Braunschweig-Wolfenbüttel, Anton Ulrich von: Erneuerte Kirchen-Ordnung Unser Von Gottes Gnaden Anthon Ulrichs Hertzogen zu Braunschweig und Lüneb. Ander Theil oder Agenda. Braunschweig, 1709.da ich noch unbereitet war / und waren alle Tage auf dein Buch geschrieben / die noch werden solten / und derselben keiner da war. Aber wie köstlich seyn für mir GOTT deine Gedancken / wie ist ihr eine so grosse Summa? Solt ich sie zehlen / so würde ihrer mehr seyn denn des Sandes. Hie höret ihr daß es ein sonderlich Gnaden-Werck der Schöpffung GOttes sey / daß eine Frau mit Leibes-Frucht gesegnet / das Kindlein in Mutter Leibe formiret / ernähret und erhalten / die Mutter in grossen Aengsten und Kindes-Nöhten entbunden / und mit einem frölichen Anblick einer lebendigen gesunden Frucht erfreuet wird; Und daß wir also schuldig seyn solch Gnaden-Werck / Seegen und Wolthat des frommen Gottes in Demuht zu erkennen / und ihm von Hertzen im Nahmen seines lieben Sohnes dafür zu dancken / und zu bitten / daß er ihm auch hinführo beyde Mutter und Kind in Gnaden wolle lassen befohlen seyn. Wollet derohalben euer Hertz erheben / und mit mir also beten: Vater Unser etc. Und dann ferner. Allmächtiger HErr GOtt / der du Mann und Frauen geschaffen hast / und zum Ehestande verordnet / dazu mit Früchten des Leibes gesegnet / und selber der bist / von dem der liebe David saget: Du hast mich formiret und aus Mutter Leibe gezogen. Wir erkennen solch dein Geschöpffe / Gnaden-Werck / Ordnung und Seegen / daß du diese gegenwärtige Frauen mit Leibes-Frucht gesegnet / und ihr in ihrem grossen Aengsten und Kindes-Nöhten / als ein gnädiger Vater um deines lieben Sohnes willen gnä- da ich noch unbereitet war / und waren alle Tage auf dein Buch geschrieben / die noch werden solten / und derselben keiner da war. Aber wie köstlich seyn für mir GOTT deine Gedancken / wie ist ihr eine so grosse Summa? Solt ich sie zehlen / so würde ihrer mehr seyn denn des Sandes. Hie höret ihr daß es ein sonderlich Gnaden-Werck der Schöpffung GOttes sey / daß eine Frau mit Leibes-Frucht gesegnet / das Kindlein in Mutter Leibe formiret / ernähret und erhalten / die Mutter in grossen Aengsten und Kindes-Nöhten entbunden / und mit einem frölichen Anblick einer lebendigen gesunden Frucht erfreuet wird; Und daß wir also schuldig seyn solch Gnaden-Werck / Seegen und Wolthat des from̃en Gottes in Demuht zu erkennen / und ihm von Hertzen im Nahmen seines lieben Sohnes dafür zu dancken / und zu bitten / daß er ihm auch hinführo beyde Mutter und Kind in Gnaden wolle lassen befohlen seyn. Wollet derohalben euer Hertz erheben / und mit mir also beten: Vater Unser etc. Und dann ferner. Allmächtiger HErr GOtt / der du Mann und Frauen geschaffen hast / und zum Ehestande verordnet / dazu mit Früchten des Leibes gesegnet / und selber der bist / von dem der liebe David saget: Du hast mich formiret und aus Mutter Leibe gezogen. Wir erkennen solch dein Geschöpffe / Gnaden-Werck / Ordnung und Seegen / daß du diese gegenwärtige Frauen mit Leibes-Frucht gesegnet / und ihr in ihrem grossen Aengsten und Kindes-Nöhten / als ein gnädiger Vater um deines lieben Sohnes willen gnä- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0056" n="52"/> da ich noch unbereitet war / und waren alle Tage auf dein Buch geschrieben / die noch werden solten / und derselben keiner da war. Aber wie köstlich seyn für mir GOTT deine Gedancken / wie ist ihr eine so grosse Summa? Solt ich sie zehlen / so würde ihrer mehr seyn denn des Sandes.