Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.wie die Umber wohl ohne Zweifel aus jenen Holze 7. Torf. (Fr. tourbe.) Pflanzenerde mit Wurzelgestrippe von Gewächsen aus 8. Ambra. (Fr. ambre gris.) Gewöhnlich von grauer Farbe; doch auch blaßgelblich, wie die Umber wohl ohne Zweifel aus jenen Holze 7. Torf. (Fr. tourbe.) Pflanzenerde mit Wurzelgestrippe von Gewächsen aus 8. Ambra. (Fr. ambre gris.) Gewöhnlich von grauer Farbe; doch auch blaßgelblich, <TEI> <text xml:id="blume_hbnatur_000025"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0686" xml:id="pb670_0001" n="670"/> wie die Umber wohl ohne Zweifel aus jenen Holze<lb/> entstanden. Zu letztrer gehört auch die Cölnische Erde.</p> <p rendition="#indent-1">7. Torf. (Fr. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">tourbe</hi></hi>.)</p> <p rendition="#l1em">Pflanzenerde mit Wurzelgestrippe von Gewächsen aus<lb/> der jetzigen Schöpfung zumahl von Moosen und Grä-<lb/> sern, in moorichtem Grund mit Erdharz durchzogen;<lb/> in mancherley Abarten mit mehr oder minder deut-<lb/> lichen Spuren des vegetabilischen Ursprungs. Letztrer<lb/> theils so frisch und unverkennbar, daß man dergleichen<lb/> Abarten kaum für Fossilien gelten lassen kann. Findet<lb/> sich zwar vorzüglich, aber doch nicht ausschließlich, in<lb/> Europa: sondern auch in Grönland, auf den Falklands-<lb/> inseln ꝛc.</p> <p rendition="#indent-1">8. Ambra. (Fr. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">ambre gris</hi></hi>.)</p> <p rendition="#l1em">Gewöhnlich von grauer Farbe; doch auch blaßgelblich,<lb/> schwarz ꝛc. Ist undurchsichtig, glanzlos, von körnich-<lb/> tem Bruch; schmilzt wie Wachs; hängt sich wie Mastix<lb/> an die Zähne; hat einen eignen Wohlgeruch. Die<lb/> graue wird vorzüglichst dey den Molucken und die<lb/> weisse und schwarze bey Nicobar aus der See gefischt<lb/> und an den Küsten aufgelesen. Specifisches Gewicht<lb/> der grauen = 926. Weil man sie auch zuweilen unter<lb/> dem Unrath des Pottfisches gefunden (S. 132) so hat<lb/> dieß neuerlich die alte Meinung des Fallopius wieder<lb/> rege gemacht als ob sie wohl thierischen Ursprungs sey:<lb/> andre haben sie für eine vegetabilische Substanz für<lb/> ein Baumharz gehalten ꝛc. Alle Gründe <hi rendition="#aq">pro</hi> und <hi rendition="#aq">contra</hi><lb/> gegen einander gewogen, scheint sie mir immer noch<lb/> bis jetzt ihre füglichste Stelle im Mineralreich zu be-<lb/> haupten.</p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [670/0686]
wie die Umber wohl ohne Zweifel aus jenen Holze
entstanden. Zu letztrer gehört auch die Cölnische Erde.
7. Torf. (Fr. tourbe.)
Pflanzenerde mit Wurzelgestrippe von Gewächsen aus
der jetzigen Schöpfung zumahl von Moosen und Grä-
sern, in moorichtem Grund mit Erdharz durchzogen;
in mancherley Abarten mit mehr oder minder deut-
lichen Spuren des vegetabilischen Ursprungs. Letztrer
theils so frisch und unverkennbar, daß man dergleichen
Abarten kaum für Fossilien gelten lassen kann. Findet
sich zwar vorzüglich, aber doch nicht ausschließlich, in
Europa: sondern auch in Grönland, auf den Falklands-
inseln ꝛc.
8. Ambra. (Fr. ambre gris.)
Gewöhnlich von grauer Farbe; doch auch blaßgelblich,
schwarz ꝛc. Ist undurchsichtig, glanzlos, von körnich-
tem Bruch; schmilzt wie Wachs; hängt sich wie Mastix
an die Zähne; hat einen eignen Wohlgeruch. Die
graue wird vorzüglichst dey den Molucken und die
weisse und schwarze bey Nicobar aus der See gefischt
und an den Küsten aufgelesen. Specifisches Gewicht
der grauen = 926. Weil man sie auch zuweilen unter
dem Unrath des Pottfisches gefunden (S. 132) so hat
dieß neuerlich die alte Meinung des Fallopius wieder
rege gemacht als ob sie wohl thierischen Ursprungs sey:
andre haben sie für eine vegetabilische Substanz für
ein Baumharz gehalten ꝛc. Alle Gründe pro und contra
gegen einander gewogen, scheint sie mir immer noch
bis jetzt ihre füglichste Stelle im Mineralreich zu be-
haupten.
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Zitationshilfe: | Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 670. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/686>, abgerufen am 16.02.2025. |