb/>
1866 der Bühne zu widmen, nachdem<lb/>
er zuvor dramati&#x017F;chen Unterricht von<lb/>
Mitgliedern des Nürnberger Stadt-<lb/><cb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Leb</hi></fw><lb/>
theaters empfangen hatte. Der Krieg<lb/>
gegen Frankreich, den er als Unter-<lb/>
offizier im bayer. 3. Jägerbataillon<lb/>
mitmachte und der ihm hinreichend<lb/>
Stoff zu &#x017F;chrift&#x017F;telleri&#x017F;cher Tätigkeit<lb/>
bot, wurde die Veranla&#x017F;&#x017F;ung, daß er<lb/>
nach &#x017F;einer Heimkehr der Bühne ent-<lb/>
&#x017F;agte und die Laufbahn eines Jour-<lb/>
nali&#x017F;ten und Schrift&#x017F;tellers ein&#x017F;chlug.<lb/>
Als &#x017F;olcher lebt er in Nürnberg. </p>
      </div><lb/>
      <div type="bibliography" n="1">
        <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
        <p><lb/>
Ka&#x017F;par Hau&#x017F;er, der Findling von<lb/>
Nürnberg (Hi&#x017F;t. Dr.), 1885. &#x2012; Der<lb/>
Brand&#x017F;tifter (Soz. R.), 1886. &#x2012; Die<lb/>
Preußen in Nürnberg (P. mit Ge&#x017F;.),<lb/>
1887. &#x2012; Licht- und Schattenbilder aus<lb/>
Nürnbergs Vergangenheit (Romant.<lb/>
Schilderungen), 1888. &#x2012; Jnfluenza<lb/>
(Schw.), 1890. &#x2012; Albrecht Dürer (O.,<lb/>
Mu &#x017F;. von Ba&#x017F;elt), 1892. &#x2012; Des deut-<lb/>
&#x017F;chen Reiches Schatzkä&#x017F;tlein. Humor.<lb/>
Führer durch Nürnberg (in V.), 1892.<lb/>
&#x2012; Nürnbergs Spaziergänge, 1894. &#x2012;<lb/>
Glücksahnung (Dr. G.), 1894. &#x2012; An-<lb/>
gélique (Dr. nach d. Franz.). 1895. &#x2012;<lb/>
Bayerns Dichter in Wort und Bild<lb/>
(Anthol.), 1906.</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Lebius,</hi> Rudolf,</head>
        <p> geb. am 4. Jan.<lb/>
1868 in Til&#x017F;it als der Sohn eines<lb/>
Getreide-Großhändlers, hatte eben<lb/>
&#x017F;ein Studium der Naturwi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaften<lb/>
in Berlin begonnen, als der Vater<lb/>
1889 &#x017F;tarb und der Sohn nunmehr<lb/>
gezwungen ward, &#x017F;ich &#x017F;ein Brot &#x017F;elber<lb/>
zu verdienen. Er wurde Journali&#x017F;t,<lb/>
war nacheinander Schriftleiter der<lb/>
&#x201E;Til&#x017F;iter Zeitung&#x201F;, der &#x201E;Trierer Zei-<lb/>
tung&#x201F;, des &#x201E;Göttinger Tageblatt&#x201F;,<lb/>
der &#x201E;München Gladbacher Zeitung&#x201F;,<lb/>
des &#x201E;Bochumer Anzeiger&#x201F;, des &#x201E;Mark-<lb/>
gräfler Tagblatt&#x201F; und kam 1898 zur<lb/>
Sozialdemokratie, in deren Sinne er<lb/>
als freier Schrift&#x017F;teller für die &#x201E;Frän-<lb/>
ki&#x017F;che Tagespo&#x017F;t&#x201F;, den &#x201E;Vorwärts&#x201F; u.<lb/>
die &#x201E;Säch&#x017F;i&#x017F;che Arbeiterzeitung&#x201F; tätig<lb/>
war. 1900 leitete er als Chefredakteur<lb/>
die &#x201E;Rheini&#x017F;ch-We&#x017F;tfäli&#x017F;che Arbeiter-<lb/>
zeitung&#x201F; u. zuletzt gab er die Arbei-<lb/>
terzeitung &#x201E;Der Bund&#x201F; heraus. Er<lb/>
lebt in Charlottenburg. Außer eini-<lb/>
