Erdharz mit einer eignen Säure verbunden. Der Farbe nach unterscheidet man besonders zwey Haupt- abarten a) den weissen undurchsichtigen oder durchschei- nenden, und b) den gelben. Letztre von allen Nüancen, vom dunkel orangenfarbnen bis ins blasseste Weingelb. Theils durchsichtig von ausnehmender Klarheit. Spe- cifisches Gewicht eines solchen = 1083. Ueberhaupt ist der Bernstein hart daß er sich drehen und poliren läßt, von glänzendem Bruch, gibt wenn er schmilzt oder brennt einen angenehmen Geruch. Ursprünglich ist er wohl sicher vegetabilischen Ursprungs, enthält oft Insecten, zumahl Mücken, Motten, Spinnen und Ameisen. Am häufigsten findet er sich in Ostpreußen sowohl in bituminosen Holzlagern als auch in größter Menge im curischen und frischen Haf in der See. Von ausnehmender Schönheit auf Madagascar.
Der Honigstein der von Hrn. Werner im bitumino- sen Holze im Mansfeldischen gefunden worden, ähnelt zwar an Farbe, Bruch und Durchsichtigkeit einem honig- gelben Bernstein; unterscheidet sich aber vom Bernstein überhaupt nicht nur dadurch, daß er crystallisirt ist, und zwar in kleinen doppelt vierseitigen Pyramiden (- tab. III. fig. 5 -); sondern nach den Versuchen die ich damit angestellt, gibt er auch am Lichte weder Flamme noch Geruch wie Bernstein, sondern wird dann weiß, undurchsichtig und äußerst mürbe.
Erdharz mit einer eignen Säure verbunden. Der Farbe nach unterscheidet man besonders zwey Haupt- abarten a) den weissen undurchsichtigen oder durchschei- nenden, und b) den gelben. Letztre von allen Nüancen, vom dunkel orangenfarbnen bis ins blasseste Weingelb. Theils durchsichtig von ausnehmender Klarheit. Spe- cifisches Gewicht eines solchen = 1083. Ueberhaupt ist der Bernstein hart daß er sich drehen und poliren läßt, von glänzendem Bruch, gibt wenn er schmilzt oder brennt einen angenehmen Geruch. Ursprünglich ist er wohl sicher vegetabilischen Ursprungs, enthält oft Insecten, zumahl Mücken, Motten, Spinnen und Ameisen. Am häufigsten findet er sich in Ostpreußen sowohl in bituminosen Holzlagern als auch in größter Menge im curischen und frischen Haf in der See. Von ausnehmender Schönheit auf Madagascar.
Der Honigstein der von Hrn. Werner im bitumino- sen Holze im Mansfeldischen gefunden worden, ähnelt zwar an Farbe, Bruch und Durchsichtigkeit einem honig- gelben Bernstein; unterscheidet sich aber vom Bernstein überhaupt nicht nur dadurch, daß er crystallisirt ist, und zwar in kleinen doppelt vierseitigen Pyramiden (– tab. III. fig. 5 –); sondern nach den Versuchen die ich damit angestellt, gibt er auch am Lichte weder Flamme noch Geruch wie Bernstein, sondern wird dann weiß, undurchsichtig und äußerst mürbe.
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9. Bernstein, Agtstein, succinum, electrum.
(Fr. ambre jaune.)
Erdharz mit einer eignen Säure verbunden. Der
Farbe nach unterscheidet man besonders zwey Haupt-
abarten a) den weissen undurchsichtigen oder durchschei-
nenden, und b) den gelben. Letztre von allen Nüancen,
vom dunkel orangenfarbnen bis ins blasseste Weingelb.
Theils durchsichtig von ausnehmender Klarheit. Spe-
cifisches Gewicht eines solchen = 1083. Ueberhaupt
ist der Bernstein hart daß er sich drehen und poliren
läßt, von glänzendem Bruch, gibt wenn er schmilzt
oder brennt einen angenehmen Geruch. Ursprünglich
ist er wohl sicher vegetabilischen Ursprungs, enthält oft
Insecten, zumahl Mücken, Motten, Spinnen und
Ameisen. Am häufigsten findet er sich in Ostpreußen
sowohl in bituminosen Holzlagern als auch in größter
Menge im curischen und frischen Haf in der See. Von
ausnehmender Schönheit auf Madagascar.
Der Honigstein der von Hrn. Werner im bitumino-
sen Holze im Mansfeldischen gefunden worden, ähnelt
zwar an Farbe, Bruch und Durchsichtigkeit einem honig-
gelben Bernstein; unterscheidet sich aber vom Bernstein
überhaupt nicht nur dadurch, daß er crystallisirt ist,
und zwar in kleinen doppelt vierseitigen Pyramiden
(– tab. III. fig. 5 –); sondern nach den Versuchen
die ich damit angestellt, gibt er auch am Lichte weder
Flamme noch Geruch wie Bernstein, sondern wird dann
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 671. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/687>, abgerufen am 21.11.2024.
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