</p> <p>Hie höret ihr daß es ein sonderlich Gnaden-Werck der Schöpffung GOttes sey / daß eine Frau mit Leibes-Frucht gesegnet / das Kindlein in Mutter Leibe formiret / ernähret und erhalten / die Mutter in grossen Aengsten und Kindes-Nöhten entbunden / und mit einem frölichen Anblick einer lebendigen gesunden Frucht erfreuet wird; Und daß wir also schuldig seyn solch Gnaden-Werck / Seegen und Wolthat des from̃en Gottes in Demuht zu erkennen / und ihm von Hertzen im Nahmen seines lieben Sohnes dafür zu dancken / und zu bitten / daß er ihm auch hinführo beyde Mutter und Kind in Gnaden wolle lassen befohlen seyn. Wollet derohalben euer Hertz erheben / und mit mir also beten: Vater Unser etc.</p> </div> <div> <head>Und dann ferner.<lb/></head> <p>Allmächtiger HErr GOtt / der du Mann und Frauen geschaffen hast / und zum Ehestande verordnet / dazu mit Früchten des Leibes gesegnet / und selber der bist / von dem der liebe David saget: Du hast mich formiret und aus Mutter Leibe gezogen. Wir erkennen solch dein Geschöpffe / Gnaden-Werck / Ordnung und Seegen / daß du diese gegenwärtige Frauen mit Leibes-Frucht gesegnet / und ihr in ihrem grossen Aengsten und Kindes-Nöhten / als ein gnädiger Vater um deines lieben Sohnes willen gnä- </p> </div> </body> </text> </TEI> [52/0056]
da ich noch unbereitet war / und waren alle Tage auf dein Buch geschrieben / die noch werden solten / und derselben keiner da war. Aber wie köstlich seyn für mir GOTT deine Gedancken / wie ist ihr eine so grosse Summa? Solt ich sie zehlen / so würde ihrer mehr seyn denn des Sandes.
Hie höret ihr daß es ein sonderlich Gnaden-Werck der Schöpffung GOttes sey / daß eine Frau mit Leibes-Frucht gesegnet / das Kindlein in Mutter Leibe formiret / ernähret und erhalten / die Mutter in grossen Aengsten und Kindes-Nöhten entbunden / und mit einem frölichen Anblick einer lebendigen gesunden Frucht erfreuet wird; Und daß wir also schuldig seyn solch Gnaden-Werck / Seegen und Wolthat des from̃en Gottes in Demuht zu erkennen / und ihm von Hertzen im Nahmen seines lieben Sohnes dafür zu dancken / und zu bitten / daß er ihm auch hinführo beyde Mutter und Kind in Gnaden wolle lassen befohlen seyn. Wollet derohalben euer Hertz erheben / und mit mir also beten: Vater Unser etc.
Und dann ferner.
Allmächtiger HErr GOtt / der du Mann und Frauen geschaffen hast / und zum Ehestande verordnet / dazu mit Früchten des Leibes gesegnet / und selber der bist / von dem der liebe David saget: Du hast mich formiret und aus Mutter Leibe gezogen. Wir erkennen solch dein Geschöpffe / Gnaden-Werck / Ordnung und Seegen / daß du diese gegenwärtige Frauen mit Leibes-Frucht gesegnet / und ihr in ihrem grossen Aengsten und Kindes-Nöhten / als ein gnädiger Vater um deines lieben Sohnes willen gnä-
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Zitationshilfe: | Braunschweig-Wolfenbüttel, Anton Ulrich von: Erneuerte Kirchen-Ordnung Unser Von Gottes Gnaden Anthon Ulrichs Hertzogen zu Braunschweig und Lüneb. Ander Theil oder Agenda. Braunschweig, 1709, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/braunschweig_kirchenordnung02_1709/56>, abgerufen am 17.07.2024. |