gen Schriften mit &#x017F;ozialdemokrati&#x017F;cher<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[206/0210] Lea Leb Sorge oftmals an die Tür der allein- ſtehenden Frau geklopft hatte, die ihr Brot in der Journaliſtik ſuchen mußte, reichte ſie dem Profeſſor Lazarus, dem Begründer d. Völkerpſychologie, die Hand zu einem neuen Ehebunde. Sie trat deshalb zur jüdiſchen Glau- bensgemeinſchaft über und nennt ſich ſeitdem Nahida Ruth L. Jm Jahre 1897 verlegten die Gatten ihren Wohnſitz nach Meran-Untermais, und hier lebt die Dichterin noch jetzt, nach- dem ſie am 13. April 1903 zum zweiten Male Witwe geworden war. S: Die Rechnung ohne Wirt (Lſp.), 1869. 1872. ‒ Wo die Orangen blühn (R.), 1872. ‒ Konſtanze (Schſp.), 1879. ‒ Die Grafen Eckardſtein (Dr.), 1880. ‒ Schickſalswege (Volks-Schſp.), 1880. ‒ Domenico (Schſp.), 1884. ‒ Natio- nale Gegenſätze (Schauſp.), 1884. ‒ Sizilianiſche Novellen, 1886. Neue Ausg. u. d. T.: Heißes Blut, 1886. ‒ Geheime Gewalten (N.), 1890. ‒ Das jüdiſche Weib, 1892. 3. A. 1893. ‒ Kulturſtudium über das Judentum, 1894. 2. A. u. d. T.: Das jüdiſche Haus, 1898. ‒ Jch ſuchte dich (Auto- biogr. E.), 1898. ‒ Moritz Lazarus (Lebenserinnerungen; hrsg. von Na- hida L. und Alfred Leicht), 1906. ‒ Ein deutſcher Profeſſor in der Schweiz (Nach Br. u. Dokumenten im Nachlaß ihres Gatten), 1910. Leander, Richard, Pſeudon. für Richard Volkmann; ſ. d.! *Leber, Friedrich, geboren am 10. Mai 1849 zu Fürth bei Nürnberg, war urſprünglich für den Kaufmanns- ſtand beſtimmt und wurde frühzeitig, kaum 16 Jahre alt, in Vertretung ſeines Vaters, der ein Spiegelfabri- kationsgeſchäft betrieb, zu ausge- dehnten Geſchäftsreiſen verwendet. Der frühe Tod ſeines Vaters gab ihm Gelegenheit, einer tiefgewurzelten Neigung entſprechend, ſich im Jahre 1866 der Bühne zu widmen, nachdem er zuvor dramatiſchen Unterricht von Mitgliedern des Nürnberger Stadt- theaters empfangen hatte. Der Krieg gegen Frankreich, den er als Unter- offizier im bayer. 3. Jägerbataillon mitmachte und der ihm hinreichend Stoff zu ſchriftſtelleriſcher Tätigkeit bot, wurde die Veranlaſſung, daß er nach ſeiner Heimkehr der Bühne ent- ſagte und die Laufbahn eines Jour- naliſten und Schriftſtellers einſchlug. Als ſolcher lebt er in Nürnberg. S: Kaſpar Hauſer, der Findling von Nürnberg (Hiſt. Dr.), 1885. ‒ Der Brandſtifter (Soz. R.), 1886. ‒ Die Preußen in Nürnberg (P. mit Geſ.), 1887. ‒ Licht- und Schattenbilder aus Nürnbergs Vergangenheit (Romant. Schilderungen), 1888. ‒ Jnfluenza (Schw.), 1890. ‒ Albrecht Dürer (O., Mu ſ. von Baſelt), 1892. ‒ Des deut- ſchen Reiches Schatzkäſtlein. Humor. Führer durch Nürnberg (in V.), 1892. ‒ Nürnbergs Spaziergänge, 1894. ‒ Glücksahnung (Dr. G.), 1894. ‒ An- gélique (Dr. nach d. Franz.). 1895. ‒ Bayerns Dichter in Wort und Bild (Anthol.), 1906. *Lebius, Rudolf, geb. am 4. Jan. 1868 in Tilſit als der Sohn eines Getreide-Großhändlers, hatte eben ſein Studium der Naturwiſſenſchaften in Berlin begonnen, als der Vater 1889 ſtarb und der Sohn nunmehr gezwungen ward, ſich ſein Brot ſelber zu verdienen. Er wurde Journaliſt, war nacheinander Schriftleiter der „Tilſiter Zeitung‟, der „Trierer Zei- tung‟, des „Göttinger Tageblatt‟, der „München Gladbacher Zeitung‟, des „Bochumer Anzeiger‟, des „Mark- gräfler Tagblatt‟ und kam 1898 zur Sozialdemokratie, in deren Sinne er als freier Schriftſteller für die „Frän- kiſche Tagespoſt‟, den „Vorwärts‟ u. die „Sächſiſche Arbeiterzeitung‟ tätig war. 1900 leitete er als Chefredakteur die „Rheiniſch-Weſtfäliſche Arbeiter- zeitung‟ u. zuletzt gab er die Arbei- terzeitung „Der Bund‟ heraus. Er lebt in Charlottenburg. Außer eini- gen Schriften mit ſozialdemokratiſcher *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/210
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 206. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/210>, abgerufen am 23.11.2024.